www.wikidata.de-de.nina.az
Die Steinkisten der Walternienburg Bernburger Kultur bezeichnete Ulrich Fischer 1915 2005 als Plattengraber Aus diesem Kulturbereich waren in den 1980er Jahren 14 Steinkisten bekannt Von ihnen gehoren sechs zur Walternienburger und funf zur Bernburger Kultur Steinkisten finden bereits seit der Baalberger Kultur 4100 3400 v Chr im Neolithikum des Mittelelbe Saale Gebietes Verwendung Die Trager der Walternienburg Bernburger Kultur setzten diese Tradition fort und bilden die Brucke zu den endneolithischen Kulturen in denen der Bau von Steinkisten zur vollen Entfaltung gelangt Verbreitung der Bernburger Kultur in Sachsen AnhaltInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Chimaren 3 Felsgrab 4 Andere Steinkisten 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenAus Thuringen stammt nur die Kiste Nordhausen 1 im Kreis Nordhausen wahrend sich Steinkisten ansonsten unter Ausschluss des Havellandes uber das Verbreitungsgebiet der Kultur en verteilen Nur die Kiste in Baalberge Kreis Bernburg war Nord Sud orientiert Alle Kisten haben rechteckige Grundrisse sind aus Steinplatten errichtet und besitzen keine Zugangskonstruktion Ihre Lange liegt im Durchschnitt bei zwei Metern Ausnahmen bilden Schraplau im Saalekreis bei der es sich um eine schnurkeramische Kiste zu handeln scheint denn auch ihre Orientierung und ein Gefass verbinden sie mit dieser Kultur sowie Stedten 2 im Landkreis Mansfelder Land wo die beigegebene Tasse ein Relikt sein kann Stedten 2 erreicht mit funf Metern Lange megalithische Ausmasse und belegt die fliessenden Ubergange zwischen den Typen Durch eine quer gestellte Platte mit Turloch war eine Kiste im Schneiderberg von Baalberge unterteilt Dies ist einzige Aufteilung einer Kiste in der Region In Preusslitz Plomnitz im Salzlandkreis lag die Bestattung auf einem Scherben in Nordhausen 1 auf einem Steinpflaster In Baalberge wurde der Boden aus einer einzigen Platte gebildet Die Kisten sind zumeist in den Boden eingesenkt Ebenerdig aufgefuhrt waren nur die von Baalberge und Stedten 2 Uberdeckende Grabhugel sind fur vier Steinkisten belegt U Fischer vermutet dass ursprunglich alle Kisten diese Hugel besessen haben Mit den mittelneolithischen Kisten beginnt sukzessiv die in sechs Kisten beobachtete Reihe der Einzelbestattungen In vier Anlagen waren mehrere Individuen deponiert mindestens zwei in Nordhausen und Baalberge mehrere in Polleben 3 und drei in Luttchendorf Wormsleben beide im Landkreis Mansfeld Sudharz Dreimal waren die Toten in Hockerstellung niedergelegt Fur Baalberge und Nordhausen 1 ist nicht mehr in anatomischem Zusammenhang befindliches Skelettmaterial belegt wie es primar die Trichterbecherkulturen kennen Das Beigabeninventar ist im Allgemeinen sparlich Meist sind es ein oder zwei Gefasse Chimaren BearbeitenAn diese Steinkisten kann eine Gruppe von drei Anlagen im Gebiet um Merseburg und Weissenfels angeschlossen werden In Geusa Zscherben wurde eine eingesenkte Konstruktion aus Trockenmauerwerk gefunden die man mit Steinplatten abgedeckt hat Sie enthielt Walternienburger Keramik Die Kammer von Oebles Schlechtewitz gleicht der Zscherbener Im gepflasterten Innenraum lagen Skelettreste eines Individuums ohne Beigaben Das Weissenfelser Beispiel war ebenerdig aus Steinplatten und Mauerwerk errichtet worden Hier wurden Skelettreste von mindestens 16 Individuen zusammen mit Bernburger Keramik gefunden Fur Oebles Schlechtewitz und Weissenfels sind Hugel nachgewiesen In Weissenfels war die Kammer zusatzlich von einem lehmgedichteten Bruchsteinmantel umgeben Die Lange dieser Anlagen liegt mit etwa vier Metern zwischen den Massen fur Kisten und Megalithanlagen Das Verwenden von Bruchsteinen zeigt Beziehungen zu den Mauerkammern wahrend das Abdecken durch Steinplatten auf Steinkisten und Megalithbauten weist Der beigabenlosen Einzelbestattung steht ein reich ausgestattetes Kollektivgrab gegenuber Felsgrab BearbeitenIm Mansfelder Land liegt eine ihrer Art nach einmalige Grabanlage Bei der Kammer 2 von Seeburg hat man eine unregelmassige gepflasterte und mit Steinen umsetzte Kammer unter einer grossen naturlichen Felsplatte angelegt Der Zugang lag vermutlich im Westen Hier tritt der Grabraum unter dem Felsen hervor und war von oben mit einer abnehmbaren Felsplatte verschlossen Es wurden Skelettreste von etwa acht Personen festgestellt die zumeist durcheinander lagen Das Beigabeninventar gehort zur Walternienburger und zur Salzmunder Kultur U Fischer spricht von einer felsengrabahnlichen Erscheinung 1 Andere Steinkisten BearbeitenAus Frohndorf in Sommerda Niedereichstadt im Saalekreis und Sittichenbach einem Ortsteil der Lutherstadt Eisleben liegen Kisten vor deren Beigaben zur Kugelamphorenkultur KAK gehoren Bauliche Details lassen sich aber mit den Walternienburg Bernburger Kisten verbinden Die Anlage von Niedereichstadt mit 3 5 m Lange und einem Vorraum kann man zu den Rampenkisten zahlen U Fischer vermutet deshalb Nachbestattungen der Kugelamphorenkultur in den Anlagen die von den Tragern der Walternienburger und Bernburger Kultur errichtet wurden Gestutzt wird die Annahme durch den Befund von Baalberge Kr Bernburg Es ist moglich dass hier die eine Halfte der Walternienburger Kiste ausgeraumt und von den Kugelamphoren Leuten fur eine Nachbestattung genutzt wurde In diesem Zusammenhang ist das Vorkommen von Keramik der Kugelamphorenkultur in den Mauerkammergrabern von Gotha 2 und Wandersleben anzufuhren Die Megalithanlage von Zorbig Landkreis Anhalt Bitterfeld barg ebenfalls Inventar der KAK In nordischen Grosssteingrabern sind Nachnutzungen dieser Kultur keine Seltenheit Aber nicht in jedem Fall wird man die Befunde als Nachbestattungen ansprechen konnen Das haufige gemeinsame Vorkommen von Bernburger und Kugelamphorenkeramik u a in Pevestorf Landkreis Luchow Dannenberg lasst an eine gleichzeitige Niederlegung oder an die Ubernahme der Anlage durch die Kugelamphorenkultur denken Das Auftreten von Bernburger Keramik in Anlagen der KAK in Schonebeck und Bortewitz zeigt die enge Verbindung der Kulturen Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Mitteldeutsche KammerEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Fischer Uber Nachbestattungen im Neolithikum von Sachsen Thuringen In Festschrift des Romisch Germanischen Zentralmuseums in Mainz zur Feier seines hundertjahrigen Bestehens 1952 Mainz 1953 S 164 Literatur BearbeitenHans Jurgen Beier Die Grab und Bestattungssitten der Walternienburger und der Bernburger Kultur Neolithische Studien 3 Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Wissenschaftliche Beitrage 1984 30 L19 der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg ISSN 0440 1298Weblinks BearbeitenLandesmuseum fur Vorgeschichte Steinkiste und Rind eine nicht alltagliche Bestattung Jungsteinzeitliche Hohensiedlung in der Dolauer Heide Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinkisten der Walternienburg Bernburger Kultur amp oldid 238369178