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Das Urmensch Museum ist ein Museum in Steinheim an der Murr das am 31 Mai 1968 eingeweiht wurde Das Museum ist eine Zweigstelle des Staatlichen Museums fur Naturkunde Stuttgart Das wichtigste und namensgebende Exponat ist eine Nachbildung des Urmenschen Schadels des Homo steinheimensis der 1933 in Steinheim gefunden wurde und etwa 400 000 Jahre alt ist Weitere Ausstellungsexponate und Themen sind die Geologie und Tierwelt aus Steinheim und Umgebung von der Altsteinzeit bis zur Wurmeiszeit Urmensch Museum in Steinheim Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ausstellung 2 1 Homo steinheimensis 2 2 Grosssauger 2 3 Ausstellungsraume 3 Geschichte des Museums 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Urmensch Museum Ansicht von OstenDas Museum befindet sich im Hans Trautwein Haus am Kirchplatz 4 in Steinheim 1 Das nach Hans Trautwein Schultheiss in Steinheim 1600 1614 und 1626 1634 benannte Gebaude hatte bis 1963 als Schulhaus gedient von 1965 bis 1980 beherbergte es die Stadtbucherei 2 nbsp Bronzetafel am Eingang mit Wappen nbsp Bronzetafel zu Ehren von Hans TrautweinAusstellung BearbeitenHomo steinheimensis Bearbeiten nbsp Nahansicht des Exponats nbsp Vitrine mit der SchadelkopieHauptausstellungsstuck ist die Schadelkopie des Steinheimer Urmenschen Der Schadel wurde am 24 Juli 1933 in der Mitte einer 15 Meter hohen Kieswand der Sigristschen Kiesgrube von Karl Sigrist 1901 1972 dem Juniorchef beim Kiesabbau gefunden Die Ausgrabung wurde von Fritz Berckhemer vorgenommen Der Originalfund ruht heute im Museum am Lowentor in Stuttgart in einem Stahlschrank Der Schadel stammt von einer circa 25 Jahre alten Frau die vor rund 400 000 Jahren lebte 3 Beschadigungen an der linken Schadelseite und an der Schadelbasis gaben fruher zu der Vermutung Anlass dass die Frau moglicherweise erschlagen wurde Nach neueren gerichtsmedizinischen Untersuchungen haben die Beschadigungen jedoch naturliche Ursachen Aufnahmen im Computertomographen ergaben dass die Frau an einem Meningeom litt einem gutartigen Gehirntumor 3 Die Bezeichnung Homo steinheimensis besagt nach heutigem Verstandnis nur dass der Schadel in Steinheim gefunden wurde Es ist keine Bezeichnung einer bestimmten Menschenart Die Einordnung in die Stammesgeschichte des Menschen ist bis heute umstritten Das Fossil wird haufig der Art Homo heidelbergensis zugerechnet andererseits auch als Vorlaufer des Neandertalers interpretiert Gewisse Merkmale des Neandertalers sind allerdings nur undeutlich ausgepragt 3 Seit dem 5 November 2017 steht ein lebensecht wirkendes Korpermodell der Steinheim Frau als weitere Hauptattraktion im Museum 4 5 6 Grosssauger Bearbeiten nbsp Steinheimer Steppenelefant nbsp Geweih eines Riesenhirsches Spannweite ca 2 60 MeterDas grosste Exponat des Museums ist das 1910 in der Kiesgrube Sammet gefundene rund 4 Meter hohe Skelett des Steinheimer Steppenelefanten siehe Abbildung rechts Inventarnummer 12837 des Stuttgarter Museums am Lowentor Die Geweihschaufel eines Riesenhirsches Megaloceros giganteus subsp inc stammt aus dem pleistozanen Schotter der Kiesgrube Sammet und wurde 1937 gefunden siehe Abbildung rechts Inventarnummer 18270 des Stuttgarter Museums am Lowentor Auch Reste von Europaischen Waldelefanten Schadel von Auerochse Wasserbuffel und Steppenbison sowie viele weitere Exponate sind heute im Museum zu sehen Die meisten Funde stammen aus den kalt und warmzeitlichen Terrassenschottern der nahegelegenen Flusse Murr und Bottwar Ausstellungsraume Bearbeiten nbsp AusstellungsplanDas Museum mit insgesamt 340 Quadratmetern Ausstellungsflache besteht aus mehreren Raumen auf zwei Etagen In der unteren Etage befinden sich Fundstucke pleistozaner Grosssauger wahrend in der oberen Etage die Entwicklung der Fruhmenschen dargestellt ist Geschichte des Museums BearbeitenNach einem Beschluss des Steinheimer Gemeinderates vom 10 Juni 1966 konnte die Einweihung am 31 Mai 1968 stattfinden Das Museum bestand zunachst nur aus einem einzigen Raum einem ehemaligen Klassenzimmer in dem ehemaligen Schulhaus Bereits 1974 konnte das Museum durch einen Anbau erweitert werden Im Jahr 1983 nach dem Umzug der Stadtbucherei in ein anderes Gebaude wurde es nochmals vergrossert und vollig neu gestaltet 7 nbsp Der stahlerne Steppi beim Umzug zum neuen Standort 2014 Im Jahr 2009 erarbeitete eine Projektgruppe am Institut fur Kulturmanagement der Padagogischen Hochschule Ludwigsburg Vorschlage zur Professionalisierung der Museumsarbeit Eine Studentin erfand den Spitznamen Steppi der den Steinheimer Steppenelefanten zu einer Identifikationsfigur fur Kinder machte und zu einem Markenzeichen der Stadt Steinheim wurde 8 9 Ein weiterer Vorschlag war einen Forderverein zu grunden was in nur wenigen Monaten umgesetzt wurde Im Jahr 2010 zum 100 jahrigen Jubilaum des Fundes des Steinheimer Steppenelefanten veranstaltete der Forderverein ein Steppi Fest in Steinheim Dabei wurde auch ein Steppi Stahlskelett im offentlichen Raum enthullt 8 850 Stunden waren fur Planung und Bau der vier Tonnen schweren Stahlskulptur aufgewendet worden Im Jahr 2014 wurde sie in die Mitte eines neuen Kreisverkehrs versetzt ein Schulerchor trug dazu ein Steppi Lied vor 10 Der Forderverein entwickelte immer wieder Angebote und Materialien fur Kinder und Erwachsene organisierte Vortrage und weitere Veranstaltungen Im Jahr 2013 wurde das 80 jahrige Fundjubilaum des Steinheimer Urmensch Schadels gefeiert Das Museum nahm regelmassig am Internationalen Museumstag im Mai mit besonderen Angeboten teil ebenso am Marktplatzfest und am Sommerferienprogramm der Stadt 8 Im Marz 2017 wurde die in Paris lebende Kunstlerin Elisabeth Daynes beauftragt ein lebensecht wirkendes Modell der Steinheim Frau zu erschaffen das anschaulich demonstrieren soll wie ihr ganzer Korper ausgesehen haben konnte 11 12 Am 5 November 2017 wurde die fertige Skulptur im Museum enthullt Die Kosten betrugen insgesamt 45 000 Euro davon wurden 30 000 Euro durch eine private Grossspende aufgebracht die Stadt Steinheim beteiligte sich mit 10 000 Euro und der Forderverein mit 5 000 Euro 4 Die Museumsbesucher wurden aufgefordert Vorschlage fur den Namen des Kunstwerks zu machen Im Mai 2019 wahlte der Forderverein des Museums aus rund 200 Vorschlagen den Namen Homo Lisa aus 13 eine Kombination aus Homo und Mona Lisa 8 Seit dem Jahr 2021 gibt es im Museum Fuhrungen per Audioguide und einen Medientisch mit digitalen Texten Bildern und Kurzfilmen 8 Literatur BearbeitenKarl Dietrich Adam Der Mensch der Vorzeit Fuhrer durch das Urmensch Museum Steinheim an der Murr Theiss Stuttgart 1984 ISBN 3 8062 0404 7 Karl Dietrich Adam Der Urmensch von Steinheim an der Murr und seine Umwelt Ein Lebensbild aus der Zeit vor einer viertel Million Jahren Fritz Berckhemer Uber die Riesenhirschfunde von Steinheim an der Murr In Jahreshefte des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 1940 Bd 96 S 63 88 PDF 7 35 MB Raimund Waibel Urmensch Museum Steinheim an der Murr In Schwabische Heimat 2 1994 Homo steinheimensis Zur 60 Wiederkehr des Fundtages und zum 25jahrigen Bestehen des Urmensch Museums in Steinheim an der Murr In Beitrage zur Heimatkunde Bd 43 Steinheim an der Murr 1993 Reinhard Ziegler 75 Jahre Homo steinheimensis In Hrsg Historischer Verein Bottwartal e V Geschichtsblatter aus dem Bottwartal Bd 11 Grossbottwar 2008 ISSN 0948 1532 Weblinks BearbeitenInformationen des Fordervereins Urmensch Museum Steinheim z B umfangreicher Medienspiegel Urmensch Museum stadt steinheim de mit Link zum Museums Flyer Urmensch Museum Steinheim stuttgart tourist deEinzelnachweise Bearbeiten Urmensch Museum deutsche museen de Historischer Stadtrundgang Steinheim stadt steinheim de siehe 7 Das Hans Trautwein Haus a b c Steinheimer Urmensch foerderverein urmensch museum de a b Die Urmenschfrau ist der neue Star Ludwigsburger Kreiszeitung 6 November 2017 mit Foto Die Ur Steinheimerin von Kopf bis Fuss Detaillierte Erklarung des Korpermodells in Stuttgarter Zeitung Marbacher Zeitung 18 November 2017 PDF Bilder der Skulptur foerderverein urmensch museum de siehe dort auch weitere Bilder Erschaffung der Skulptur Transport usw Urmensch Museum stadt steinheim de a b c d e Kleine Vereins Chronik foerderverein urmensch museum de Vgl Zum Jubilaum gibt es neue Enthullungen in Stuttgarter Stuttgarter Zeitung Marbacher Zeitung 1 Juli 2013 PDF 2 0 MB Im Jahr 2013 gab es Steppi mittlerweile als offentliche Skulptur auf Weinetiketten und T Shirts sowie in privaten Vorgarten dazu Armbander mit dem Spruch I love Steppi Laut der der Chronik des Fordervereins kamen im nachsten Jahr Steppi Pluschtiere hinzu Steppi wacht jetzt uber den Kreisverkehr marbacher zeitung de 10 November 2014 Urmensch Museum bekommt eine neue Attraktion Marbacher Zeitung 15 Marz 2017 Urmensch als lebensechte Skulptur Ludwigsburger Kreiszeitung 17 Marz 2017 Skulptur heisst nun Homo Lisa In Ludwigsburger Kreiszeitung 21 Mai 2019 PDF 353 kB mit Foto 48 964755555556 9 2793111111111 Koordinaten 48 57 53 1 N 9 16 45 5 O 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