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Toxorhynchites von altgr toxon Bogen und rhynchos Schnabel ist eine Gattung von weitgehend in den Tropen vorkommenden Stechmucken bei der die Weibchen kein Blut saugen sondern sich wie mannliche Stechmucken nur von Nektar und anderen sussen Pflanzensaften ernahren Die Mucken haben einen stark gebogenen Stechrussel sind meist gross farbenfroh und tagaktiv 1 Die Larven ernahren sich rauberisch und hauptsachlich von anderen Muckenlarven Sie wurden deshalb mit einigem Erfolg bei der Bekampfung von krankheitsubertragenden Stechmucken eingesetzt 2 ToxorhynchitesToxorhynchites speciosusWeibchenSystematikOrdnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Mucken Nematocera Familie Stechmucken Culicidae Unterfamilie CulicinaeTribus ToxorhynchitiniGattung ToxorhynchitesWissenschaftlicher NameToxorhynchitesTheobald 1901 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale und Biologie 1 1 Adulte Imagines 1 2 Larven 2 Verbreitung 3 Bedeutung 4 Systematik 5 Belege 6 WeblinksMerkmale und Biologie BearbeitenAdulte Imagines Bearbeiten nbsp Weibchen von Toxorhynchites rutilusErwachsene Toxorhynchites sind an ihrer Grosse und ihrem stark nach unten gebogenen Russel leicht zu erkennen Ihr Korper ist von grun lila und rot schillernden Schuppen bedeckt Die verschiedenen Arten ahneln sich sehr und sind teilweise nur schwer zu unterscheiden Im Gegensatz zu allen anderen Muckengattungen bei denen die Weibchen Blut aufnehmen ernahren sich bei Toxorhynchites beide Geschlechter ausschliesslich von Blutennektar und anderen zuckerhaltigen Pflanzensaften Sie sind tagaktiv und kommen in erster Linie in Waldern vor 1 3 Larven Bearbeiten nbsp Larve von Toxorhynchites speciosusDie Larven von Toxorhynchites sind ebenfalls gross und konnen rosa rot oder lilafarben sein 1 Sie finden sich in kleinen Wasseransammlungen zum Beispiel in Astlochern offenen Bambusstammen Blattachseln Bromelien oder in weggeworfenen oder herumstehenden Behaltern Gefassen oder Autoreifen 4 Sie besiedeln damit ahnliche Biotope wie die Gelbfiebermucke oder die Asiatische Tigermucke Alle Larvenstadien leben rauberisch normalerweise von den in ihren Larvalgewasser uberwiegend vorkommenden Muckenlarven Die Beute wird nicht aktiv gesucht oder verfolgt sondern mit den Mundwerkzeugen ergriffen wenn sie in Reichweite kommt Bei ihrer Wahrnehmung spielen Mechanorezeptoren die wichtigste Rolle da die Augen bei Toxorhynchites Larven noch unterentwickelt sind Nach dem Ergreifen wird der Fang normalerweise binnen Minuten verspeist 4 Im Laufe ihres Lebens als Larve kann eine einzige Toxorhynchites Larve grosse Mengen anderer Larven fressen So toteten Larven von T brevipalpis in ihrer Entwicklungszeit bis zu 358 Larven von Gelbfiebermucken 4 Bei dieser und einer anderen Art T amboinensis wurde zudem beobachtet dass Larven kurz vor der Verpuppung verbliebene andere Larven toten aber nicht fressen wohl um sich selbst wahrend ihrer Puppenphase zu schutzen 2 Neben Muckenlarven werden auch andere ans Wasser gebundenen Insektenlarven kleine Kaulquappen und auf der Wasseroberflache gefangene zappelnde Fluginsekten gefressen 4 Die Grosse der Beute kann die eigene Korpergrosse bis auf das Doppelte ubertreffen Kannibalismus kommt vor vor allem in kleinen Behaltern mit einem geringen Nahrungsangebot und wenig Versteckmoglichkeiten 2 Die Larvalentwicklung dauert abhangig von Nahrungsangebot und Temperatur zwischen knapp drei und dreizehn Wochen Vor allem das vierte und letzte Larvenstadium vor der Verpuppung ist zudem gegen Nahrungsmangel und teilweise Austrocknung resistent So kann Toxorhynchites splendens im vierten Larvenstadium Monate ohne Nahrung auskommen T brevipalpis kann mehr als drei Wochen ohne Nahrung und nur in einer feuchten Atmosphare gehalten werden und entwickelt sich dann wieder im Wasser und mit Nahrung versorgt normal 4 Die sich anschliessende Entwicklungszeit der Puppe liegt zwischen drei und zwolf Tagen 4 Verbreitung BearbeitenDie Arten innerhalb der Gattung sind grosstenteils auf die Tropen beschrankt Einige Arten kommen in den ostlichen Randgebieten Asiens und Nordamerikas vor Drei offenbar fur die Bekampfung anderer Stechmucken eingefuhrte Arten finden sich auf Fidschi und Samoa im sudlichen Pazifik Die Untergattung Toxorhynchites gibt es nur in der Alten Welt die Untergattung Afrorhynchus in Afrika die Untergattungen Ankylorhynchus und Lynchiella ausschliesslich in der Neuen Welt 1 Bedeutung BearbeitenDie ublichen Bekampfungsmethoden gegen in kleinen Wasserbehaltern aufwachsende krankheitsubertragenden Stechmucken vor allem die Gelbfiebermucke und die Asiatische Tigermucke sind die Bekampfung der erwachsenen Tiere mit Adultiziden und die Vernichtung oder die Behandlung der Larvalgewasser mit chemischen oder biologischen Larviziden Beim Einsatz von Insektiziden besteht allerdings die Gefahr der Resistenzbildung Zudem sind die genannten Methoden arbeitsintensiv und mussen regelmassig wiederholt werden Eine selbsttatige und andauernde Bekampfung durch den Einsatz naturlicher Feinde wie Toxorhynchites hatte diese Nachteile nicht unter welchen Umstanden eine solche Strategie allerdings erfolgreich sein kann ist noch nicht umfassend verstanden 2 Bereits im Jahr 1911 wurde auf die Moglichkeit hingewiesen Toxorhynchites bei der Bekampfung von Stechmucken einzusetzen Der erste praktische Versuch fand 1929 auf Hawaii statt allerdings konnte sich die dabei freigesetzte Art T inornatus aus Neubritannien nicht dauerhaft festsetzen In den 1950ern wurden dann weitere Arten eingefuhrt von denen sich zwei T amboinensis und T brevipalpis etablieren konnten Allerdings war der Erfolg bei der Bekampfung der Asiatischen Tigermucke nicht zufriedenstellend moglicherweise weil in der entstandenen Konkurrenzsituation die bei der Bekampfung weniger effektive Art T amboinensis uberhandnahm 5 Erfolgreicher verlief die Einfuhrung derselben Arten zum Beispiel auf Amerikanisch Samoa bei der sich zwar ebenfalls T amboinensis etablierte aber die Polynesische Tigermucke Stegomyia polynesiensis einer Ubertragerin von Filariose erfolgreich unter Kontrolle hielt 2 Bei der Bekampfung von krankheitsubertragenden Stechmucken mit Toxorhynchites ist es vor allem wichtig Arten einzusetzen die im Zielbiotop die richtigen Larvalgewasser kolonisieren Es ist also wichtig die Biologie und die Wechselwirkung der beteiligten Arten zu verstehen Hier herrscht noch Forschungsbedarf 2 Zudem muss bedacht werden dass die Generationszeit von Toxorhynchites etwa dreimal langer ist als die ihrer Beute deren Population bei gleichzeitiger Besiedelung der Larvalgewasser also zunachst schneller wachst Ein sofortiger Erfolg beim Einsatz von Toxorhynchites ist daher nicht zu erwarten bei einer Etablierung sollte aber uber langere Zeitraume eine ausreichende Kontrolle der Zielarten erreicht werden konnen 2 Systematik BearbeitenToxorhynchites ist die einzige Gattung des Tribus Toxorhynchitini Sie enthalt 90 Arten aus vier Untergattungen 6 Untergattung Afrorhynchus 18 Arten Untergattung Ankylorhynchus 4 Arten Untergattung Lynchiella 16 Arten Untergattung Toxorhynchites 52 Arten Belege Bearbeiten a b c d Genus TOXORHYNCHITES Theobald 1901 R E Harbach Mosquito Taxonomic Inventory abgerufen am 6 August 2012 a b c d e f g Collins L E amp Blackwell A 2000 The biology of Toxorhynchites mosquitoes and their potential as biocontrol agents In Biocontrol News and Information 21 4 ISSN 0143 1404 S 105N 116N PDF Datei 0 16 MB Tribe Toxorhynchitini Lahille 1904 R E Harbach Mosquito Taxonomic Inventory abgerufen am 6 August 2012 a b c d e f Steffan W A amp Evenhuis N L 1981 Biology of Toxorhynchites In Annual Review of Entomology 26 ISSN 0066 4170 S 159 181 Steffan W A 1975 Systematics and Biological Control Potential of Toxorhynchites Diptera Culicidae In Mosquito Systematics 7 1 S 59 67 Toxorhynchites Nicht mehr online verfugbar Walter Reed Biosystematic Unit Mosquito Genera archiviert vom Original am 14 August 2013 abgerufen am 18 August 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wrbu si edu Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Toxorhynchites Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video uber Toxorhynchites rutilus mit Aufnahmen des Fressverhaltens der Larven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toxorhynchites amp oldid 208250727