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Der Tō ji japanisch 東寺 wortlich Ost Tempel auch Kyōō Gokoku ji 教王護国寺 etwa Das Land beschutzender Tempel des Konigs der Lehre ist ein buddhistischer Tempel im Stadtbezirk Minami der Stadt Kyōto in Japan Er ist Haupttempel des Tō ji Zweigs der Shingon shu und damit Namensgeber fur den an ihm gepflegten Zweig des esoterischen Buddhismus das Tōmitsu 東密 Die Pagode des Tempels Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Die Tempelanlage 2 1 Die Aufstellung in der Lehrhalle 3 Tempelschatze 4 Bilder 5 Geschichte 5 1 Altertum 5 2 Mittelalter 5 3 Moderne 6 Das Kanchi in 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksBaugeschichte BearbeitenDa in der Hauptstadt des Landes Heijō kyō heute Nara die Priester mit ihren Tempeln zu machtig geworden waren beschloss der Kaiserhof die Anlage einer neuen Stadt in der nur Platz fur zwei Tempel vorgesehen wurde Diese neue Stadt deren Aufbau im Jahr 794 begann wurde Heian kyō genannt die geplanten Tempel Ost Tempel und West Tempel genannt Fur sie war ein Platz ostlich und westlich der Nordsudachse vorgesehen die durch das Rajōmon 羅城門 abgeschlossen wurde Der Sai ji ging bereits im 13 Jahrhundert verloren der To ji wurde 823 die Bauarbeiten waren immer noch nicht abgeschlossen vom kurz danach abdankenden Kaiser Saga dem Monch Kukai ubereignet Die Tempelanlage Bearbeiten nbsp Plan des Tempels siehe Text Da keine Gebaude aus der Grundungszeit erhalten geblieben sind ist die ursprungliche Anlage unbekannt Die heutige Tempelanlage folgt jedoch der alten aus Nara uberlieferten Sieben Bauten Anlage 七堂伽藍 Shichidō garan bestehend aus Haupthalle Lehrhalle Refektorium Pagode Glockenturm Sutren Speicher und Monchsquartier wobei hier Glockenturm und Monchsquartier fehlen Der Hauptzugang zum Tempel fuhrt durch das grosse Sudtor 南大門 Nandaimon S in dem Tempelplan das vom Tempel Sanjusangen dō hierher versetzt wurde Es stammt aus der Momoyama Zeit und ist als Wichtiges Kulturgut registriert Es hat ein Satteldach das mit Ziegeln gedeckt ist Weitere Tore sind das grosse Osttor 大東門 Daihigashimon geschlossen weiter nordlich auf der Ostseite das Keiga Tor 慶賀門 T im Norden das grosse Nordtor 大北門 Daikitamon N und auf der Westseite das Lotus Tor 蓮花門 Rengemon E das noch aus der Kamakura Zeit stammt und damit das alteste des Tor des Tempels ist Es ist als Nationalschatz eingetragen Zur rechten Hand steht die funfstockige Pagode 五重塔 Goju no tō P die 1644 wieder errichtet wurde Sie ist mit einer Hohe von 56 m die hochste existierende Pagode in Japan Im Inneren befinden sich farbige auf Holz gemalte Bilder der acht Grundungsvater des Shingon Die Pagode ist heute von einer Grunflache mit Baumen und einem langgezogenen Teich umgeben Blickt man nach Norden so sieht man die Haupthalle 金堂 Kondō 1 Sie ist beispielhaft fur ein Tempelgebaude der Momoyama Zeit Das Innere ist in Anlehnung an den Zen Stil gestaltet Verehrt wird der Yakushi Buddha mit zwei Begleitern 薬師三尊 Yakushi Sanzon Hinter der Haupthalle folgt die Lehrhalle 講堂 Kōdō 2 aus der Muromachi Zeit Dort sind die fur das Shingon wichtigsten Gottheiten aufgestellt Sie stammen vermutlich aus der Grundungszeit des Tempels also aus dem 9 Jahrhundert und sind die alteste erhaltene originale Aufstellung in Japan Die Aufstellung in der Lehrhalle Bearbeiten nbsp Aufstellung in der Lehrhalle Nummern siehe TextNr Kanji Name Jap Nr Kanji Name Jap Nr Kanji Name Jap Funf Buddhas 8 金剛薩埵菩薩 Kongōsatta Bosatsu Himmelsfursten links1 大日如来 Dainichi Nyorai 9 金剛法菩薩 Kongōhō Bosatsu 16 広目天 Kōmoku Ten2 不空成就如来 Fukujōju Nyorai 10 金剛宝菩薩 Kongōhō Bosatsu 17 帝釈天 Teisha Ten3 阿閦如来 Ashuka Nyorai Funf Leuchtende Konige 18 増長天 Sōjō Ten4 阿弥陀如来 Amida Nyorai 11 不動明王 Fudō Myoō Himmelsfursten rechts5 宝生如来 Hōshō Nyorai 12 大威徳明王 Daiitoku Myōō 19 多聞天 Tamon TenFunf Bosatsu 13 金剛夜叉明王 Kongōyasha Myōō 20 梵天 Bon Ten6 金剛波羅蜜菩薩 Kongōhara Bosatsu 14 軍茶利明王 Gundari Myōō 21 持国天 Jikoku Ten7 金剛業菩薩 Kongōgyō Bosatsu 15 降三世明王 Gozanze MyōōHinter der Lehrhalle folgt im Norden das Refektorium 食堂 Shikidō 3 Im Inneren sind aufgestellt eine tausendarmige Kannon 千手観音 Senju Kannon ein Jizō bosatsu 地蔵菩薩 und Bunju bosatsu 文殊地蔵菩薩 die alle aus der Heian Zeit stammen und als Wichtiges Kulturgut registriert sind Bei einer Restaurierung der Kannon Figur im Jahr 1961 fand man im Inneren ein Plattchen das auf 877 datiert ist Weiter befindet sich dort ein Tobatsu Bishamon 兜初毘沙門 aus der Tang Zeit der aus dem oberen Stockwerk des ehemaligen Sudtores der Stadt Kyōto damals Rashomon 羅生門 genannt stammt als der Ort noch Heian kyō hiess Er tragt in der linken Hand eine 戟 in der rechten eine kleine Pagode und wird von zwei kleinen Teufeln begleitet Diese Skulptur kam im Jahr 742 aus xx hierher In China existiert keine Figur dieses Typs mehr in Japan wurden zahlreiche Kopien dem japanischen Geschmack angepasst hergestellt Westlich des Refektoriums befindet sich die grosse Lehrmeister Halle 大師堂 Daishidō auch Saiin Miedō 西院御影堂 Fudōdō 不動堂 L aus der Muromachi Zeit Die Halle ist mit Zedern Schindeln gedeckt die Turen und der Regenschutz der Fenster zeigen den Stil der Zeit Im hinteren Raum befindet sich ein Fudō Myōō 不動明王 aus der Heian Zeit Zur linken Hand in der Sudwestecke des Tempels befindet sich das von einer Mauer umgebende Kanchō in 灌頂院 A in dem die geheimen Riten des Shingon abgehalten wurden Das Gebaude stammt aus der Edo Zeit das Osttor 東門 Higashi mon und das Nordtor 北門 Kita mon zu diesem Bereich stammen noch aus der Kamakura Zeit Tempelschatze BearbeitenUnter den Tempelschatzen befinden sich das farbige Rollbild der sieben Grundungsvater des Shingon 真言七祖像 Nara Zeit das alteste farbige Mandala Paar der beiden Welten 両界曼荼羅図 Heian Zeit die Hangerollen der funf verehrten Buddhas 五大尊像 Heian Zeit die zwolf Himmelskonige 十二天像 Kamakura Zeit von Takuma Shoga 宅間勝賀 die auf einem sechsteiligen Stellschirm montiert sind Sie stehen fur die zwolf Tengu 天供 des Shingon Zu den kunstgewerblichen Schatzen gehoren die bei den Shingon Riten verwendeten Gerate aus der Tang Zeit Bilder Bearbeiten nbsp Yakushi Nyorai nbsp Haupthalle nbsp nbsp Miei do Nordseite nbsp Miei do Sudseite nbsp Altes Schatzhaus nbsp Keiga Tor nbsp Grosses Sudtor nbsp Grosses NordtorGeschichte BearbeitenAltertum Bearbeiten Die Bauarbeiten begannen ca im Jahr 793 auf Befehl des Kammu tennō Er fungierte zunachst als Schutztempel fur Kyōto damals noch Heian kyō Er stand an einer Seite des Rajōmon einem der zwei grossen Stadttore der damaligen Hauptstadt des Landes auf der anderen Seite der heute nicht mehr existente Sai ji West Tempel Dieses Muster sollte dem der beiden grossen Tempel in der alten Hauptstadt Nara Tōdai ji und Saidai ji entsprechen 823 die Bauarbeiten waren immer noch nicht abgeschlossen wurde er vom kurz danach abdankenden Saga tennō dem Monch Kukai ubereignet der dort mit der Erlaubnis des Junna tennō 50 Monche der von ihm begrundeten Shingon shu unterbrachte und damit den Tempel in die ausschliessliche Kontrolle seiner Schule brachte die historisch erste exklusive Inanspruchnahme eines Tempels durch nur eine einzige Schule in Japan Durch die schriftliche Fixierung dieses Vorgangs in den amtlichen Dokumenten in denen das erste Mal das Wort Shingon shu auftauchte war auch die offizielle Anerkennung der Schule seitens der Regierung vollzogen Gleichzeitig erhielt der Tempel seinen offiziellen neuen Namen Kyō ō Gokoku ji Im Jahr 828 eroffnete Kukai am Tō ji die erste allgemein zugangliche Schule in Japan die Shugeishuchi in 綜芸種智院 mit einem Curriculum das hauptsachlich aus buddhistischen konfuzianistischen und daoistischen Studien bestand Diese Schule blieb allerdings ein kurzfristiges Experiment und wurde 847 wieder geschlossen 831 legte Kukai aus Gesundheitsgrunden sein Amt als ranghochster Priester am Tō ji 東寺長者 Tō ji chōja nieder und ubergab es Jitsue 実恵 auch Jichie 786 847 wahrend er seine dort gesammelten Schriften seinem jungeren Bruder Shinga 真雅 801 79 anvertraute Jitsue verkaufte die Einrichtungen der Shugeishuchi in um damit einen Shingon Kurs am Tempel zu finanzieren Nach Jitsue wurde Shinzei 真済 800 860 Vorsteher am Tō ji der vorher dieses Amt am Takaosan ji ausgeubt hatte Shinzei konnte im Jahr 853 drei zusatzliche Nembundosha Stellen zu den schon drei bestehenden der Shingon shu gewinnen Nembundosha 年分度者 waren Priester die jahrlich von der Regierung eingesetzt wurden und die jeweiligen Schulen oder Tempel vertraten Diese mussten von da an am Tō ji gemustert werden Shinzeis Nachfolger am Tō ji wurde sein Schuler Shinga Jitsues Schuler Shuei 宗叡 809 84 wurde Shingas Nachfolger Shueis Nachfolger am Tō ji wurde Shingas Schuler Shinnen 真然 auch Shinzen 804 91 der im Jahr 876 zum Kōya san wechselte und Kukais Schriften dorthin mitnahm Priester am Tō ji forderten umgehend diese Texte zuruck insbesondere Kukais Sammlung geheimer Schriften namens Sanjujō sakushi 三十帖冊子 aber Shinnen weigerte sich Shinnen uberredete zudem im Jahr 882 den kaiserlichen Hof die Nembundosha der Shingon shu nicht mehr am Tō ji sondern am Kōya san mustern zu lassen Dies wurde eine weitere Grundlage des Streits zwischen Kōya san und Tō ji Shinnens Nachfolger am Tō ji wurde Shueis Schuler Yakushin 益信 827 906 der im Jahr 901 am Tempel den abgedankten Tennō Uda ordinierte Yakushin ersuchte den kaiserlichen Hof im Jahr 897 alle sechs Nembundosha der Shingon shu wieder am Tō ji mustern zu lassen war damit aber erfolgreich Dieser Streitpunkt wurde schliesslich im Jahr 907 durch Uda beigelegt indem dieser dem Tō ji eigene Nembundosha gewahrte diese Praxis den Shingon Tempeln eigene Nembundosha Stellen zu geben wurde spater gelaufig und fuhrte letztlich zur institutionellen Zersplitterung der Shingon shu Yakushins Nachfolger wurde Shinnens Schuler Shōbō 聖宝 832 909 Dessen Schuler Kangen 観賢 853 925 wurde 912 sein Nachfolger und engagierte sich im Streit um das Sanjujō sakushi Er forderte im selben Jahr die Ruckgabe vom Priester Muku 無空 918 der 894 Oberpriester am Kongōbu ji geworden war und in dessen Handen sich die Schrift zu der Zeit befand Muku weigerte sich und Kangen veranlasste den abgedankten Tennō Uda Muku schriftlich die Ruckgabe zu befehlen Noch bevor der Befehl im letzten Monat des Jahres 915 ankam verliess Muku den Tempel mit den Schriften und seinen Schulern um sich in der Provinz Iga niederzulassen Daraufhin wurde Kangen zum gleichzeitigen Vorsteher von Daigo ji Kongōbu ji und Tō ji ernannt und vereinte so die bis dahin zersplitterte Shingon shu unter der Autoritat des Tō ji Im Jahr 919 konnte Kangen schliesslich auch die Schriften Kukais wieder zum Tō ji zuruckbringen Bezeichnend fur die eigentliche Nichtigkeit des Streits ist der Umstand dass das Sanjujō sakushi in der fruhen Kamakura Zeit von einem Priester vom Ninna ji ausgeliehen wurde wo es sich noch heute befindet Mittelalter Bearbeiten In der fruhen Kamakura Zeit war der Tempel weitgehend in Vergessenheit geraten und in marodem Zustand Erst mit Hilfe des abgedankten Tennō Go Uda der dort im Jahre 1308 ordiniert wurde konnte er Stuck fur Stuck wieder restauriert werden Er erreichte seine einstige Glorie als ein Zentrum der Shingon shu allerdings nie wieder und spielte seit dem Abstieg der sie bisher unterstutzenden Aristokratie in der Muromachi Zeit nur noch eine unwesentliche Rolle Diese Zeit brachte dennoch eine Reihe von Priestern hervor unter denen Shingon Studien am Tō ji aufbluhten Diese drei Priester auch als Drei Juwelen vom Tō ji 東寺三宝 tō ji san pō bekannt waren Raihō 頼宝 1279 1330 Gōhō 杲宝 1306 1362 und Genpō 賢宝 1333 1398 Moderne Bearbeiten nbsp Ein Teich im Gelande des Tō ji1994 wurde der Tō ji zusammen mit anderen historischen Statten in Kyōto von der UNESCO zum Weltkulturerbe Historisches Kyōto Kyōto Uji und Ōtsu ernannt Am 7 Juli 2007 fand auf dem Gelande des Tempels ein Sonderkonzert der weltweiten Benefiz Veranstaltungsreihe Live Earth statt Zu den mitwirkenden Musikern gehorten Bonnie Pink Michael Nyman Rip Slyme UA und Yellow Magic Orchestra Das Archiv des Toji Tempels in einhundert Kisten Tōji Hyakugō Monjo zahlt seit 2015 zum UNESCO Weltdokumentenerbe Es besteht aus 24 147 einzelnen Aufzeichnungen uber religiose und politische Aktivitaten des Tempels sowie die Verwaltung seiner Guter die in den Jahren 763 bis 1711 gesammelt wurden 1 Das Kanchi in BearbeitenDas Kanchi in 観智院 K im obigen Plan ist ein buddhistischer Tempel der zum Tō ji gehort Der Tempel wurde auf Veranlassung des Kaisers Go Uda durch den Monch Gohō 杲宝 1306 1362 erbaut Er wurde in der Folgezeit von gelehrten Monchen geleitet und vom Tō ji als Nebentempel gefuhrt Tokugawa Ieyasu verfugte dass den Tempel die Shigon Richtung des Buddhismus verkundigte Die Empfangshalle 客殿 Kyakuden wurde 1605 wieder errichtet sie wird als Nationalschatz gefuhrt Einzelnachweise Bearbeiten Archives of Tōji temple contained in one hundred boxes UNESCO Memory of the World abgerufen am 9 Februar 2016 Literatur BearbeitenKyoto fu rekishi isan kenkyukai Hrsg Tō ji In Kyoto fu no rekishi sampo chu Yamakawa Shuppan 2011 ISBN 978 4 634 24726 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tō ji Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationsangebot der Prafektur Kyōto englisch Informationsangebot der Stadt Kyōto englisch 34 980833333333 135 7475 Koordinaten 34 58 51 N 135 44 51 O Normdaten Geografikum GND 7587973 6 lobid OGND AKS LCCN n82058880 NDL 00307320 VIAF 138395510 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tō ji amp oldid 216551604