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Der Sanjusangen dō jap 三十三間堂 ist ein buddhistischer Tempel im bahnhofsnahen Stadtbezirk Higashiyama von Kyōto Offiziell heisst er Rengeō in hon dō 蓮華王院本堂 dt Haupthalle des Tempels des Lotuskonigs Der populare Name Sanjusangendō bezieht sich auf die 33 Nischen der Halle Die Zahl 33 verkorpert dabei auch die 33 Formen die Kannon annehmen kann Haupthalle des Sanjusangen dō vom Eingang zum Gelande aus gesehenDas von Hōnen fur den Go Shirakawa tennō errichtete Denkmal gegenuber der Vorderseite der Haupthalle Der Tempel gehort zum Tempel Myōhō in 妙法院 und wird auch von diesem unterhalten Er gehort zur Tendai shu einer Schule des Buddhismus in Japan Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Veranstaltungen 4 Quellen 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Tempel wurde 1164 unter Taira no Kiyomori auf Anordnung des Go Shirakawa tennō fertiggestellt Er fiel 1249 einem Feuer zum Opfer Nur die Haupthalle wurde 1266 neu errichtet Sie ist heute der langste Holzbau Japans 1604 fand hier ein beruhmtes Duell der Schwertmeister Miyamoto Musashi und Yoshioka Denshichiro statt Dieses wird u a in dem Film Samurai II Duel at Ichijoji temple 1955 von Hiroshi Inagaki und mit Toshirō Mifune thematisiert Architektur Bearbeiten nbsp Statuen der Tausendarmigen KannonIm Tempel wird hauptsachlich Bodhisattva Sahasrabhuja arya avalokitesvara oder die Tausendarmige Kannon verehrt Ihre Statue wurde in der Kamakura Zeit von dem Bildhauer Tankei geschaffen und gehort mit der Haupthalle zu den Nationalschatzen Japans Beidseits der grossen Kannon Statue sind 1 001 im Detail unterschiedliche lebensgrosse Statuen der Tausendarmigen Kannon jeweils in einer regelmassigen Reihenanordnung von 10 mal 50 Statuen aufgestellt 124 dieser Statuen stammen noch aus dem ursprunglichen Tempel die restlichen wurden im 13 Jahrhundert angefertigt Sie sind aus Japanischer Zypresse und vollstandig vergoldet Vor den Kannonstatuen stehen 28 Wachterfiguren und zwei beruhmte Statuen von Fujin Gottheit des Windes und Raijin Gottheit des Donners die ebenfalls Nationalschatze sind Die Statuen stehen auf einem nach hinten hin in 10 Stufen ansteigenden Podest in dem hinter dem Podest verbleibenden Teil der Halle befindet sich eine kleine Ausstellung Im Hof steht ein schlichtes Steindenkmal das von dem Tendai Priester Hōnen zum 13 Jahrestag des Todes des Go Shirakawa tennō errichtet wurde Veranstaltungen BearbeitenIm Januar findet im Tempel der Ritus der Weide 柳枝のお加持 statt bei dem die Glaubigen mit einem heiligen Weidenzweig am Kopf beruhrt werden um Kopfschmerzen zu lindern und zu verhuten nbsp Veranda auf der das Toshiya abgehalten wurde nbsp Ein wahrend Rekonstruktionsarbeiten ausgebautes Teil der Dachkonstruktion uber der Veranda auf der das Tōshiya stattfand Hunderte noch im Balken steckende Pfeilspitzen verdeutlichen die Intensitat mit der hier geschossen wurde Der Tempel ist aus der Geschichte beruhmt fur seine als Tōshiya 通し矢 wortl Pfeile die das Ziel treffen bekannten Wettkampfe im Bogenschiessen mit dem japanischen Langbogen Diese fanden jahrlich im Mai auf der 2 5 m breiten nur 5 5 m hohen und 120 m langen Westveranda auf der Ruckseite des Tempels statt Die Schutzen schossen dabei vom Sudende der Veranda auf ein an der Nordseite als Ziel angebrachtes Tuch hier befand sich auch das Kampfgericht das die gultigen Treffer anzeigte Es waren Wettkampfe uber 100 Pfeile oder 1 000 Pfeile sowie Wettkampfe uber die halbe Distanz und die volle Lange der Veranda 118 m Schussdistanz ublich Bei Letzteren musste ein einzelner Schutze innerhalb 24 Stunden so viele Pfeile wie moglich ins Ziel bringen Dieser Wettkampf dauerte von 6 Uhr abends eines Tages bis zum Abend des nachsten Tages Bei Nacht wurde die Veranda von mehreren Feuern vor dem Tempel erleuchtet die von Feuerwehrleuten bewacht wurden Alle 500 Treffer machte der Schutze eine kurze Pause und wurde durch Anfeuerungsrufe der Zuschauer belohnt Dieser erstmals 1606 ausgetragene Wettkampf galt als ausserordentlich anspruchsvoll da neben den Belastungen durch die lange Dauer des Wettkampfes die niedrige Veranda zu einer sehr flachen Flugbahn und daher zur Verwendung starker Bogen und einer speziellen Schiesstechnik zwang Rekordhalter aller Zeiten ist der damals 22 jahrige Wasa Daihachiro im Jahre 1686 mit 13 053 Pfeilen von denen 8 133 ihr Ziel erreichen Dies ergibt rechnerisch eine unglaubliche Schussfrequenz von ca 9 Pfeile min bei denen jedoch die Teepausen nach 500 Schuss noch nicht herausgerechnet sind Den zweiten Platz halt der Samurai Hoshino 10 542 Pfeile 8 000 Treffer Auch heute noch wird unter gleichem Namen auf dem Tempelgelande jedes Jahr ein bekannter Kyudō Wettkampf veranstaltet aus denkmalschutzerischen Grunden allerdings im Hof neben der Haupthalle und nur uber 60 m Distanz Enteki Eine Demonstration des Tōshiya in seiner ursprunglichen Form findet jahrlich Mitte Januar statt Quellen BearbeitenInformationstafeln im Tempel S Noma Hrsg Sanjusangendō In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1309 F Hoff Kyudo Die Kunst des japanischen Bogenschiessens 6 Auflage Weinmann Berlin 1996Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sanjusangen dō Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Japanisch Seite mit zahlreichen Bildern des Tempels34 987745613889 135 77187538056 Koordinaten 34 59 15 88 N 135 46 18 75 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sanjusangen dō amp oldid 233486270