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Tibor Varga 4 Juli 1921 in Gyor Ungarn 4 September 2003 in Grimisuat Schweiz war ein ungarischer Violinist Violinpadagoge und Dirigent Tibor VargaAllgemeine InformationenWebsite www tiborvarga ch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium 1 2 Konzertlaufbahn 1 3 Aufnahmen 1 4 Padagogische Tatigkeit 1 5 Grundungen 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErsten Violinunterricht erhielt Tibor Varga im Alter von zweieinhalb Jahren von seinem Vater Lajos Varga der seinerseits ein ausgezeichneter Geiger war Infolge einer Kriegsverletzung musste dieser jedoch auf eine Konzertlaufbahn verzichten und etablierte sich daraufhin als Geigenbauer Tibor Varga heiratete Judith Szava Ihr gemeinsamer Sohn ist der von 1980 bis 1985 als Chefdirigent der Hofer Symphoniker tatige Gilbert Varga 1 17 Januar 1952 in London der an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold wo Tibor Varga von 1949 bis 1986 wirkte und deren Streicherabteilung weltbekannt machte bis 1970 zum Geiger ausgebildet wurde Studium Bearbeiten Auf Vargas Talent aufmerksam geworden holte Jeno Hubay den erst Zehnjahrigen vom Gymnasium an die Franz Liszt Musikakademie Budapest Dort studierte er bei Hubay Carl Flesch Franz Gabriel Mitgliedern des Waldbauer Quartetts Zoltan Kodaly und Leo Weiner Nach Hubays Tod 1937 spielte Varga im Gedenkkonzert unter der Leitung von Erno Dohnanyi der Hubay 1934 im Amt des Rektors der Liszt Akademie gefolgt war Hubays 3 Violinkonzert op 99 Nach Abschluss des Musikstudiums an der Budapester Musikakademie widmete Varga sich wahrend der Kriegsjahre an der Universitat Budapest einem mehrjahrigen Philosophiestudium Konzertlaufbahn Bearbeiten Vargas erster offentlicher Auftritt erfolgte im Alter von sechs Jahren sein Orchesterdebut gab er 1931 als Zehnjahriger mit Mendelssohns Violinkonzert op 64 Seit seinem 14 Lebensjahr unternahm er Konzertreisen ins Ausland bis seine Karriere als Violinsolist durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde Unmittelbar nach Kriegsende nahm er die Konzerttatigkeit wieder auf und wurde zu einem der weltweit gefragten Solisten Er trat unter den bedeutendsten Dirigenten seiner Zeit auf denen er zum Teil auch freundschaftlich verbunden war Neben einem ungewohnlich breiten klassischen Repertoire das alle grossen Violinkonzerte sowie die bedeutenden Sonaten und Vortragsstucke umfasste pflegte Varga von Anfang an die Musik zeitgenossischer Komponisten Die Violinkonzerte und andere Werke von Bela Bartok Alban Berg und Arnold Schonberg verdanken Varga ihren eigentlichen Durchbruch im internationalen Musikleben Er prasentierte sie zum Teil als Erstauffuhrungen im In und Ausland Unter anderem gestaltete er die Erstauffuhrung von Alban Bergs Violinkonzert in Australien sowie 1949 die europaische Premiere von Schonbergs Violinkonzert woruber der Komponist sich in einem begeisterten Dankesbrief ausserte Schonberg Briefe Beide Konzerte wie auch das Violinkonzert von Schostakowitsch interpretierte Varga neben anderen Werken im Rahmen der Proms der BBC in der Londoner Royal Albert Hall Daruber hinaus gab Varga die Osterreichische Premiere von Strawinskis Violinkonzert sowie die Welturauffuhrungen zahlreicher Kompositionen die ihm teilweise auch gewidmet sind darunter die Violinkonzerte von Boris Blacher Ernst Krenek Max Mereaux Gosta Nystroem Almeida Prado Matyas Seiber und Winfried Zillig Seit den 1950er Jahren trat Tibor Varga auch als Dirigent hervor so etwa mit den von ihm gegrundeten Ensembles Kammerorchester Tibor Varga Orchestre du Festival Tibor Varga und Orchestre de l Academie Tibor Varga denen er als Chefdirigent und Kunstlerischer Leiter vorstand Von 1989 bis 1993 ubernahm er die Kunstlerische Leitung des Orchestre des Pays de Savoie Daruber hinaus war Varga bis zuletzt Gastdirigent international renommierter Orchester Aufnahmen Bearbeiten Varga spielte als 13 Jahriger seine ersten Schallplatten ein und trat bereits wahrend seiner Studienzeit an der Budapester Musikakademie regelmassig im Rundfunk auf Nach seiner Niederlassung in London Ende der 1940er Jahre realisierte er Aufnahmen fur international bekannte Labels u a mit dem Philharmonia Orchestra London den Berliner Philharmonikern und weiteren bedeutenden Orchestern sowie mit namhaften Klavierpartnern unter ihnen Gerald Moore Die Aufnahmen des Violinkonzerts Nr 2 von Bartok unter Ferenc Fricsay wie auch der Violinkonzerte von Beethoven Bruch Mozart Nielsen Paganini Tschaikowski gelten bis heute als Referenz Fuhrende internationale Rundfunkanstalten strahlten Vargas Auftritte in Live Ubertragungen aus und luden ihn daruber hinaus regelmassig zu Studioproduktionen ein Padagogische Tatigkeit Bearbeiten Unmittelbar nach Kriegsende war Varga Mitbegrunder und erster Professor einer der Budapester Franz Liszt Musikakademie angegliederten Musikhochschule seiner Heimatstadt Gyor Von 1949 bis 1986 wirkte er als Professor fur Violine und Kammermusik an der 1946 gegrundeten Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold deren Streicherabteilung unter seiner Leitung Weltruf erlangte Seit Anfang der 1950er Jahre fungierte Varga in den weltweit fuhrenden Violin und Kammermusikwettbewerben als Jury Mitglied bzw Prasident Daneben gab er regelmassig Meisterkurse bei den Darmstadter Ferienkurse des Weiteren in London Paris Salzburg Mozarteum Siena Accademia Musicale Chigiana und anderen Stadten Europas sowie in den USA und hielt wiederholt auch offentliche Vortrage uber musikalische Themen 1963 grundete er im schweizerischen Sion eine internationale Sommerakademie Academie de Musique Tibor Varga ein Jahr spater folgte das Festival Tibor Varga 1964 2001 das mit seinen jahrlich in der ganzen Welt ausgestrahlten Konzerten zu den international bedeutendsten Sommerfestivals zahlte Aus dem 1967 gegrundeten zu Vargas Lebzeiten jahrlich ausgetragenen Internationalen Violinwettbewerb Tibor Varga der zu den bedeutendsten seines Genres zahlt gingen zahlreiche internationale Kunstlerpersonlichkeiten hervor Seit 1988 unterrichtete Varga an der von ihm gegrundeten auf die professionelle Streicherausbildung spezialisierten Ecole Superieure de Musique Sion der er auch als Direktor vorstand Daruber hinaus wirkte Varga im Auftrag der Kulturministerien Frankreichs und Portugals als Kunstlerischer und Padagogischer Berater Ab Oktober 2002 bekleidete er eine Professur fur Violine an der Universitat fur Musik und darstellende Kunst Graz Zu Tibor Vargas bekanntesten Schulern zahlen u a Lukas David Mirijam Contzen Latica Honda Rosenberg und Hans Maile Die langjahrige Varga Studentin Madeleine Carruzzo schrieb als allererste Frau in den Reihen der Berliner Philharmoniker Geschichte Alice Harnoncourt Pionierin der Alten Musik und Mit Grunderin des Concentus Musicus Wien war die erste Konzertmeisterin Osterreichs 2 Grundungen Bearbeiten 1954 1988 Kammerorchester Tibor Varga Detmold 1989 gab Varga die Leitung an Christoph Poppen weiter seither Detmolder Kammerorchester 1963 Internationale Sommerakademie Tibor Varga Sion 1964 2001 Festival Tibor Varga Sion 1967 Internationaler Violinwettbewerb Tibor Varga Sion Martigny Preistrager Auswahl Mirijam Contzen Latica Honda Rosenberg Jean Jacques Kantorow Nam Yun Kim Boris Kuschnir Vadim Repin 1974 2009 Tibor Varga Stiftung 1988 Ecole Superieure de Musique seit 2001 Conservatoire superieur et Academie de musique Tibor Varga Sion heute in die Hochschule fur Musik Lausanne integriert Mitbegrunder der der Budapester Franz Liszt Musikakademie angegliederten Musikhochschule in Gyor sowie des Conservatoire national superieur de musique LyonAuszeichnungen BearbeitenTibor Varga war Ehrenburger mehrerer Stadte Frankreichs und der Schweiz Deutschland Frankreich die Schweiz und Ungarn ehrten ihn mit hohen Auszeichnungen u a mit dem Bundesverdienstkreuz I Klasse den Orden der Arts et Lettres und der Legion d Honneur dem Walliser Kulturstaatspreis 1994 und dem Verdienstorden des Ungarischen Staates Die Universitat Budapest bzw die Franz Liszt Akademie Budapest verliehen ihm die Ehrenprofessorenwurde mit der vor ihm u a Edward Elgar Emil Gilels Richard Strauss und Arturo Toscanini gewurdigt wurden Die von Varga anlasslich der Europaischen Rektorenkonferenz Graz 2003 komponierte Etude Caprice fur 4 Violinen wurde nach seinem Tode zur offiziellen Hymne der European University Association EUA erhoben Literatur BearbeitenWalter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1276 zu Gilbert Varga und Tibor Varga Ralf Noltensmeier Geiger von Beruf Gesprachsweise Einblicke in die Vielfalt geigerischer Profession Gotzelmann Kiel 1999 ISBN 3 9805016 7 1 Regula Puskas Tibor Varga In Historisches Lexikon der Schweiz 15 Januar 2014 Angelika Varga Behrer Sinfonia concertante Tibor Varga Biographie Grimisuat 2021 bei vargaclassics comWeblinks Bearbeitentiborvarga ch Werke von und uber Tibor Varga im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek www vargaclassics comEinzelnachweise Bearbeiten Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1276 Damit alte Musik uns beruhrt schockiert ergreift Abgerufen am 7 Marz 2021 Normdaten Person GND 128422882 lobid OGND AKS LCCN n84089503 VIAF 39564553 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Varga TiborKURZBESCHREIBUNG ungarischer ViolinistGEBURTSDATUM 4 Juli 1921GEBURTSORT Gyor UngarnSTERBEDATUM 4 September 2003STERBEORT Grimisuat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tibor Varga amp oldid 238930520