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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen finnlandschwedischen Schriftsteller siehe Thomas Wulff Autor Thomas Wulff 1963 in Hamburg Szenename Steiner nach dem Obergruppenfuhrer der Waffen SS Felix Steiner ist ein deutscher Neonazi Er gilt als einflussreiche Person in der rechtsextremistischen Szene vor allem in Norddeutschland Er wurde sechsmal wegen einschlagiger Delikte wie Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt 1 Thomas Wulff bei einer Demonstration am 29 Januar 2005 in KielBis Marz 2014 war Wulff stellvertretender Landesvorsitzender der NPD in Hamburg Dann wurde er zum Landesvorsitzenden und somit zum Nachfolger von Torben Klebe gewahlt Auf seiner Vorstellungsrede vor dieser Wahl bezeichnete er sich als Nationalsozialisten Am 7 April 2014 wurde er deshalb vom NPD Bundesvorstand mehrheitlich mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben Wulff durfte zudem seine Mitgliedsrechte nicht mehr ausuben 2 Ende Mai erklarte das Hamburger Schiedsgericht der Partei die einstweilige Anordnung aus der Parteizentrale in Berlin fur unwirksam 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 ANS GdNF und Grundung der Freien Kameradschaften bis 1995 1 2 Holocaustleugnung und Nationales Schulungszentrum 1995 2001 1 3 Eintritt in die NPD seit 2001 1 4 Ausschlussverfahren aus der NPD 1 5 Rucktritt von allen Amtern und Austritt aus der NPD 2 Weblinks 3 FussnotenBiographie BearbeitenANS GdNF und Grundung der Freien Kameradschaften bis 1995 Bearbeiten Wulff wurde in den 1980er Jahren in der Hamburger Neonazi Szene um Michael Kuhnen und Christian Worch aktiv Rasch geriet er in das Umfeld der verbotenen ANS oder der NSDAP Aufbauorganisation und wurde Mitglied der GdNF Als im April 1993 der Hamburger Neonazi Anwalt Jurgen Rieger eine Kolonnenfahrt mit mehreren Wehrmachtfahrzeugen unternahm die teilweise mit SS Runen und Abzeichen der 12 SS Panzer Division Hitlerjugend versehen waren war auch Wulff unter den teilnehmenden Neonazis Wulff war Grunder und Chef der verbotenen Hamburger Neonazi Partei Nationale Liste und organisierte zahlreiche Aufmarsche Kranzniederlegungen Versammlungen und Flugblattverteilaktionen Nach deren Verbot trat er 1994 dem Hamburger Landesverband der Deutschen Liga fur Volk und Heimat bei und wandte sich wenig spater gegen die von der DLVH beschlossene Aufgabe des Parteienstatus und die Umwandlung in einen Verein weil damit die Vorteile des Parteienstatus geopfert werden wurden wie z B ein mogliches Verbot nur durch das Bundesverfassungsgericht Gemeinsam mit seinem langjahrigen Weggefahrten Christian Worch entwickelte Wulff in der Mitte der 1990er Jahre als Reaktion auf mehrere Verbote rechtsextremer Vereinigungen das Konzept der Freien Nationalisten mit dem er regionale Freie Kameradschaften zu Bundnissen zusammenschliessen wollte und erlauterte dieses Konzept in einem Interview mit der Neonazi Zeitschrift Zentralorgan Es ist eine Bundnisstruktur die immer dann zum Tragen kommt wenn im norddeutschen Raum verschiedenste Aktionsgruppen und Parteien zu nationalen und sozialen Fragen aktiv werden Der Name soll vor allem deutlich machen dass unter diesem Aktionsnamen alle anderen nationalen Krafte ein Bundnis eingehen konnen ohne dass sie ihre Selbstandigkeit aufgeben mussen 1994 grundete er zusammen mit Worch das Aktionsburo Norddeutschland als Sammelbecken Freier Kameradschaften in Norddeutschland Holocaustleugnung und Nationales Schulungszentrum 1995 2001 Bearbeiten In einer Publikation der Nationalen Liste veroffentlichte er einen Artikel in dem er den Holocaust bestritt und den damaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden Ignatz Bubis verleumdete Hierfur wurde er im Dezember 1995 wegen Volksverhetzung ubler Nachrede und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt Ausserdem zeichnete er presserechtlich fur einen Artikel in der Zeitung Index der Nationalen Liste verantwortlich in dem behauptet wurde die Wahrheit uber Auschwitz durfe aufgrund von Denkverboten nicht gesagt werden Des Weiteren war in dem Artikel von der angeblichen Massenvernichtung der Juden im KZ Auschwitz Birkenau die Rede Im Januar 1997 schrieb er fur die JN Postille Einheit und Kampf Da die Novemberausgabe 1999 des Hamburger Neonazi Magazins Zentralorgan den Titel Juden raus und etwas kleiner aus Osterreich trug leitete die Staatsanwaltschaft im Januar 2000 ein Verfahren gegen Thomas Wulff Tobias Thiessen Dirk Sukol und Klaus Barthel wegen Erstellung und Vertriebs dieser Ausgabe ein Gegen Wulff wurde im Januar 2001 erneut eine Geldstrafe wegen der Beleidigung eines Polizisten verhangt Im Jahr 2001 kauften Wulff und der Luneburger Neonazi Michael Grewe fur 300 000 Mark das Gutshaus Amholz mit zugehorigem Hof in Teldau bei Boizenburg Elbe Landkreis Ludwigslust Parchim in Mecklenburg Vorpommern direkt an der Grenze zu Niedersachsen Hier wollen die norddeutschen Freien Nationalisten nach eigenen Angaben ein nationales Schulungszentrum in Nachfolge des im Februar 1998 geschlossenen Hetendorfer Neonazi Zentrums Hetendorf Nr 13 in der Luneburger Heide aufbauen Eintritt in die NPD seit 2001 Bearbeiten nbsp Thomas Wulff beim Bundesparteitag der NPD im November 2006Ungefahr zur selben Zeit naherte sich Wulff wie auch andere Neonazis aus dem Spektrum der Freien Kameradschaften immer mehr der NPD an Dies fuhrte jedoch zu einem Zerwurfnis mit seinem langjahrigen Weggefahrten Christian Worch der eine NPD ferne Position vertritt Auf einem Gautreffen des Kampfbundes Deutscher Sozialisten am 3 Juli 2004 in Leverkusen warb Wulff fur eine Kooperation der Neonazi Szene mit der NPD Nachdem bereits im November 2003 diesbezugliche Gesprache begonnen hatten erklarte er im September 2004 zusammen mit den Neonazis Thorsten Heise und Ralph Tegethoff kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen seinen Beitritt zur NPD 5 um einen Beitrag zur Schaffung einer Volksfront von Rechts zu leisten 6 Alle drei sollten auf dem NPD Parteitag im Oktober 2004 im thuringischen Leinefelde fur den Bundesvorstand kandidieren doch verzichteten Tegethoff und Wulff zugunsten von Heise Wulff wurde wenig spater Referent und enger Vertrauter des damaligen NPD Parteivorsitzenden Udo Voigt Beim Wahlkampf fur die Bundestagswahl 2005 fungierte Wulff als Landeswahlkampfleiter der NPD fur Mecklenburg Vorpommern und trat auf Platz 5 der Landesliste fur die Partei an Wulff war in dieser Zeit haufig als Anmelder Versammlungsleiter und oder Redner von bzw auf Neonazi Kundgebungen aktiv so z B am 31 Marz 2003 in Hanau gegen die Politik der USA im Irak am 31 Januar 2004 in Hamburg gegen die Wehrmachtsausstellung zu den Verbrechen der Wehrmacht am 29 Januar 2005 in Kiel anlasslich der Landtagswahl in Schleswig Holstein bei dem Naziaufmarsch am 13 Februar 2005 anlasslich des 60 Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden bei der verhinderten NPD Demonstration am 8 Mai 2005 in Berlin und beim Rudolf Hess Gedenkmarsch am 20 August 2005 in Peine Ein bundesweites Medienecho rief sein Internet Aufruf an alle Nationalen Sozialisten hervor in die WASG einzutreten Mit der WASG sind einer nationalen Oppositionsarbeit weitere Tore geoffnet worden hiess es in einer Erklarung die auf der Internetseite des Sozialen und Nationalen Bundnisses Vorpommerns veroffentlicht wurde Geht jetzt noch starker rein in diese WASG Gruppen Ihr werdet merken viele von denen denken so wie wir 7 Im Februar 2006 versuchte Wulff laut internen Angaben vergeblich einen NPD Listenplatz fur die Landtagswahl in Mecklenburg Vorpommern im September 2006 zu erringen Am 26 Juli 2008 nahm Wulff an der Beisetzung Friedhelm Busses in Passau teil 8 Zu diesem Anlass breitete Wulff eine Reichskriegsflagge mit grossem Hakenkreuz aus der Zeit des Nationalsozialismus auf dem Grab Busses aus Daraufhin wurde er beim Verlassen des Friedhofs vorlaufig festgenommen 9 Die Staatsanwaltschaft Passau erhob im Marz 2009 Anklage wegen des Offizialdeliktes Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 86a StGB 10 Im April 2009 wurde Wulff mit weiteren Aktivisten von Freien Kameradschaften auf einem Bundesparteitag in den erweiterten Parteivorstand der NPD gewahlt 11 Im Januar 2011 geriet Wulff wahrend des Wahlkampfes zur Hamburger Burgerschaft in die Schlagzeilen Als ein Mann sich beschwerte dass vor seinem Laden Plakate der NPD platziert werden sollten kam es zur Auseinandersetzung Wulff bedrohte den Mann mit einer Axt die von der Polizei sichergestellt werden konnte 12 Wulff trat im Mai 2011 als Mitglied des NPD Bundesvorstandes zuruck 13 Ende Mai 2011 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des NPD Landesverbandes Hamburg gewahlt 14 Ausschlussverfahren aus der NPD Bearbeiten Auf Betreiben des seinerzeit amtierenden NPD Vorsitzenden Holger Apfel dessen Vorstand Wulff als Trummertruppe von Unfahigen und asozialen Selbstbedienern bezeichnet hatte betrieb der Parteivorstand von 2013 bis Mai 2014 ein Ausschlussverfahren gegen Wulff 15 Ein erster Versuch war seitens der Partei allerdings an einem Formfehler gescheitert Am 7 April 2014 wurde er schliesslich vom NPD Bundesvorstand um den kommissarischen Vorsitzenden Udo Pastors mehrheitlich mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben Seine Mitgliedsrechte ruhten daraufhin 16 Am 20 April 2014 reichte Thomas Wulff beim Landesschiedsgericht der NPD in Hamburg Beschwerde ein 17 Im darauffolgenden Mai erklarte das Schiedsgericht die einstweilige Anordnung des Bundesvorstands fur unwirksam 18 Rucktritt von allen Amtern und Austritt aus der NPD Bearbeiten Am 1 September 2016 erklarte Wulff seinen sofortigen Austritt aus der NPD und den damit verbundenen Rucktritt von allen Amtern Durch diesen Schritt wurde sein Platz im Bundesvorstand der NPD vakant und der Hamburger Landesverband dessen Vorsitzender er war fuhrungslos Als Grunde gab er im Gesprach mit dem NDR Postenschacherei sowie das Streben nach finanziellen und personlichen Vorteilen innerhalb der Fuhrungsebene der NPD an 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thomas Wulff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat von Thomas Wulff vom Netz gegen Nazis Artikel in Blick nach Rechts 16 2009 Suddeutsche Zeitung zu Thomas Wulff Kahlschlag in Amholz Jungle World vom 23 Februar 2000 Fussnoten Bearbeiten NDR de Langes Register von Straftaten Memento vom 3 Juni 2012 imInternet Archive abgerufen am 2 Juni 2012 spiegel de NPD Spitze wirft Neonazi Wulff aus dem Amt Landesverband kippt Bundesentscheidung NPD wird Nationalsozialisten nicht los Memento vom 3 Juni 2014 im Internet Archive Von Stefan Scholermann NDR Info 31 Mai 2014 NPD Wulff Rauswurf erst einmal gestoppt Blick nach Rechts 2 Juni 2014 sueddeutsche de Rechte Offensive Rechtsextreme erwagen Wahlbundnis fur Bundestag abgerufen am 2 August 2008 verfassungsschutzgegenrechtsextremismus de NPD Memento vom 14 Juli 2014 imInternet Archive abgerufen am 2 August 2008 Neonazis sollen WASG unterwandern Viele von denen denken so wie wir in der Suddeutschen Zeitung Robert Andreasch Mit Hakenkreuz auf dem Sarg beerdigt Der letzte FAP Chef Friedhelm Busse auf netz gegen nazis de abgerufen am 2 August 2008 mediendenk com NPD Trauerfeier mit Hakenkreuzfahne Lokales Medienagentur DENK 2008 Neonazi Wulff muss vor Gericht Memento vom 30 Marz 2009 im Internet Archive Philipp Wittrock NPD in der Krise Voigts Gegner rusten zur nachsten Schlammschlacht In Spiegel Online 5 April 2009 abgerufen am 9 Juni 2018 NPD Hamburg mit Gewalt in den Wahlkampf Endstation Rechts Thomas Wulff verlasst NPD Vorstand Memento vom 30 Oktober 2012 imInternet Archive abgerufen am 2 Juni 2012 Endstation Rechts NPD Parteitag in Hamburg Thomas Wulff neuer Landesvize Memento vom 11 Oktober 2012 imInternet Archive abgerufen am 2 Juni 2012 Christina Hebel Rechtsextreme Schlammschlacht NPD Spitze will Neonazi Wulff rauswerfen In Spiegel Online 25 Oktober 2013 abgerufen am 25 Oktober 2013 spiegel de NPD Spitze wirft Neonazi Wulff aus dem Amt spiegel de 1 Landesverband kippt Bundesentscheidung NPD wird Nationalsozialisten nicht los Memento vom 3 Juni 2014 im Internet Archive auf tagesschau de vom 31 Mai 2014 NPD Neonazi Wulff erklart Austritt auf ndr de vom 1 September 2016Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 November 2023 PersonendatenNAME Wulff ThomasKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtsextremistGEBURTSDATUM 1963GEBURTSORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Wulff amp oldid 238805907