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Die Steingutfabriken Velten Vordamm waren eine Produktionsstatte fur Steingutgeschirr und Fayence sowie andere keramische Produkte bis zur Insolvenz 1931 Die Produktionsstatte Velten wurde zwischen 1913 und 1914 nach Planen von Karl Walch Dusseldorf als Wandplattenfabrik errichtet und wirkte seit Beginn der 1920er Jahre in Verbindung mit den Dornburger keramischen Werkstatten des Bauhauses Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mitarbeiter der Steingutfabriken Velten Vordamm bis 1931 3 Produktionsfortsetzung in den HB Werkstatten fur Keramik seit 1934 4 Literatur 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung der Steingutfabriken Velten Vordamm GmbH erfolgte durch den Ingenieur Hermann Harkort jun aus Driesen Vordamm und Kaufmann Heinrich Runde 1 Die Steingutfabrik Vordamm bestand bereits 2 mit dem Bau der Wandplattenfabrik Velten wurde der Sitz der Gesellschaft nach Velten verlegt 3 1914 schied Heinrich Runde als Geschaftsfuhrer aus Kaufmann Adolf Kruckau wurde als solcher bestellt 1918 erfolgte die Umstellung der Produktion auf modernste keramische Fertigungstechniken fur Steingutgeschirr Dazu ubernahm 1919 Charlotte Hartmann die kunstlerische Leitung des Unternehmens Die von Harkort mit dem Bauhaus hergestellte Verbindung brachte 1925 Theodor Bogler nach Velten er wurde Leiter der Modell und Formwerkstatt In diesem Jahr ubernahm der Ingenieur Heinz Welte die technische Betriebsleitung 1928 siedelte Werner Burri aus der Topferei Otto Lindig von Dornburg an der Saale nach Velten uber 1929 prufte die Deutsche Revisions und Treuhand AG die Geschaftsaussichten 4 1930 1931 entwickelte Charles Crodel zusammen mit Thoma Grote malbare Farbglasuren fur die Gestaltung grobkeramischer Ofen und Kamine fur den Export in die USA Importbeschrankungen fuhrten den Betrieb in den Ruin 1931 ubernahm Heinz Welte die Geschaftsfuhrung Die Fabrik ging in die Insolvenz die Mitarbeiter wurden entlassen Doch gaben die fruheren Betriebsangehorigen nicht auf Adolf Kruckau als Gesellschafter der Steingutfabriken Velten Vordamm sah nach einem Vorschlag des fruheren von den Hael Werkstatten in Marwitz ubernommenen Betriebsleiters August Wojak eine Moglichkeit zur Neugrundung in der alten Kachelofenfabrik in Marwitz Dazu einigte er sich mit Max Silberberg als Vertreter der fruheren Mitarbeiterin Margarete Lobenstein unter Umstanden den Marwitzer Betrieb wieder zu eroffnen 13 September 1933 Grundlage war die an diesem Tage ausgehandelte Vereinbarung dass Frau Dr Lobenstein gewillt ist RM 20 000 in den Betrieb zu stecken und von unserer oder meiner Seite sollte derselbe Betrag eingebracht werden Dann aber hiess es Frau Lobenstein habe die Absicht nach Zurich zu heiraten Jedenfalls legte Lobenstein den Betrieb in Marwitz im Oktober 1933 still und sondierte eine Neuansiedlung in Jerusalem 5 1934 gelang es dann Hedwig Bollhagen die im Zuge der Insolvenz 1931 ihren Arbeitsplatz verloren hatte mit Unterstutzung auch von Freunden in der alten Ofenfabrik die HB Werkstatten fur kunstlerische Keramik zu grunden So konnte sie mit ihren Malmadchen die schon zum Teil bei Harkort in Velten gearbeitet hatten nun auch aus deren Erinnerung Dekore von Charlotte Hartmann auflegen 6 August Wojak leitete wie in Velten den Betriebsablauf Theodor Bogler Werner Burri Charles Crodel und Thoma Grote die sich bereits von den keramischen Werkstatten des Weimarer Bauhauses her kannten wirkten beim Ausbau des Firmenprogramms mit Mitarbeiter der Steingutfabriken Velten Vordamm bis 1931 BearbeitenAlexander Archipenko Theodor Bogler Hedwig Bollhagen Werner Burri Carl Otto Czeschka Charles Crodel Elisabeth Dorr Ilse Fehling Ursula Fesca Werner Gothein Thoma Grote Luise Harkort Charlotte Hartmann Nora Herz Margarete Heymann Gerhard Marcks Emanuel Josef Margold Marianne Meyfarth Bruno Paul Richard ScheibeProduktionsfortsetzung in den HB Werkstatten fur Keramik seit 1934 BearbeitenMit Wiederaufnahme der Produktion in den neugegrundeten HB Werkstatten fur Keramik in Marwitz am 1 Mai 1934 wirkten beim Aufbau der Firma auf Grundlage von Formen und Dekoren von Hael und Velten Vordamm mit Theodor Bogler Hedwig Bollhagen Werner Burri Charles Crodel Nora Herz Thoma GroteLiteratur BearbeitenGisela Reineking von Bock Meister der deutschen Keramik 1900 bis 1950 Museen der Stadt Koln Koln 1978 S 287 299 Anna Sophie Laug Von Dornburg nach Velten Bauhaus Keramik und die Steingutfabriken Velten Vordamm In Ulrike Kremeier und Ulrich Rothke Hrsg Das Bauhaus in Brandenburg Industriedesign und Handwerk im Zeichen der Moderne Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus 2019 ISBN 978 3 942798 11 2 S 36 51 Siehe auch BearbeitenGeschichte der Tonwarenindustrie in Velten Geschichte der Tonwarenindustrie in MarwitzEinzelnachweise Bearbeiten Tonindustrie Zeitung 37 1913 S 1715 Steingut Fabrikanten Mendheim und Eisenecker in Vordamm bei Driesen an der Netze Keramisch Rundschau 21 1913 S 424 Steingutfabriken Velten Vordamm GmbH Sitz Velten Mark mit Zweigniederlassung Vordamm in der Neumark Bundesarchiv BArch R 8135 1208 In Deutsche Digitale Bibliothek 23 Mai 2022 abgerufen am 8 Juni 2022 Eva Samuel und Ulrike Thomas Mut zu einem Neubeginn Leben in Palastina von 1932 bis 1948 Berlin 2010 S 61 Brief vom 24 Oktober 1933 Gisela Reineking von Bock Meister der deutschen Keramik 1900 1950 Kunstgewerbemuseum Koln 1978 S 65 Ausstellungskatalog Koln Overstolzenhaus Kunstgewerbemuseum der Stadt Koln 10 Februar bis 30 April 1978 52 68516 13 16875 Koordinaten 52 41 6 6 N 13 10 7 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steingutfabriken Velten Vordamm amp oldid 234072088