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Die Tar seltener auch maskulin persisch تار DMG tar Saite Faden Tau Sehne ist eine gezupfte Langhalslaute in Iran und Afghanistan sowie in einer anderen Version als tar e qafqazi Kaukasische Tar in Aserbaidschan Eine etymologische Verwandtschaft besteht zu setar und sitar drei Saiten dotar zwei Saiten 1 und moglicherweise uber griechisch kithara auch zur Gitarre Iranische TarMorteza NeydavudDer Tar Spieler Dariush Tala i Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Formen 3 UNESCO Kulturerbe 4 Bekannte Tar Spieler 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenGeschichte BearbeitenIm persischen Sprachraum ist die tar seit dem 19 Jahrhundert zu finden wo sie fruhestens Mitte des 18 Jahrhunderts aus der rabab verwandt mit der heute noch in Afghanistan gespielten rubab entstanden ist Insbesondere in der klassischen Musik Irans ist die tar seit der Kadscharendynastie eines der wichtigsten Musikinstrumente sowohl solistisch als auch im Ensemble geworden Bei Auffuhrungen klassischer persischer Musik wird selten auf den Einsatz der durch ihren eigentumlichen metallischen leicht vibrierenden Klang ausgezeichneten tar verzichtet Die tar besitzt einen achtformigen doppelt ausgebauchten Resonanzkorper der aus einem Holzblock geschnitten ist Typischerweise wird dazu Maulbeerbaumholz verwendet Statt auf einer holzernen Decke steht der Steg auf einer Bespannung aus Pergament von der Haut des Lammes ahnlich wie bei einem Banjo oder der klanglich ahnlicheren turkischen cumbus Zur Befestigung dient ein aus der iranischen Sarisch Wurzel Wurzel der Persischen Steppenkerze Eremurus persicus hergestelltes Pulver serish oder serishom das sich durch Befeuchten sehr leicht wieder entfernen lasst Am Resonanzkorper ist ein mit Bunden versehenes Griffbrett angebracht Meist werden die Bunde der persischen tar aus Darmen gefertigt Mit der persischen tar konnen bis zu 2 Oktaven gespielt werden Wie bei den meisten anderen persischen Instrumenten gibt es neben den Ganz und Halbtonen bei der tar noch weitere Zwischentone die ihre Begrundung im aus funf Haupttonalitaten bestehenden persischen Dastgah System haben Dementsprechend verfugt die Tar wie die Setar uber mehr Bunde meist 18 2 pro Oktave als etwa eine Gitarre in der Regel 12 Die drei Chore Doppelsaiten werden meistens cc gg c c cc ff c c oder dd gg c c gestimmt in der Praxis haufig auch eine Sekunde bis eine Terz niedriger wobei zwischen den beiden Melodiesaitenchoren sim e sefid und sim e zard ein Quartabstand seltener Quintabstand besteht Abhangig ist die Stimmung bzw Scordatur persisch كوک kuk jedoch in erster Linie vom verwendeten Tonalitatssystem bzw vom Dastgah 3 So konnen die Saiten auch da gg c c ca gg c c d ekoron fg c c dkoron dkoron ff c c f akoron gg c c dkoron ekoron ff c c d ekoron fis g c c ea gg c c und fc gg c c gestimmt sein koron um grob einen Viertelton etwas genauer um 2 3 eines Halbtons erniedrigter Ton 4 5 6 7 Die sechs ursprunglich funf ohne Verdoppelung der Basssaite persisch sim e bam durch Gholam Hossein Darwisch 8 und Faradsch Rezayev 9 im Allgemeinen mit einem in Bienenwachs fixierten kegelformigen Plektrum aus Messing fruher auch aus Ebenholz und heute auch aus Kunststoff angeschlagenen Saiten bestehen aus Stahl bzw Kupferdraht nbsp Aserbaidschanische TarFormen BearbeitenPersische Tar Kaukasische oder Aserbaidschanische TarUNESCO Kulturerbe Bearbeiten2012 wurde die Herstellung und Spielkunst der Tar einer gezupften Langhalslaute von der UNESCO in die Reprasentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen 10 Bekannte Tar Spieler BearbeitenAli Akbar Farahani 1821 1857 auch Aqa Ali Akbar Farahani nach DMG Musiker am Hof von Mohammed Schah und Naser ad Din Schah Vater von Mirza Abdollah Farahani Aqa Gholam Hossein Bruder von Ali Akbar Farahani Lehrer und Onkel von Mirza Abdollah Lehrer von Hossein Qoli Farahani sowie Musiker am Hof von Naser ad Din Schah 11 Mirza Abdollah Farahani 1843 1918 12 Esmail Ghahramani Schuler von Abdollah Farahani Mirza Hossein Qoli Farahani auch Hoseyn Qoli 1853 1916 Darwisch Chan Darvis Khan eigentlich Ġolam Ḥosayn Darvis 1872 1926 Ali Naghi Vaziri 1887 1979 Musa Ma rufi 1889 1965 Ali Akbar Schahnazi 1897 1985 Sohn von Hossein Qoli Farahani Morteza Neydavud 1900 1990 Lehrer von Gholam Hossein Banan Nur Ali Borumand 1905 1977 Aminollah Hossein 1905 1983 Bahram Meshadi Suleyman oglu Mansurov 1911 1985 Mirza Faraj Rezaiev Hovhannes Darbinyan geboren 1940 in Beirut Libanon Mohammad Reza Lotfi 1947 2014 Abdol Hossein Schahnazi 1948 Hossein Alizadeh 1951 auch Verfasser von Lehrwerken fur die Tar 13 Keivan Saket 1961 auch Verfasser von Lehrwerken fur die Tar 14 Soleyman Ruh afza Nasrollah Zarin Panjeh Ruhollah Khaleqi 1906 in Mahan 1965 in Salzburg Ibrahim Ashang Salman Sepanlou Hossein Sanjari Vater von Heshmat Sanjari Hossein Hungafarin Golgolab Abolhassan Saba Mohammad Reza Gorinzadeh Gholam Hossein Bikchekhani Jalil Shahnaz auch Komponist fur die Tar 15 Majid Derakhshani Dariush Tala i Parham Nassehpoor Houshang Zarif Dawoud Azad Sahba Motallebi geboren 1977 in Teheran Iran auch Lehrerin und Komponistin 16 17 fur die Tar Danial Moazeni geboren 1998 in Isfahan Iran Komponist und Musiker Literatur BearbeitenJean During Zia Mirabdolbaghi Dariush Safvat The Art of Persian Music Mage Publishers Washington DC 1991 ISBN 0 934211 22 1 S 124 133 Jean During Hrsg The Radif of Mirza Abdollah A Canonic Repertoire of Persian Music Notation and Presentation Mahoor Institute of Culture and Art Teheran 2006 ISBN 964 8772 09 6 Assadollah Hedschazi Amuzesch e Tar Tar Unterricht Teheran 1982 Nasser Kanani Die persische Kunstmusik Geschichte Instrumente Struktur Ausfuhrung Charakteristika Mussighi e assil e irani Forderkreis der Freunde Iranischer Kunst und Traditioneller Musik Berlin 1978 insbes S 24 f derselbe Traditionelle persische Kunstmusik Geschichte Musikinstrumente Struktur Ausfuhrung Charakteristika 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Gardoon Verlag Berlin 2012 S 161 164 Lloyd Clifton Miller Persian Music A Study of Form and Content of Persian Avaz Dastgah amp Radif Eastern Arts Salt Lake City UT 1995 University of Utah Dissertation 5 Dezember 1991 S 29 Konrad Ragossnig Handbuch der Gitarre und Laute Schott Mainz u a 1978 ISBN 3 7957 2329 9 Edition Schott 6732 S 55 und 171 Ella Zonis Classical Persian Music An Introduction Harvard University Press Cambridge MA 1973 ISBN 0 674 13435 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Parham Nassehpoor Persische TarAnmerkungen Bearbeiten Fur Zentralasien werden auch die Namen pandschtar 5 Saiter und scheschtar 6 Saiter erwahnt Vgl Jean During Zia Mirabdolbagh 1991 S 120 Keivan Saket The Tar and Setar First book Soroush Press Teheran 1999 ISBN 964 435 266 1 S 9 und Second book Chang Publication ISBN 964 6341 62 4 S 15 Hormoz Farhat The Dastgah Concept in Persian Music Cambridge 1990 Houshang Zarif M R Gorginzadeh Ala Ijadi Farhang Sharif 15 Selected pieces for Tar and Setar Sorood Publications Iran 2001 ISBN 964 5842 57 3 Sahba Motallebi Niayesh Ketab Corp Los Angeles 2005 ISBN 1 59584 061 3 Sahba Motallebi Tolou Ketab Corp Los Angeles 2005 ISBN 1 59584 062 1 S 5 Anoosh Jahanshahi Jan e Maryam For Tar amp Setar ISBN 964 6965 31 8 S 31 Diese oft als Bordun genutzte Saite wird daher auch als sim e Darwisch deutsch Darwisch Saite bezeichnet vgl Nasser Kanani Die persische Kunstmusik Geschichte Instrumente Struktur Ausfuhrung Charakteristika Mussighi e assil e irani Forderkreis der Freunde Iranischer Kunst und Traditioneller Musik Berlin 1978 S 25 The radif of Mirza Faraj Rezaiev In The Radif of Mirza Abdollah A Canonic Repertoire of Persian Music Hrsg von Jean During Mahoor Institute of Culture and Art Teheran 2006 S 326 328 Craftsmanship and performance art of the Tar a long necked string musical instrument UNESCO Intangible Cultural Heritage 2012 abgerufen am 26 November 2023 englisch Jean During Zia Mirabdolbaghi 1991 S 160 und 213 Khatschi Khatschi Der Dastgah Studien zur neuen persischen Musik Kolner Beitrage zur Musikforschung 19 Regensburg 1962 S 1 5 Tar and Setar Teaching Method An Intermediate Course دستور تار و سه تار Mahoor Institute of Culture and Art 2 Auflage Teheran 2003 ISBN 964 6409 70 9 Keivan Saket The Tar and Setar First book Soroush Press Teheran 1998 ISBN 964 435 266 1 Neudruck Chang Publication ISBN 964 6341 61 6 derselbe The Tar and Setar Second book Chang Publications ISBN 964 6341 60 8 Jalil Shahnaz 15 Pieces for Tar and Setar Hrsg von Houshang Zarif H Zarif und M R Gorginzadeh Sorood Publications 2000 ISBN 964 5842 46 8 Sahba Motallebi Niayesh Ketab Corp Los Angeles 2005 ISBN 1 59584 061 3 Sahba Motallebi Tolou Ketab Corp Los Angeles 2005 ISBN 1 59584 062 1 Immaterielles Kulturerbe Aserbaidschans Reprasentative Liste Mugham 2003 Ashiqs Kunst 2009 Teppich Webkunst 2010 Herstellung und Spielkunst der Tar 2012 Kunst und Symbolik von Kelaghayi 2014 Kupferschmiedekunst in Lahij 2015 Nouruz 2016 Backen und Teilen von Fladenbrot Lavash Katyrma Jupka Yufka 2016 Bauen und Spielen der Kamantsche 2017 Herstellungs und Teilen Tradition von Dolma 2017 Dringend erhaltungsbedurftig Chovkan 2014 Normdaten Sachbegriff GND 4237752 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tar Saiteninstrument amp oldid 239491824