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Thomas Alexandre Dumas auch Thomas Alexandre Davy de la Pailleterie 1 IPA tɔmɑ alɛksɑ dʁ dymɑ davi de la pajet e ʁi 25 Marz 1762 in Jeremie Saint Domingue dem heutigen Haiti 26 Februar 1806 in Villers Cotterets war ein franzosischer General de division Er war der Vater Alexandre Dumas des Alteren und der Grossvater Alexandre Dumas des Jungeren Thomas Alexandre Dumas posthumes Portrat von Olivier Pichat Bildausschnitt Dumas auf dem Schlachtfeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Militarkarriere 1 3 Gefangenschaft 1 4 Spate Jahre in Frankreich 1 5 Rezeption nach dem Tod 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Thomas Alexandre wurde 1762 als jungstes von vier illegitimen Kindern seines Vaters mit der Sklavin afrikanischer Herkunft Marie Cessette Dumas geboren und verbrachte die ersten 12 Jahre seines Lebens auf einer Plantage in Jeremie 2 nbsp Vaterliches Familienwappen der Davy de La Pailleterie In Blau ein silberner Ring begleitet von drei goldenen Adlern In der damals nur schwer zuganglichen Gegend um Jeremie hatte sich sein Vater der Marquis Antoine Alexandre Davy de la Pailleterie angesiedelt nachdem er sich mit seinem jungeren Bruder Charles zerstritten hatte und mit drei schwarzen Sklaven 1748 von dessen Zuckerplantage wo er zuvor gelebt hatte geflohen war Nach dieser Flucht erwarb er dann Marie Cessette 3 Trotz Sklavenjagern die sein Bruder den Fluchtenden hinterhergeschickt hatte und auch trotz offizieller Ermittlungen von franzosischen Beamten wegen einer Hinterlassenschaft er stammte aus dem normannischen Adel lebte sein Vater unter dem Namen Antoine de Isle unerkannt in Jeremie und es wurde allgemein angenommen dass er tot sei Im Dezember 1775 als Thomas Alexandre 14 Jahre alt war ging sein Vater zuruck nach Frankreich Nach einem spateren Bericht hatte er drei seiner Kinder und Marie Cessette verkauft wobei die spatere Heiratsurkunde von Thomas Alexandre allerdings im Widerspruch dazu angibt dass seine Mutter Marie Cessette bereits 1772 verstorben sei Sein viertes Kind Thomas Alexandre hatte Antoine in Port au Prince fur 800 Livre mit dem Recht auf spatere Auslosung verpfandet womit er seine Schiffsreise nach Frankreich bezahlte Wenig spater wurde Thomas Alexandre vom Vater ausgelost und im August 1776 nach Frankreich geholt 4 Mit dem Betreten franzosischen Bodens war Thomas Alexandre frei Philosophen der Aufklarung und einige Juristen hatten in den Jahrzehnten vorher gegen Sklaverei Stellung genommen und durch einige Musterprozesse etwa Jean Boucaux v Verdelin 1738 erreicht dass Sklaven die franzosischen Mutterboden betraten gemass dem Freiheitsprinzip abgesehen von einigen Ausnahmeregelungen automatisch frei waren Thomas Alexandre konnte sich somit recht frei entfalten und erfuhr eine aristokratische Erziehung In Paris befreundete er sich mit dem Chevalier de Saint Georges einem beruhmten Musiker und Fechtmeister dessen Mutter aus Afrika stammte 5 Militarkarriere Bearbeiten Nachdem er sich 1786 mit seinem Vater kurz vor dessen Tod zerstritten hatte trat er unter dem Namen seiner Mutter als Dragoner in die franzosische Armee ein Die Freundschaft mit drei seiner Kameraden die wie er zu Generalen aufstiegen inspirierte spater seinen Sohn zum Roman Die drei Musketiere Als im Zuge der Revolution von 1789 Unruhen im Land aufflackerten wurde er mit einem Teil seines Regiments nach Villers Cotterets verlegt Hier lernte er Marie Labouret kennen die Tochter des Gastwirtes bei dem er logierte die er 1792 heiratete In den fast pausenlosen Kriegen die 1793 begannen machte er rasch Karriere Noch 1793 wurde er zum Divisionsgeneral befordert 1794 ubernahm er den Befehl uber die Alpenarmee mit der er bis an den Mont Cenis vordrang Im Oktober desselben Jahres musste er den Oberbefehl in der Vendee ubernehmen wo ihn seine Massigung gegenuber den Aufstandischen beim Terrorregiment des Wohlfahrtsausschusses in Ungnade brachte und fast den Kopf kostete Ab 1795 kampfte er in Italien ging dann unter General Joubert nach Tirol und machte 1798 die Expedition nach Agypten mit Gefangenschaft Bearbeiten Auf dem Ruckweg im Marz 1799 von Agypten geriet sein Schiff Belle Maltaise in sturmisches Wetter und drohte zu kentern Zusatzlich gingen die Nahrungreserven zu Neige und die Entscheidung wurde getroffen in Tarent in Unteritalien anzulegen um dort um Hilfe zu bitten Die Stadt wurde zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr wie angenommen von revolutionaren pro franzosischen Kraften beherrscht sondern von dem Esercito della Santa Fede in Nostro Signore Gesu Cristo dt etwa Armee des heiligen Glaubens an unseren Herrn Jesus Christus einer aus suditalienischen Milizen hervorgegangenen alle Ideen der franzosischen Revolution ablehnenden reaktionaren Koalition von Klerikern Aristokraten Bauern und Banditen unter der Fuhrung des katholischen Kardinals Fabrizio Ruffo Die Franzosen neben Dumas auch der Geologe Deodat Gratet de Dolomieu wurden gefangen genommen Dumas erkrankte wahrend der Gefangenschaft schwer Er litt unter Depression und starken Bauchschmerzen wurde auf einem Auge blind und auf einem Ohr taub Er notierte in seinem Tagebuch den Verdacht dass er absichtlich vergiftet wurde und wollte nach seiner Freilassung die skandalosen Bedingungen der Gefangenschaft publik machen In diesem Zustand wurde Dumas im Marz 1801 freigelassen nachdem die Freilassung aller franzosischen Gefangenen eine Bedingung der Kapitulationsverhandlungen zwischen dem franzosischen General Murat welcher eine Armee Richtung Neapel fuhrte und Ferdinand I Konig von Neapel war 6 Spate Jahre in Frankreich Bearbeiten 1802 wurde sein Sohn Alexandre Dumas der spatere Schriftsteller geboren Im Februar 1806 starb Thomas Alexandre Dumas an einem Magenkrebsleiden Rezeption nach dem Tod Bearbeiten 1906 wurde ihm zum 100 Todestag auf der Place Malherbes heute Place du General Catroux ein Denkmal errichtet das jedoch 1940 wahrend der deutschen Besatzungszeit von franzosischen Kollaborateuren entfernt wurde Seit 2009 befindet sich am selben Ort ein neues Denkmal das gesprengte Sklavenketten darstellt Sein Sohn hat zahlreiche abenteuerliche Episoden aus seinem Leben literarisch verarbeitet Der am meisten von seinem Vater inspirierte Roman Dumas ist sicherlich Georges Tom Reiss 7 nbsp Auf dem Triumphbogen steht der Name Dumas in der 23 Spalte an 6 StelleEhrungen BearbeitenSein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 23 Spalte eingetragen Literatur BearbeitenBiographischer Roman Tom Reiss The Black Count Glory Revolution Betrayal and the Real Count of Monte Cristo Crown Publishers New York 2012 ISBN 978 0 307 38246 7 Deutsche Ausgabe Tom Reiss Der schwarze General Das Leben des wahren Grafen von Monte Christo Aus dem Engl von Thomas Pfeiffer und Karin Schuler Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2013 ISBN 3 423 28017 4 Weblinks BearbeitenFlorian Stark Ranghochster schwarzer General einer weissen Armee in Die Welt 2 November 2013 Norbert Zahringer Gefangener der Geschichte in Die Welt 4 Januar 2014 Tom Reiss Brief life of the soldier who inspired The Count of Monte Cristo 1762 1806 In Harvard Magazine November Dezember 2012 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Tom Reiss The Black Count Glory Revolution Betrayal and the Real Count of Monte Cristo Crown Publishers New York 2012 ISBN 978 0 307 38246 7 https www zeit de zeit magazin 2020 33 thomas alexandre dumas erster schwarzer general frankreich Tom Reiss 2012 S 24 46 Tom Reiss 2012 S 54 56 Tom Reiss 2012 S 60 70 Tom Reiss 2012 S 271 272 292 293 301 Tom Reiss Der schwarze General Das Leben des wahren Grafen von Monte Christo Dt Taschenbuch Verl Munchen 2013 ISBN 978 3 423 28017 4 S 28 Normdaten Person GND 11954721X lobid OGND AKS LCCN n50054506 VIAF 22953927 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dumas Thomas AlexandreALTERNATIVNAMEN Pailleterie Thomas Alexandre Davy de laKURZBESCHREIBUNG franzosischer GeneralGEBURTSDATUM 25 Marz 1762GEBURTSORT Jeremie Haiti STERBEDATUM 26 Februar 1806STERBEORT Villers Cotterets Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Alexandre Dumas amp oldid 238516445