www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Tiele Begriffsklarung aufgefuhrt Die Tiele 铁勒 Chile 敕勒 Tolos oder Gaoche 高車 waren ein antikes Turkvolk in Ostasien Sie werden meist mit den Dingling 丁零 gleichgesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Teil des Gokturkenreichs 1 2 Aufstande und Unabhangigkeit 1 3 Eroberung durch China 1 4 Neues Reich der Gokturken und Verschwinden 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Tiele gelten laut Chinesischen Chroniken als Teil der Xiongnu Konfoderation blieben aber nach deren Zerfall unabhangig und widersetzten sich sowohl den Rouran als auch den Gokturken Die Tiele oder Gaoche standen in diplomatischen Beziehungen zur Nordliche Wei Dynastie 1 Teil des Gokturkenreichs Bearbeiten 546 kam es erneut zu einem Aufstand der Fufuluo 副伏羅 und anderer Stamme die sich seit dieser Zeit Tiele nannten Diese wurden bald von Bumin in der Dsungarei besiegt und 250 000 Tiele wurden in dessen Armee ubernommen Mit dieser Armee zog Bumin 552 nach Anagui nordlich der chinesischen Grenze besiegte dort die Reste der Rouran und schuf das Erste Turk Kaganat der Gok Turken Spater unterwarf er die Tiele endgultig Zu dieser Zeit wurde zu den Tiele uber 40 Stammen gezahlt die auf sieben Gebiete verteilt waren Nordlich des Flusses Tuul lebten die Pugu Tongluo Weihe Orchon Uiguren Bayegu Fuluo Fufuluo Mengchen Turuhe Sijie Hun Hunyu Hu Xue Huxue und andere Diese hatten zusammen eine Armee von 20 000 Mann Westlich von Kumul und nordlich von Karashahr nahe dem Tianshan waren die Qibi Boluozhi Yidie Supo Nahe Wuhuan Wuhu Hegu Kirgisen Yedie Yunihuan Yunihu und weitere ansassig Sie hatten zusammen 20 000 Mann in der Armee Hinter dem Altai lebten die Xueyantuo Dieleer Shipan Yueban Daqi und weiter mit einer Streitmacht von 10 000 Mann Nordlich von Samarqand bis zum Fluss Wolga waren die Hedie A Die Hejie Bohu Bigan Juhai Hebixi Hecuo Suba Yemo Keda und andere zu finden mit einer Armee von 30 000 Ostlich und westlich des Kaspischen Meeres siedelten die Sulu Hesan Chasaren Suoye Miecu Longhu Sahu und andere Diese hatten zusammen eine Armeestarke von 8 000 Ostlich des Byzantinischen Reiches lebten die Enqu A Lan Alanen Beiru Jiuli Fuwahun und weitere mit einer Streitmacht von 20 000 In der Region sudlich des Baikalsees lebten unter anderem die Dubo Tuwiner Diese damals den Tiele zugeordneten Stamme hatten keinen gemeinsamen Herrscher waren aber fast alle Teil des Reichs der Gokturken Die meisten dieser Stamme stammen aber nicht von den Dingling Gaoche oder Fufuluo ab sondern wurden nur ihnen zugeordnet meist aus falschem Wissen Aufstande und Unabhangigkeit Bearbeiten 582 erklarten die die Stammesfuhrer Tardu und Apa Khan in der nordlichen Dsungarei die Unabhangigkeit Apa wurde 587 besiegt doch Tardu konnte sich halten und stritt 599 gemeinsam mit dem Gokturkenherrscher Dulan in einem Burgerkrieg gegen seinen Sohn Qimin der sich mit den Chinesen verbundete Dulan unterlag den Chinesen und Tardu nahm sein Herrschaftsgebiet an sich Nach einem durch die Chinesen provozierten Aufstand von Tiele Stammen musste Tardu 603 zu den Tuyuhun fliehen Nachdem Chuluo die Herrschaft uber die westlichen Tiele an sich gerissen hat unterdruckte er diese um eine Revolte zu verhindern 605 gelang es dennoch einer Allianz unter den Qibi 契苾 und Xueyantuo 薛延陀 ihn zu sturzen Sie eroberten die Dsungarei und wichtige Stadte sodass Chuluo 607 zum unteren Ili fliehen musste So wurde Geleng 哥楞 von den Qibi zum neuen Khagan ausgerufen und Yishibo 乙失钵 von den Xueyantuo zum zweiten Khagan Noch im selben Jahr gelang es dieser Allianz zusammen mit den Chinesen die Tuyuhun zu besiegen Eroberung durch China Bearbeiten 611 griff der Khagan von Taschkent und Enkel Tardus Shekui Chuluo an der daraufhin nach China floh Danach zog er in die Dsungarei und beendete die Rebellion Einige kleinere Gebiete wie das Konigreich Gaochang unter chinesischer Vorherrschaft wurden erst 612 unterworfen Shekui restaurierte das westliche Khaganat konnte aber eine Spaltung der Herrscherfamilie Ashina nicht verhindern 628 zog eine Gruppe unter Yinan 夷男 die Xueyantuo uber den Altai und grundeten dort eine neue Konfoderation mit den dort lebenden Tiele 660 kam es zu ersten Aufstanden der Stamme Sijie 思结 Bayegu 拔野古 Pugu 仆骨 und Tongluo 同罗 Diese wurden 622 von den Chinesen niedergeschlagen Danach wurden Versuche unternommen die restlichen Tiele zu befrieden was zu einer Stabilisierung der Lage fuhrte 669 soll es zu einer erfolglosen Revolte der Xueyantuo gekommen sein 679 wurde von drei Adligen eine Rebellion angefuhrt unter denen Ashina Nishufu 阿史那泥熟匐 als Khagan bestimmt wurde Sie wurden bald von den Chinesen geschlagen und Nishifu im Kampf verraten und getotet Die Reste der Aufstandischen flohen und verbundeten sich mit Ashina Funian 阿史那伏念 um die Chinesen erneut anzugreifen Funian erklarte sich 681 zum Khagan konnte aber seine Macht nicht halten Nachdem der Aufstand niedergeschlagen wurde wurden am 16 November uber 50 Beteiligte in der Hauptstadt hingerichtet Der letzte Aufstand soll 682 von den Pugu und den Tongluo angefuhrt worden sein gemeinsam mit dem Ashina Clan Dieser hatte Erfolg und fuhrte zur Grundung des Zweiten Turk Kaganats durch Ilteris Sad Sie wurden jedoch bald darauf von einer chinesischen Armee geschlagen Viele zogen in das Protektorat in das Gebiet von Ganzhou Neues Reich der Gokturken und Verschwinden Bearbeiten Ab 704 zogen die mit den Chinesen verbundeten Stamme der Tiele nach Westen Zu dieser Zeit unterwarfen sich die meisten Tiele dem neuen Reich der Gokturken Es wurden weiterhin Kriegszuge uber die chinesische Grenze nach Norden gehalten Nachdem die Gokturken sich ab 708 auch nach Westen wandten flohen viele Tiele ins chinesische Kernland und wurden unter anderem in Lingzhou angesiedelt Es kam auch zu Aufstanden gegen die gokturkische Herrschaft Bis 720 gelang es Tonyukuk der als Tiele in China geboren war die dortigen Tiele zu einigen Er rief zu einer Ruckkehr der Tiele nach Norden auf woraufhin viele ihre Gemeinden im chinesischen Kernland verliessen und nach Norden zogen Die Macht des neuen Gokturkenkhaganats liess zu dieser Zeit bereits nach Spater kam es zu einem Bundnis zwischen den Tiele in China unter den Basmil 拔悉蜜 den Karluken und den Uiguren Sie schlugen die Gokturken und toteten den Khagan Das Oberhaupt der Basmil sollte Khagan werden doch wurden sie von ihren Alliierten hintergangen Die Uiguren grundeten ein neues Khaganat unter Qutlugh Bilge Kol 745 gelang es ihnen den gokturkischen Khagan im Exil Qutlugh Boyla zu toten Ab dieser Zeit tauchen die Tiele nicht mehr in der Geschichtsschreibung auf Vermutlich haben sich grosse Teile von ihnen den Uiguren angeschlossen oder sind mit den heutigen Teleuten identisch Literatur BearbeitenDuan Lianqin Dingling Gaoju and Tiele Schanghai Shanghai People s Press 1988 Li Jihe A Research on Migration of Northwestern Minorities Between pre Qin to Sui and Tang Peking Nationalities Press 2003 Lu Simian A History of Ethnic Groups in China Peking Oriental Press 1996 Pulleyblank Edwin G Central Asia and Non Chinese Peoples of Ancient China Aldershot Ashgate Publishing 2002 Trever Camilla Excavations in Northern Mongolia 1924 1925 Leningrad J Fedorov Printing House 1932 Shen Youliang A Research on Northern Ethnic Groups and Regimes Peking Central Nationalities University Press 1998 Suribadalaha New Studies of the Origins of the Mongols Peking Nationalities Press 1986 Wang Xiaofu Political Relationship Between the Chinese Tibetan and Arab Peking Peking University Press 1992 Xue Zongzheng A History of Turks Peking Chinese Social Sciences Press 1992 Zhang Bibo and Dong Guoyao Cultural History of Ancient Northern Ethnic Groups in China Harbin Heilongjiang People s Press 2001 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Theobald Tiele 鐵勒 Tolos www chinaknowledge de Abgerufen am 30 September 2019 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tiele amp oldid 235533769