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Die Japanische Riesenmantis Tenodera aridifolia ist eine Fangschrecke aus der Familie der Mantidae Japanische Riesenmantis Japanische Riesenmantis Tenodera aridifolia Weibchen Systematik Klasse Insekten Insecta Ordnung Fangschrecken Mantodea Familie Mantidae Unterfamilie Mantinae Gattung Tenodera Art Japanische Riesenmantis Wissenschaftlicher Name Tenodera aridifolia Stoll 1813 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Fortpflanzung 4 Systematik 5 Weiteres 6 Galerie 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Mannchen Mit einer Korperlange von 78 4 mm 1 bis zu 127 mm 2 als Weibchen und 50 8 mm 2 bis 83 5 mm 1 als Mannchen zahlt die Japanische Riesenmantis zu den grosseren Fangschrecken Die Grundfarbe der Art ist meist braun oder seltener grun Je nach Grundfarbung verfugt die Art uber einen im Kontrast zur Grundfarbung braun oder grun gefarbten Streifen an den Flanken des Abdomens 2 Die Korperfarbung kann je nach Habitat angepasst und wahrend der Hautungen geandert werden 1 Der Korperbau der Japanischen Riesenmantis gleicht weitestgehend dem der anderen Arten der Familie Mantidae Sie ahnelt besonders der nah verwandten Grossen Chinesen Mantis Tenodera sinensis und ist wie diese dank ihrer langen Beine und ihres vergleichsweise schmalen Korpers recht agil Mannliche Tiere konnen zusatzlich fliegen Fur den Einsatz einer Drohgebarde verfugt die Japanische Riesenmantis uber schwarze Augenflecken auf den Innenseiten der Fangarme sowie auf den Ruckflugeln die einem potentiellen Angreifer entgegengehalten werden 2 Vorkommen BearbeitenDie Japanische Riesenmantis ist in Japan China Indien Indonesien 2 und Sudkorea 3 verbreitet daruber hinaus wurde sie in dem ostlichen Teil der Vereinigten Staaten von Amerika sowie Australien zusammen mit mehreren anderen Arten der Gattung Tenodera zur Biologischen Schadlingsbekampfung eingefuhrt In ihrem Verbreitungsgebiet bewohnt die anpassungsfahige Art Graslandschaften und Weiden Auch Agrarflachen werden nicht gemieden Am haufigsten werden jedoch Waldrander in der Nahe von Gewassern bewohnt wo sich die Fangschrecke besonders auf den Pflanzen Kudzu Chinaschilf dem Zweifarbigem Zwergbambus und der eingefuhrten Goldrutenart Solidago altissima aufhalt Daruber hinaus ist die Japanische Riesenmantis die in gemassigten Zonen am haufigsten vorkommende Fangschrecke uberhaupt 2 Die Japanische Riesenmantis teilt sich viele Lebensraume mit anderen Arten der Gattung Tenodera wie der Grossen Chinesen Mantis oder der etwas kleineren Art Tenodera angustipennis 1 Lebensweise Bearbeiten nbsp Weibchen mit erbeuteter Heuschrecke Die Japanische Riesemantis bewohnt in ihrem Habitat das Blattwerk und Geast verschiedener Pflanzen und verhalt sich dort zugunsten der Tarnung uberwiegend regungslos Wird ein Beutetier registriert schleicht sich die Japanische Riesenmantis nahe heran und ergreift es sobald es in Reichweite gelangt blitzschnell mit den bedornten Fangarmen Als Beutetiere kommen aufgrund der Grosse der Fangschrecke neben anderen Gliederfussern ebenso kleine Wirbeltiere etwa kleinere Reptilien und Amphibien sowie Kolibris oder Mause in Frage Auch wehrhafte Tiere wie die Asiatische Riesenhornisse und andere Fangschrecken sowie Artgenossen werden nicht verschmaht 2 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Oothek Die Geschlechtsreife der Japanischen Riesenmantis tritt acht bis zehn Tage nach der Imaginalhautung ein Die Paarungszeit verlauft im Regelfall vom Spatsommer bis hin zum Fruhherbst Weibchen locken Mannchen aus der Ferne mit Pheromonen an welche von den Mannchen bis zu einer Entfernung von bis zu 100 Metern wahrgenommen werden konnen Auf nahere Distanz und Sichtweite des Mannchens zeigt das Weibchen mit Schwanzeln des Abdomen seine Paarungsbereitschaft wobei dieses seine Pheromondrusen freilegt Im Regelfall nahert sich das Mannchen entweder frontal oder ruckseitig dem Weibchen und fuhrt dabei ein Balzverhalten aus wobei das Abdomen auf und abgehoben und der gesamte Korper geruttelt wird Umgekehrte Szenarien wurden allerdings auch gesichtet Dabei strich das Weibchen vermutlich zwecks der Annaherung die Fangarme des Mannchens Die Paarung dauert mehrere Stunden Der bei Fangschrecken typische Kannibalismus wahrend der Paarung ist bei der Japanischen Riesenmantis stark ausgepragt Beide Geschlechter konnen sich theoretisch mehrfach fortpflanzen Zwei Monate nach der Paarung legt das Weibchen im Gegensatz zu vielen anderen Fangschrecken meist nur eine Oothek ab die jedoch 50 bis 600 Eier enthalten kann In den warmeren Zonen konnen die Weibchen auch mehrere Ootheken produzieren Die Japanische Riesenmantis ist ahnlich wie die Grosse Chinesen Mantis uberwiegend univoltin sie kann jedoch im Gegensatz zur Schwesterart ihre Reproduktionsrate je nach Verbreitungsgebiet optimieren sodass in warmeren Gebieten auch mehrere Generationen der Art pro Jahr entstehen konnen In den gemassigteren Klimazonen mit kalteren Wintern uberwintern die Eier in den Ootheken Dies trifft nicht auf die warmeren Vorkommensgebiete zu wo die Larven bereits sechs Wochen nach Ablage schlupfen konnen Die Jungtiere durchlaufen acht Hautungen ehe sie das Adultstadium erreichen Die Lebenserwartung der Japanischen Riesenmantis betragt im Regelfall je nach Temperatur und anderen Gegebenheiten sechs bis neun Monate 2 Systematik BearbeitenDie Japanische Riesenmantis wurde 1813 von Caspar Stoll unter der Bezeichnung Mantis aridifolia erstbeschrieben Die Grosse Chinesen Mantis wurde anfangs ebenfalls als Unterart der Japanischen Riesenmantis beschrieben ehe sie einen eigenstandigen Artstatus erhielt 1933 wurde neben der Unterart T aridifolia aridifolia von Max Beier zusatzlich die Unterart T aridifolia brevicollis beschrieben 4 Weiteres BearbeitenDie japanische Bezeichnung fur die Art lautet Oo Kamakiri buchstablich オオカマキリ und ubersetzt Grosse Fangschrecke 5 Die Einfuhrung der Japanischen Riesenmantis in die nordostlichen Teile der Vereinigten Staaten zusammen mit anderen Arten der Gattung diente der Schadlingsbekampfung Dort haben sich die anpassungsfahigen Arten mittlerweile erfolgreich etabliert so ist die Japanische Riesenmantis in North Carolina nun die haufigste Fangschrecke 6 Die Auswirkung der Neozoen sind jedoch stark umstritten da die recht grossen und nicht wahlerischen Fangschrecken dieser Gattung der heimischen Fauna erhebliche Schaden zufugen konnen 7 Die Japanische Riesenmantis ist aufgrund ihrer Robustheit und Anpassungsfahigkeit ein beliebtes Forschungselement fur die Wissenschaft von Fangschrecken Ferner wird die nah verwandte Grosse Chinesen Mantis trotz des eigenen Artstatus noch immer haufig als Unterart der Japanischen Riesenmantis mit dem wissenschaftlichen Synonym Tenodera aridifolia sinensis gefuhrt und die Verbreitungsgebiete mussten in den Uberlappungszonen genauer uberpruft werden 8 Galerie Bearbeiten nbsp Schlupfende Larven nbsp Jungtier nbsp Kopf eines Weibchens nbsp Draufsicht eines Weibchens nbsp Portrat eines Weibchens nbsp Weibchen in Abwehrhaltung nbsp Trachtiges Weibchen auf einem Spinnennetz nbsp Weibchen mit einem erbeuteten Exemplar der Fangschreckenart Hierodula patellifera nbsp Weibchen beim Fressen eines Mannchens nbsp Lateralsicht eines Mannchens nbsp Prapariertes Mannchen im Grossenvergleich nbsp Mannchen mit erbeuteter BieneEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Bericht uber die Entwicklung sowie Grosse und Farbvariation der Japanischen Riesenmantis von Taku Iwasaki auf dl ndl go jp 1 Link a b c d e f g h Beschreibung der Japanischen Riesenmantis auf animaldiversity org 2 Link Beschreibung der Japanischen Riesenmantis auf https eol org 3 Systematik der Japanischen Riesenmantis auf http mantodea speciesfile org 4 Link Die Japanische Riesenmantis auf der japanischen Wikipedia Link Bericht uber die Japanische Riesenmantis auf sites duke edu 5 Link Robert A Cannings Recent range expansion of the Praying Mantis Mantis religiosa Linnaeus Mantodea Mantidae in British Columbia In J Entomol Soc Brit Columbia 104 2007 S 79 online PDF 508 kB Beschreibung der Japanischen Riesenmantis auf bugguide net Link Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Japanische Riesenmantis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Japanische Riesenmantis amp oldid 228879016