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Teichonsauren von gr teῖxos teikhos Mauer sind polymere Bausteine der Zellwand grampositiver Bakterien und konnen 20 bis 40 ihrer Zellwand Trockenmasse ausmachen Sie sind meist kovalent in der Peptidoglycanschicht Mureinschicht verankert Teichonsauren bestehen entweder aus Ribitol Phosphat Polymeren Ribitol Teichonsauren oder aus Glycerol Phosphat Polymeren Glycerol Teichonsauren die kettenartig nach aussen ragen Als Lipoteichonsauren bezeichnet man Glycerol Teichonsauren die kovalent an Glycolipide der Zellmembran gekoppelt sind Diese sind damit in der Zellmembran verankert und durchdringen die gesamte Peptidoglycanschicht Strukturbeispiel einer TeichonsaureStrukturbeispiel einer Teichonsaure aus Micrococcus ArtenDie Teichonsauren uben bei der Interaktion von Bakterien mit Wirtszellen wichtige Funktionen aus etwa bei der Adhasion und als sogenannte Virulenzfaktoren 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lipoteichonsauren 2 Wandteichonsauren 3 Wirkung beim Menschen 4 Quellen 5 EinzelnachweiseLipoteichonsauren BearbeitenLipoteichonsauren LTA kommen hauptsachlich in grampositiven Bakterien vor bei denen der Guanin und Cytosin Gehalt GC Gehalt der DNA weniger als 50 betragt In grampositiven Bakterien mit mehr als 50 GC Gehalt findet man meist Lipoglycane anstelle von Lipoteichonsauren 2 Lipoteichonsauren bestehen aus einer hydrophilen Kette aus Alditolphosphaten und einem amphiphilen Glycolipid das als Membrananker fungiert 3 4 Bei Staphylococcus aureus findet man Polyglycerolphosphat LTA Dieser WTA Typ ist am weitesten verbreitet und wurde auch bei Gattungen der Arten Bacillus Enterococcus Lactobacillus Lactococcus Leuconostoc Listeria und Streptococcus gefunden Die Polyglycerolphosphatkette der LTA von S aureus ist aus 16 40 1 3 verknupften Glycerolphosphateinheiten aufgebaut und uber eine Phosphodiesterbindung an das Glycolipid gebunden 2 Die Glycerolphosphatreste der meisten LTA sind teilweise mit D Alaninestern modifiziert und in vielen Bakterien findet man auch Glycosylsubstituenten 2 Auch bei S aureus finden sich D Alaninester und Glycosylsubstituenten Die LTA scheint wichtige Funktionen in der Physiologie der Zellwand auszuuben So wurden verschiedene Funktionen vorgeschlagen wie beispielsweise die Bindung von Magnesiumionen Adhasion an Wirtszellen oder die Regulation von Autolysinen 5 6 2 Die Biosynthese der LTA scheint ein Transmembranprozess zu sein da alle Bestandteile Lipidcharakter haben Die Zusammensetzung der LTA beginnt mit einem Glycerolphospattransfer von Phosphatidylglycerol auf das Glycolipid welches als Lipidanker dient wobei Phosphatidylglycerol auch als Glycerolphosphatspender zur Kettenverlangerung dient Zusatzlich sind moglicherweise noch zwei Glycerolphosphat Transferasen beteiligt Eine die das Glycolipid erkennt und eine zweite die fur die Kettenverlangerung zustandig ist Fur jedes Glycerolphosphat welches ubertragen wird entsteht an der inneren Membran ein Diacylglycerol das wieder zu Phosphatidylglycerol recycelt wird Ein Teil des Diacylglycerols wird zur Glycolipidsynthese verwendet 7 8 Wandteichonsauren BearbeitenWandteichonsauren WTA sind im Peptidoglycan lokalisiert Strukturell sind sie gegenuber den LTA komplexer aufgebaut Die Ankerstruktur welche uber eine Phosphodiesterbindung an den Sauerstoff der N Acetylmuraminsaure des Peptidoglycans gebunden ist besteht aus einem Molekul N Acetylglucosamin einem Molekul N Acetyl Mannosamin und drei Molekulen Glycerolphosphat Uber Modifikationen dieser Ankerstruktur wurde berichtet jedoch scheint der GlcNAc 1 Phosphat Terminus uberall gleich zu sein An die Ankerstruktur schliesst sich eine Kette aus alternierenden Alditolphosphaten an die den Hauptteil der WTA ausmachen Am weitesten verbreitet sind Ketten aus Glycerolphosphat und Ribitolphosphateinheiten S aureus produziert eine WTA die aus 40 Ribitolphosphateinheiten zusammengesetzt ist wohingegen andere Staphylokokken auch Glycerolphosphatketten besitzen Die Ribitolphosphateinheiten sind teilweise modifiziert durch N Acetylglucosamin und D Alanin 9 10 11 Wirkung beim Menschen BearbeitenTeichonsauren und Lipoteichonsauren sind starke exogene Pyrogene d h sie zahlen zu den Stoffen die beim Menschen nach einer bakteriellen Infektion durch grampositive Bakterien eine fieberhafte Reaktion hervorrufen Sie werden von dem Toll like Rezeptor TLR 2 erkannt der auf Monozyten dendritischen Zellen B und T Lymphozyten sowie Makrophagen exprimiert wird Weiterhin sorgen sie fur die Ausschuttung von Zytokinen und sind damit einer der Hauptfaktoren fur die Entzundungsreaktion nach einer solchen Infektion 1 Wegen ihrer Antigen Eigenschaft sind sie auch interessant zur Herstellung von synthetischen Impfstoffen 12 Quellen BearbeitenThomas Kohler Untersuchungen zur Biosynthese und Wechselwirkung der Zellwandteichonsauren von Staphylococcus aureus 2005 Einzelnachweise Bearbeiten a b H Hof R Dorries Medizinische Mikrobiologie 3 Auflage S 273 2004 Georg Thieme Verlag ISBN 3 13 125313 4 a b c d 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