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Die St Wendelin Brucke ist eine kleine auf die zweite Halfte des 12 Jahrhunderts zuruckgehende Brucke uber den Elbbach Sie befindet sich in Niederhadamar in der Stadt Hadamar im hessischen Landkreis Limburg Weilburg Sie ist wahrscheinlich die alteste Steinbrucke in Hessen St WendelinbruckeSt Wendelinbrucke St Wendelinbrucke stromab aus Richtung Offheim gesehenNutzung StrassenbruckeUberfuhrt K 478 Niederhadamar OffheimUnterfuhrt ElbbachOrt NiederhadamarKonstruktion BogenbruckeGesamtlange 22 mBreite 4 40 mLangste Stutzweite 8 40 mHohe 6 25 mFertigstellung um 1150LageKoordinaten 50 25 51 N 8 2 18 O 50 430833333333 8 0383333333333 Koordinaten 50 25 51 N 8 2 18 OSt Wendelinbrucke Hessen f1 Die Brucke ist dem heiligen Wendelin geweiht der in katholischen Gebieten als Schutzpatron der Hirten Landleute Bauern Tagelohner und Landarbeiter verehrt wird Wendelin gilt auch als Nothelfer gegen die Pest Wahrscheinlich in diesem Zusammenhang wurde vor 1496 der Sankt Wendelin Bildstock bei der Brucke gebaut Die Brucke wurde uber einer Furt errichtet die im Mittelalter einen wichtigen Verkehrsknoten darstellte Hier trafen sich die Via Regia von Koln nach Frankfurt am Main und die Strasse von Siegen nach Mainz Diese Strassen uberquerten dann auf der alten Lahnbrucke in Limburg die Lahn Auch die Strasse von Koblenz nach Wetzlar uberquerte hier den Elbbach Heute ist die St Wendelin Brucke eine Kreisstrassenbrucke des Landkreises Limburg Weilburg die nicht mehr vom Fernverkehr genutzt wird Sie verbindet die Orte Niederhadamar und Offheim Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Geschichte 3 Ergebnis der Untersuchung 4 Wendelinus Kapelle 5 Literatur 6 WeblinksErscheinungsbild BearbeitenDas Erscheinungsbild der Brucke ist durch mehrere Bauphasen sehr uneinheitlich Die Bogenbrucke verfugt uber zwei ungleiche Bogen Von Oberstrom aus gesehen misst der linke Bogen 8 40 Meter und der rechte 5 10 Meter Beim grosseren Bogen handelt es sich um einen regelmassigen Segmentbogen Er ruht direkt auf dem naturlich anstehenden Kalkfelsen Er ist einheitlich mit Schalstein aus dem Offheimer Wald gemauert Der kleinere Bogen ist wahllos aus verschiedenen Natur und Ziegelsteinen errichtet nur die aussere Steinreihe ist optisch dem grosseren Bogen angeglichen Der kleinere Bogen ruht auf einem gemauerten Widerlager mit Balkenrost und Kolkriegel Zwischen beiden Bogen steht ein Pfeiler von 2 70 Meter Breite Auf der Oberstromseite verfugt der Pfeiler uber einen Eisbrecher von 2 10 Meter auf der Unterstromseite uber einen Vorkopf von 1 40 Meter Lange der bis zur Brustungsoberkante reicht Der Pfeiler ist aus Kalkstein errichtet Den hochsten Punkt hat die Brucke etwa im Scheitel des grosseren Bogens von dort fallt sie etwa 0 30 Meter nach links und 1 20 Meter nach rechts ab Die Fahrbahnbreite auf der Brucke betragt an der engsten Stelle etwa 2 75 Meter und wachst an den Bruckenenden auf etwa 4 Meter an Die jeweils 0 5 Meter breiten Brustungen sind aus Kalkstein gemauert eine Erhohung wurde mit Basaltbruchsteinen vorgenommen Geschichte BearbeitenArchaologische Funde deuten an dass die naturliche Elbbachfurt bereits in der Hallstattzeit genutzt wurde Die genaue Geschichte der Brucke ist anhand von Urkunden nur bedingt nachzuvollziehen da keine Unterlagen uber den Bau mehr existieren und in den vorhandenen Urkunden die Brucke fast nur sekundar erwahnt wird Im Jahr 1367 wird in einem Register der Zisterzienser der stege versus ufhem Steg Brucke Richtung Offheim erwahnt Dieses Register ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Abschrift eines Verzeichnisses das um 1330 angelegt wurde Die Zisterzienser aus Kloster Eberbach besassen Guter in Niederhadamar Im Jahr 1496 wird erstmals der St Wendel Bildstock schriftlich erwahnt Im Sprachgebrauch burgert sich in den nachsten Jahren fur die Flur der Name Wendelfeld ein Ab dem Jahr 1513 liegen ununterbrochen Berichte uber die Brucke vor In diesem Jahr wird die Brucke erstmals als St Wendelin Brucke bezeichnet Das calvinistische Dorf Niederhadamar beschwert sich 1592 beim Diezer Schultheiss dass die katholischen Einwohner von Elz unserer Brucke halber Flurprozessionen in der Niederhadamarer Gemarkung veranstalten Dieses ist die einzige altere Urkunde in der die Brucke nicht nur beilaufig als Landmarke erwahnt wird Nach Unterlagen des Thurn und Taxis Archiv in Regensburg wurde die Brucke von 1628 bis 1739 fur die Postlinie von Frankfurt nach Koln genutzt 1722 wurde eine Verlegung der Poststrecke erwogen In einem Schreiben weist der nassau siegensche Amtmann Emmermann darauf hin dass er eine neue Brucke habe bauen lassen Nach der Verlegung der Poststrecke sinkt die Bedeutung der Brucke 1981 wurde die Brucke wegen Baufalligkeit fur den Verkehr gesperrt Landwirte besetzten daraufhin das Bauwerk und forderten die Instandsetzung Der Landkreis Limburg Weilburg sah sich jedoch nicht in der Lage die veranschlagten 500 000 Mark aufzubringen Nach langen Diskussionen sagt der hessische Finanzminister Heribert Reitz selbst in Offheim geboren 400 000 Mark aus der Landeskasse fur die Instandsetzung des Kulturdenkmales zu Die Arbeiten fanden 1983 statt Dabei wurde die Brucke bauhistorisch genau untersucht Ergebnis der Untersuchung Bearbeiten nbsp St Wendelinbrucke stromauf aus Richtung Niederhadamar gesehenAuffallig war zu Beginn der Untersuchungen dass in Registern der Eberbach Zisterzienser zwischen 1367 und 1439 ein Stegwert in Niederhadamar erwahnt wird Steg mittelhochdeutsch schmaler erhohter Ubergang uber ein Gewasser Wert mittelhochdeutsch werid althochdeutsch freies Land zwischen den Sumpfen Bei der Freilegung der Bogen traten am grosseren Bogen erhebliche Abnutzungsspuren zu Tage Eisenbeschlagene Rader hatten Gleise bis zu 20 Zentimeter Tiefe in den Stein geschliffen Der grossere Bogen muss daher direkt befahren worden sein nach dem Umfang der Abnutzung zu urteilen uber einen langeren Zeitraum Unter den grosseren Bogen wurde kein Bauholz vorgefunden Eine dendrochronologische Untersuchung war daher nicht moglich Stilistische Untersuchungen des Segmentbogens ergaben keine Ahnlichkeit der Konstruktion des grosseren Bogens mit anderen Brucken in der Umgebung Limburg Runkel Diez Hadamar Vielmehr zeigen sich Ahnlichkeiten mit Bauten der Zisterzienser in Kloster Eberbach ab 1145 und Kloster Maulbronn ab 1147 Am Ende des 12 Jahrhunderts wurde der Segmentbogen mit dem Ubergang zur Gotik unublich Unter dem kleineren Bogen fanden sich Kolkriegel und Balkenroste aus Buchenholz Teile des Holzes wurden fur eine dendrochronologische Untersuchung entnommen Das Ergebnis dieser Untersuchung ergab dass die Baume fur das Holz fruhestens im Fruhjahr 1440 gefallt wurden und noch im selben Jahr verbaut wurden Das Ergebnis der Untersuchung zeigt dass der grossere und der kleinere Bogen zeitlich getrennt voneinander errichtet wurden Der grossere Bogen ist der altere der beiden Bogen er wurde von Bauleuten der Zisterzienser in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts errichtet Der Bogen wurde beidseitig mit Rampen angeschuttet und der Verkehr fuhr direkt auf dem Bogen Wahrscheinlich nach einem Hochwasser um das Jahr 1440 wurden der kleinere Bogen und der Pfeiler errichtet Ende des 15 Jahrhunderts werden eine niedrige Brustung der Eisbrecher und der Vorkopf erganzt Im Jahr 1722 wurde die Poststrasse ausgebaut In diesem Zusammenhang wurde die Brucke gepflastert die Zufahrten und die Brustungen wurden erhoht sowie Ausbesserungsarbeiten vorgenommen nbsp Kapelle St WendelinWendelinus Kapelle BearbeitenEinige Dutzend Meter neben dem Bruckenkopf in Richtung Offheim befindet sich eine St Wendelin geweihte Kapelle die um 1900 einen schon vorher bestehenden Bildstock ersetzte Der Baukorper lasst sich in die Neugotik einordnen Ein Firstreiter mit Glocke schmuckt das Dach Die flache Vorhalle weist mit ihrem welligen Dach die Formensprache des Jugendstils auf Literatur BearbeitenJohannes Schweitzer und Peter Paul Schweizer Stegwert und Brucke bei St Wendelin in Niederhadamar Hessische Strassenbauverwaltung Weilburg 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Wendelinbrucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg St Wendelinbrucke In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Beschreibung der Brucke Beschreibung der Instandsetzung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Wendelinbrucke amp oldid 213281582