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Die romisch katholische Pfarrkirche St Ulrich in Ainau einem Stadtteil von Geisenfeld im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist eine romanische Apsidenanlage aus dem 13 Jahrhundert Der Kirchenpatron ist Ulrich von Augsburg der als einer der drei Patrone des Bistums Augsburg verehrt wird Das Gebaude das einen reichen Skulpturenschmuck und ein aufwandig gestaltetes Portal aus der Bauzeit aufweist gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 1 Pfarrkirche St UlrichGlockenturm und ApsisSudportal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sanierung 3 Architektur 3 1 Apsis 3 2 Sudportal 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie auf einem kunstlich angelegten Hugel etwas abseits gelegene Ulrichskirche wurde um 1220 30 vermutlich als Burgkapelle einer heute nicht mehr erhaltenen Wasserburg errichtet Bei der ersten Umgestaltung im 15 Jahrhundert 2 oder zu Anfang des 16 Jahrhunderts 3 4 vergrosserte man die Fenster und erhohte die Apsis deren ursprungliche Halbkuppel beim Einbau des gotischen Netzrippengewolbes durchbrochen wurde Vermutlich besass die Apsis ehemals ein von aussen zugangliches profanes Obergeschoss Auf die Apsis setzte man einen Turm der zunachst mit einem Satteldach gedeckt war und erst im 19 Jahrhundert sein heutiges Pyramidendach erhielt Der Aufbau des Turms fuhrte spater zu Rissen im Gemauer da das Gebaude in diesem Bereich kein ausreichend starkes Fundament besass Beim nachsten Umbau der im Jahr 1702 erfolgte verlegte man den Eingang an die Westfassade und mauerte das romanische Sudportal zu Als dritte Baumassnahme legte man in den Jahren 1858 bis 1861 das Sudportal wieder frei und verlangerte das ursprunglich 7 60 Meter lange und 5 90 Meter breite Langhaus um 5 30 Meter nach Westen Sanierung BearbeitenIn den Jahren 2002 bis 2008 erfolgte eine grundlegende Sanierung der Kirche mit einer umfangreichen Innen und Aussenrenovierung 2003 04 erhielt das Baudenkmal mit dem Verfahren der Hochdruckinjektion ein neues Fundament aus tief grundenden Betonsaulen Der wahrend der Sanierung hinzugerufene Archaologe Magnus Wintergerst fand Hinweise dass der Bauplatz ursprunglich eine Motte gewesen sein konnte 3 Architektur BearbeitenDer nur aus einem einschiffigen Langhaus und einer eingezogenen halbrunden Apsis bestehende Bau ist in Gussmauerwerk errichtet und mit regelmassigen Quadern aus Kelheimer Kalkstein verblendet Das Langhaus besitzt eine Holzfelderdecke die Apsis wird von einem aus gotischer Zeit stammenden Netzrippengewolbe gedeckt nbsp Apsis mit Blendbogen und KonsolenApsis Bearbeiten In die Aussenwand der Apsis sind drei von Rundbogenfriesen gerahmte Blendfelder eingeschnitten Die Bogenfriese ruhen auf figurlich gestalteten Konsolen auf denen Tier und Menschenkopfe dargestellt sind Sudportal Bearbeiten Das Sudportal zu dem vier Stufen fuhren wird von einem rechteckigen Blendrahmen den oben ein Zahnfries abschliesst eingefasst Der Rechteckrahmen und die Archivolten des Rundbogens uber dem Portal werden von profilierten Kampferplatten aufgefangen die auf eingestellten Saulen und Pfeilern aufliegen Die Wurfelkapitelle der Saulen sind mit Flechtwerk und kleinen menschlichen Kopfen verziert Die aussere Archivolte und die aussere Portallaibung sind mit knospenartigen Gebilden und kleinen Kopfen besetzt Die beiden Reliefs an den Basen stellen links eine mannliche Figur und eine Tierfratze und rechts eine weibliche Figur dar nbsp Kapitell nbsp Kapitell nbsp Relief am Sockel nbsp Relief am Sockel nbsp TympanonAuf dem tief eingeschnittenen Tympanon ist eine bartige Figur zu sehen die auf ihren Armen ein Tuch ausgebreitet hat aus dem vier Kopfe ragen Die Szene soll an das Gleichnis vom Reichen Mann und dem armen Lazarus aus dem Lukasevangelium Lk 16 19 31 EU erinnern in der der arme Lazarus nach seinen irdischen Qualen im Schosse Abrahams aufgenommen wird Uber Abraham sind drei Halbfiguren angeordnet an denen noch Farbreste zu erkennen sind rechts und links aussen sieht man zwei sitzende ebenfalls bartige Personen an den Ecken unten sind zwei Kopfe eingezwangt nbsp Linke Figur nbsp Abrahams Schoss nbsp Rechte Figur nbsp Majestas DominiDas Relief uber dem Portal weist die Darstellung einer Majestas Domini auf Christus hat seine rechte Hand zum Segen erhoben und halt in seiner linken das Buch des Lebens Rechts neben dem Portal wird auf drei Quaderblocken in Sockelhohe der Einzug in Jerusalem dargestellt Links steht eine Frau mit einem Kind vor den Turmen und Mauern der Stadt in der linken Hand halt sie Palmzweige rechts reitet Jesus die Hand zum Segen erhoben auf einer Eselin in der Mitte verbeugen sich zwei Personen eine weitere Person vielleicht Zachaus schaut von einem Baum aus auf die Szene nbsp Frau mit Kind nbsp Zachaus und zwei weitere Personen nbsp Jesus reitet auf einer EselinLiteratur BearbeitenMichael Trost Geschichte des Marktes Geisenfeld Anhang Geschichtliches uber das Pfarrdorf Ainau enthaltend In Oberbayerisches Archiv fur vaterlandische Geschichte Historischer Verein von Oberbayern Hrsg Band 38 Munchen 1879 S 42 72 online Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 4 Jolanda Drexler Herold Angelika Wegener Hussen Landkreis Pfaffenhofen a d Ilm Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 19 Karl M Lipp Verlag Munchen 1992 ISBN 3 87490 570 5 S 24 Gottfried Weber Die Romanik in Oberbayern Gondrom Verlag Bindlach 1990 ISBN 3 8112 0703 2 S 342 345 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Ulrich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche St Ulrich Ainau Stadt GeisenfeldEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Geisenfeld PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 86 122 41 Quelle a b Magnus Wintergerst Archaologische Untersuchungen an der katholischen Pfarrkirche St Ulrich in Ainau In Das Archaologische Jahr in Bayern Band 2003 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISSN 0721 2399 S 120 123 Ernst Gotz u a Bearbeiter Bayern IV Munchen und Oberbayern Georg Dehio Begrunder Dehio Vereinigung Hrsg Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler 3 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2006 ISBN 978 3 422 03115 9 S 5 Denkmalgeschutzte romisch katholische Pfarrkirchen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Affalterbach Ainau Baar Deimhausen Ebenhausen Ehrenberg Engelbrechtsmunster Ernsgaden Eschelbach an der Ilm Euernbach Fahlenbach Fornbach Freinhausen Geisenfeld Geisenhausen Geroldshausen Gerolsbach Gobelsbach Gosseltshausen Gundamsried Guntersdorf Hirschenhausen Hog Ilmmunster Irsching Jetzendorf Klenau Klosterberg Konigsfeld Langenbruck Lindach Manching Menning Munchsmunster Niederlauterbach Oberlauterbach Oberstimm Ossenzhausen Pfaffenhofen an der Ilm Pornbach Reichertshausen Reichertshofen Rohr Rohrbach Rottenegg Scheyern Schweitenkirchen Singenbach Steinkirchen Tegernbach Unterpindhart Uttenhofen Vohburg an der Donau Waal Walkersbach Weichenried Wolnzach 48 6694 11 6167 Koordinaten 48 40 9 8 N 11 37 0 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ulrich Ainau amp oldid 236530316