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Switbert Lobisser 23 Marz 1878 in Tiffen 1 Oktober 1943 in Klagenfurt eigentlich Leo Lobisser war ein osterreichischer Benediktinermonch Maler und Holzschneider Geburtshaus Lobissers in TiffenMarmortafel an Lobissers Geburtshaus in TiffenGrab seines Vaters Franz LobisserStockel im Stiftsgarten von St Paul 1922 1932 Lobissers Atelier an der Sudwand Fresken LobissersStockel im Stiftsgarten von St Paul 1922 1932 Lobissers Atelier an der Sudwand Fresken LobissersLobissers Wohn und Atelierhaus am Lobisserweg Nr 2 in Klagenfurt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Nationalsozialismus 4 Werk 4 1 Wandgemalde Fresken 4 2 Gemalde Aquarelle 4 3 Holzschnitte 4 4 Plastiken Skulpturen 4 5 Architektur 4 6 Gebrauchskunst 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeo Lobisser wuchs in Tiffen auf wo sein Vater bis zu seinem Tod 1886 Volksschullehrer war 1890 bis 1898 war Lobisser im Internat des bischoflichen Knabenseminars Marianum in Klagenfurt wo er 1898 maturierte 1899 trat er als Novize im Benediktinerstift St Paul im Lavanttal ein wo er den Klosternamen Switbert annahm Er studierte in Salzburg und Rom Theologie und wurde 1903 zum Priester geweiht Es folgte von 1904 bis 1908 ein Studium an der Kunstakademie in Wien ab 1908 unterrichtete er am Stiftsgymnasium in St Paul als Kunsterzieher Die Exkursionen die er mit seinen Schulern unternahm wurden von Paul Horbiger in seiner Autobiographie beschrieben Auch Gustav Manker gehorte in St Paul zu seinen Schulern 1 Ab 1914 war Lobisser auch Forstmeister des Stiftes Als Kunstler trat Lobisser erst in den 1920er Jahren hervor zunachst mit Wandgemalden in der Konviktskapelle des Gymnasiums und im Winterrefektorium des Stiftes Dem Holzschnitt wandte er sich ab dem Jahr 1923 zu In den 1920er Jahren begann er auch eine Beziehung mit seiner Ev Eva Luise Bleymaier Er verliess 1932 das Stift trat aus dem Orden aus und liess sich mit Ev in Klagenfurt nieder Im August 1932 kam die Tochter Notburga zur Welt worauf Lobisser in den Laienstand versetzt wurde Im Janner 1933 starb Ev einen tragischen Tod und Lobisser zog im Herbst in ein neues Haus am heutigen Lobisserweg und widmete sich nur mehr seiner kunstlerischen Arbeit und heiratete Relli Lobisser Er starb am 1 Oktober 1943 Ehrungen BearbeitenLobisser erhielt zu Lebzeiten folgende Ehrungen und Auszeichnungen 1927 Goldene Staatsmedaille von Graz 1929 Grosse goldene Staatsmedaille von Salzburg 1931 Goldene Staatsmedaille von Linz 1936 Eckartring 1935 Grosser Staatspreis 1937 Goldene Ehrennadel des Wiener Kunstlerhauses 1939 den von der Reichsschrifttumskammer gesteuerten Mozartpreis 1943 den 1941 von der nationalsozialistischen Stadtverwaltung gestifteten und 1944 eingestellten Kriehuber Preis der Stadt Wien In zahlreichen Karntner Gemeinden wird er mit Strassennamen gewurdigt 2 3 4 5 so in Volkermarkt eine Strasse in Klagenfurt der Lobisserweg Noch zum Muttertag 1988 setzte die osterreichische Kronenzeitung einen Holzschnitt Lobissers auf die Titelseite Nationalsozialismus BearbeitenAb 1933 naherte Lobisser sich sukzessive der NS Ideologie an sein Werk passte in das Konzept der nationalsozialistischen Machthaber die in Lobissers Werken fur ein neues volkisches Bewusstsein relevante Themen wie Mythos der Scholle Saft und Kraft des gesunden Bauernstandes Verherrlichung der Mutter erkannten Artur Hanzer Switbert Lobisser 1982 83 Lobisser veroffentlichte 1940 seine Autobiographie Das Lobisser Buch 1934 uberreichten illegale Nazis Adolf Hitler eine grosse Mappe mit Lobissers Holzschnitten er selbst schrieb dazu in seiner Autobiographie Die Partei braucht Arbeiten aus meiner Hand Das Lobisser Buch 1940 Innenminister Wilhelm Frick kam nach Klagenfurt besichtigte Lobissers Fresko von 1928 und ordnete an Lobisser solle den Rest des Raumes weiterbearbeiten Joseph Goebbels kaufte von ihm genauso wie Rudolf Hess 1940 beantwortete Lobisser selbst die Frage nach seiner Mitgliedschaft in der NSDAP mit Ja 6 1938 hatte Lobisser als Auftragswerk von Innenminister Frick den von ihm bereits 1928 ausgestalteten Sitzungssaal des Landtags weiter ausgemalt Das Fresko trug den Titel Karntens Heimkehr ins Reich Unter den neuen Motiven befand sich auch der Treueschwur in dem Manner und Frauen in Karntner Tracht einer Hakenkreuz Standarte mit Hitlergruss huldigen und den Anschluss Karntens verherrlichen 7 Diese Motive wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ubertuncht hinter Holzpaneelen versteckt und vergessen Die Wiederentdeckung im Sommer 2000 im Zuge von Restaurierungsarbeiten rief ein lebhaftes Medienecho hervor Nach heftigen Kontroversen wurden die Fresken abgetragen Nach einer Restaurierung sollten sie offentlich ausgestellt werden Werk BearbeitenDie Moderne Kunst seiner Zeit fand in Lobissers Werk keinen Niederschlag Auch in seinen Tagebuchern finden sich keine Hinweise auf eine Beschaftigung mit der Moderne Sein Werk kann als die Fortsetzung der romantischen Landschaftsmalerei des 19 Jahrhunderts gesehen werden Die Natur ist das zentrale Thema seines Schaffens auch in seinen Portrats ist die Natur mehr als nur Hintergrund Seine Fresken zeigen szenische Darstellungen aus dem menschlichen Leben sie sind keine Momentaufnahmen sondern zeigen den Ablauf Darin liegt die Leistung Lobissers Wandgemalde Fresken Bearbeiten Lobisser schuf an die einhundert Fresken In der Fruhzeit verwendete er bei seinen Wandgemalden Kaseinfarben 1920 Wandbild in der Konviktskapelle des Stiftsgymnasiums St Paul Lav Figurenreiche Epiphanie die Hll Drei Konige und die Hirten beten Christus an der von der stehenden Muttergottes im Arm gehalten wird 1922 Wandmalereien in der Kirche des Marianums in Klagenfurt Ab 1923 malte Lobisser seine Gemalde al fresco 1923 Fresken im Gewolbe des Winterrefektoriums im Stift St Paul Lav darstellend die vier Grundarten der Benediktinermonche der Anachoret der Zonebit der Sarabit der Gyrorage Wandermonch Lobisser hat sich selbst als Gyrorage portratiert 1928 Fresken im Landtagssitzungssaal des Landhauses in Klagenfurt Motiv Die Karntner Volksabstimmung 1920 1928 Freskenzyklus an der Fassade des Hauses Grades Markt 55 Brunnwirt Vier Motive aus dem landlichen Leben 1931 32 Fresken im Winterrefektorium Motive Ostwand Einzug der ersten Monche in St Paul 1091 Westwand Turkenbelagerung 1476 Decke Der Wein als Troster 1932 Fresko im Nordquerhaus der Stiftskirche St Paul Lav Bei den Vorbereitungsarbeiten wurde das Stifterbild des Thomas von Villach entdeckt Motiv Christus der im Herz Jesu Typus vom Kreuz steigt Zwei Engel halten die Krone 1938 Weitere Fresken im Landtagssitzungssaal Motiv Stunde der Befreiung und Treueschwur 1941 Mehrteiliger Freskenzyklus am Antonius Heim einem Pflegeheim in Feldkirchen in Karnten Motive Vier Jahreszeiten und andere 1942 Dreiteiliger Freskenzyklus am ehemaligen Raunikar Haus einer Schnapsbrennerei in Feldkirchen in Karnten Motive Wurzelgraber Schnapsbrennen Schnapsverkostung nbsp Signatur von Switbert Lobisser SL und Jahreszahl nbsp Gemalter Fries an der Nordwestwand von Lobissers Atelierhaus am Klagenfurter Lobisserweg 2 nbsp Lobissers letztes Fresko 1943 in der Klagenfurter Kohldorferstrasse 37 in Zusammenarbeit mit Maria Lassnig nbsp Fresko an der Fassade des Antonius Heimes in Feldkirchen in Karnten nbsp Ein vom Kreuz schwebender Christus Fresko in der Stiftskirche St Paul im Lavanttal nbsp Entwurf zum Fresko in der Stiftskirche St Paul nbsp Schnapsverkostung Fresko vom ehemaligen Raunikarhaus in Feldkirchen in KarntenGemalde Aquarelle Bearbeiten nbsp Die hl Hemma von Gurk Olgemalde nbsp Die hl Hemma von Gurk Olgemalde Bischofliches Palais Klagenfurt nbsp Aquarell signiert Castor u Pollux Akragas 31 3 31 SLHolzschnitte Bearbeiten Lobisser schuf 673 Holzschnitte Eine Gesamtsammlung befindet sich im Besitz des Stiftes St Paul Beliebt waren seine Holzschnitte fur Exlibris Hochzeits und Geburtstagskarten Zentrale Motive waren die heimatliche Landschaft und ihre Menschen und Brauche daneben auch christliche Themen Von modernen Kunststromungen unbeeinflusst folgte er stilistisch den altdeutschen Meistern Von der Kritik wird die virtuose Gestaltung des Hell Dunkels hervorgehoben Beispiele Versuchung des hl Antonius 1924 op 22 Bildnis meiner Ev 1927 op 60 Muttertag 1943 op 670Plastiken Skulpturen Bearbeiten Halbreliefs Einsiedel Dietrich in der Johanneskirche oberhalb St Paul im Lavanttal Bacchanten Stiege hinter der Adler Apotheke Klagenfurt Landliche Gestalten im Haus Okonomierat Knaus in St Veit an der Glan Vollplastik heilige Rosalia in der Quellgrotte am Hemmaberg Dem Karntner Historiker Johann Viertler zufolge ist die Christophorus Skulptur auf dem Kathreinkogel Lobisser zuzuschreiben nbsp Christophorus Plastik auf dem Kathreinkogel nbsp Geschnitztes Holzfries am Lobisser Haus in KlagenfurtArchitektur Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche Bad KleinkirchheimDie Evangelische Kirche Bad Kleinkirchheim ist nach einem Lobisserentwurf gestaltet Gebrauchskunst Bearbeiten Neben Gebrauchsgraphik entwarf und produzierte Lobisser auch mehrere Lampenschirme Bisher sind 13 Stuck bekannt Ihre aus Blech gefertigten Seitenteile zieren Figuren oder andere auch religiose Motive nbsp Speisekarte fur Ostern 1913 Stift St Paul nbsp Lampenschirm mit den Tierkreiszeichen von LobisserLiteratur BearbeitenEduard Lucerna Suitbert Lobissers Aufenthalt in Bozen in Bozner Tagblatt vom 27 November 1943 S 3 Michael Kopetz Lobisser Bergkirchen Fuhrer 24 romantische Ausfluge auf den Spuren Switbert Lobissers Hrsg Heinrich Moser Galerie Magnet Volkermarkt 2011 ISBN 978 3 901758 24 9 Switbert Lobisser 1878 1943 Olbilder Aquarelle Fresken Zeichnungen Holzschnitte St Paul im Lavanttal 1993 Ausstellungskatalog Switbert Lobisser 1878 1943 Heyn Klagenfurt 1985 mit 8 Aquarellen und 194 Holzschnitten Switbert Lobisser Verzeichnis seiner Holzschnitte Leykam Graz 1947 Einleitung von Hermann Egger Angelika Baumer Switbert Lobisser Olbilder und Aquarelle Hrsg Galerie Magnet Volkermarkt 1996 ISBN 3 901758 00 3 Switbert Lobisser Das Lobisser Buch Kleinmayr Klagenfurt 1940 Autobiographie Geleitwort v Otto Aichbichler Heinrich Neumayer Suitbert Lobisser als Meister der Gebrauchsgraphik Hrsg Osterreichische Exlibris Gesellschaft Wien 1949 Gunter Schmidauer Lobisser Vergessen Locker Wien 2016 ISBN 978 3 85409 783 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Switbert Lobisser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lobisser Homepage Eintrag zu Switbert Lobisser im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Literatur von und uber Switbert Lobisser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Link mit einigen Bildern von Lobisser Link zur Diskussion uber die Fresken im LandhausEinzelnachweise Bearbeiten Paulus Manker Der Theatermann Gustav Manker Spurensuche ISBN 978 3 85002 738 0 Lobisserweg Google Maps abgerufen am 27 Februar 2013 Lobisserstrasse Google Maps abgerufen am 27 Februar 2013 Lobisserplatz Google Maps abgerufen am 1 Marz 2013 Lobissergasse Google Maps abgerufen am 1 Marz 2013 Werner Koroschitz Bericht zu den nationalsozialistisch belasteten Strassennamen in Villach Villach 2019 S 45 Wilhelm Deuter Switbert Lobissers Anschlussfresken von 1938 im Sitzungssaal des Klagenfurter Landhauses In Carinthia I Mitteilungen des Geschichtsvereins fur Karnten Band 191 2001 S 585 Normdaten Person GND 119240610 lobid OGND AKS LCCN n81072224 VIAF 10651721 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lobisser SwitbertALTERNATIVNAMEN Lobisser Suitbert Lobisser Leo wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Maler und HolzschneiderGEBURTSDATUM 23 Marz 1878GEBURTSORT TiffenSTERBEDATUM 1 Oktober 1943STERBEORT Klagenfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Switbert Lobisser amp oldid 231871671