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Stinsenpflanzen auch Stinzenpflanzen sind eine Gruppe von Agriophyten also vom Menschen am betrachteten Ort eingefuhrte Pflanzen Sie stellen hinsichtlich ihres Vorkommens und ihrer Ausbreitung im nordlichen Mitteleuropa eine Besonderheit dar weil sie nach ihrer Pflanzung an einem geeigneten Standort auch ohne menschlichen Einfluss uberleben sich vermehren und verwildern Damit werden sie zu einem Bestandteil der naturlichen Vegetation Ihre Verbreitung beschrankt sich jedoch auch uber lange Zeitraume ublicherweise auf den unmittelbaren Bereich ihrer ursprunglichen Pflanzung Ein Beispiel fur eine Stinsenpflanze Schneeglockchen Galanthus nivalis in einer vor Jahrzehnten als Beet genutzten RasenflacheVorkommen dieser Pflanzen sind damit Kulturrelikte und zeigen mit ihrem Vorkommen z B auf Rasenflachen in Gebuschen an dass sich in dem jeweiligen Gebiet ein Garten o a befunden hat Ein erheblicher Teil der Stinsenpflanzen gehort zu den Fruhjahrsbluhern Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsherkunft 2 Liste von Stinsenpflanzen Auswahl 3 Beispiele fur Vorkommen von Stinsenpflanzen 4 Weblinks 5 QuellenBegriffsherkunft BearbeitenDer Begriff leitet sich von dem friesischen Begriff fur Steinhaus ab In fruheren Jahrhunderten insbesondere im spaten Mittelalter und der fruhen Neuzeit stellten bedingt durch die hoheren Baukosten Steinhauser eine Ausnahme dar Die meisten Steinhauser waren Schlosser Kloster Herrenhauser Gutshofe Kirchen und Pastorate Diese Steinhauser besassen haufig Garten oder Garten Parkanlagen in denen u a Zierpflanzen ausgepflanzt wurden darunter auch Bluhpflanzen die heute als Stinsenpflanzen bezeichnet werden Wahrend die Steinhauser im Laufe der Zeit z T verschwanden und oder die Garten bzw Garten Parkanlagen umgestaltet oder aufgelost wurden haben sich die dort ausgepflanzten nicht heimischen Zierpflanzen bis heute erhalten und geben einen Hinweis auf die ursprunglichen Garten und deren Ausdehnung Liste von Stinsenpflanzen Auswahl BearbeitenGewohnliche Sternhyazinthe Chionodoxa luciliae Amethyst Blaustern Chouardia litardierei Krokusse Crocus Elfen Krokus Crocus tommasinianus Fruhlings Krokus Crocus vernus darunter Crocus napolitanus Winterling Eranthis hyemalis Schachblume Fritillaria meleagris Kleines Schneeglockchen Galanthus nivalis Traubenhyazinthen Muscari Armenische Traubenhyazinthe Muscari armeniacum Kleine Traubenhyazinthe Muscari botryoides Narzissen Narcissus ursprungliche alte Sorten Nickender Milchstern Ornithogalum nutans Sibirischer Blaustern Scilla siberica Wilde Tulpe Tulipa sylvestris Kleines Immergrun Vinca minor nbsp Gewohnliche Sternhyazinthe nbsp Amethyst Blaustern nbsp Elfen Krokus nbsp Crocus napolitanus nbsp Winterling nbsp Schachblume nbsp Kleines Schneeglockchen nbsp Armenische Traubenhyazinthe nbsp Kleine Traubenhyazinthe nbsp Traubenhyazinthe mit weisser Farbung nbsp Narzissen in verschiedenen Farben nbsp Nickender Milchstern nbsp Sibirischer Blaustern nbsp Wildtulpe nbsp Wilde Tulpe nbsp Kleines ImmergrunBeispiele fur Vorkommen von Stinsenpflanzen Bearbeitenwissenschaftlicher Name Trivialname Ort Bild BemerkungenCrocus napolitanus Schlosspark des Husumer Schlosses nbsp uberregional bekanntes Ereignis der Husumer KrokusbluteEranthis hyemalis Winterling Rautal Jena nbsp Fritillaria meleagris Schachblume NSG Schachblumenwiesen bei Sassenberg nbsp vermutlich Gartenfluchtlinge aus ehemaligem SchlossgartenFritillaria meleagris Schachblume Sinnwiesen von Altengronau nbsp Ornithogalum nutans Nickender Milchstern Schlosspark des Schlosses ParetzScilla siberica Sibirischer Blaustern Nordpark Magdeburg nbsp Scilla siberica Sibirischer Blaustern Stadtteilfriedhof Lindener Berg Hannover nbsp Tulipa sylvestris Wilde Tulpe bei Schloss Brake Lemgo vermutlich verwildert aus einem Barockgarten 1 Weblinks Bearbeitenwww stinzenflora monitor eu Monitor der Stinzenpflanzen Webseite auf Niederlandisch und Deutsch Quellen BearbeitenHans Helmut Poppendieck Historische Zierpflanzen in schleswig holsteinischen Garten und Parkanlagen in Adrian von Buttlar Margita Marion Meyer Hrsg Historische Garten in Schleswig Holstein Heide 1996 ISBN 3 8042 0790 1 Hans Helmut Poppendieck Stinzenpflanzen in Schleswig Holstein und Hamburg in Adrian von Buttlar Margita Marion Meyer Hrsg Historische Garten in Schleswig Holstein Heide 1996 Christian Stolz 2013 Archaologische Zeigerpflanzen Fallbeispiele aus dem Taunus und dem nordlichen Schleswig Holstein Plants as indicators for archaeological find sites Case studies from the Taunus Mts and from the northern part of Schleswig Holstein Germany Schriften des Arbeitskreises Landes und Volkskunde 11 1 30 Herbert Sukopp amp Ingo Kowarik 2008 Stinsenpflanzen in Mitteleuropa und deren agriophytische Vorkommen Berichte aus dem Institut fur Landschafts und Pflanzenokologie der Universitat Hohenheim Heft 17 2007 S 81 90 PDF Buch Tuinieren met Stinzenplanten Trudi Woerdeman Dieren 2008 http www starkezwiebeln de buch tuinieren met stinzenplanten Seltene Weinbergtulpe bluht am Schloss Brake Website des Landesverband Lippe 27 April 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stinsenpflanze amp oldid 233358116