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Das Triphenylmethylradikal oft abgekurzt als trityl radical ist ein stabilisiertes Radikal und das erste Radikal das in der organischen Chemie beschrieben wurde Es kann durch Homolyse von Triphenylmethylchlorid 1 durch ein geeignetes Metall wie Silber oder Zink in Benzol oder Diethylether gewonnen werden Das Radikal 2 steht dabei im chemischen Gleichgewicht zum chinonartigen Dimer 3 3 Triphenylmethyl 6 diphenylmethyliden 1 4 cyclohexadien auch als Gombergs Dimer bezeichnet In Benzol liegt die Konzentration des Radikals dabei bei 2 2 StrukturformelAllgemeinesName TriphenylmethylradikalAndere Namen TritylradikalSummenformel C19H15Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 2216 49 1PubChem 5374035ChemSpider 10627185Wikidata Q2448436EigenschaftenMolare Masse 243 33 g mol 1SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen TriphenylmethylradikalLosungen des Radikals sind gelb wobei die Farbe bei zunehmender Temperatur an Intensitat zunimmt Dies ist in Ubereinstimmung mit dem Prinzip von Le Chatelier auf eine Gleichtgewichtsverschiebung auf die Seite des Radikals zuruckzufuhren Wird das Triphenylmethylradikal Luft ausgesetzt oxidiert es schnell zum Peroxid und entsprechende Losungen entfarben sich Triphenylmethyl radical oxidationMit Iod reagiert es zu Triphenylmethyliodid Entdeckt wurde das Radikal 1900 von Moses Gomberg an der University of Michigan 3 4 5 Er hatte versucht Hexaphenylethan mittels einer Wurtzschen Synthese aus Triphenylmethlchlorid und Zink in Benzol zu Synthetisieren Dabei stellte er fest dass das erhaltene Produkt eine deutlich hohere Reaktivitat gegenuber Sauerstoff und Iod aufwies als erwartet Die so entdeckte Struktur wurde spater in der Entwicklung der ESR Spektroskopie genutzt und konnte durch diese bestatigt werden 6 7 8 Die richtige chinonartige Struktur wurde bereits 1904 ein erstes Mal vorgeschlagen allerdings von der Allgemeinheit der Chemiker gegenuber Hexaphenylethan 4 abgelehnt 9 Daraufhin dauerte es bis 1968 bis sie durch von Forschern an der Vrijen Universiteit Amsterdam durch NMR spektroskopische Experimente wiederentdeckt und bestatigt wurde 10 Wahrend das Triphenylmethylradikal ein chinoinartiges Dimer bildet konnte fur unterschiedlich substituierte Derivate eine Dimer mit einer hexaphenylethanartigen Struktur nachgewiesen werden Rontgenkristallographische Untersuchungen zeigten bei Hexakis 3 5 di t butylphenyl ethan fur die zentrale C C Bindung eine Lange von 1 67 A Diese ist im Vergleich zu einer typischen Einfachbindung mit 1 54 A sehr lang Theoretische Berechnungen auf einem hohen Niveau deuten darauf hin dass der Grund fur die Stabilitat dieses sterisch gehinderten Molekuls an London Dispersionswechselwirkungen zwischen den tert Butylsubstituenten liegt Das dadurch erzeugte Potentialminimum fehlt beim unsubstituierten Molekul 11 12 Derivate mit anderen Substitutionsmustern wurden in Form des chinonartigen Dimers gefunden 13 Siehe auch BearbeitenTriphenylmethan Triphenylmethanol TriphenylmethanfarbstoffeEinzelnachweise Bearbeiten Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden J March Advanced Organic Chemistry John Wiley amp Sons 1985 ISBN 0 471 88841 9 M Gomberg An instance of trivalent carbon triphenylmethyl In Journal of the American Chemical Society 22 Jahrgang Nr 11 1900 S 757 771 doi 10 1021 ja02049a006 zenodo org PDF M Gomberg On trivalent carbon In Journal of the American Chemical Society 23 Jahrgang Nr 7 1901 S 496 502 doi 10 1021 ja02033a015 Anmerkung Radikal wird auch als cadicle bezeichnet M Gomberg On trivalent carbon In Journal of the American Chemical Society 24 Jahrgang Nr 7 1902 S 597 628 doi 10 1021 ja02021a001 zenodo org S I Weissman John C Sowden Electron distribution in triphenylmethyl Hyperfine structure of the paramagnetic resonance absorption of C6H5 3C13 In Journal of the American Chemical Society 75 Jahrgang Nr 2 1953 S 503 doi 10 1021 ja01098a522 J Sinclair D Kivelson Electron spin resonance studies of substituted triphenylmethyl radicals In Journal of the American Chemical Society 90 Jahrgang Nr 19 1968 S 5074 5080 doi 10 1021 ja01021a004 ESR spectrum of the triphenylmethyl radical School of Chemistry University of Bristol abgerufen am 5 August 2018 J M McBride The hexaphenylethane riddle In Tetrahedron 30 Jahrgang Nr 14 1974 S 2009 2022 doi 10 1016 S0040 4020 01 97332 6 H Lankamp W Th Nauta C MacLean A new interpretation of the monomer dimer equilibrium of triphenylmethyl and alkyl substituted diphenyl methyl radicals in solution In Tetrahedron Letters 9 Jahrgang Nr 2 1968 S 249 254 doi 10 1016 S0040 4039 00 75598 5 Errol G Lewars Hexaphenylethane In Modeling Marvels Springer Netherlands Dordrecht 2008 ISBN 978 1 4020 6972 7 S 115 129 doi 10 1007 978 1 4020 6973 4 8 springer com abgerufen am 25 September 2019 Stefan Grimme Peter R Schreiner Steric crowding can stabilize a labile molecule Solving the hexaphenylethane riddle In Angewandte Chemie International Edition 50 Jahrgang Nr 52 2011 S 12639 12642 doi 10 1002 anie 201103615 Y Uchimura T Takeda R Katoono K Fujiwara T Suzuki New Insights into the Hexaphenylethane Riddle Formation of an a o Dimer In Angewandte Chemie International Edition 54 Jahrgang Nr 13 2015 S 4010 4013 doi 10 1002 anie 201500122 Weblinks BearbeitenMolecule of the Month Juni 1997 Triphenylmethyl radical properties and synthesis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triphenylmethylradikal amp oldid 237500051