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Der Tannenbarlapp Huperzia selago L Bernh ex Schrank amp Mart Syn Lycopodium selago L auch Teufelsklaue oder Tannen Teufelsklaue genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Huperzia innerhalb der Familie der Barlappgewachse Lycopodiaceae 1 TannenbarlappTannenbarlapp Huperzia selago in OberosterreichSystematikUnterabteilung LycopodiophytinaKlasse Barlapppflanzen Lycopodiopsida Ordnung Barlappartige Lycopodiales Familie Barlappgewachse Lycopodiaceae Gattung HuperziaArt TannenbarlappWissenschaftlicher NameHuperzia selago L Bernh ex Schrank amp Mart Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verwechslung mit anderen Arten 3 Okologie 4 Vorkommen 5 Taxonomie und Systematik 6 Giftigkeit 7 Verwendung 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Habitus nbsp Illustration nbsp HabitusDer Tannenbarlapp wachst als immergrune ausdauernde krautige Pflanze Die aufgerichteten Sprosse sind 5 bis 30 Zentimeter lang und gabelig verzweigt Die Aste sind spiralig benadelt wovon sich der Trivialname des Tannenbarlapp ableitet Die Sporangien sind nicht zu Sporenahren vereinigt sondern stehen hier einzeln in den Achseln von Tragblattern in der Mitte der Jahrestriebe die Triebe konnen trotzdem ungehindert weiterwachsen Danach kann der Ast aber gewohnlich weiterwachsen Die Sporenreifezeit dauert von Juli bis Dezember Die Chromosomenzahl betragt fur Huperzia selago subsp selago 2n 264 oder ca 272 Fur die Unterart Huperzia selago subsp appressa betragt sie 2n 90 2 3 Verwechslung mit anderen Arten BearbeitenDer Tannenbarlapp kann mit Lycopodium Arten verwechselt werden die aber einen kriechenden Hauptspross besitzen Okologie BearbeitenDer Tannenbarlapp ist ein immergruner Chamaephyt Er bildet eine arbuskulare Endo Mykorrhiza aus der Vorkeim und junge Stadien der Sporenpflanze leben parasitisch auf dem Wurzelpilz Mykoheterotrophie der der Gattung Glomus angehort Der Vorkeim das Prothallium parasitiert unterirdisch jahrelang auf den Pilzhyphen und wird erst nach 10 bis 12 Jahren geschlechtsreif Die Sporen werden als Kornchenflieger durch den Wind ausgebreitet sie sind zu Tetraden vereinigt Vegetative Vermehrung erfolgt durch die reichlich an den Sprossenden gebildeten Brutknospen die an Tieren anhaften bzw bei Beruhrung bis 1 m weit abspringen konnen sowie durch die Bildung von Tochtersprossen am alteren oder beschadigten Sprossen Vorkommen BearbeitenDer Tannenbarlapp ist zirkumpolar verbreitet Er kommt in Europa Asien hier zerstreut Nordamerika und auch in den tropischen Hochgebirgen und auf der Sudhalbkugel in Sudaustralien Tasmanien und Neuseeland sowie auf den Falklandinseln und Tristan da Cunha vor In Europa erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet von Norwegen bis zu den Pyrenaen und Nordspanien auf die Apennin und die Balkan Halbinsel weiter nach Osten kommt er nur noch selten vor Der Tannenbarlapp dringt im Norden in die Arktis vor sogar bis zur Nordkuste von Gronland und bis Spitzbergen In Osterreich kommt der Tannenbarlapp zerstreut vor ausser in den Bundeslandern Wien und Burgenland von der montanen bis subalpinen Hohenstufe Als Standort bevorzugt die Pflanze massig frische bis trockene magere lichte Stellen in bodensauren Waldern In Mitteleuropa ist sie vor allem in den Nadelwaldern der Gebirge jedoch auch von der Tallage bis uber die Waldgrenze verbreitet aber nicht haufig Er ist in Mitteleuropa eine Piceetalia Ordnungscharakterart 2 In den Alpen kommt er bis fast 3000 m Hohe vor In den Allgauer Alpen steigt er am Rauhhorn und am Vorderen Furschiesser in Bayern bis zu 2200 m Meereshohe auf 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 2 subalpin Nahrstoffzahl N 1 sehr nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 rubozeanisch bis subkontinental 5 nbsp Huperzia selago subsp appressa nbsp Huperzia selago subsp appressa in GronlandTaxonomie und Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Lycopodium selago durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 1102 6 Die Neukombination zu Huperzia selago L Schrank amp Mart wurde 1829 durch Franz von Paula Schrank und Karl Friedrich Philipp von Martius in Hortus regius monacensis S 3 veroffentlicht 7 Je nach Autor gibt es wenige Unterarten 8 Huperzia selago L Schrank amp Mart subsp selago Blatter dunkelgrun Huperzia selago subsp appressa Bach Pyl ex Desv D Love Syn Huperzia selago subsp arctica Grossh ex Tolm A Love amp D Love Huperzia arctica Grossh ex Tolm Sipliv Huperzia appressa Bach Pyl ex Desv A Love amp D Love Spross 5 bis 10 Zentimeter hoch Blatter gelbgrun mit nur wenigen oder keinen Sporangien in den Blattachseln 3 Diese Unterart kommt in Europa in Island Norwegen Schweden Finnland Russland Spitzbergen Grossbritannien Danemark und auf Faroer vor 8 Es gibt sie auch in Asien Nordamerika und in Gronland 1 Giftigkeit BearbeitenDie ganze Pflanze ist durch Huperzin A Selagin und andere Alkaloide stark giftig Die Giftwirkung ist starker als bei Lycopodium clavatum Symptome sind u a Schwindel Taumeln und Bewusstlosigkeit bei Pferden sind Todesfalle aufgetreten Verwendung BearbeitenHuperzin A wird zur Behandlung der Alzheimer Krankheit eingesetzt 9 Bei den keltischen Druiden fand der Tannenbarlapp unter dem Namen Selago als Zauber und Heilpflanze Verwendung 10 Literatur BearbeitenManfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Lutz Roth Max Daunderer Kurt Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte Giftpflanzen von A Z Notfallhilfe Vorkommen Wirkung Therapie Allergische und phototoxische Reaktionen 4 Auflage Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 933203 31 7 Nachdruck von 1994 Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 2 erganzte Auflage Band 1 Allgemeiner Teil Spezieller Teil Pteridophyta Spermatophyta Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1993 ISBN 3 8001 3322 9 Bernhard Marbach Christian Kainz BLV Naturfuhrer Moose Farne und Flechten blv Munchen 2002 ISBN 3 405 16323 4 Li Bing Zhang Kunio Iwatsuki Lycopodiaceae In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 2 3 Lycopodiaceae through Polypodiaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2013 ISBN 978 1 935641 11 7 Huperzia selago Linnaeus Bernhardi ex Schrank amp Martius S 17 textgleich online wie gedrucktes Werk Einzelnachweise Bearbeiten a b Li Bing Zhang Kunio Iwatsuki Lycopodiaceae In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 2 3 Lycopodiaceae through Polypodiaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2013 ISBN 978 1 935641 11 7 Huperzia selago Linnaeus Bernhardi ex Schrank amp Martius S 17 textgleich online wie gedrucktes Werk a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 a b W Rothmaler Huperzia Bernh In Thomas Gaskell Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Band 1 Psilotaceae to Platanaceae 2 uberarb Auflage 1993 Cambridge University Press 1993 ISBN 0 521 41007 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 92 Huperzia selago L Schrank amp Mart In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 15 Februar 2022 Carl von Linne Species Plantarum Band 2 Lars Salvius Stockholm 1753 S 1102 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D2 26issue 3D 26spage 3D1102 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Franz von Paula Schrank Karl Friedrich Philipp von Martius Hortus regius monacensis Verzeichniss der im Koniglichen Botanischen Garten zu Munchen wachsenden Pflanzen nach der naturlichen Methode geordnet mit Hinweisung auf das Linneische System und summarischer Angabe des Vaterlands der Cultur und Benutzungsweise Auch als Schlussel und Ubersicht in deutschen Garten und fur Herbarien zu gebrauchen Koniglicher Central Schulbucher Verlag Munchen Leipzig 1829 S 3 eingescannt a b Maarten Christenhusz E von Raab Straube 2013 Lycopodiophytina Datenblatt Huperzia selago In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Eintrag zu Huperzin A In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 7 Juni 2014 Wolf Dieter Storl Pflanzen der Kelten Heilkunde Pflanzenzauber Baumkalender AT Verlag Aarau Schweiz 2000 ISBN 978 3 85502 705 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tannenbarlapp Huperzia selago Album mit Bildern Videos und Audiodateien Huperzia selago L Bernh ex Schrank amp Mart Tannen Teufelsklaue FloraWeb de Huperzia selago subsp arctica Grossh ex Tolm A Love amp D Love FloraWeb de Tannenbarlapp In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran Thomas Meyer Teufelsklaue Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tannenbarlapp amp oldid 232915713