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St Peter und Paul ist eine Filialkirche im zu Starnberg gehorenden Ortsteil Rieden Das spatgotische Gotteshaus erfuhr Veranderungen und Erganzungen verschiedener Jahrhunderte Die Kirche ist denkmalgeschutzt 1 Ansicht von Sudwesten mit verschindelter Westseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baugeschichte 2 Struktur und Ausstattung 3 Friedhof 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte und Baugeschichte BearbeitenEs wird angenommen dass Rieden eine karolingische Grundung ist 2 Daher kann die Kirche deutlich alter sein als sie sich in ihrer jetzigen spatgotischen Form darstellt Uber Vorgangerbauten ist nichts urkundlich oder archaologisch bekannt es wird gemutmasst das Patrozinium der Hl Peter und Paul sei kein ortsubliches und eines der altesten was ein Hinweis auf ein hohes Alter der Kirche oder einer Vorgangerin sein konne 3 Der Altarstipes datiert man zudem aufgrund seiner Form in die Vorgotik 3 Rieden gehorte bereits im 13 Jahrhundert den Wittelsbachern war danach u a in klosterlichem Besitz und kam durch Kauf 1904 wieder an das Haus Wittelsbach was sich in den hier vorhandenen Grabdenkmalern und Grabern widerspiegelt Die Kirche selbst wurde mehrfach verandert und erganzt Aus dem Barock etwa um 1670 sind Veranderungen in der Innenausstattung belegt der oktogonale Turm stammt ebenfalls aus dieser Zeit Die Kirchenfenster wurden in ihrer heutigen Form mit den Rundungen 1702 eingepasst Die sich ostlich anschliessende Sakristei wurde in der jetzigen Form 1739 erbaut einige Jahre zuvor 1730 wurde die kleine Vorhalle auf der Sudseite errichtet 1906 wurde die Kirche letztlich zu einer Grabkapelle Im Zuge einer Renovierung in den 1950 60er Jahren busste die Kirche samtlichen Schmuck ein die Stuckaturen wurden mitsamt den darauf befindlichen Fresken darunter noch gotische Wandmalereien einfach abgeschlagen barockes Inventar an unbekannte Orte verbracht An Stelle der aus dem Barock stammenden Decke zog man eine Decke aus einfachen Holzlatten ein Im Jahr 1991 brachte eine konservatorische Restaurierung der Kirche ansatzweise den barocken Glanz zuruck Struktur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Die kleine Vorhalle von 1730Der Chor der kleinen einschiffigen Saalkirche lauft trapezformig aus Ein schmiedeeisernes Gitter von 1908 trennt einen kleinen Vorbereich unter dem Turm vom eigentlichen Kirchenschiff dieser Bereich ist leicht segmentbogenformig ausgefuhrt Die Kirche ist den Veranderungen entsprechend flach gedeckt in der Decke befinden sich tondenformig Malereien der vier Evangelisten Die Banke stammen von 1910 Blickfang ist der 1667 von Georg Wunderl gearbeitete Hochaltar 4 Wunderl stammte aus Wolfratshausen und arbeitete vornehmlich in dieser Gegend so auch in Eulenschwang Der Altar ist dreistufig aufgebaut und uberwiegend in Smalteblau und Blattgold gefasst Die Predella enthalt links und rechts einen Puttenkopf in der Mitte befindet sich der kleine vergitterte Reliquienschrein Das Hauptfeld enthalt eine Figur des einen Kirchenpatrons des Hl Petrus selbst sitzend vor vergoldetem Hintergrund Der Aufbau wird gestutzt von vergoldeten Saulen der korinthischen Ordnung allerdings hochbarock abgewandelt und mit Girlanden und Schmuckwerk auf den Saulenschaften verziert Der Mittelteil wird flankiert von zwei Figuren links der Hl Erasmus und rechts der Hl Nikolaus Vertikal abgeschlossen wird der Altar von einem gesprengten Segmentbogengiebel mit einem Portrat und kleinen Flammenvasen nbsp Inneres der Kirche mit dem Altar und der Grablege der Prinzessin Mathilde von BayernIn der Mitte des Kirchenraumes befindet sich das aus rotem Marmor geschaffene Grab fur Prinzessin Mathilde von Bayern einer Tochter Konig Ludwigs III sie starb 1906 im Alter von 28 Jahren Die liegende Prinzessin ist mit trauernden Putten dargestellt an ihren Fussen befindet sich ihrer Heirat und Herkunft entsprechend ein Wappenschild mit den Wappen des Hauses Wittelsbach und des Hauses Sachsen Coburg und Gotha Das Grabmal ist eine Arbeit Knut Akerbergs eines Schulers von Adolf von Hildebrand 5 und stammt noch aus dem Todesjahr der Prinzessin Das Kruzifix auf der nordlichen Kirchenwand ist eine Arbeit von 1729 von Joseph Krinner sein Vater Anton Krinner schuf zuvor 1703 das gegenuberliegende Werk einer Rosenkranzmadonna Die Kanzel von 1678 von Hans Nursch und der Seitenaltar von Balthasar Zwinck von 1697 sind verschollen Friedhof Bearbeiten nbsp Doppelgrab Ferdinand von Bourbon Sizilien und Gemahlin Prinzessin Maria von BayernAuf dem kleinen Friedhof sind eine Reihe Angehoriger des Hochadels und andere Personlichkeiten beigesetzt vornehmlich den Wittelsbachern angeheiratete Angehorige des Hauses Bourbon bzw deren Nebenlinie Bourbon Sizilien und anderer adliger Hauser Bestattet sind Prinzessin Maria von Bayern 1872 1954 eine Schwester der in der Kirche beigesetzten Mathilde von Bayern in einem Doppelgrab mit ihrem Gemahl Prinz Ferdinand von Bourbon Sizilien Herzog von Kalabrien 1869 1960 und drei ihrer Kinder Prinzessin Maria Antoinetta von Bourbon Sizilien 1898 1957 Prinz Roger von Bourbon Sizilien Herzog von Noto 1901 1914 sowie Prinzessin Urraca von Bourbon Sizilien 1913 1999 Dahinter befindet sich das Grab fur einen Sohn von Mathilde von Bayern Prinz Antonius von Sachsen Coburg und Gotha 1901 1970 aus ihrer Ehe mit Ludwig Gaston von Sachsen Coburg und Gotha Ferner bestattet sind hier Chlodwig Prinz zur Lippe 1909 2000 ein Sohn des letzten regierenden Fursten zur Lippe Leopolds IV in einem Doppelgrab mit seiner Gemahlin Veronika Prinzessin zur Lippe 1915 2007 Eleonora von Mudra 1893 2000 in einem Doppelgrab mit ihrer Tochter Rosmarie von Tresckow 1919 2013 Hermann Freiherr von Mylius 1928 1995 Kurt von Schablowsky 1928 2007 Daneben befindet sich das Grabmal von Feodor Lynen 1911 1979 des Nobelpreistragers fur Medizin von 1964 Bestattet sind des Weiteren der Heimatforscher und Dichter Paul Ernst Rattelmuller 1924 2004 sowie der Chirurg Josef Kastert 1910 1993 ein Pionier der chirurgischen TBC Bekampfung und der Sozialmedizin Literatur BearbeitenLothar Altmann Fritz Demmel Die Filialkirche Rieden in Katholische Kirchen Starnberg Reihe Kleine Kunstfuhrer Nr 168 urspr hrsg von Hugo Schnell 5 Auflage Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2012Einzelnachweise Bearbeiten Bayerische Denkmalliste Aktennummer D 1 88 139 107 Altmann Demmel Die Filialkirche Rieden S 25 a b Altmann Demmel Die Filialkirche Rieden S 26 Altmann Demmel Die Filialkirche Rieden S 28 Altmann Demmel Die Filialkirche Rieden S 29 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 024997 11 347842 Koordinaten 48 1 30 N 11 20 52 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Starnberg amp oldid 197443103