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Stiebsdorf niedersorbisch Sciwojce war ein Dorf in Brandenburg das zwischen 1981 und 1983 dem Braunkohletagebau Schlabendorf Sud weichen musste Stiebsdorf war zuletzt ein Ortsteil der ehemaligen Gemeinde Furstlich Drehna einem heutigen Ortsteil der Stadt Luckau im Landkreis Dahme Spreewald StiebsdorfStadt LuckauKoordinaten 51 46 N 13 48 O 51 77 13 7934 Koordinaten 51 46 12 N 13 47 36 OEingemeindung 6 August 1964Eingemeindet nach Furstlich DrehnaDer heutige Stiebsdorfer See in der Nahe der ehemaligen Ortslage Stiebsdorfs Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenStiebsdorf lag in der Niederlausitz etwa zwei Kilometer nordwestlich von Furstlich Drehna und zehn Kilometer Luftlinie sudostlich der Stadt Luckau Umliegende Ortschaften waren Wanninchen im Norden Pademack im Nordosten Gliechow im Osten Furstlich Drehna im Sudosten Bergen im Sudwesten sowie Beesdau im Nordwesten Geschichte BearbeitenStiebsdorf wurde erstmals im Jahr 1486 unter dem Namen Stivestorff urkundlich erwahnt Der Ortsname ist von einem slawischen Personennamen abgeleitet vermutlich von Stibor 1 Der sorbische Ortsname Sciwojce bedeutet vermutlich ehrenvoller Kampfer Eine Besiedelung des Ortsgebietes von Stiebsdorf kann bis in die Jungsteinzeit nachgewiesen werden Der Ort gehorte fruher zur Herrschaft Drehna Ab 1597 gehorte es der Adelsfamilie von Minckwitz bis spatestens 1636 wurde der Ort zusammen mit Wanninchen von Hans Friedrich von Minckwitz erworben der dafur allerdings die Orte Erpitz und Garrenchen verlor Ab 1697 befand sich das Dorf im Besitz der Familie von Promnitz und ab 1807 gehorte Stiebsdorf den Grafen von Lynar Etwa um das Jahr 1800 wurde eine Schaferei im Ort erwahnt Laut der Topographisch statistischen Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d O aus dem Jahr 1844 hatte Stiebsdorf in diesem Jahr 66 Einwohner in 14 Wohngebauden Das Dorf hatte ein Vorwerk sowie die bereits zuvor erwahnte Schaferei Stiebsdorf war nach Furstlich Drehna eingepfarrt 2 1867 hatte der Ort 107 Einwohner Im selben Jahr wurde auch eine Windmuhle erwahnt diese wurde 1864 errichtet 3 1877 verkaufte Graf Moritz zu Lynar die Herrschaft Drehna mit ihren zugehorigen Orten an die Reederfamilie Watjen aus Bremen Das zu Stiebsdorf gehorende Vorwerk umfasste insgesamt 482 Hektar Land davon waren 342 Hektar Wald und 140 Hektar Ackerflachen Von der Ackerflache wurden wiederum 80 Hektar von den Ortsansassigen Bauern zum Eigenbedarfsanbau genutzt Das Dorf war landwirtschaftlich gepragt die Bewohner Stiebsdorfs lebten uberwiegend von Viehzucht Zudem wurde wie in vielen Dorfern der Umgebung Fischzucht betrieben In der Nahe von Stiebsdorf befand sich der Grosse Teich der fruher grosste Teich der Niederlausitz Dieser wurde 1893 trockengelegt Des Weiteren gab es in Stiebsdorf eine Ziegelei die bis 1917 betrieben wurde Zudem gab es einige Kiesgruben Die Kinder des Dorfes gingen in Furstlich Drehna zur Schule Bis Mitte des 19 Jahrhunderts hatte Stiebsdorf auch sorbischsprachige Einwohner danach ist das sorbische langsam aus dem Sprachgebrauch verschwunden 4 Beim Wiener Kongress im Jahr 1815 wurden nach der Niederlage des Konigreiches Sachsen Gebietsabtretungen an das Konigreich Preussen beschlossen die auch die Gemeinde Stiebsdorf betrafen Seitdem gehorte die Gemeinde zum neu gegrundeten Landkreis Luckau im Regierungsbezirk Frankfurt in der preussischen Provinz Brandenburg Bei der DDR Kreisreform am 25 Juli 1952 wurde der Landkreis Luckau in Kreis Luckau umbenannt und stark verkleinert Stiebsdorf blieb jedoch Teil des Kreises Am 6 August 1964 wurde Stiebsdorf nach Drehna heute Furstlich Drehna eingemeindet 5 Der Ort war Teil des Lausitzer Braunkohlereviers 1975 begann der Aufschluss des Tagebaus Schlabendorf Sud fur den Stiebsdorf zum Abriss vorgesehen war Zwischen 1981 und 1983 wurde das Dorf devastiert 60 Einwohner wurden in umliegende Orte umgesiedelt 6 Nahe der alten Ortslage erinnert ein Gedenkstein an Stiebsdorf Einwohnerentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Stiebsdorf von 1875 bis 1950 7 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 74 1925 97 1946 811890 84 1933 81 1950 791910 90 1939 65Siehe auch BearbeitenListe der abgebrochenen Orte im Lausitzer KohlerevierWeblinks BearbeitenStiebsdorf Sciwojce In Archiv verschwundene Orte Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin be bra Wissenschaft Berlin 2005 ISBN 3 937233 30 X S 164 Topographisch statistische Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d O 1844 S 163 bsb muenchen de Statistisches Bureau der Koniglichen Regierung zu Frankfurt a O Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a d O 1867 S 187 Google Books Gudrun Driesen 1981 musste Stiebsdorf dem Tagebau weichen In lr online de Lausitzer Rundschau 5 Juli 2005 abgerufen am 1 Juli 2018 Stiebsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis Abgerufen am 1 Juli 2018 Stiebsdorf In Archiv verschwundene Orte abgerufen am 1 Juli 2018 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Dahme Spreewald Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 1 Juli 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiebsdorf amp oldid 233473920