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Svaty Tomas deutsch St Thomas ist eine Grundsiedlungseinheit der Gemeinde Predni Vyton in Tschechien Sie liegt funf Kilometer sudwestlich von Frymburk nahe der osterreichischen Grenze und gehort zum Okres Cesky Krumlov Svaty TomasSvaty Tomas Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihocesky krajBezirk Cesky KrumlovGemeinde Predni VytonGeographische Lage 48 38 N 14 6 O 48 640555555556 14 104722222222 994 Koordinaten 48 38 26 N 14 6 17 OHohe 994 m n m Einwohner 20 2010 Postleitzahl 382 79Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse Frydava Svaty TomasFronleichnamskircheRuine Vitkuv hradek Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSvaty Tomas befindet sich rechtsseitig uber dem Stausee Lipno auf dem Kamm des Bohmerwaldes Das Dorf liegt auf einem von vier Eintausendern umgebenen Sattel auf der europaischen Hauptwasserscheide nordlich erhebt sich der Vitkuv kamen bzw Svatotomassky vrch Schlossberg 1035 m n m mit der Burgruine Vitkuv hradek Wittinghausen im Osten der Velky Plesny Grosser Pleschen 1010 m n m und der Svaty Tomas Kochbartlberg 1026 m n m sowie westlich der Medvedi vrch Barenkorb 1017 m n m In Svaty Tomas entspringen der Horsky potok Steinerne Muhl und die Svetla Zwettlbach die beide in sudliche Richtung uber die Grosse Muhl zur Donau entwassern Der ostlich des Dorfes entspringende Zamecky potok fliesst ebenso wie der Paseracky potok dessen Quelle nordwestlich von Svaty Tomas liegt uber die Moldau der Elbe zu Gegen Sudosten liegt die Wustung Lindske Chalupy sudlich die Wustungen Roznov Linda und Pernek im Sudwesten die Wustungen Rychnuvek und Jasanky sowie westlich die Wustungen Otov Reiter Binder Koranda und Horni Hranicna Nachbarorte sind Dolni Vltavice Kovarov und Hrustice im Norden Hrdonov Vetrnik Lojzovy Paseky Frydava und Frymburk im Nordosten U Stoiberu und Predni Vyton im Osten Vejrovna Spaleniste und Guglwald im Sudosten Pasecna und Horleinsodt im Suden Oedt Unterurasch Almesberg St Oswald bei Haslach und Morau im Sudwesten Gunterreith Wurmbrand Unterhaag und Oberhaag im Westen sowie Grunwald Sonnenwald Rothuv Mlyn und Racin Geschichte BearbeitenUm 1220 liess Witiko I von Krumau auf dem Bohmerwaldkamm sudlich des Moldautals die Burg Wittinghausen errichten Zwischen 1257 und 1258 liess Witiko I zu Fussen der Burg auf einem Pass am alten Salz Handelsweg Goldener Steig von Neufelden uber Haslach Priethal nach Krumau die Kirche St Thoma erbauen Nach dem Aussterben der Krumauer Linie der Witigonen fiel die Herrschaft Wittinghausen 1302 dem Familienzweig der Herren von Rosenberg zu Im Jahre 1348 wurde die Kirche gemass dem Vermachtnis Peters von Rosenberg umgebaut und dem Leib Christi geweiht 1361 wurde in St Thomas eine Pfarrei eingerichtet Zwischen 1427 und 1464 war die Herrschaft Wittinghausen an Reinprecht von Walsee und dessen gleichnamigen Sohn verpfandet Letzterer schenkte das Pfand 1464 Johann von Rosenberg Nach der erblichen Bestatigung der Schenkung durch Konig Vladislav II fur Johanns Sohne wurde die Herrschaft Wittinghausen in die Herrschaft Krumau inkorporiert 1 Um die als St Thoma bekannte Kirche entstand im 16 Jahrhundert eine kleine Holzfallersiedlung deren Name von der Kirche hergeleitet wurde Erstmals erwahnt wurde die Siedlung 1522 Die Pfarrei St Thomas wurde 1520 wegen ihrer abgelegenen Lage wieder aufgehoben und die Kirche als Filiale an die Pfarrei Deutsch Reichenau angeschlossen Seit dieser Zeit erlangte die Fronleichnamskirche zunehmende Bedeutung als Wallfahrtskirche Wegen finanzieller Schwierigkeiten musste der letzte Rosenberger Peter Wok von Rosenberg 1602 die Herrschaft Krumau mit allem Zubehor an Kaiser Rudolf II verkaufen Ab 1622 gehorte die Herrschaft den Fursten von Eggenberg Seit 1719 waren die Fursten von Schwarzenberg die Grundherren Die Burg wurde in der Mitte des 18 Jahrhunderts verlassen Im Zuge der Josephinischen Reformen wurden die Wallfahrten nach St Thoma aufgehoben und das Gnadenbild verschwand unter mysteriosen Umstanden Zum Ende des 18 Jahrhunderts bestand St Thoma noch aus lediglich drei Anwesen Im Jahre 1840 bestand das Dominikaldorf St Thomas aus 32 Hausern mit 207 deutschsprachigen Einwohnern Im Ort gab es die seit mehreren Jahren gesperrte Kirche St Thomas und einen emphyteutisierten Meierhof dessen Grunde auf 25 Holzhauer aufgeteilt worden waren Abseits lagen das furstliche Forsthaus an der Moldau drei einzelne Waldhegerhauser in den Waldern sudlich nordlich und nordwestlich des Dorfes die einschichtige Bleicherei Loffler sowie die Dominikalhauser Koranda am Rosenhugel Ruzovsky vrch 939 m n m Pfarrort war Deutsch Reichenau 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb St Thoma der Allodialherrschaft Krumau untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete St Thomas Svaty Tomas ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde Reiterschlag im Gerichtsbezirk Hohenfurth Die Wallfahrten nach St Thoma wurden 1856 wieder aufgenommen Zwei Jahre spater liess Johann Adolf Furst zu Schwarzenberg die verfallene Wallfahrtskirche auf seine Kosten wieder aufbauen Ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Kaplitz 1890 war St Thomas auf 27 Hauser angewachsen und hatte 155 Einwohner darunter drei Tschechen Zu dieser Zeit eroffnete die Hegerfamilie Franzl ein Wirtshaus in dem Bier aus der Friedberger Burgerbrauerei ausgeschenkt wurde Im Jahre 1910 bestand das Dorf aus 29 Hausern und hatte 193 Einwohner 1921 lebten in den 29 Hausern von St Thomas 161 Personen davon waren 153 Deutsche funf Tschechen und drei Auslander Im Ort gab es die Schankwirtschaft im Hegerhaus zwei Trafiken einen Tischler einen Schuhmacher und einen Laden fur Gemischtwaren Im Oktober 1938 wurde St Thomas in Folge des Munchner Abkommens dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte zunachst zum Kreis Kaplitz Im Jahr 1939 wurde die Gemeinde Reiterschlag dem Kreis Rohrbach zugeordnet Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Svaty Tomas an die Tschechoslowakei zuruck und wurde wieder dem Okres Kaplice zugeordnet Ab 1946 wurde die deutschsprachige Bevolkerung aus Svaty Tomas ausgesiedelt Der Ort wurde nur in geringem Umfang mit Tschechen wiederbesiedelt 1950 wurde die Gemeinde Reiterschlag im Zuge der Errichtung der Grenzzone aufgehoben Svaty Tomas wurde nach Frymburk eingemeindet Samtliche Dorfer der ehemaligen Gemeinde Reiterschlag mit Ausnahme von Svaty Tomas wurden dem Erdboden gleichgemacht Auf dem Turm der Burgruine Vitkuv hradek entstand eine militarische Radarstation In Svaty Tomas erfolgte zwischen 1956 und 1958 der Abriss der meisten Hauser an ihrer Stelle entstanden Wohnblocke fur die Besatzung der Radarstation und fur Beschaftigte des Militarforstbetriebs Das Gebiet wurde spater der Gemeinde Predni Vyton zugeordnet Nach der Aufhebung des Okres Kaplice wurde Svaty Tomas 1961 Teil des Okres Cesky Krumlov Nach der Samtenen Revolution wurde das Sperrgebiet aufgehoben und die Burgruine Vitkuv hradek wieder fur Touristen zuganglich gemacht Im Juli 1990 brannte das Jagdschlosschen ab Die kurz vor dem Einsturz stehende Kirche wurde ab 1991 saniert Nach der Jahrtausendwende fand die Ruine des Jagdschlosschen einen Kaufer der es zwischen 2003 und 2005 als Hotel wiederaufbaute Heute besteht Svaty Tomas aus elf Hausern in denen 20 Personen leben Ortsgliederung BearbeitenDie Grundsiedlungseinheit Svaty Tomas ist Teil des Katastralbezirkes Pasecna Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Fronleichnamskirche volkstumlich Kirche St Thoma im Bohmerwald erbaut 1258 Sie wurde 1384 auf Grund des Vermachtnisses des Peter von Rosenberg umgebaut und dem Leib Christi geweiht Ihre heutige neogotische Gestaltung erhielt sie nach dem in den Jahren 1874 bis 1875 durch Johann Adolf Furst zu Schwarzenberg fur 14 000 Gulden veranlassten Umbau Die Weihe erfolgte am 5 Februar 1875 Im Jahre 1878 wurde um die Kirche wieder ein Friedhof geweiht Ab 1991 erfolgte die Sanierung der einsturzgefahrdeten Kirche Dabei wurde an der Nordseite des Chors ein Wandbild aus dem 14 Jahrhundert entdeckt das die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind und die Heiligen Drei Konigen zeigt Ruine der Burg Wittinghausen Vitkuv Hradek Jagdschlosschen Waidmanns Heil in den Jahren 1868 1870 liess Johann Adolf Furst zu Schwarzenberg das 1722 errichtete Forsthaus auf der Vogeltenne vom Baumeister Anton Jaksch durch eine neue mit einem Park umgebene Revierforsterei im Schweizerstil ersetzen deren Zentrum das reprasentative Jagdschlosschen Waidmanns Heil bildete Das reich verzierte Schlosschen diente der furstlichen Auerhahn und Hirschjagd Die Haupthalle im steinernen Erdgeschoss mit grossem Kamin war mit einer furstlichen Trophaen und Jagdwaffensammlung sowie Kopien von Durerbildern dekoriert Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Adolph Schwarzenberg gehorige Jagdschlosschen konfisziert und auf der Grundlage der Lex Schwarzenberg verstaatlicht In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde das Anwesen Sitz der Militarforstverwaltung Svaty Tomas die die erforderlichen Instandhaltungsarbeiten unterliess Der Park wurde abgeholzt Unter ungeklarten Umstanden brannte das Jagdschlosschen im Juli 1990 ab Zwischen 2003 und 2005 wurde es als Luxushotel wiederaufgebaut Stausee LipnoWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Svaty Tomas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Wallfahrtskirche Svaty Tomas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf zanikleobce cz Beschreibung der Fronleichnamskirche auf hrady cz Beschreibung des Jagdschlosschen Waidmanns Heil auf hrady czEinzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 9 Budweiser Kreis 1841 S 210 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 9 Budweiser Kreis 1841 S 251 252 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Svaty Tomas amp oldid 225583489