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Dieser Artikel behandelt das Vertriebsverfahren Zum Bearbeitungsvermerk am Ende eines Schriftstucks siehe Kolophon Schriftstuck Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Subskription ist ahnlich dem Abonnement bei Zeitschriften ein Vorabverkaufsverfahren im Buchhandel in der klassischen Musik im Aktiengeschaft im Softwarevertrieb und im Weinhandel Der Begriff ist aus dem Lateinischen sub unter und scribere schreiben abgeleitet und heisst unterschreiben oder eine Unterschrift leisten Der englische Begriff subscription wie auch der franzosische Begriff souscription werden allgemein auch im Sinne von Abonnement verstanden Ein Subskription von LIFE 1970 der deutsche Preis betrug damals 19 Ausgaben fur DM 9 35 Inhaltsverzeichnis 1 Buchhandel 2 Musik 3 Aktien 4 Weinhandel 5 Software 6 Sonstiges 7 Bekannte Beispiele 8 Siehe auch 9 Literatur 10 EinzelnachweiseBuchhandel BearbeitenDas Verfahren der Subskription wurde im 17 Jahrhundert auf dem deutschen Buchmarkt eingefuhrt um das Erscheinen von Werken die hochstwahrscheinlich aufgrund ihres speziellen Inhalts ihrer kunstlerischen Gestaltung oder aufgrund ihres geplanten Umfangs nur schwer verkauflich sein wurden zu ermoglichen Dieses Verfahren wurde auch im Buchhandel des 18 Jahrhunderts weiterhin genutzt um beispielsweise bei Kupferstichwerken mehrbandigen Enzyklopadien oder wissenschaftlicher Fachliteratur eine der Nachfrage angepasste Auflagenhohe zu ermitteln und die Deckung der Herstellungskosten zu gewahrleisten Eine besondere Form der Subskription war die Pranumeration bei der das Werk zusatzlich im Voraus bezahlt werden musste 1 Haufig waren in dieser Zeit die bekanntesten Subskribenten oder Pranumeranten mit Name Beruf Wohnort u a auf einer Liste im Titelbogen des Werkes genannt Diese gedruckten Subskribenten Pranumeranten Listen sind wegen ihrer Personalangaben wertvolle Quellen fur die allgemeine zeitgenossische Literaturgeschichte und Literatursoziologie des Bildungsburgertums des 18 und 19 Jahrhunderts sowie fur die Biografie und Genealogie der individuellen Subskribenten Auswertungen einzelner Bucher und ihrer Subskribentenlisten sind bereits veroffentlicht Am besten erforscht ist Friedrich Klopstocks 1724 1803 Gelehrtenrepublik und seine grosse Subskribentenwerbung Die Buchsubskription ist von der vorherigen Subskribentenwerbung vor allem durch gedruckte Zeitungs und Zeitschriftenanzeigen besonders in allgemeinen und Literatur Intelligenzblattern abhangig Diese Anzeigen enthalten Titel und Inhalt der geplanten Veroffentlichung sowie die Namen der hoffnungsvollen Autoren Die Subskription stellt daher auch ein besonderes Kapitel der Medien und Werbungsgeschichte dar Heute ist die Subskription im Buchhandel eine verbindliche Vorbestellung uber Buchhandler oder vom Subskribentenkunden Diese erhalten dafur manchmal einen Preisnachlass bezogen auf den Nettoladenpreis der durch die Buchpreisbindung festgelegt ist Musik BearbeitenIn der Musik gab es die Subskription auf Konzerte Wolfgang Amadeus Mozart z B veranstaltete nach seinem Ausscheiden als angestellter Hofmusiker im Erzstift Salzburg 1781 als einer der ersten freiberuflichen Musiker der ernsten Musik kommerzielle Sinfoniekonzerte sogenannte Akademien auf Subskription Das geschah in der Weise dass er in Musikalienhandlungen Subskriptionslisten auf seine kommenden Konzerte auslegte in die sich diejenigen die diese Konzerte besuchen wollten eintrugen Ob Mozart der Erste war der sich dieser Methode bediente und ob nach ihm auch andere freie Musiker etwa Ludwig van Beethoven ihre Konzerte so veranstalteten ist noch unerforscht Ob diese musikalischen Subskriptionen nur unverbindliche Absichtserklarungen oder schon juristisch verbindliche Vertragsabschlusse waren ist ebenfalls noch nicht erforscht Aktien BearbeitenEine Art Subskriptionsverfahren auf Aktien gibt es bei Borsengangen von Unternehmen die in eine Aktiengesellschaft umfirmieren mochten oder eine Kapitalerhohung an die Borse bringen Die Banken die dieses Verfahren organisieren bieten ihren Kunden die neuen Aktien zum Kauf zu vorab festgelegten Bedingungen an Oftmals sind dann die jungen Aktien mehrfach uberzeichnet wenn z B fur 100 000 neu auszugebende Aktien Kaufgesuche fur 700 000 Stuck vorliegen Gleich am ersten offiziellen Borsentag werden die jungen Aktien oft in hohen Stuckzahlen gehandelt die ersten Anteilserwerber haben hierdurch oftmals die Moglichkeit mit hohem Gewinn ihre Aktien gleich weiter zu verkaufen Weinhandel Bearbeiten nbsp Degustation von Fassproben des 2007er Bordeaux im April 2008Im Weinhandel muss der subskribierte Wein bezahlt werden bevor der junge Wein in die Flaschen abgefullt ist In einzelnen Fallen ist der junge Wein nach seiner Bezahlung noch weitere drei Jahre auf dem Weingut in Fassern gelagert bevor er in Flaschen gefullt wird und an die Verbraucher ausgeliefert wird Beim Sauternes Susswein von Chateau d Yquem betragt die Wartezeit vier Jahre Anders ausgedruckt ist die Subskription auch eine Spekulation man setzt darauf dass der Wein bis zu seiner Auslieferung im Wert steigen wird Man geht im Grunde ein Warentermingeschaft ein Die Subskription von Wein ist vorrangig bei Bordeaux Weinen zu finden nur vereinzelt gibt es Weinguter in anderen Gegenden die ein gleiches Verfahren verwenden Eine ausserordentliche Besonderheit ist der Subskriptionsverkauf per Kauferliste Dieses Verfahren wendet das Weingut Domaine Romanee Conti in Burgund an Die Interessenten schreiben sich in eine Liste ein von der nur die obersten hunderte Platze zum Zug kommen Die Platzinhaber mussen den Wein nach Zuteilung zum vom Weingut einseitig festgesetzten Preis zahlen Wer nicht zahlt fallt aus der Liste und wird voraussichtlich auf lange Jahre keine Chance mehr haben den Wein direkt beziehen zu konnen Die Domaine informiert jeweils im Abstand mehrerer Jahre auf welche Rangstelle ein Interessent vorgeruckt ist Software BearbeitenIm Softwarevertrieb wird klassisch die Lizenz fur eine Vollversion Erstkauf direkt vom Hersteller oder indirekt uber einen Zwischenhandler verkauft Die spater notwendigen Upgrades also neue Versionen werden ebenfalls aufwendig und somit teuer direkt oder indirekt vertrieben Zunehmend gehen die Softwarehersteller dazu uber die Upgrades im Subscriptionsverfahren also jeweils ein Jahr vorab zu verkaufen Das reduziert die Vertriebskosten und entbindet den Softwarehersteller von den hohen Haftungsauflagen des Mietvertrages nach deutschem Recht Die reduzierten Vertriebskosten werden meist an den Konsumenten in Form eines gunstigeren Preis weitergegeben Um nicht indirekt unter das Mietrecht zu fallen haben Subscriptionsvertrage meist eine Laufzeit von nur einem Jahr und verlangern sich nicht automatisch Der Kunde sogenannter Anwender muss diese Verlangerung von sich aus veranlassen Um dies zu erleichtern erinnern die Softwarehersteller meist ihre Kunden per Post oder E Mail an diese Notwendigkeit Dieses Vertriebsmodell wird unter anderem auch gewahlt wo die Softwarewartungsvertrage als laufende Fixkosten in den Unternehmen zunehmend als Kostenverursacher in Verruf kamen und somit vermieden wurden Sonstiges BearbeitenMan bezeichnet es auch als Subskription wenn fur ein Denkmal o a gesammelt wird siehe zum Beispiel Frederik Rudbek Henrik von Bulow Die Subskribenten zahlen nur und erst dann wenn die Bezahlung des Sammlungszwecks gesichert ist Der Bildhauer John Gibson wurde 1817 nach Rom geschickt Sein Entdecker hatte zuvor eine Subskription veranstaltet Mit dem so zusammengebrachten Geld konnte er die Reise finanzieren Bekannte Beispiele BearbeitenAls Verleger gehorte John Ogilby zu den Pionieren der Subskription im englischen Verlagsgeschaft des 17 Jahrhunderts John Walsh gestorben 1736 war ein englischer Musikverleger und Instrumentenbauer Er veroffentlichte ab 1695 Musikstucke in einer bis dahin nicht gekannten Auflagenstarke Er verstand es durch Werbung Subskriptionen und Verteilung von kostenlosen Probeexemplaren seinen Verlag zu fordern 1711 zog er aus dem Druck von Georg Friedrich Handels Oper Rinaldo einen grossen Gewinn Sein Sohn John Walsh jr 1709 1766 vertiefte ab 1730 die Beziehungen zu Handel und veroffentlichte samtliche Spatkompositionen von Handel 1750 verfasste Denis Diderot einen in ganz Europa verschickten Prospekt in dem er Interessenten zur Subskription der Encyclopedie aufrief 1751 erschienen die beiden ersten Bande der Encyclopedie ou Dictionnaire raisonne des sciences des arts et des metiers Enzyklopadie oder alphabetisch geordnetes Lexikon der Wissenschaften Kunste und Gewerbe von einer Autorengemeinschaft Der buchhandlerische Erfolg und die Wirkung des Werkes waren enorm Die Societas Bipontina war ein 1778 bis 1811 tatiger Verlag fur Werke antiker griechischer und lateinischer Autoren Der Verlag verpflichtete sich seinen Subskribenten monatlich einen Band zu 368 Seiten gegen Vorauszahlung von sieben Batzen zu liefern Fehlende oder hinzukommende Bogen wurden ab bzw zugerechnet 1783 gab es 889 Subskribenten diese subskribierten etwa 1350 Exemplare Zwischen 1779 und 1811 liess die Societas Bipontina insgesamt 215 Bande im Gross Oktavformat als Serie in gleicher Aufmachung mit gut lesbarer Schrift und fehlerfreiem Satz erscheinen sog Editiones Bipontinae 1840 wurde die 1840 Liverpool Philharmonic Society gegrundet In dieser konnten Burger Anteile zur Finanzierung des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra erwerben die gleichzeitig einen Subskriptionscharakter hatten 1906 erschien in Wien auf Subskriptionsbasis um die damalige Zensur zu umgehen das Buch Josefine Mutzenbacher Die Geschichte einer Wienerischen Dirne Von ihr selbst erzahlt Siehe auch BearbeitenCrowdfunding Street Performer Protocol AbonnementLiteratur BearbeitenSubskription In Lexikon des gesamten Buchwesens Band III Verlag Anton Hiersemann Stuttgart 1933 S 356 Subskriptions Preis In Dietrich Kerlen Der Verlag Lehrbuch der Buchverlagswirtschaft 13 Auflage Verlag Dr Ernst Hauswedell amp Co Stuttgart 2005 S 125 Rolf Engelsing Analphabetentum und Lekture Stuttgart 1973 S 64 65 Horst E Miers Eine Subskribentenliste 1784 als genealogische Quelle In Ostdeutsche Familienkunde 7 1959 S 180 185 Einzelnachweise Bearbeiten Ursula Rautenberg Reclams Sachlexikon des Buches Reclam Stuttgart 2003 ISBN 3 15 010520 X Normdaten Sachbegriff GND 4153415 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Subskription amp oldid 226980938