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Durch die beiden Vertrage von Erharting von 1254 und 1275 wurden die zwischen den bayerischen Herzogen und dem Erzbistum Salzburg bestehenden Konflikte um Gebiets und Herrschaftsanspruche im Gebiet von Wald an der Alz und der Grafschaft Lebenau gelost Dabei konnte zwischen den Herzogen Heinrich und Ludwig auf der einen Seite und Philipp von Spanheim und dem Erzbistum Salzburg auf der anderen Seite nach jahrelangen Verhandlungen ein Kompromiss uber Hoheitsrechte und Wirtschaftsinteressen geschlossen werden der bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches 1806 nachwirkte Vertragspartner Bearbeiten1254 schloss der damalige Elekt des Erzstiftes Salzburg Philipp von Spanheim mit den bayerischen Herzogen Heinrich und Ludwig den ersten Vertrag von Erharting 1257 wurde Philipp vom Salzburger Domkapitel abgesetzt und musste nach einigem Hin und Her 1267 endgultig auf Salzburg verzichten 1269 wurde er zum Patriarchen von Aquileia gewahlt konnte sich aber auch hier nicht durchsetzen Um nun wenigstens seine Grafenrechte im bayerisch salzburgischen Raum zu sichern schloss er im Jahre 1275 den zweiten Vertrag von Erharting mit den bayerischen Herzogen Ergebnis BearbeitenDie Herrschaftsrechte beider Furstentumer verliefen nach den beiden Vertragen von Erharting nun ohne Rucksicht auf Lehensbeziehungen entlang der Alz die ostlich gelegenen Gebiete wurden an das Salzburger Erzbistum abgetreten die westlich davon liegenden kamen an das Herzogtum Bayern Die angrenzende Grafschaft Lebenau war nach dem ohne Erben verstorbenen letzten Grafen von Lebenau Bernhard 17 April 1229 bereits von Herzog Ludwig I dem Erzbischof Eberhard II von Salzburg zugestanden worden Der Salzburger Elekt Philipp von Spanheim sicherte sich 1254 die Grafschaftsrechte in der Grafschaft Lebenau und im Chiemgau Die Grafschaft Lebenau machte das Gebiet des spateren Pfleggerichts Tittmoning aus Den Salzburger Erzbischofen gelang es aber in der Folgezeit nicht das Gebiet dieser Comitia in Tittmaning auf das Gebiet ostlich der Salzach und nordlich der Moosach z B in Richtung des Weilhartsforstes zu erweitern da die Gerichtsinhaber die Herren von Franking und von Rohr ihre dortigen Rechte an den bayerischen Herzog verkauften Das Gericht Wildshut Sitz des Landgerichts im Weilhart kam so an den bayerischen Herzog und blieb bis zum Frieden von Teschen 1779 bayerisch Ebenso musste Philipp von Spanheim im ersten Vertrag von Erharting auf die Lehen um den Chiemsee verzichten An die Grafschaft Lebenau grenzte im Suden das Gebiet der Grafen von Plain an 1249 war mit Luitpod die Hauptlinie der Grafen von Plain ausgestorben und die Besitzrechte mussten neu geregelt werden Die letzten Plainer die Gebruder Otto und Konrad hatten die Lehen ausserhalb des Gebirges an Bayern verpfandet Nach deren Tod 1260 beide sind gefallen in der Schlacht gegen die Ungarn bei Staatz an der Laa fiel dieser Pfandbesitz der vor allem das Gericht Plain und Raschenberg umfasste wieder an das Erzbistum zuruck 1275 verzichtete der Herzog im zweiten Vertrag von Erharting endgultig auf die Guter der Grafen von Plain da diese extra limites nostros seines Landes seien Das Gericht Wald der alte Zeidlergau wurde aber nach dem 1275 geschlossenen zweiten Vertrag von Erharting den Wittelsbachern zugesprochen Fur das Erzbistum Salzburg war damit und durch den zusatzlichen Erwerb der beiden Grafschaften im Oberpinzgau und im Unterpinzgau im Jahre 1228 durch Erzbischof Eberhard II sowie der Grafschaft im Lungau die Voraussetzung fur die landesrechtliche Loslosung von dem Herzogtum Bayern und die Anerkennung als eigenstandiges Territorium geschaffen 1325 wird in Salzburg erstmals ein Landeshauptmann genannt 1327 treten die Landstande zusammen und 1328 wird die erste Landesordnung erlassen Literatur BearbeitenHeinz Dopsch Geschichte Salzburgs Stadt und Land Band I I Teil Universitatsverlag Anton Pustet Salzburg S 341 346 ISBN 3 7025 0121 5 Andreas Kraus Geschichte Bayerns Von den Anfangen bis zur Gegenwart 4 aktualisierte Auflage C H Beck Munchen 2013 ISBN 3 406 51540 1 Helga Reindel Schedl Die Herren von Rohr und ihr Gericht jenseits der Salzach jenseits der comitie in Tittmaning Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 1980 43 S 329 353 Friederike Zaisberger Geschichte Salzburgs Oldenbourg Verlag Munchen 1998 S 37 ISBN 3 486 56351 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrage von Erharting amp oldid 220868893