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Der Daigo ji japanisch 醍醐寺 ist eine weitlaufige buddhistische Tempelanlage im Stadtbezirk Fushimi von Kyōto Japan Er wurde zu Beginn der Heian Zeit im Jahr Jōgan 16 874 CE von dem Monch Shōbō gegrundet Seit 1994 gehort der Tempel zum UNESCO Welterbe 1 Die Haupthalle Kondo Die funfstockige PagodeEin der Gottheit Benzaiten gewidmeter Pavillon Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte 3 Besondere Bauten 4 Architekturgeschichtliche Bedeutung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage BearbeitenDer Daigo Tempel liegt an der ostlichen Seite des Talbeckens von Yamashina sudostlich des Kaiserpalasts von Kyōto Das Tempelgelande erstreckt sich bis zum Gipfel des Berges Kasatori Der altere obere Bereich auf dem Berggipfel wird Oberer Daigo kami daigo der untere und jungere Teil Unterer Daigo shimo daigo genannt Aus der Azuchi Momoyama Zeit 1573 1603 stammt der Nebentempel Sambō in mit seinem Garten 2 Baugeschichte BearbeitenGemass der Tempellegende des Daigo ji daigo ji engi schenkte der ortliche Gott Yokoo im Jahr Jōgan 16 874 CE dem Monch Shōbō das Gelande Zunachst stellte Shōbō zwei Statuen der Bodhisattva Kannon von Juntei und Nyorin in einem einfachen Tempel auf Tennō Daigo 885 930 und seine Hauptfrau Fujiwara no Onshi forderten den weiteren Ausbau Im Jahr Engi 7 907 CE wurde aufgrund eines Gelubdes des Kaisers die Yakushi dō Halle errichtet etwas spater die Halle Godai dō Im Bezirk des Oberen Daigo befinden sich weiter die Hallen Juntei dō sudostlich davon Yakushi dō ostlich davon Godai dō sudostlich von dieser die Nyoirin dō und wiederum in deren Osten die heutige Kaisan dō japanisch 開山堂 Grunder Halle Wahrend der Regierungszeit des Daigo Tennō wurde auch das Kloster eingerichtet sowie im Jahr Enchō 4 926 CE die Halle Shaka dō im Unteren Daigo 2 Die Sohne und Nachfolger des Daigo Tennō Suzaku 923 952 reg 930 946 und Murakami 926 967 reg 946 967 respektierten das Gelubde ihres Vaters Sie errichteten die Halle Hokke San mai dō 952 fanden die Arbeiten mit einer funfstockigen Pagode Goju no tō ihren vorlaufigen Abschluss 2 Die Pagode wurde wahrend der Burgerkriegsunruhen des 15 Jahrhunderts schwer beschadigt seit dem spaten 16 Jahrhundert aber wiederholt restauriert Sie ist das alteste erhaltene Bauwerk in Kyōto Alle anderen Gebaude des Tempels waren zwischenzeitlich mindestens einmal vollstandig durch Feuer zerstort Der Daigo Tempel dient als Haupttempel des Ono Zweigs der Shingon Schule Er bildet die elfte Station des Saigoku Pilgerwegs Uber viele Generationen wurde er von Mitgliedern der Daigo Linie der Familie Minamoto geleitet Besondere Bauten BearbeitenSechs Gebaude der Anlage zahlen zu den Nationalschatzen Japans Im oberen Bezirk die Halle des Yakushi Buddha Yakushidō 907 auf Befehl von Kaiser Daigo errichtet die Verehrungshalle fur Seiryu Gongen Kiyotakigu haiden Im unteren Bezirk die funfstockige Pagode Goju no tō die Haupthalle bzw Goldene Halle Kondō die Empfangshalle Omote shoin das Chinesische Tor des Untertempels Sanbō in Sanbō in karamon Besonders bekannt fur seine Kunstfertigkeit und Schonheit ist der von Toyotomi Hideyoshi im Jahr 1598 angelegte Garten des Untertempels Sanbōin 三宝院庭園 Sanbōin Teien Dieser wurde 1952 zur Besonderen historischen Statte erklart 1994 wurde der Daigo Tempel zusammen mit anderen historischen Statten in Kyōto von der UNESCO als Weltkulturerbe Historisches Kyōto Kyōto Uji und Ōtsu registriert Architekturgeschichtliche Bedeutung Bearbeiten nbsp Plan einer shichidō garan Tempelanlage Hōryu ji Ikaruga Die ersten buddhistischen Tempel Japans wurden im spaten 6 Jahrhundert von den Soga erbaut Keines dieser Gebaude ist erhalten Der alteste erhaltene Tempel ist der Hōryu ji in der Stadt Ikaruga sudwestlich von Nara erbaut 607 unter der Schirmherrschaft von Kronprinz Shōtoku 574 620 Eine weitere Tempelanlage aus dieser Zeit ist der Shitennō ji in Osaka err 593 Diese ersten buddhistischen Tempel wurden in oder nahe bei den Stadten errichtet Allen gemeinsam ist eine uberdachte rechteckige Galerie Kairō 回廊 廻廊 deren Haupteingang Chumon 中門 in der Mitte der Sudseite gelegen ist Ferner findet sich eine Haupthalle 本堂 hondō oder Goldene Halle 金堂 kondō das Hauptheiligtum 本尊 honzon des Tempels sowie eine Lehrhalle 講堂 kōdō und eine Pagode 塔 tō Eine solche regelmassige Anlage wird mit dem Begriff garan 伽藍 oder shichidō garan 七堂 伽藍 Sieben Hallen Tempel bezeichnet 3 Die ursprunglichen Gebaude der Heian Zeit wurden im Lauf der Zeit meist zerstort und immer wieder aufgebaut Originale Bauten sind daher in Japan nur wenige erhalten darunter die Haupthalle Kondō und die Pagode des Murō ji in der Stadt Uda Prafektur Nara Tempelanlagen wie Muro ji und Daigo ji zeugen von einem bedeutsamen Wandel der japanischen buddhistischen Architektur An die Stelle des idealen Sieben Hallen Tempels chinesischer Pragung tritt in der buddhistischen Sakralarchitektur der fruhen Heian Zeit der Typus des Bergtempels der fernab der Stadte errichtet wurde und sich in Form und Anordnung dem unregelmassigen Gelande anpasste Nach Varley 2000 hatte die buddhistische Architektur damit Anschluss an eine der bedeutendsten Traditionen der japanischen Kultur gefunden den starken Sinn fur Natur und dem Bedurfnis darin die menschliche Identitat in all ihren Auspragungen zu finden 4 Daher wird dieser Baustil auch als wayō 和様 eigener oder japanischer Stil bezeichnet 5 Literatur BearbeitenS Noma Hrsg Daigoji In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 261 Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH Hrsg Tempelschatze des Heiligen Berges Daigo ji Prestel Munchen 2008 ISBN 978 3 7913 3832 3 Einzelnachweise Bearbeiten UNESCO World Heritage Centre Historic Monuments of Ancient Kyoto Kyoto Uji and Otsu Cities Abgerufen am 27 Mai 2022 englisch a b c Nakada Junna Der Daigo ji in Glaube und Geschichte In Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH Hrsg Tempelschatze des Heiligen Berges Daigo ji Prestel Munchen 2008 ISBN 978 3 7913 3832 3 S 24 33 Paul Varley Japanese Culture 4 Auflage University of Hawai i Press Honolulu 2000 ISBN 978 0 8248 2152 4 S 28 30 Paul Varley Japanese Culture 4 Auflage University of Hawai i Press Honolulu 2000 ISBN 978 0 8248 2152 4 S 54 Mary Neighbour Parent Wayou In Japanese Architecture and Art Net Users System Abgerufen am 28 Mai 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Daigo ji Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Offizielle Website des Tempels Japanisch und Englisch Informationsangebot der Prafektur Kyōto Englisch Informationsangebot der Stadt Kyōto Englisch Website zur Ausstellung Tempelschatze des Heiligen Berges Daigo ji in der Bundeskunsthalle in Bonn 25 April bis 24 August 200834 951111111111 135 81944444444 Koordinaten 34 57 4 N 135 49 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daigo ji amp oldid 225281619