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Der Staszic Palast poln Palac Staszica der in exponierter Lage am historischen Warschauer Konigsweg liegt entstand in den 1820er Jahren als Sitz einer wissenschaftlichen Gesellschaft Das klassizistische Gebaude wurde nach seinem Stifter benannt diente aber nie als Residenz Nach Zerstorung im Zweiten Weltkrieg wurde es wiedererrichtet und beherbergt heute die Zentrale der Polnischen Akademie der Wissenschaften PAN Staszic PalastHauptfassadeHauptfassadeStaat PolenOrt WarschauEntstehungszeit 1820Burgentyp PalastErhaltungszustand RekonstruiertGeographische Lage 52 14 N 21 1 O 52 2375 21 018055555556 Koordinaten 52 14 15 N 21 1 5 OStaszic Palast Masowien p3 Der Staszic Palast im Jahr 2007 Die Inschrift auf der Attika des Mittelrisaliten lautet SOCIETAS SCIENTIARUM VARSAVIENSISEinmarsch polnischer Truppen aus Wierzbno am 3 Dezember 1830 zu Beginn des Novemberaufstandes gemalt 1831 von Marcin Zaleski In der Bildmitte Hintergrund ist die Kuppel des staubverhangenen Staszic Palastes erkennbarDer Palast wahrend seiner Nutzung als russisch orthodoxe Kapelle etwa um die Jahrhundertwende 19 20 Jahrhundert Das beschadigte Gebaude etwa bei Kriegsende Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Auflosung der Gesellschaft 2 2 Krieg und Nachkriegszeit 3 Trivia 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenLage BearbeitenDie Anschrift des Palastes lautet Ulica Nowy Swiat 72 und gehort zum Innenstadtdistrikt Gegenuber an dieser Strasse liegt der Zamoyski Palast Diese beiden Gebaude sind trotz der hohen Hausnummern die ersten in der Nowy Swiat die hier in die Krakowskie Przedmiescie ubergeht Der vor dem Staszic Palast gelegene kleine Platz gehort bereits zur Krakowskie Przedmiescie Auf diesem Platz befindet sich ein von Bertel Thorvaldsen geschaffenes Denkmal des Universalgelehrten Nikolaus Kopernikus das hier 1830 errichtet wurde Bis vermutlich 1912 stand an der Ostseite des Platzes der Karas Palast heute befindet sich hier eine Baulucke die als Parkplatz genutzt wird An der Ruckseite des Staszic Palastes schliesst sich ein grosses Kinderkrankenhaus Warszawski Szpital dla Dzieci an Geschichte BearbeitenAnstelle einer spatbarocken Dominikanerkirche wurde der Palast in den Jahren von 1820 bis 1823 von Antonio Corazzi als Sitz fur die Warschauer Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften errichtet Der Bau mit seiner stilistischen Ausgestaltung in einem reifen Klassizismus wurde von dem wohlhabenden Staatsmann und Gelehrten Stanislaw Staszic finanziert Das Objekt steht auf einem ungleichmassigen Grundriss und verfugt uber drei Geschosse dessen unteres einen genuteten Arkadengang enthalt Die Frontfassade richtet sich nach Norden zum Platz und bildet einen Abschluss der auf sie zulaufenden Krakowskie Przedmiescie Sie ist mit zwei Begrenzungsrisaliten ausgestattet Der ungewohnliche Mittelrisalit wird von zwei kleinen zweisauligen Portiken eingefasst auf denen je ein kleines sich zugewandtes Greifenpaar sitzt Er ragt hoch uber das Dach und wird von einer Kuppel gekront Im Palast waren Arbeitszimmer der Mitglieder Forscher und die umfangreichen Sammlungen der Gesellschaft Bucher Munzen Bilder Plastiken Mineralien untergebracht Kernstuck des Gebaudes war der grosse Versammlungssaal der Gesellschaft Den Saal fur offentliche Sitzungen zieren ein von Professor Blank angefertigtes lebensgrosses Bildnis des Allerdurchlauchtigsten Kaisers und Konigs Alexander I auf der gegenuberliegenden Seite hangt ein Portrait des Sachsenkonigs von Bacciarelli die Flachreliefs an den Wanden sind ein Werk von Malinski die Stukkatur und andere Verzierungen von Vincenti die Wande sind mit Busten von Albertrandi 1 Potocki Naruszewicz Krasicki Jan Kochanowski und Sarbiewski geschmuckt Gegenuber dem Platz fur die Mitglieder gibt es ein geraumiges Amphitheater das mehrere hundert Personen aufnehmen kann und mit Saulen in korinthischer Ordnung verzierte Logen Lukasz Golebiowski uber den Versammlungssaal der Gesellschaft im Palast in Historisch statistische Beschreibung der Stadt Warschau Opisanie historyczno staytstyczne miasta Warszaway von 1827 2 Dieser Saal existiert heute nicht mehr er wurde im Laufe mehrerer Umbauten zerstort Auflosung der Gesellschaft Bearbeiten Bis zu ihrer Auflosung im Jahr 1832 war die Wissenschaftsgesellschaft Nutzer des Palastes Nachdem Zar Nikolaus I deren Auflosung verfugt hatte befand sich im Gebaude zunachst die Direktion der Lotterie Ab 1862 wurde hier ein russisches Jungen Gymnasium untergebracht In den Jahren 1892 bis 1893 wurde der Palast unter Leitung des russischen Architekten Wladimir Pokrowski im russisch byzantinischen Stil umgebaut Im Mittelteil des Gebaudes entstand eine orthodoxe Kapelle zu Ehren der Zaren der Linie Schuiski 3 Im Zuge des Umbaus wurde der Palast mit an byzantinische und russische Architekturformen erinnernde Dekorationen ausgestattet unter anderem erhielt die Fassade farbige Ziegel und das Dach statt der Kuppel ein orthodoxes Zwiebelturmchen Nach Ruckerlangung der Unabhangigkeit kam es in Polen zu einem Ruckbau und Abriss vieler orthodoxer Gotteshauser In den Jahren 1924 bis 1926 erhielt auch der Staszic Palast seine ursprungliche Funktion und sein klassizistisches Ausseres zuruck Unter Marian Lalewicz wurde der ursprungliche Corazzi Entwurf jedoch nicht ganz nachvollzogen so wurden die Begrenzungsrisalite nicht wieder errichtet und auch die Form der Kuppel anders gestaltet In der Zwischenkriegszeit war hier der Sitz der Warschauer Wissenschaftsgesellschaft poln Towarzystwo Naukowe Warszawskie und weiterer Institutionen Krieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Der Palast wurde von Einheiten der Wehrmacht wahrend des Warschauer Aufstandes stark beschadigt und in den Jahren 1946 bis 1950 unter Piotr Bieganski diesmal ausserlich als exaktes Abbild des Gebaudes im 19 Jahrhundert wiederaufgebaut Dabei entstanden auch die machtigen hinteren Flugel in sudlicher Richtung zur Ulica Swietokrzyska die einen grossen Innenhof umschliessen und heute vom Kinderkrankenhaus genutzt werden Als Reminiszenz an den Architekten Corazzi gestaltete Bieganski die neuentstandene Hinterhof Fassade des Palastes als Abbild eines grossen Portikus der sich an einem nach dem Krieg nicht wiedererrichteten Gebaude an der Ulica Bielanska 1 Ecke Ulica Senatorska 22 befunden hatte Derzeit ist der Palast der Hauptsitz der Polnischen Akademie der Wissenschaften Trivia BearbeitenDer bereits verbrannte aber noch nicht zerstorte Palast ist im Kinofilm Der Pianist von Roman Polanski bei der Einmarschszene deutscher Truppen in Warschau zu sehen 4 Siehe auch BearbeitenListe der Palaste in WarschauLiteratur BearbeitenJulius A Chroscicki und Andrzej Rottermund Architekturatlas von Warschau 1 Auflage Arkady Warschau 1978 S 181 Tadeusz S Jaroszewski Palaste und Residenzen in Warschau Verlag Interpress ISBN 83 223 2049 3 Warschau 1985 S 147 f Malgorzata Danecka Thorsten Hoppe Warschau entdecken Rundgange durch die polnische Hauptstadt Trescher Verlag ISBN 978 3 89794 116 8 Berlin 2008 S 154 Grzegorz Piatek Jaroslaw Trybus Warschau Der thematische Fuhrer durch Polens Hauptstadt Kamil Markiewicz Uebers ISBN 978 3 89728 070 0 Schroder Verlag fur Regionalkultur Diepholz 2009 S 40 Janina Rukowska Reisefuhrer Warschau und Umgebung 2 Auflage Sport i Turystyka Warschau 1972 ISBN 83 217 2380 2 S 80Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Staszic Palast Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Information und Fotos zum Palast auf der Webseite der Stadt Warschau in Polnisch Information und viele historische Fotos zum Palast bei Warszawa1939 pl in Polnisch Der Palast in Warszawa Wikia in Polnisch Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten gemeint ist wahrscheinlich Jan Chrzciciel Albertrandi der zweimal Prasident der Gesellschaft war gem Tadeusz S Jaroszewski Palaste und Residenzen in Warschau Verlag Interpress ISBN 83 223 2049 3 Warschau 1985 S 147 Vermutlich hatte ursprunglich an der Stelle des Staszic Palastes auch eine russische Kapelle gestanden Moskauer Kapelle in der Angehorige der Schuiski bestattet worden waren gem Grzegorz Piatek Jaroslaw Trybus Warschau Der thematische Fuhrer durch Polens Hauptstadt Kamil Markiewicz Uebers ISBN 978 3 89728 070 0 Schroder Verlag fur Regionalkultur Diepholz 2009 S 40 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staszic Palast amp oldid 220325882