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St Stephan ist die Hauptkirche der Pfarrei Villanders in Sudtirol Italien im Eisacktal oberhalb von Klausen Der Baustil der Kirche wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrmals geandert Erstmals erwahnt wurde die damals romanische Kirche im Jahr 1200 Die unteren Teile des Turms gehen noch auf diese Zeit zuruck Das heute erhaltene spatgotische Kirchengebaude stammt hauptsachlich aus dem fruhen 16 Jahrhundert die Ausstattung ist zu bedeutenden Teilen aus dem 19 Jahrhundert und im neugotischen Stil gehalten Eine umfassende Restaurierung erfolgte im fruhen 20 Jahrhundert nach einem Brand Eine kulturhistorische Besonderheit ist der anliegende Friedhof mit seinen schmiedeeisernen und von den Grabhugeln abgewandten Grabkreuzen Villanders von Lajen aus gesehen in der Bildmitte die PfarrkircheLinks die Pfarrkirche St Stephan rechts die FriedhofskapelleInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhere Kirchenbauten 1 2 Die Kirche von 1520 1 3 Der Kirchenbrand von 1900 2 Ausstattung 2 1 Hochaltar 2 2 Tafelbild des Barock 2 3 Die zwei neugotischen Seitenaltare 2 4 Orgel 3 Besonderheiten 3 1 Glasgemalde der Knappen 3 2 Der Taufbrunnen aus der Fruhrenaissance 3 3 Die barocke Rosenkranz Madonna 4 Der Friedhof 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenFruhere Kirchenbauten Bearbeiten Angenommen wird der fruhe Bau einer Kirche in Villanders in einer sehr fruh besiedelten Gegend und in der Nahe vom Bischofssitz Saben Die im Gelande des heutigen Friedhofs nachweisbare romanische Kirche durfte um 1200 erbaut worden sein Der heutige Turm bis zu den ersten rundbogigen Schallfenstern ist noch Teil dieser Kirche Daran talseitig angebaut war das Kirchenschiff Auf die alten Grundmauern stosst man immer wieder beim Aushub von Grabern am Friedhof Die 1891 entdeckte alte Sakristei sie liegt unter der heutigen Sakristei und ist nicht zuganglich ist mit gotischen Inschriften aus jener Zeit verziert und hatte einen Zugang zur talseitig gelegenen Kirche Die Kirche von 1520 Bearbeiten Beim Kirchenbau von 1517 bis 1521 blieb der alte romanische Turm stehen Er wurde erhoht es kamen die spitzbogigen Schallfenster dazu und es wurde ein spitzer Helm aufgesetzt Er ist 59 8 m hoch Bergseitig musste ein grosser Aushub getatigt werden um dort Kirchenschiff und Chorraum anbauen zu konnen Eine Grossdarstellung des hl Christophorus und der Madonna mit dem Dorfheiligen Stephanus und Valentin sowie die Sonnenuhr am Sudeck des Kirchturms sind kaum noch zu erkennen Diese Gemalde sind auf 1569 datiert Auch innen war die Kirche ursprunglich bemalt An der Wand hinter der heutigen Kanzel wird das letzte Abendmahl dargestellt Die heutige neugotische Dekoration wurde 1886 gemalt der Entwurf stammt von Josef Schmid Baumeister dieser spatgotischen Kirche war wahrscheinlich Benedikt Weibhauser der auch beim Bau der Klausner St Andreas Kirche beteiligt war Die Bauherren bzw Stifter der Kirche sind an den wappenverzierten Schlusssteinen am Gewolbe genannt Der Kirchenbrand von 1900 Bearbeiten Am 5 Marz 1900 brach am Mesnerstadel Feuer aus Durch Funkenflug geriet das Holzdach des Kirchturmes und in Folge auch das Dach des Kirchenschiffes in Brand Die Gewolbe hielten jedoch stand und so wurde das Kircheninnere nicht stark beschadigt Mit fast ausschliesslich Spendengeldern gelang es der Gemeinde die Kirche wieder zu restaurieren Ab dieser Zeit wurden nur mehr Instandsetzungen vorgenommen Ausstattung BearbeitenHochaltar Bearbeiten nbsp HochaltarDer Hochaltar gilt als ein gutes Beispiel fur den gediegenen neugotischen Kunststil 1870 beauftragte der Pfarrer Pius Schmid seinen Neffen Josef Schmid Baurat in Innsbruck einen neuen Hochaltar zu entwerfen Angefertigt und aufgestellt wurde er 1884 Die Schnitzereien am hinteren Aufbau der einer Monstranz gleicht stammen von Anton Kob aus Bozen Am Sockel sehen wir kleinere Reliefs von den alttestamentlichen Gestalten Abel Moses Melchisedech und Aaron Tafelbild des Barock Bearbeiten nbsp Tafelbild von Franz Sebald UnterbergerDas Mittelbild des ehemaligen Hochaltars hangt nun links vorne im Priesterchor und stellt in wirkungsvollem Helldunkel und in bewegter Komposition die Steinigung des Kirchenpatrons des hl Stephanus dar Es ist eines der schonsten Tafelbilder des tirolischen Barock und ist ein Werk des beruhmten Brixner Kunstlers Franz Sebald Unterberger 1706 1776 Die zwei neugotischen Seitenaltare Bearbeiten Fruher gab es neben dem Hauptaltar drei weitere Altare die den Hl Nikolaus Georg und Dorothea geweiht waren 1903 wurden die zum Teil vom Kirchenbrand beschadigten Seitenaltare ersetzt Sie wurden von Anton Weber in Wien entworfen und durch den Kunstschreiner J Meraner in Klausen angefertigt Die Schnitzarbeiten besorgte Franz Kobald in Schwaz Der linke Seitenaltar ist dem Herzen Marias gewidmet Neben der Hauptstatue stehen Joachim und Anna unten als Reliefs die Muttergottes die dem Hl Dominikus und der Hl Theresia von Avila den Rosenkranz reicht Am rechten Seitenaltar stellen die seitlichen Figuren neben der Herz Jesu Statue den Hl Aloisius und die Hl Barbara dar Darunter ist der Tod Josefs als Relief abgebildet Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1994 von Franz Zanin aus Camino al Tagliamento erbaut und am 8 Mai 1994 eingeweiht Sie besitzt eine mechanische Traktur und 28 Register verteilt auf Hauptwerk Positiv und Pedal I Hauptwerk C a3Gedackt Pommer 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Spitzgamba 8 Octav 4 Spitzflote 4 Superoctav 2 Quint 1 1 3 Cornett IIIMixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Positiv C a3Prinzipal 8 Schwebung 8 Gedackt 8 Octav 4 Rohrflote 4 Nasat 2 2 3 Superoctav 2 Waldflote 2 Terz 1 3 5 Scharf IIIDulzian 8 Tremulant Pedalwerk C f1Subbass 16 Prinzipal 8 Gedackt 8 Octavbass 4 Posaune 16 Trompete 8 Koppeln II I I P II P Tritte Besonderheiten BearbeitenGlasgemalde der Knappen Bearbeiten Am vorderen Seitenfenster sind sechs kulturhistorisch bedeutsame Glasmalereien im Renaissance Stil um 1525 zu sehen In der oberen Reihe sind neben der Madonnendarstellung die Bildnisse der Bergbaupatrone Daniel und Barbara Darunter sind das Bergknappen Wappen und daneben zwei sehr interessante Abbildungen ihrer Arbeitstatigkeit zu sehen Der Taufbrunnen aus der Fruhrenaissance Bearbeiten Der Taufbrunnen fast versteckt unter der Empore an der rechten Kirchenwand ist eine Fruhrenaissance Arbeit Er hat einen dreieckigen Fuss und einen gebauchten Schaft mit Volutenbandern aus weissem Marmor Die gerippte Schale daruber ist aus rotem Veroneser Marmor Die Steinmetzarbeit am Fuss zeigt das Wappen des Stifters Gregor Angerer einen wilden behaarten Mann mit Krummschwert und in der linken Hand einen abgehauenen Kopf Die barocke Rosenkranz Madonna Bearbeiten An der Nordwestwand des Kirchenschiffes hangt eine wurdige Darstellung der Muttergottes umgeben von einem grossen Schnitzrahmen mit Spitzblattranken Die 15 Olbilder geben die Geheimnisse des Rosenkranzes wieder sie orientieren sich am franziskanischen Rosenkranz Es ist eine prachtige hochbarocke Arbeit aus der Zeit um 1700 die fruher in der Michaelskapelle hing und wohl von einem Bergwerksinhaber oder von den Knappen der Pfarre Villanders gestiftet wurde Die Madonna durfte eine Arbeit des Bildhauers Adam Baldauf sein der 1615 einen fruhbarocken Hochaltar fur die Kirche schuf von dem sich noch ein Hl Michael als Prozessionsfigur in Verwendung und der Hl Stephanus erhalten haben Der Friedhof Bearbeiten nbsp Der Friedhof von VillandersDer Friedhof gilt durch seine ausnahmslos schmiedeeisernen Grabkreuze die einheitliche Grosse der Graber die Pflege und die Lage als Sehenswurdigkeit des Dorfs 1 Eine Besonderheit der Anlage besteht darin dass die Grabkreuze verkehrt eingesetzt sind Die Toten werden mit dem Kopf nach Westen hin und mit den Fussen gegen Osten bestattet das Grabkreuz daruber ist aber vom Grabhugel abgewandt Eine mogliche Erklarung konnte sein dass die alte Bestattungsform Kopf im Westen Blick nach Osten auch dann noch beibehalten wurde als man anfing die Grabkreuze zu den uber die Dorfgasse eintretenden Besuchern hin zu drehen Der Eingang zum Friedhof und die Umfriedungsmauer wurden 1924 auf Vorschlag des Brixner Propstes Adrian Egger errichtet 2 Einzelnachweise Bearbeiten Nina Schroder Merian Reisefuhrer Sudtirol Travel House Media Munchen 2007 ISBN 978 3 8342 0025 9 S 135 Sepp Kusstatscher Hrsg Villanders Portrait einer Eisacktaler Gemeinde Brixen 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Stephan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts46 633 11 540139 Koordinaten 46 37 58 8 N 11 32 24 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Stephan Villanders amp oldid 214469795