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Stepan Grigorjewitsch Pissachow russisch Stepan Grigorevich Pisahov wiss Transliteration Stepan Grigor evic Pisachov 13 Oktoberjul 25 Oktober 1879greg in Archangelsk 3 Mai 1960 ebenda war ein russischer Maler Schriftsteller Ethnograph und Reisender Pissachows kunstlerische Werke befassen sich vor allem mit den Landschaften Nordrusslands Er gilt heute als einer der bedeutendsten russischen Marchenschreiber Stepan Grigorjewitsch Pissachow um 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Jugendjahre 2 Reisen und erste Werke 3 Erster Weltkrieg und Russische Revolution 4 Anfange als Schriftsteller 4 1 Spate Jahre 5 Wirken und Nachwirkungen 5 1 Pissachow Museum 5 2 Pissachow Denkmal 6 Werke Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseJugendjahre BearbeitenStepan Grigorjewitsch Pissachow wurde am 25 Oktober 1879 in Archangelsk geboren Sein Vater Grigori Michailowitsch Pissachow war judischer Abstammung und liess sich mittellos aus dem Gouvernement Moglijow kommend in Archangelsk nieder Dort betrieb er ein kleines Juweliergeschaft und arbeitete in selbigem als Kunstschmied Er liess sich taufen und heiratete Irina Iwanowna Miljukowa Pissachow wurde als drittes von funf Kindern geboren Er hatte neben einem alteren Bruder Pawel und einer ein Jahr alteren Schwester Taisja noch zwei jungere Schwestern Serafima und Jewpraksinja Pissachow war es nicht moglich das Gymnasium zu besuchen Stattdessen ging er auf eine stadtische Schule und machte dort erst 1899 im Alter von 20 Jahren seinen Abschluss Er verliess daraufhin sein Elternhaus und reiste in der Folgezeit mehrere Jahre durch Russland In der ersten Zeit liess er sich auf den Solowezki Inseln nieder und arbeitete in einem Forstwirtschaftsbetrieb Spater versuchte er vergeblich auf eine Kunstschule in Kasan aufgenommen zu werden Ab dem Jahr 1903 besuchte er entgegen dem Willen seines Vaters eineinhalb Jahre die Kunstfachschule Baron A L Stieglitz Sankt Peterburgskaya gosudarstvennaya hudozhestvenno promyshlennaya akademiya im A L Shtiglica Pissachow erhielt wahrend dieser Zeit von seinen Eltern nur geringe finanzielle Unterstutzung und musste die Schule schon im Jahr 1905 wegen seiner Teilnahme an den studentischen Unruhen verlassen Reisen und erste Werke Bearbeiten nbsp Bild An der Dwina Die Nacht von PissachowNach dem Verlassen der Kunstschule besuchte Pissachow Nowgorod und verbrachte anschliessend einige Zeit im Norden Russlands unter anderem in Malyje Karmakuly Malye Karmakuly an der Westkuste der Nowaja Semlja Pissachow malte in dieser Zeit viel und die Eindrucke vom Norden Russlands in den er spater viele Male zuruckkehrte sollten fur sein spateres Schaffen eine grosse Bedeutung haben Pissachow entschloss sich Russland zu verlassen und reiste im Herbst 1905 mittellos nach Palastina Er besuchte ausserdem weitere Lander in der Mittelmeerregion wie die Turkei Agypten Syrien und Griechenland 1 Pissachow reiste im Folgenden durch Europa und liess sich schliesslich kurzzeitig in Paris nieder um dort seine Ausbildung fortzusetzen Im Jahr 1907 wurden einige seiner Werke erstmals in Rom ausgestellt 1 Nach dreijahriger Reise kehrte Pissachow nach Russland zuruck und besuchte in Sankt Petersburg die Privatkunstschulen von L J Dmitrijew und Jakow S Golblata Wahrend dieser Zeit und in den darauffolgenden Jahren nahm Pissachow an einigen arktischen Exkursionen und Reisen teil Vor allem die Regionen Nordrusslands faszinierten Pissachow sehr So reiste er unter anderem nach Nowaja Semlja die Gebiete rund um die Pinega die Karasee Petschora den Mesen Vor allem die Ki Insel nahe Onega bereiste er mehrfach auf ihnen entstanden viele seiner Bilder 2 Seine Beobachtungen und Erfahrungen welche er auf diesen Reisen gemacht hatte veroffentlichte er spater im Jahr 1916 erstmals 3 Im Jahr 1910 stellte Pissachow seine Werke zum ersten Mal auf einer Ausstellung in seiner Heimatstadt Archangelsk aus Auf der Ausstellung mit dem Titel Russischer Norden Russkij Sever wurden 234 Bilder Pissachows gezeigt welche die vier Regionen Sewerodwinsk Murmansk Nowaja Semlja und das Weisse Meer zur Thematik hatten Im selben Jahr nahm Pissachow an einer der bedeutendsten Kunstausstellungen der damaligen Zeit zu Ehren des 200 jahrigen Jubilaums des Zarskoje Selo heute die Stadt Puschkin teil Auf dieser Ausstellung wurden in drei Pavillons 60 Werke Pissachows ausgestellt Ende des Jahres 1911 nahm Pissachow an einer Ausstellung in Sankt Petersburg teil in der er die Grosse Silbermedaille als Auszeichnung erhielt In Briefen erwahnte Pissachow spater mehrfach dass es zu dieser Zeit den Maler Ilja Repin kennenlernte welchem Pissachows Werk Sosna pobediwschaja buri Sosna pobedivshaya buri besonders gefiel Erster Weltkrieg und Russische Revolution BearbeitenWahrend des Ersten Weltkrieges wurde Pissachow im Jahr 1915 zur Armee einberufen Er diente unter anderem in Finnland und Kronstadt Wahrend der Februarrevolution arbeitete er im Kronstadter Rat und hielt auf den Maidemonstrationen unter anderem Vortrage fur Soldaten und Matrosen Nach der Demobilisierung und seiner Ruckkehr nach Archangelsk im Jahr 1918 wandte sich Pissachow neben seiner kunstlerischen Tatigkeit auch der Literatur zu Bereits Pissachows Grossonkel mutterlicherseits Leonti war ein professioneller Marchenerzahler und ubte schon in Pissachows Jugend einen grossen Einfluss auf sein spateres Schaffen aus 1 So beschaftigte sich auch Pissachow vorwiegend mit traditionellen Marchen und Erzahlungen aus dem Norden Russlands Bereits im Alter von 14 Jahren hatte er seine erste Geschichte Notsch w biblioteke Noch v biblioteke verfasst und schon vor der Revolution hatte ihm der Schriftsteller und Redakteur der Zeitungen Beseda Beseda und Nowoje slowo Novoe slovo Ijeronim Jassinsk geraten seine Geschichten niederzuschreiben Pissachow hatte sich aber vorerst darauf beschrankt seine erschaffenen Geschichten vor Publikum vorzutragen Im selben Jahr seiner Ruckkehr nach Archangelsk veroffentlichte er nun in der Zeitung Sewernoje utro Severnoe utro des Verlegers M L Leonow erstmals seine Geschichten Samojedskaja skaska Samoedskaya skazka und Son w Nowgorode Son v Novgorode Anfange als Schriftsteller BearbeitenDas Gouvernement Exekutivkomitee gubernskij ispolnitelnyj komitet beauftragte Pissachow 1920 mit der Betreuung der Archangelsker Museen Im selben Jahr fertigte er unter anderem auf Weisung des Moskauer Revolutionsmuseums Zeichnungen der Kampfschauplatze der nordlichen Intervention sowie fur das Russische Museum Zeichnungen uber die Denkmaler der Regionen Mesen und Pinega an Im Herbst des Jahres nahm er an einer Exkursion in die Bolschesemelskaja Tundra Bolshezemelskaya tundra teil Zwischen 1920 und 1921 bereitete Pissachow insgesamt funf Ausstellung vor 1923 leitete Pissachow die Materialsammlung fur die ethnographische Ausstellung des Nordens auf der Ersten allsowjetischen Gewerbeausstellung der Landwirtschaft und des Handwerks Pissachows Marchen wurden im Jahr 1924 in der Sammlung Na Sewernoi Dwine Na Severnoj Dvine herausgebracht 1927 wurden viele nordrussische Marchen im Almanach Sowjetskaja Strana mit Kommentaren Pissachows veroffentlicht Im selben Jahr nahm Pissachows Werk Denkmal der Opfer der Intervention auf der Insel Iokanga Pamyatnik zhertvam intervencii na o Iokanga einen zentralen Platz auf der allsowjetischen Ausstellung Zehn Jahre Oktober 10 let Oktyabrya anlasslich des zehnten Jahrestages der Oktoberrevolution ein Als Lohn fur diese Ausstellung durfte Pissachow ein Jahr spater seine Werke auf einer eigenen Kunstausstellung in Moskau ausstellen Zwei seiner Bilder wurde auf dieser Ausstellung vom Allrussisches Zentrales Exekutivkomitee erworben und in einem Arbeitszimmer Kalinins aufgehangt Im Jahr 1935 begann Pissachow seine Marchen unter dem Titel Munchhausen aus dem Dorf Uima Myunhauzen iz derevni Ujma in der popularen Zeitung 30 Tage 30 dnej des russischen Schriftstellerverbandes zu veroffentlichen Innerhalb von drei Jahren erschienen so mehr als 30 Marchens Pissachows in der Zeitung Das eigentliche Haupteinkommen Pissachows war schon seit Ende der 1920er Jahre das Unterrichten an Schulen Insgesamt gab Pissachow an drei Schulen Zeichenunterricht In den Jahren 1938 und 1940 wurden Pissachows Marchen in zwei Banden in Archangelsk veroffentlicht Die Bucher enthielten 86 Marchen Pissachows und wurden spater viele Male in anderer Form neu aufgelegt Obwohl Pissachow Maler war fertigte er die Illustrationen zu seinen Buchern nicht selbst an sondern liess die Bucher von anderen begabten Kunstlern wie zum Beispiel seinem ehemaligen Schuler Jura M Danilow illustrieren Im Jahr 1939 trat Pissachow dem Schriftstellerverband der UdSSR bei Pissachow hoffte bereits zu dieser Zeit auf eine Publizierung seiner Werke in einem Moskauer Verlag Anfang der 1940er Jahre arbeitete der Staatliche Verlag der RSFSR Gosudarstvennoe izdatelstvo RSFSR daran Pissachows Geschichten zu veroffentlichen Mit Ausbruch des Grossen Vaterlandischen Krieges verlagerten sich die Prioritaten des Verlages jedoch so dass Pissachows Werke nicht erschienen Spate Jahre Bearbeiten Auch noch kurz nach dem Krieg unterrichtete Pissachow der keine Rente bekam weiter an Schulen Erst im Jahr 1957 wurden seine Marchen erstmals vom Verlag Sowjetischer Schriftsteller Sovetskij pisatel in Moskau verlegt Dies brachte Pissachow kurz vor seinem Tod auch uberregionale Bekanntheit Pissachow starb am 3 Mai 1960 im Alter von 80 Jahren in Archangelsk Er wurde auf dem Friedhof der Heiligen Iliinski Kathedrale Svyato Iliinskij kafedralnyj sobor begraben Die meisten Werke Pissachows wurden erst nach seinem Tod veroffentlicht darunter viele Reiseberichte Tagebucher und Notizen Wirken und Nachwirkungen Bearbeiten nbsp Pissachow MuseumBereits zu Lebzeiten erlangte Pissachow nicht nur wegen seiner Verdienste als Schriftsteller Maler und Marchenerzahler Bekanntheit Auch sein sonderbares aber stets freundliches Auftreten in der Offentlichkeit Pissachow war von Natur aus sehr klein gewachsen trug einen langen weissen Bart sowie einen alten Hut und abgetragene Kleidung redete sehr haufig bei seinen Spaziergangen mit Leuten und erzahlte ihnen Geschichten brachten ihm grosse Popularitat und machten ihn zu einer lebendigen Sehenswurdigkeit in Archangelsk Pissachow Museum Bearbeiten Bereits ein paar Jahre nach seinem Tod wurde Pissachows Wohnhaus in der Pomorskaja 27 Ende der 1960er Jahre abgerissen und an seine Stelle ein neunstockiges Gebaude gebaut Im Jahr 2007 wurde unweit des ehemaligen Wohnhauses das Pissachow Museum in Archangelsk eroffnet Es besteht aus acht Ausstellungsraumen welche auf zwei Stockwerken verteilt sind Jeder dieser Sale widmet sich verschiedenen Abschnitten aus Pissachows Leben Das Museum beinhaltet viele personliche Gegenstande Dokumente und mehr als 150 Bilder aus dem Besitz Pissachows 4 5 Pissachow Denkmal Bearbeiten nbsp Pissachow Denkmal in Archangelsk2008 wurde im Stadtzentrum von Archangelsk an der Kreuzung der beiden Hauptfussgangerzonen Pomorskaja und Tschumbarowa Lutschinski eine Bronzestatue zu Ehren Pissachows errichtet Die Statue mit dem Titel Guten Tag gute Leute Zdravstvujte lyudi dobrye wurde von Sergei Sjuchin geschaffen und stellt Pissachow in Originalgrosse 145 cm dar 6 Die Statue zeigt Pissachow mit ausgestreckter Hand Spazierstock einem Netz mit Fischen und einer Mowe auf dem Kopf welche Archangelsk als Hafenstadt symbolisieren soll 7 Werke Auswahl BearbeitenNa Severnoj Dvine Sbornik Arhang o vo kraevedeniya Ne lyubo ne slushaj Archangelsk 1924 S 74 80 Skazki Archangelsk 1938 Skazki Archangelsk 1940 Skazki Archangelsk 1949 Skazki Moskau 1957 Skazki Predisl Sh Galimova Archangelsk 1977 Skazy i skazki Izdatelstvo Sovremennik Moskau 1985 Skazki Ocherki Pisma Sost avt vstup st i komment I B Ponomareva Archangelsk 1985 Mesyac s nebesnogo cherdaka Leningrad 1991 ISBN 5 08 000299 9 Ledyana kolokolnya Moskau 1992 ISBN 5 268 01429 3 Ne lyubo ne slushaj skazki Kaliningrad 2004 ISBN 5 7406 0786 8 Literatur BearbeitenPomorskaja enciklopedija Tom 1 Istorija Archangel skogo Severa Pomorskij gosudarstvennyj universitet Archangelsk 2001 ISBN 5 88086 147 3 S 306 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stepan Grigorjewitsch Pissachow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Stepan Grigorjewitsch Pissachow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie englisch Ausfuhrliche Biographie Pissachows russisch Photos und Gemalde Pissachows russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c http www russia ic com people culture art 312 Stepan Pisakhov auf Russia InfoCenter http www rusiskusstvo ru journal 2 2006 a1336 1 2 Vorlage Toter Link www rusiskusstvo ru Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Poeticheskaya dusha Russkogo Severa i Journal Russkoe iskusstvo Archivierte Kopie Memento des Originals vom 16 Dezember 2010 im Internet Archive 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Grigor evic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG russischer Maler und SchriftstellerGEBURTSDATUM 25 Oktober 1879GEBURTSORT ArchangelskSTERBEDATUM 3 Mai 1960STERBEORT Archangelsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stepan Grigorjewitsch Pissachow amp oldid 214163166