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Tributylzinnchlorid kurz TBTC ist eine metallorganische Verbindung des Zinns TBTC ist bei Raumtemperatur eine farblose bis gelbliche nahezu wasserunlosliche giftige Flussigkeit Die toxische Wirkung beruht auf der Inhibierung von V ATPasen durch zinnorganische Verbindungen 7 StrukturformelAllgemeinesName TributylzinnchloridAndere Namen Tributylchlorstannan Chloridotributylzinn Tri n butylzinnmonochlorid TBTC TBTClSummenformel C12H27ClSnKurzbeschreibung farblose bis gelbliche Flussigkeit 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 1461 22 9 56573 85 4 Komplex EG Nummer 215 958 7ECHA InfoCard 100 014 508PubChem 15096ChemSpider 14368Wikidata Q2452578EigenschaftenMolare Masse 325 49 g mol 1Aggregatzustand flussigDichte 1 20 g cm 3 20 C 1 Schmelzpunkt 9 C 1 Siedepunkt 140 C bei 13 mbar 1 Loslichkeit nahezu unloslich in Wasser 17 mg l 1 bei 20 C 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 2 ggf erweitert 1 GefahrH und P Satze H 301 312 315 317 319 360FD 372 410P 201 273 280 302 352 305 351 338 308 310 1 Toxikologische Daten 147 mg kg 1 LD50 Hamster oral 3 4 60 mg kg 1 LD50 Maus oral 5 4 129 mg kg 1 LD50 Ratte oral 6 4 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 Toxikologie 5 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenZur Darstellung werden Zinntetrachlorid SnCl4 und Tri n butylaluminium nBu3Al umgesetzt S n C l 4 n B u 3 A l n B u 3 S n C l A l C l 3 displaystyle mathrm SnCl 4 nBu 3 Al longrightarrow nBu 3 SnCl AlCl 3 nbsp Durch partielle Hydrolyse mit Wasser und einer Base wie Pyridin oder Triethylamin kann aus dem Tributylzinnchlorid Bis tributylzinn oxid hergestellt werden Eigenschaften BearbeitenTBTC ist eine farblose oft durch Verunreinigungen gelblich gefarbte Flussigkeit die sich nur geringfugig 17 mg l 1 bei 20 C 1 in Wasser lost Die Verbindung ist weitgehend stabil gegenuber hydrolytischen und oxidativen Einflussen Es hat in Benzol ein Dipolmoment von 3 31 Debye 8 Verwendung BearbeitenTributylzinnverbindungen wie TBTC Tributylzinnhydrid TBT und Bis tributylzinn oxid TBTO und andere Zinnorganische Verbindungen werden als Desinfektionsmittel gegen Befall mit Pilzen und Milben bei Textilien Leder Papier und Holz sowie als Saatbeizmittel verwendet Auch bei Schiffsanstrichen werden sie zugesetzt um in Antifoulingfarben Algen und Schnecken zu bekampfen 9 In Deutschland und der EU wird auf den Einsatz zinnorganischer Verbindungen weitgehend verzichtet Teilweise gilt ein Verwendungsverbot Weitere wichtige Verwendungen von Tributylzinnchlorid sind der Einsatz bei Synthesen in der Pharmachemie und als Zusatz zu Styrol Butadien Kautschuk zur Verminderung des Reibungswiderstands von Autoreifen In beiden Fallen gelangen keine zinnorganischen Verbindungen in die Umwelt weshalb der Einsatz erlaubt bleibt 10 Toxikologie BearbeitenWegen des geringen Dampfdrucks der Flussigkeit ist eine Aufnahme uber die Atemwege unwahrscheinlich die dermale und orale Resorption ist jedoch hoch Die Toxizitat gegenuber Saugetieren liegt bei LD50 oral Ratte 220 mg kg 1 11 Auf Schleimhaute und Haut wirkt die Substanz stark reizend bis atzend und erzeugte im Tierversuch Nekrosen ein reduziertes Korpergewicht Dampfung der Reflexe Entkraftung und Krampfe 1 Auf Wasserlebewesen besitzt Tributylzinnchlorid eine sehr hohe Toxizitat Bei Schnecken bewirken Zinnorganika das Imposex Phanomen wobei die Purpurschnecke Haustellum brandaris schon ab einer Konzentration von 1 2 ng l Auswirkungen zeigte 10 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Eintrag zu Tributylzinnchlorid in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 9 Januar 2019 JavaScript erforderlich Nicht explizit in Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP gelistet fallt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Tributylzinnverbindungen soweit in diesem Anhang nicht gesondert aufgefuhrt im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2017 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Nippon Eiseigaku Zasshi Japanese Journal of Hygiene Vol 46 Pg 297 1991 a b c Eintrag zu Tributylchlorostannane in der ChemIDplus Datenbank der United States National Library of Medicine NLM abgerufen am 17 August 2021 Seite nicht mehr abrufbar Inhalt nun verfugbar via PubChem ID 15096 Yakkyoku Pharmacy Vol 30 Pg 505 1979 Prehled Prumyslove Toxikologie Organicke Latky Marhold J Prague Czechoslovakia Avicenum Pg 1250 1986 Wissenschaft Online Lexika Eintrag zu V ATPasen im Lexikon der Biochemie Abgerufen am 15 September 2009 Jorg Lorberth Heinrich Noth Dipolmomente einiger Organozinnchloride In Chemische Berichte Band 98 Nr 3 Marz 1965 S 969 doi 10 1002 cber 19650980342 Eintrag zu Tributylzinn Verbindungen In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 21 November 2021 a b Dietrich Klingmuller Burkard Watermann Hrsg TBT Zinnorganische Verbindungen eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme PDF 2 1 MB Umweltbundesamt Berlin Marz 2003 Bernard Jousseaume Organometallic Synthesis and Chemistry of Tin and Lead Compounds In Mikrochimica acta Band 109 Nr 1 4 1992 S 5 12 doi 10 1007 BF01243203 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tributylzinnchlorid amp oldid 231982559