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Tugam niedersorbisch Tugom ist ein Gemeindeteil von Furstlich Drehna einem Ortsteil der Stadt Luckau im Landkreis Dahme Spreewald in Brandenburg Tugam gehort zum Kirchspiel Gross Mehssow TugamStadt LuckauWappen von TugamKoordinaten 51 45 N 13 50 O 51 748236111111 13 832130555556 81 Koordinaten 51 44 54 N 13 49 56 OHohe 81 m u NHNEinwohner 15 30 Apr 2023 1 Eingemeindung 1 Januar 1961Eingemeindet nach Furstlich DrehnaPostleitzahl 15926Vorwahl 035324 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Muhlen 2 2 Verwaltungszugehorigkeit 3 Teichwirtschaft 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenTugam liegt in der Niederlausitz im Naturpark Niederlausitzer Landrucken Nordlich des Ortes lag fruher das Dorf Gliechow das 1977 dem Braunkohlentagebau Schlabendorf Sud zum Opfer gefallen ist Heute befindet sich nordlich von Tugam ein grosses Tagebaurestloch das geflutet wurde und den Drehnaer See bildet Nordostlich liegt Mallenchen sudostlich Klein Mehssow sudlich Gross Mehssow sudwestlich Crinitz und nordwestlich Furstlich Drehna dessen Gemeindeteil Tugam heute ist Zu Tugam gehort noch ein kleines nordwestlich des Ortes gelegenes Vorwerk Tugam liegt auf der nordlichen Abdachung des Niederlausitzer Landruckens in einer zumeist ebenen Flache Der Bach Schrake der durch die Gemarkung und den Ort selbst fliesst bildete vor Jahrhunderten einen schmalen Moorstreifen der sich bis nach Mallenchen fortsetzte Gegenuber einem etwa 120 m 60 m umfassenden Moorstuck am ostlichen Ufer der Schrake entstand am Westufer die Tugamer Siedlung Neben wenigen moorigen Boden in der Niederung herrscht vorwiegend in Kultur gebrachter Sandboden vor Sand der teilweise auf Tonmergel oder Geschiebemergel liegt Tugam hat mehrere grosse Teiche in denen Fischzucht betrieben wird Geschichte Bearbeiten nbsp Auszug aus der Landkarte Basse Lusace von Peter Schenck 1758 In der Nahe der Ortschaft Tugam erkennt man die beiden Teiche Grosse Teich heute Sandteich und den Scheer Teich heute Brasenteich Uber die Ortsgrundung ist nichts bekannt Es kann vermutet werden dass der Ort mit der Deutschen Ostkolonisation im 12 13 Jahrhundert gegrundet wurde Die Siedlungsform ist als Gasse anzusehen Erste schriftliche Nachweise gibt es im Urkundenbuch Lubben Teil 3 Seite 87 Anmerkung 3 wo ein Peter von Wildenhayn 1447 als Besitzer von Dugamm genannt wird Das Lehnbuch Band III Blatt 138 verzeichnet Tugam am 26 August 1576 Der Ortsname von Tugam stammt aus dem slawischen und bedeutet Siedlung eines Mannes namens Tugom was auf die Besitzgeschichte des Ortes hinweist 2 Tugam gehorte schon fruhzeitig bis zu seiner Enteignung im Jahr 1945 zur Standesherrschaft Furstlich Drehna schriftlich belegt seit 1576 Das alte Dorfsiegel ging 1824 verloren 1838 erhielt die Gemeinde ein neues Siegel 1816 gab es 109 Einwohner und 16 Wohnhauser Feuerstellen Im Jahr 1900 wird die Gemarkungsgrosse mit 424 ha angegeben darunter entfallen auf das Dorf 241 ha und auf das Vorwerk Standesherrschaft Furstlich Drehna 183 ha Muhlen Bearbeiten In den ersten Jahrhunderten nach seiner Grundung hatte Tugam eine eigene Wassermuhle im Wald die sogenannte Heidemuhle Sie wurde vermutlich im oder nach dem Dreissigjahrigen Krieg aufgegeben vielleicht war sie durch Kriegshandlungen Plunderungen abgebrannt Das Rauschen des Wassers am Standort der ehemaligen Muhle gab dieser spater um 1800 den Namen Poltermuhle Nachweise daruber gibt es nur im Kirchenbuch Gross Mehssow z B aus dem Jahr 1600 Den 12 July Schyschows Sohn Johannes Tugom getauft Paten Hanss der Heidemuller George Rautenstrauch der gross muller und Regina Albin Niebels von Tugom Tochter Spater war die Gross Muhle fur Tugam zustandig die halb auf Tugamer und halb auf Gross Mehssower Gebiet lag Verwaltungszugehorigkeit Bearbeiten Als Ergebnis des Wiener Kongresses kam Tugam 1815 an das Konigreich Preussen Am 25 Juli 1952 wurde die Gemeinde dem damals neu gebildeten Kreis Luckau im Bezirk Cottbus zugeordnet Am 1 Januar 1961 erfolgte die Eingemeindung Tugams nach Furstlich Drehna Nach der Wende lag Tugam im Landkreis Luckau in Brandenburg Zur Kreisreform in Brandenburg am 6 Dezember 1993 wurde Tugam dem neu gebildeten Landkreis Dahme Spreewald zugeordnet Mit der Eingemeindung von Furstlich Drehna nach Luckau am 31 Dezember 1999 wurde Tugam ein Gemeindeteil Luckaus 3 nbsp Die Ortslage von Tugam nbsp Die ehemalige Gastwirtschaft Mathen nbsp Das Vorwerk in Tugam Teichwirtschaft BearbeitenAuf der Tugamer Feldmark befinden sich mehrere teils sehr grosse Teiche Der Brasenteich und der Sandteich sind hierunter die grossten und altesten Im 20 Jahrhundert wurden westlich des Brasenteiches Wiesenflachen eingedammt und uberflutet wodurch zwei weitere Teiche entstanden Ein funfter Teich befand sich sudlich des Brasenteiches an der Gross Mehssower Grenze Durch den Bergbau und dem dadurch erfolgten Ruckgang des Wassers durch die Grundwasserabsenkung im Tagebau Schlabendorf Sud in den 1970 80er Jahren wurden die letzten drei erwahnten Teiche trockengelegt Nach Einstellung des Tagebaus in den 1990er Jahren wurden die beiden am Brasenteich trockengelegten Teiche renaturiert Ihre Grosse betragt 0 5 und 2 5 ha der Brasenteich ist 12 ha gross nbsp Staunasse im Fruhjahr 2008 Im Hintergrund das Dorf Tugam Grund fur die Anlegung der Teiche war hauptsachlich die Fischwirtschaft aber auch die Schilfgewinnung zum Eindecken der Dacher ausserdem dienten ausgewiesene Stellen als Viehtranke fur das Gutsvieh und das der Bauern Schon vor Jahrhunderten wurde die Fischzucht betrieben im benachbarten Gross Mehssow zum Beispiel seit 1527 Die Standesherrschaft Furstlich Drehna liess in den kleinen Teichen von Babben und Pademag Karpfenbrut ziehen und im etwa 22 ha grossen Ziegelteich in Furstlich Drehna und in den Tugamer Teichen wuchsen die Fische dann heran Die Fischzucht war eintraglich man lieferte sogar bis Berlin Bis 1945 wurde die Fischwirtschaft durch die Standesherrschaft Furstlich Drehna betrieben dann erfolgte deren Enteignung durch die Roten Armee der Sowjetunion Besatzungstruppen nach Ende des Zweiten Weltkriegs Wenig spater grundete man einen Fischereibetrieb der die Bewirtschaftung der nun herrenlosen Teiche in den umliegenden Dorfern ubernahm Er gehorte seit 1952 zum Volkseigenen Betrieb der Fischerei Peitz VEB Binnenfischerei Peitz Betriebsteil Drehna Nach dem Ende der DDR 1990 erfolgte eine Treuhandverwaltung Aus dem Furstlich Drehnaer Betrieb grundeten 1992 drei Gesellschafter die Okologische Teichwirtschaft Furstlich Drehna GbR Sie betreiben nun die Fischzucht auch in Tugam weiter und legten die beiden ehemaligen Teiche am Brasenteich wieder neu an Wahrend die Teiche der Peitzer Gesellschaft gehoren werden sie von der Furstlich Drehnaer Teichwirtschaft gepachtet Auch heute stellt die Karpfenzucht den Hauptanteil dar es werden aber auch Hecht Zander u a Fische gezuchtet Bemerkenswert ist die Neuansiedlung bereits ausgestorbener Wasserbewohner wie z B des Deutschen Edelkrebses und des Bitterlings Diese waren zwar fruher schon vorhanden wurden jedoch durch die intensive Karpfenzucht in der DDR Zeit verdrangt Ein kleiner Teil der Fische wird selbst verarbeitet und vermarktet Tugamer Sandteich nbsp Der Tugamer Sandteich nbsp Der Sandteich 1973 nbsp Eishockey auf dem Tugamer Sandteich 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tugam Sammlung von BildernLiteratur BearbeitenRainer Kamenz Das Gross Mehssower Kirchspiel die Gross und Klein Mehssower Dorfchronik 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Luckau Ortsteile Abgerufen am 30 Juni 2023 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft Berlin 2005 S 171 bei Google Books Tugam im Geschichtlichen Ortsverzeichnis Abgerufen am 5 Juli 2017 Ortsteile von Luckau Ortsteile Bergen Cahnsdorf Duben Egsdorf Freesdorf Furstlich Drehna Giessmannsdorf Gorlsdorf Karche Zaacko Kreblitz Kummritz Paserin Rudingsdorf Schlabendorf am See Terpt Uckro Wierigsdorf Willmersdorf Stobritz Zieckau 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