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Verena von Stuben um 1410 nach 1472 vermutlich auf der Sonnenburg war ab 1440 Abtissin des Benediktinerinnenklosters Sonnenburg im Pustertal Als sie sich den Reformbestrebungen des Brixner Bischofs Nikolaus Cusanus widersetzte wurde sie mit dem Bann und das gesamte Kloster mit dem Interdikt belegt Bei den Auseinandersetzungen in die auch Herzog Siegmund verstrickt war spielte die Vorherrschaft zwischen der weltlichen und der geistlichen Macht eine Rolle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVerena entstammte dem schwabischen Adelsgeschlecht Stuben 1 Ihr Geburtsort ist unsicher und auch ihre Eltern sind nicht bekannt 1440 wurde sie zur Abtissin des heute in der Gemeinde St Lorenzen liegenden Klosters Sonnenburg gewahlt Die Besitzverhaltnisse des 1039 gegrundeten Klosters waren verworren Obwohl die Sonnenburg zum Landgericht Sankt Michelsburg gehorte und somit unter die Herrschaft der Grafen von Gorz fiel lagen die klosterlichen Besitzungen vor allem im Gadertal wo das Kloster zwar uber die Niedere Gerichtsbarkeit nicht jedoch uber die Blutgerichtsbarkeit verfugte Schon wenige Tage nachdem der 1450 ernannte Bischof Nikolaus Cusanus 1452 sein Amt in Brixen angetreten hatte forderte er Verena von Stuben auf ihn als Vogt der Enneberger und damit auch als obersten Gerichtsherrn anzuerkennen Zur Begrundung fuhrte er an dass er sich als oberster Gerichtsherr und Vogt der Enneberger betrachte weil die Zustandigkeit fur die Blutgerichtsbarkeit beim bischoflichen Hauptmann in Buchenstein liege Dieses Ansinnen lehnte Verena die sich auf die bisherigen Privilegien und Gewohnheiten ihres Klosters berief entschieden ab Da auch Herzog Siegmund in seinen landesfurstlichen Rechten betroffen war ernannte ihn Verena kurzerhand zum Vogt des Klosters wodurch sie sich gleichzeitig unter seinen Schutz stellte Weitere Auseinandersetzungen fuhrte Verena mit dem Bischof Cusanus um die Gestaltung des klosterlichen Lebens Im Rahmen seiner geplanten Reformen verfugte er im Mai 1452 die verbindliche Einhaltung der Ordensregeln So sollten u a auch im Kloster Sonnenburg die bisherigen Lebensformen der uberwiegend dem Adel entstammenden Nonnen verandert und die strenge Klausur eingefuhrt werden Eine 1453 beabsichtigte Visitation des Klosters lehnten Verena und ihr Konvent ab Ebenso eine Visitation ein Jahr spater als sie unmissverstandlich erklarte sie wurde die strenge Klausur nicht einfuhren Zugleich wandte sie sich in einem Schreiben an Papst Nikolaus V von dem sie erfolglos die Anerkennung der bisher praktizierten Sonderstellung des Klosters verlangte Da sie auch bei einer dritten Visitation im Jahre 1455 ihre Haltung nicht veranderte wurde sie im April 1455 vom Bischof Cusanus gebannt Im September desselben Jahres verhangte er uber sie und das Kloster das Interdikt wodurch gottesdienstliche Handlungen im Kloster verboten waren Im April 1456 bestellte er die aus Bruneck stammende Afra von Velseck zur Verweserin Daraufhin beauftragte Verena ihren Schwager Jobst von Hornstein mit der Anwerbung von Soldnern Sie kampften Anfang April 1458 in der Schlacht von Enneberg bei Maria Saalen gegen die bischoflichen Landsknechte Da Herzog Siegmund im Marz 1458 Tirol verlassen und die Regentschaft fur die Dauer seiner Abwesenheit an seine Frau Eleonore von Schottland ubertragen hatte wandte sich Verena wegen der Ereignisse mit mehreren Briefen an Herzogin Eleonore und erbat deren Hilfe Als nachfolgend die Sonnenburg von bischoflichen Truppen aus dem Gadertal und dem Gericht Sand in Taufers belagert wurde flohen Verena und ihr Konvent am 8 April auf die Burg Schoneck die im landesfurstlichen Besitz war Von dort schrieb Verena nochmals einen Brief an die Herzogin Eleonore in dem sie die jungsten Vorfalle beschrieb Auf Wunsch des Herzogs Siegmund dankte Verena nun als Abtissin ab und begab sich auf das Schloss Vellenberg im Inntal Im selben Jahr verliess Bischof Cusanus sein Bistum Als er 1460 zuruckzukehren versuchte wurde er von Herzog Siegmund auf der Burg Bruneck gefangen genommen Nach seiner Freilassung wurden der Herzog und die Nonnen des Klosters Sonnenburg exkommuniziert Nach dem Tod des Bischofs Cusanus setzte sich der Konvent des Klosters Sonnenburg bei dessen Nachfolger Georg Golser 1465 fur die Wiedereinsetzung Verenas in ihre Rechte als Abtissin ein Obwohl es dazu nicht kam kann einem erst 1993 aufgefundenen Brief aus dem Jahr 1472 entnommen werden dass Verena ihre letzten Lebensjahre auf der Sonnenburg verbringen durfte 2 Literatur BearbeitenHermann Hallauer Die Schlacht im Enneberg Kleine Schriften der Cusanus Gesellschaft Heft 9 Paulinus Verlag Trier 1969 Monika Jonas Darumb rueffen wir ewr furstlich gnad an ir habt derparmdt vber das weiplich geslacht Die Briefe der Abtissin Verena von Stuben an Eleonore von Schottland In Johann Holzner u a Hrsg Literatur und Sprachkultur in Tirol Germanistische Reihe Band 55 Innsbruck 1997 ISBN 3 901064 18 4 S 211 217 Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen uber Verena von Stuben im Opac der Regesta Imperii FemBiographie Nikolaus von Kues und Verena von StubenEinzelnachweise Bearbeiten Jetzt ein Ortsteil von Altshausen im Landkreis Ravensburg Die Angaben hierzu sind widerspruchlich Nach Hermann Hallauer S 26 liess Herzog Siegmund bereits im Mai 1458 die Sonnenburg besetzen und die Verweserin Afra von Velseck vertreiben Am 15 Juni desselben Jahres soll Verena auf die Sonnenburg zuruckgekehrt sein und ihr Amt als Abtissin wieder angetreten haben Normdaten Person GND 119146908 lobid OGND AKS VIAF 54951654 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Verena von StubenKURZBESCHREIBUNG Benediktinerin Abtissin von Kloster Sonnenburg im PustertalGEBURTSDATUM um 1410STERBEDATUM nach 1472STERBEORT unsicher Kloster Sonnenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verena von Stuben amp oldid 234045841