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Urosalpinx cinerea ist eine Schnecke aus der Familie der Stachelschnecken Muricidae die sich vor allem von Muscheln darunter auch Austern und Seepocken ernahrt Aus ihrem ursprunglichen Verbreitungsgebiet der Atlantikkuste Neuenglands ist sie mit den Austern unter anderem an die Nordsee verschleppt worden Wie einige andere Schnecken mit ahnlichen Ernahrungsgewohnheiten heisst sie auch Austernbohrer Urosalpinx cinereaUrosalpinx cinereaSystematikUnterordnung HypsogastropodaTeilordnung Neuschnecken Neogastropoda Uberfamilie MuricoideaFamilie Stachelschnecken Muricidae Gattung UrosalpinxArt Urosalpinx cinereaWissenschaftlicher NameUrosalpinx cinerea Say 1822 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebenszyklus 5 Nahrung 6 Bedeutung fur den Menschen 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksMerkmale BearbeitenDas gelblich graue Schneckenhaus von Urosalpinx cinerea das bei ausgewachsenen Schnecken nicht mehr als 2 5 cm Lange erreicht ist wie bei allen Urosalpinx Arten langlich oval langs gerippt und in Spiralrichtung gestreift ohne Varices und hat eine ovale Gehausemundung die in einen nur kurzen offenen Siphonalkanal auslauft und deren Aussenlippe gezahnt ist Das Haus dieser Art hat ein massives Gewinde mit kraftigen wulstigen Falten auf seinen Windungen Das halb herzformige gelbbraune bis orangefarbene Operculum ist hornig mit einem seitlichen etwas unterhalb der Mitte befindlichen Nucleus Der sehr kleine Fuss hat einen gelblichen Rand und ist oberseits grau gefleckt Der kleine Kopf reicht beim aktiven Tier wenig hervor so dass die schwarzen Augen an der Fuhlerbasis gerade sichtbar werden und der Sipho reicht knapp uber den Ausgang des Siphonalkanals Verbreitung BearbeitenDas ursprungliche Verbreitungsgebiet von Urosalpinx cinerea ist die Atlantikkuste Nordamerikas zwischen Nova Scotia und Florida Durch den Import nordamerikanischen Austernlaichs im Rahmen der Ausbreitung der kommerziellen Austernzucht ist die Schnecke in die Nordsee und an die Pazifikkuste Nordamerikas zwischen Kalifornien und Washington eingeschleppt worden Lebensraum BearbeitenUrosalpinx cinerea lebt in der Gezeitenzone und unterhalb auf Felsen und Austernriffen bis in 15 m Tiefe Lebenszyklus BearbeitenWie andere Stachelschnecken ist Urosalpinx cinerea getrenntgeschlechtlich Das Mannchen begattet das Weibchen mit seinem Penis In der Zeit von April bis Juni befestigt das Weibchen uber einen Zeitraum von etwa 7 Tagen seine Eigelege an festem Substrat was z B Felsen Betonblocke Dosen oder Gehause von Mollusken sein konnen Eine Eikapsel enthalt durchschnittlich etwa 9 Eier von denen sich im Durchschnitt etwa 5 entwickeln Die Entwicklung der Veliger bis zur Metamorphose zur fertigen Schnecke lauft komplett in den Eikapseln ab Gemessene Zeiten von der Eiablage bis zum Schlupf der Jungtiere aus den Kapseln bei Wassertemperaturen zwischen 13 5 und 32 C betrugen 18 bis 56 Tage Frisch geschlupfte Schnecken haben Gehauselangen von etwa 1 bis 3 mm In Noank Connecticut beobachtete Jungtiere fressen zunachst Moostierchen insbesondere Cryptosula pallasina und gehen erst spater dazu uber Seepocken der Art Balanus balanoides zu fressen die in der Gegend die Hauptbeute der Schnecke sind 1 In den ersten Monaten wachsen die Schnecken etwa 2 5 mm pro Monat Weibchen sind etwas grosser als Mannchen Im Alter von einem Jahr sind die Gehause in Grossbritannien gemessener Mannchen etwa 1 bis 1 8 cm die der Weibchen etwa 2 cm gross bei zweijahrigen Schnecken sind es 1 8 bis 2 3 bzw 2 5 cm bei zehnjahrigen 3 6 bzw 3 9 cm Die Schnecken werden etwa 10 Jahre gelegentlich 13 bis 14 Jahre alt Die Geschlechtsreife wird bei einem Alter von 1 bis 3 Jahren und einer Gehauselange von 1 3 bis 2 4 cm erreicht Nahrung BearbeitenUrosalpinx cinerea frisst vor allem Muscheln und Seepocken in geringerem Umfang Schnecken kleine Krebse Moostierchen und Aas In die Schale der Beute wird mit der Radula unter Saureeinwirkung ein Loch gebohrt und sodann die Proboscis der Schnecke durch das Loch an das Fleisch gefuhrt Bei Futterungsversuchen mit vier bevorzugten Beutearten wuchsen die Schnecken am schnellsten wenn sie Sandklaffmuscheln Mya arenaria frassen gefolgt von einer Nahrung aus Amerikanischen Austern Crassostrea virginica und sodann Seepocken Balanus sp Am langsamsten wuchsen die Schnecken bei Ernahrung mit der Miesmuschel Mytilus edulis 2 In Noank sind in der Gezeitenzone Seepocken der Art Balanus balanoides die Hauptbeute doch werden in tieferen Bereichen wo es weniger Seepocken gibt vor allem Grosse Strandschnecken Littorina littorea gefressen wobei manchmal eine Strandschnecke von mehreren Stachelschnecken gleichzeitig angegriffen wird 1 Bedeutung fur den Menschen BearbeitenAls bedeutender Fressfeind von Austern ist Urosalpinx cinerea in der kommerziellen Austernzucht gefurchtet Durch diese ist sie mit Austernlaich von der nordamerikanischen Atlantikkuste in die Nordsee Themsemundung in England Niederlande eingeschleppt worden Wie andere Stachelschnecken ist allerdings auch Urosalpinx cinerea von der Wasserverschmutzung durch Tributylzinn betroffen die bei den Schnecken zu Imposex fuhrt 3 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b David R Franz Population age structure growth and longevity of the marine gastropod Urosalpinx cinerea Say In Biological Bulletin Band 140 Februar 1971 S 63 72 PDF J B Engle Growth of the oyster drill Urosalpinx cinerea Say feeding on four different food animals In Anatomical Record 84 1942 S 505 abstract P E Gibbs B E Spencer P L Pascoe The American Oyster Drill Urosalpinx Cinerea Gastropoda Evidence Of Decline in an Imposex Affected Population R Blackwater Essex In Journal of the Marine Biological Association Band 71 Nr 4 November 1991 S 827 838 doi 10 1017 S0025315400053480 Marco Faasse Marianne Ligthart 2007 The American oyster drill Urosalpinx cinerea Say 1822 introduced to The Netherlands increased risks after ban on TBT PDF 104 kB In Aquatic Invasions 2 4 S 402 406 Literatur BearbeitenJulia Ellen Rogers The Shell Book Doubleday Page amp Company New York 1908 archive org S 38 f Chapter III The oyster drill Urosalpinx cinerea Say Family Muricidae Genus Urosalpinx Stimps G E Radwin A D Attilio Murex shells of the world An illustrated guide to the Muricidae Stanford Univ Press Stanford 1976 ISBN 978 0 8047 0897 5 x pp 1 284 incl 192 figs 32 pls Urosalpinx cinerea S 136 Melbourne Romaine Carriker Critical review of biology and control of oyster drills Urosalpinx and Eupleura U S Department of the Interior Fish and Wildlife Service Special Scientific Report Fisheries No 148 Washington DC 1955 auf archive org PDF 8 3 MB Stefanie M Gera Egg Capsule Hatching Success in Rapana venosa and Urosalpinx cinerea in Relation to Temperature and Salinity PDF 4 1 MB Thesis Faculty of the School of Marine Science The College of William and Mary in Virginia 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Urosalpinx cinerea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Smithsonian Marine Station at Fort Pierce Urosalpinx cinerea Atlantic Oyster Drill MarLIN American oyster drill Urosalpinx cinerea Marine Species Identification Portal Urosalpinx cinerea Say 1822 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urosalpinx cinerea amp oldid 217203250