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Georg Golser in Werfen 20 Juni 1489 in Brixen war katholischer Bischof der Diozese Brixen Leben BearbeitenGeorg Golser war der Sohn eines Bauern vermutlich Landmannes aus Werfen im Fursterzbistum Salzburg Er wurde 1438 an der Universitat Wien immatrikuliert und erwarb 1460 den akademischen Grad eines Doktors des Kirchenrechts Doctor iuris canonici Zum Kanoniker aufgeruckt wurde Golser am 9 September 1464 entsprechend einer alten Tradition vom Domkapitel als Nachfolger des Nikolaus Cusanus auf den Bischofssitz von Brixen gewahlt Infolge der Streitigkeiten um das Konzil von Basel in das auch seine Vorganger Georg von Stubai und Nikolaus Cusanus verwickelt waren wollte Papst Paul II die Wahl nicht anerkennen Sowohl der Papst als auch Kaiser Friedrich III wollten ihre eigenen Kandidaten durchsetzen Der Streit wurde erst nach Jahren infolge des sukzessiven Verzichts seiner Gegenspieler Francesco Gonzaga und Leo von Spaur beigelegt und Golser am 16 Dezember 1471 schliesslich von Papst Sixtus IV bestatigt 1476 vertrat Golser gemeinsam mit Virgil von Graben Balthasar von Welsberg und Phobus von Thurn den Grafen Leonhard von Gorz am Hof von Markgraf Ludovico Gonzaga in Mantua um dessen Heirat mit Gonzagas Tochter Paola feierlich zu versprechen 1 1485 kam Heinrich Institor mit der Hexenbulle des Papstes Innozenz VIII von Rom nach Brixen und uberzeugte dort das Domkapitel von der Notwendigkeit der Suche nach schadigender Zauberei In einem Zirkularschreiben beauftragte Golser die Unterstutzung des Inquisitors der sich daraufhin nach Innsbruck begab und dort gegen das Zauberwesen predigte Denunziationen sammelte und schliesslich mehrere Frauen festnehmen liess Der Prozess stand unter dem Schutz des Bischofs Golser und Erzherzog Sigmunds von Tirol der Munzreiche Institor gestaltete den Prozess gegen die Frauen nach seinem Gutdunken stellte schliesslich auch Fragen zur Sexualitat sodass einer der Anwesenden der von Golser an seiner Statt zum Prozess beordert worden war entrustet zu verstehen gab wenn es in diesem Ton weitergehe werde er die Gerichtssitzung verlassen In einer der letzten Gerichtssitzungen ausserte sich ein beiwohnender Jurist Johannes Merwart de Wending kritisch uber die Vorgehensart und wurde zum Verteidiger der angeklagten Frauen darunter Helena Scheuberin Er wies darauf hin dass der Prozess nicht den rechtlichen Normen entspreche und pladierte fur die Freilassung der Angeklagten womit er Erfolg hatte Bischof Georg Golser erklarte daraufhin die Arbeit des Inquisitors fur beendet und verwies ihn des Bistums dem kam Institor erst nach mehreren Aufrufen im Fruhjahr 1486 nach Die Kosten des gesamten Prozesses ubernahm Erzherzog Sigmund Das Scheitern des Inquisitors in Innsbruck durfte mit grosser Wahrscheinlichkeit ein entscheidender Ausschlag fur das Verfassen des Malleus maleficarum Hexenhammer 1486 gewesen sein Dass Golser erst gegen Institor vorging als seine eigene Schwester von der Inquisition verfolgt wurde gehort in das Reich der Legende Von einer als Hexe verbrannten Schwester des Bischofs Golser ist bislang nichts bekannt die Original Akten zum sog Innsbrucker Hexenprozess liefern keinen Hinweis 1488 ubergab Georg Golser der wahrend seiner gesamten Amtszeit als kranklich galt die Diozesanregierung seinem langjahrigen Koadjutor Melchior von Meckau Einzelnachweise Bearbeiten Tiroler Heimat 83 2019 Zeitschrift fur Regional und Kulturgeschichte von Christina AntenhoferLiteratur BearbeitenAndreas Exenberger Hrsg Ein Fels in der Brandung Bischof Golser und der Innsbrucker Hexenprozess von 1485 IMT Verlag Kufstein 2015 Josef Gelmi Kirchengeschichte Tirols Tyrolia u a Innsbruck u a 1986 ISBN 3 7022 1599 9 Friedrich Merzbacher Georg Golser In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 209 f Digitalisat Hansjorg Rabanser Hexenwahn Schicksale und Hintergrunde Die Tiroler Hexenprozesse Haymon Verlag Innsbruck u a 2006 ISBN 3 85218 509 2 Zugleich Innsbruck Universitat Dissertation 2005 Die Hexenverfolgungen in Tirol Ekkart Sauser Golser Georg In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 646 647 Artikel Artikelanfang im Internet Archive VorgangerAmtNachfolgerNikolaus von KuesBischof von Brixen 1464 1488Melchior von MeckauNormdaten Person GND 136624324 lobid OGND AKS LCCN n2016068749 VIAF 80936813 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Georg GolserALTERNATIVNAMEN Golser GeorgKURZBESCHREIBUNG katholischer Bischof der Diozese BrixenGEBURTSDATUM 15 JahrhundertGEBURTSORT Gols SalzburgSTERBEDATUM 20 Juni 1489STERBEORT Brixen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Golser amp oldid 237282545