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Die Kirche St Ruprecht im Friedhof auch Ruprechtskirche und Rupertikirche in Bruck an der Mur Steiermark Osterreich ist vor allem fur ihre Fresken aus der Zeit um 1416 bekannt Die romisch katholische Kirche liegt etwas ausserhalb der Stadt wird heute nur noch fur Begrabnisfeierlichkeiten genutzt und ist dem heiligen Rupert von Salzburg geweiht 1 Gotisches Fresko in der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Kirche 2 Fresken 3 Umgebung der Kirche 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKirche BearbeitenDie Kirche St Ruprecht liegt von einem Friedhof umgeben etwas erhoht am rechten Murufer ausserhalb der Stadt Eine nicht mehr vollstandig zu entziffernde Steintafel neben dem Westportal nennt als angebliches erstes Weihedatum das Jahr 1063 eine Behauptung die von namhaften Kunsthistorikern angezweifelt wird als Pfarrkirche wird sie um 1195 bis 1545 genannt 1 Ursprunglich bestand hier eine flach gedeckte romanische Kirche die dem heutigen sudlichen Langhaus mit angebautem Chorquadratturm entspricht In den Jahren 1415 und 1416 wurde nordlich davon ein zweites Schiff angefugt das mittels Durchbruch der vormaligen Nordwand mit dem bestehenden Schiff verbunden wurde und im Osten von einer 5 8 Apsis abgeschlossen wird Weiters wurden ostlich des Turms ein zweijochiger Chor mit 5 8 Schluss angefugt sowie sudlich die Sakristei und ein runder Treppenturm Im Jahr 1770 wurde der Kirchturm erhoht und durch eine barocke Zwiebelhaube mit Laterne abgeschlossen Im Inneren ist die mit einem Kreuzrippengewolbe versehene Kirche zweischiffig und vierjochig Pfeiler und Rippen sind mit Fugenmalerei versehen die Schlusssteine sind skulptiert und bunt gestaltet Der barocke Hochaltar aus der Zeit um 1680 ist dem heiligen Rupert gewidmet das Altarbild zeigt den heiligen Rupert sowie am linken unteren Rand eine alte Ansicht der Kirche Ausserdem befinden sich in der Kirche einige barocke Nebenaltare eine Kanzel von Matthaus Krenauer aus dem Jahr 1735 eine barocke Orgel und ein spatgotischer achteckiger Taufstein aus rotem Marmor Fresken Bearbeiten nbsp HollenrachenDie Fresken an der inneren Triumphbogenwand eine Weltgerichtsdarstellung wurden gemeinsam mit einem nicht mehr existierenden Hochaltar in der Zeit um 1416 geschaffen Die Fresken stellen mit einer Grosse von 7 8 7 Meter die grosste erhaltene mittelalterliche Wandmalerei der Steiermark dar Den Auftrag fur das Weltgerichtsfresko erteilte der Propst und Erzpriester Oelhaben und Thurego Ausgefuhrt wurden sie hier liegen verschiedene Expertenmeinungen vor entweder von der Judenburger Malerwerkstatte oder als Notname dem Brucker Meister Da die Gotik mit ihrem Ideal der Auflosung der Wandflachen und gerade die deutsche Gotik mit ihren Netzrippen keine grossen geschlossenen Wandflachen kennt ist die Grosse des Freskos rund 45 m herausragend Die Malereien wurden im Jahr 1937 vom Brucker Realschullehrer Edmund Stierschneider freigelegt Der Erhaltungszustand der Fresken ist ausgezeichnet Edmund Stierschneider beschreibt die Darstellung folgendermassen Christus thronend auf einem Regenbogen flankiert von zwei posaunenden Engeln die den jungsten Tag kunden Sonne und Mond geben kund dass sie zum letzten Mal geschienen haben Zur rechten Hand Christi kniet betend seine Mutter Maria uberlebensgross Unter ihr stehen Engel mit Leidenswerkzeugen Geisselsaule Kreuz und Lanze Unterhalb Fromme in einer Kapelle Im Mittelteil der Wand zu Fussen Jesu sind Apostel Kirchvater Bekenner und Heilige unter ihnen der Hl Rupert als Kirchenpatron besonders bezeichnet Unterhalb von diesem liegt der leibhaftige Tod als Scheidungspunkt von Gut und Bose Unter dem Knochenmann gehen bereits die Guten zur Himmelsture Der Pfortner mit dem Schlussel wartet auf sie In entgegengesetzter Richtung ziehen die Bosen an einem blutigen Strick gebunden davon Uber den Guten steht eine Tafel mit dem Text get ir guten in die ebige ruh Hinter den Bosen hangt eine Schleife mit den Worten get fan uns ir sunder Oben zur linken Hand des Heiligen Richters kniet wieder uberlebensgross der Lieblingsjunger Jesu Johannes Der wunderbare Kopf wendet sich zu seinem Meister Darunter als Gegenstuck zu den Engeln stehen mit den Marterwerkzeugen die Verabscheuenswurdigen die mit Namenstafeln bezeichnet sind Kaiphas Pilatus Herodes Ein grosser hohnisch grinsender Teufel zieht sie mit einer Schleife zu sich auf der geschrieben steht domine juste Judikasti Gott du hast gerecht getan Darunter ein riesiger Hollenrachen Er hat die Form eines Lindwurmkopfes dessen Maul weit aufgesperrt ist Der Oberkiefer misst uber drei Meter In diesem hollischen Schlund erleiden die Verdammten entsetzliche Qualen Schlangen und Kroten verbeissen sich in ihre nackten Korper eine ganze Schar von Teufeln treten als Peiniger in Erscheinung Die Unkeuschheit wird grauenhaft bestraft Ihr Korper ist zur Halfte von den Flammen verzehrt Der Oberteil brennt noch in der Hohe der Huften weiter und selbst der noch verschonte Teil wird von Tieren geplagt Eben wird eine Frau eingeliefert die ihr Kind abschlachtet Zur Strafe tragt sie ab dieser Zeit kleine Kopfe in den Handen Neben dem grossen Fresko an der inneren Triumphbogenwand befindet sich an der Sudwand des Chores ein weiteres Fresko aus derselben Zeit das die drei Stadtheiligen von Zurich zeigt von wo der Auftraggeber Oelhaben von Thurego Thurgau stammte Dieses Fresko zeigt das Geschwisterpaar Hl Felix und Hl Regula sowie den Heiligen Exuperantius die der Legende nach im 9 Jahrhundert unter Maximilian enthauptet wurden und ihre abgeschlagenen Kopfe bis zur Grabstatte trugen Daneben befindet sich noch eine lange Inschrift in gotischen Minuskeln die noch nicht detailliert untersucht wurde Umgebung der Kirche BearbeitenDie Kirche ist von einem Friedhof umgeben auf dem sich ein im Kern romanischer Karner aus dem fruhen 13 Jahrhundert befindet Dieser dem heiligen Erhard geweihte Karner ist mit einem gotischen Dach versehen und heute als Kriegergedachtnisstatte in Verwendung Ausserdem befinden sich auf dem Friedhof einige historistische Grabbauten aus der Zeit um 1900 nbsp Die Kirche Sankt Ruprecht mit Friedhof und Pius InstitutLiteratur BearbeitenHeimo Kaindl Alois Ruhri Die Kirchen von Bruck an der Mur Diozesanmuseum Graz Graz 2002 ISBN 3 901810 09 9 S 26 32 Kurt Woisetschlager Steiermark Ohne Graz 2 unveranderte Auflage Berger Horn u a 2006 ISBN 3 85028 422 0 S 57 59 Dehio Handbuch die Kunstdenkmaler Osterreichs Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Filialkirche hl Ruprecht Bruck an der Mur Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Pfarre Bruck an der Mur In katholische kirche steiermark at Abgerufen am 14 August 2020 47 403888888889 15 255833333333 Koordinaten 47 24 14 N 15 15 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ruprecht Bruck an der Mur amp oldid 216577156