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Die Begriffe Transformatorische Kopplung und Gyratorische Kopplung stammen aus der Vierpoltheorie Sie bezeichnen die gegenseitige Wirkung zwischen Ein und Ausgangsgrossen von speziellen Netzwerkelementen die unter Einhaltung des Prinzips der Energieerhaltung Energie zwischen gleichen oder unterschiedlichen physikalischen Domanen austauschen z B elektrisch magnetisch mechanisch thermodynamisch Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Transformatorische Kopplung 3 Gyratorische Kopplung 4 Beispiele aus Physik und Technik 5 LiteraturAllgemeines BearbeitenAls Ein und Ausgangsgrossen der verwendeten Zweitore werden spezielle Paare aus Flussgrossen und Differenzgrossen verwendet die sich eindeutig aus der Massieu Gibbs Funktion berechnen lassen Strom und Spannung elektrische Systeme magnetischer Flussanderung und magnetische Spannung magnetische Systeme Kraft und Geschwindigkeit translatorische mechanische Systeme Drehmoment und Winkelgeschwindigkeit rotatorische mechanische Systeme Massenstrom und Gravitationspotential mechanische Systeme der schweren Masse Volumenstrom und Druck Akustik Fluidmechanik Entropiestrom und Temperaturdifferenz thermodynamische Systeme Transformatorische Kopplung BearbeitenDas wesentliche Kennzeichen einer transformatorischen Kopplung liegt darin dass unter Einhaltung des Prinzips der Energieerhaltung Flussgrossen mit Flussgrossen und Differenzgrossen mit Differenzgrossen verkoppelt werden Aus netzwerktheoretischer Sicht sind dabei mehrere Matrixformen moglich die sich zudem unter bestimmten mathematischen Voraussetzungen ineinander umrechnen lassen Eine generell immer existierende Matrixform ist die Kettenmatrix Bezeichnet man mit der Grosse m displaystyle mu nbsp eine Flusskoordinate und mit der Grosse l displaystyle lambda nbsp eine Differenzkoordinate und kennzeichnet das Eingangstor mit dem Index 1 und das Ausgangstor mit dem Index 2 so lasst sich eine transformatorische Kopplung allgemein uber eine Kettenmatrix der Form l 1 m 1 A 11 0 0 A 22 l 2 m 2 displaystyle begin pmatrix lambda 1 mu 1 end pmatrix begin pmatrix A 11 amp 0 0 amp A 22 end pmatrix begin pmatrix lambda 2 mu 2 end pmatrix nbsp beschreiben Gyratorische Kopplung BearbeitenBei der gyratorischen Kopplung werden unter Einhaltung des Prinzips der Energieerhaltung Flussgrossen mit Differenzgrossen und Differenzgrossen mit Flussgrossen uber eine Kettenmatrix der Form l 1 m 1 0 A 12 A 21 0 l 2 m 2 displaystyle begin pmatrix lambda 1 mu 1 end pmatrix begin pmatrix 0 amp A 12 A 21 amp 0 end pmatrix begin pmatrix lambda 2 mu 2 end pmatrix nbsp verkoppelt Hinsichtlich der Vorzeichen wird bei beiden Matrizen vorausgesetzt dass die Kettenmatrix eingangsseitig als Verbraucher und ausgangsseitig als Erzeuger bepfeilt ist Das Prinzip der Energieerhaltung findet seinen Ausdruck darin dass die Determinante der Kettenmatrix immer 1 ist A 22 1 A 11 displaystyle A 22 frac 1 A 11 nbsp fur den Transformator und A 21 1 A 12 displaystyle A 21 frac 1 A 12 nbsp fur den Gyrator Beispiele aus Physik und Technik BearbeitenEin Piezoelement stellt aus netzwerktheoretischer Sicht einem gyratorischen Wandler dar Die Matrixelemente der Koppelmatrix werden durch die Geometrie der Piezokeramik sowie der piezoelektrischen Kraftkonstante gebildet Ein elektrostatischer Wandler Kondensatormikrofon basiert ebenfalls auf dem Prinzip der gyratorischen Wandlung Die Matrixelemente der Koppelmatrix werden durch die Geometrie des Kondensators und der Phantomspannung gebildet Das transformatorische Wandlerprinzip ist bei elektrothermischen Wandlern wie den Peltier Elementen zu finden Hier werden die Matrixelemente der Koppelmatrix durch den Seebeckkoeffizienten bestimmt Literatur BearbeitenArno Lenk Gunther Pfeifer und Roland Werthschutzky Elektromechanische Systeme Mechanische und akustische Netzwerke deren Wechselwirkungen und Anwendungen Springer Berlin 2000 ISBN 978 3 540 67941 7 Jorg Grabow Verallgemeinerte Netzwerke in der Mechatronik 1 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 486 71261 2 Gottfried Falk Physik Zahl und Realitat Die begrifflichen und mathematischen Grundlagen einer universellen quantitativen Naturbeschreibung Birkhauser Verlag Basel 1990 ISBN 978 3 7643 2550 3 Klaus Janschek Systementwurf mechatronischer Systeme Methoden Modelle Konzepte Springer 2010 ISBN 978 3 540 78876 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Transformatorische und gyratorische Kopplung amp oldid 227372653