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Der Unterwald ist eine historische Landschaft in Sudsiebenburgen die heute sudostlicher bzw sudwestlicher Teil der Kreise Alba und Sibiu als auch zentral ostlicher Teil des Kreises Hunedoara ist Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Begriffserklarung 3 Geschichte 4 Liste historischer Orte im Unterwald 5 LiteraturLage BearbeitenDer Unterwald befindet sich am Nordrand der Sudkarpaten und erstreckt sich zwischen den Stadten Hermannstadt im Osten Broos im Westen und wird im Norden vom Fluss Mieresch begrenzt Historisch betrachtet bildet der Unterwald die Westgrenze Siebenburgens den westlichsten Teil des Konigsbodens und damit auch die Grenze des deutschen Siedlungsgebietes Begriffserklarung BearbeitenDer Name Unterwald ist in der Hinsicht irrefuhrend als dass es sich nicht um ein Waldgebiet oder eine besonders waldreiche Gegend handelt Vielmehr verweist der Name auf die Lage der Region am Fusse der dicht bewaldeten Karpatenhange naherhin der heutigen Schureanu und Cindrel Gebirge auf Karten aus dem 19 Jh als Waldland bezeichnet Er ist daher in der Hinsicht zu verstehen als das damit das Land unter dem Wald also unterhalb des bewaldeten Gebirges gemeint ist so wie es auch auf verschiedenen Karten aus den 16 und 17 Jh erscheint Land vor dem Wald t Geschichte BearbeitenAls die Region im 10 Jahrhundert von den ungarischen Konigen erobert wurde siedelten sie dort zur Grenzsicherung das Hilfsvolk der Szekler an Unter Konig Geza II 1141 1162 verlegte man die Grenze weiter nach Osten vom Mieresch an den Alt und das Grenzland wurde verfugbar Die Szekler wurden ins heutige Szeklerland im Osten Siebenburgens umgesiedelt Unmittelbar danach begann die Besiedelung mit deutschen Kolonisten siehe Siebenburger Sachsen Der Westen des Unterwaldes war das erste Gebiet in dem sie sich niederliessen In Rumes Broos und der damals Terra Sebus genannten Ebene am Mieresch grundeten sie ihre Siedlungen Der uberwiegende Teil zog aber weiter nach Osten und erreichten 1143 die Hermannstadter Gegend am Zibin Die Stuhle Broos Muhlbach und Reussmarkt mithin das Gebiet welches als Unterwald bezeichnet wird war nach dem Andreanum Goldener Freibrief Bestandteil des Konigsbodens und ursprunglich vornehmlich von Siebenburger Sachsen bewohnt die das Land urbar gemacht hatten Broos wird im Goldenen Freibrief 1224 als westlichster Ort des Konigsbodens genannt Im Jahre 1241 verwustete der Mongolensturm den Unterwald und ab dem beginnenden 15 Jahrhundert fielen die Turken immer wieder ins Land ein Durch die Lage an einer Handelsstrasse und die Nahe zur Hauptstadt Hermannstadt zogen die Heere oft plundernd und brandschatzend durch den Unterwald Dies fuhrte dauerhaft zu einer Dezimierung der Bevolkerung besonders im Brooser und Muhlbacher Stuhl und einer Behinderung der stadtischen Entwicklung Langsam sickerten rumanische Hirten und Bergbauern aus den Karpatentalern in die Gegend ein und fullten die verwaisten Hofstellen wieder mit Leben oder grundeten auf dem Konigsboden eigene Dorfer Teilweise wurden sie auch aktiv dort sesshaft gemacht um als neue Steuerzahler die Abgaben der Stuhlverwaltungen begleichen zu konnen da diese durch die hohen Verluste an sachsischer Ursprungsbevolkerung nicht mehr in der Lage waren die geforderten Lasten und Kriegsabgaben an die Siebenburgischen Fursten zu bezahlen Zwischen 1733 und 1776 kamen durch die Transmigration unter Maria Theresia und Karl VI etwa 3000 osterreichische Protestanten nach Siebenburgen die sogenannten Landler Sie wurden in den entvolkerten Gemeinden Grosspold Grossau und Neppendorf angesiedelt und trugen zu deren Aufschwung bei Nach Muhlbach kam ebenfalls eine Anzahl Kolonisten aus Baden Durlach Dennoch konnte sich der deutsche Bevolkerungsteil im Unterwald zahlenmassig nie wieder wirklich erholen Wie die anderen Siebenburger Sachsen siedelten auch die aus dem Unterwald spatestens 1990 mehrheitlich nach Deutschland aus Die Zahl der evangelischen mithin ursprunglich deutschen bzw deutschsprachigen Einwohner im Kirchenbezirk Muhlbach ist inzwischen ausserst gering 2005 1 811 Personen Liste historischer Orte im Unterwald BearbeitenBenzenz Aurel Vlaicu Broos Orăștie Deutschpien Pianu de Jos Dobring Dobarca Grosspold Apoldu de Sus Hamlesch Amnaș Kelling Calnic Muhlbach Sebeș Petersdorf bei Muhlbach Petrești Ratsch Reciu Reussmarkt Miercurea Sibiului Rumes Romos Urwegen Garbova Literatur BearbeitenErnst Wagner Geschichte der Siebenburger Sachsen Ein Uberblick 6 durchgesehene und erweiterte Auflage Wort und Welt Verlag Thaur bei Innsbruck 1990 ISBN 3 85373 055 8 Carl Gollner Red Geschichte der Deutschen auf dem Gebiete Rumaniens Band 1 12 Jahrhundert bis 1848 Kriterion Bukarest 1979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unterwald Siebenburgen amp oldid 223546787