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Universitas Valachorum Stand der Walachen ist die lateinische Bezeichnung fur eine Institution der Selbstverwaltung der Rumanen im mittelalterlichen Transsylvanien Ungefahres Geltungsgebiet des Jus Valachorum im Konigreich Ungarn im spaten 13 Jahrhundert orange vor seiner Abschaffung neben anderen regionalen und regional personalen standischen Autonomien andere Farben Die Anfange dieser Institution sind unklar sie durften aber nicht alter als die ungarische Machtausdehnung auf Siebenburgen im 11 Jahrhundert sein Unter Universitas Valachorum wurden die transylvanischen Rumanen von den eigenen Adeligen Woiwoden Knezen gefuhrt und genossen auch eine eigene Gerichtsbarkeit nach eigenem Recht Jus Valachorum Wenn Siebenburgen mit externen Bedrohungen wie den Tataren Kumanen Sarazenen und anderen Heiden omnino Tartarorum vel Cumanum Saracenum vel Meugarium konfrontiert war rief man den Stand der Rumanen Universitas Valachorum zusammen mit den anderen Standen Siebenburgens Universisque nobilibus Ungarorum Saxonibus Syculis et Volachis zur Verteidigung des christlichen Glaubens so Lodomerus Erzbischof von Esztergom 1288 Als der Konig von Ungarn oder der Woiwode von Transsylvanien die Generalversammlung der Stande congregatio generalis einberief trat die Universitas Valachorum zusammen mit den anderen drei Standen Siebenburgens auf dem Adel den Sachsen und den Szekler Universis nobilibus Saxonibus Syculis et Olachis in partibus Transiluanis so Konig Andras III 1291 bei Einberufung der Stande Siebenburgens nach Weissenburg Alba Iulia Das letzte bislang bekannte Dokument uber die Einberufung der Universitas Valachorum zur Generalversammlung der Stande Siebenburgens in Thorenburg Turda datiert aus dem Jahre 1355 Allmahlich nach 1366 verloren die Rumanen ihren Status als Stand und wurden von den Versammlungen der Stande ausgeladen In jenem Jahr erliess Konig Ludwig I von Ungarn in der Stadt Turda Torda Thorenburg ein law and order Dekret das zum Teil gezielt gegen die Rumanen gerichtet war presumptuosam astuciam diversorum malefactorum specialiter Olachorum in ipsa terra nostra existencium die bosen Listen verschiedener Ubeltater besonders Rumanen die in diesem unserem Land wohnen ad exterminandum seu delendum in ipsa terra malefactores quarumlibet nacionum signanter Olachorum zu vertreiben oder ausloschen aus diesem Land die Ubeltater jedweder Nation nachdrucklich Rumanen Durch dasselbe Dekret wird die Zugehorigkeit zum Adelstand von der Zugehorigkeit zur Romisch Katholischen Kirche bedingt Folglich werden die Orthodoxen vom Adelstand ausgeschlossen Der Hauptgrund fur diese Politik war politischer und kirchlicher Natur fur die auf katholische Missionierung gerichtete Anjou Dynastie erschien die Existenz einer schismatischen orthodoxen Adelsschicht unkompatibel mit dem katholisch apostolischen Selbstverstandnis der Ungarischen Krone Durch das Dekret von Turda wurde den Adelstatus nicht nur vom Besitz uber Land und Leibeigenen definiert sondern bedurfte es auch einer koniglichen Bestatigung in Form einer Schenkungsurkunde Da die rumanische Elite die grosstenteils aus iudices und knezes bestand die uber ihre Untertanen nach althergebrachten rumanischem Recht ius valachicum herrschten zumeist nicht Zustande brachte die modernen koniglichen Schenkungsurkunden zu beschaffen sahen sich viele rumanische Adelige um ihren Besitz und Stand gebracht Durch diesen doppelten Mechanismus Ausschluss der Orthodoxen aus dem Adelstand und Einfuhrung der koniglichen Schenkungsurkunden waren die Rumanen nicht mehr fahig ihren Stand aufrechtzuerhalten und an die Standeversammlungen teilzunehmen Um ihre Privilegien nicht zu verlieren und auch politisch zu uberleben fugten sich Teile der rumanischen Oberschicht dem Dekret von 1366 und gingen zum Katholizismus uber und dann in den ungarischen Adelstand nobilis Ungaris unter Die nicht bekehrten rumanischen Adeligen konnten auf Dauer ihren Status und Privilegien nicht verteidigen und sanken ins Bauertum wenn nicht in die Leibeigenschaft Die Masse der orthodoxen Rumanen blieben ohne politischen Fuhrung und damit ohne Reprasentanzrecht Die definitive Besiegelung des politischen und sozialen Ausschlusses der siebenburgischen Rumanen kam aber nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes von 1437 als die Unio Trium Nationum Vereinigung Dreier Nationen ausgerufen wurde welche die Allianz und die alleinige politische Berechtigung der drei Stande der Adligen der Sachsen und der Szekler proklamierte Somit wurde dem Universitas Valachorum auch ein verfassungsrechtliches Ende gesetzt Literatur BearbeitenBinder Pal South transylvanian antecedents and consequences of the formation of the Principality Muntenia Szazadok Budapest 1995 5 I Dani K Gundish u a Hrsg Documenta Romaniae Historica Series C Transilvania 1366 1370 vol XIII Bucarest 1994 ISBN 973 27 0428 4 Bela Kopeczi Gabor Barta Istvan Bona Laszlo Makkai Zoltan Szasz u a Kurze Geschichte Siebenburgens Akademiai Kiado Budapest 1989 ISBN 963 05 5667 7 I A Pop Nations and Denominations in Transylvania 13th 16th Century In Csaba Levai u a Hrsg Tolerance and Intolerance in Historical Perspective Edizioni PLUS Universita di Pisa 2003 ISBN 88 8492 139 2 S 111 125 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Universitas Valachorum amp oldid 233993606