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Rieden ist ein zur oberbayerischen Kreisstadt Starnberg gehoriger Weiler 1 Die Ansiedlung besteht aus einem Gutshof dessen Fluren seit 1991 als Golfplatz genutzt werden RiedenStadt StarnbergKoordinaten 48 1 N 11 21 O 48 02457 11 34909 Koordinaten 48 1 28 N 11 20 57 OGutshaus in RiedenGutshaus in Rieden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Das Eisenbahnfeld unterhalb des Gutshauses in RiedenDas unter Denkmalschutz stehende Gutshaus liegt auf einer Hohe von 633 m u NHN auf einem Plateau der Endmorane am westlichen Hochufer der Wurm Die Landereien des Gutes reichen von dort bis ins Muhlthal und ins Leutstettener Moos einer Verlandungszone am Abfluss des Starnberger Sees 2 Rieden ist von Starnberg uber eine Ortsstrasse und uber die durch das Muhlthal verlaufende Staatsstrasse 2063 zu erreichen Die zum Weiler gehorigen Fluren liegen im Landschaftsschutzgebiet Wurmtal 3 Teile davon im Naturschutzgebiet Leutstettener Moos 4 und weitere Teile im FFH Gebiet Moore und Walder der Endmorane bei Starnberg 5 Geschichte BearbeitenDer Weiler Rieden wird unter dem Namen Riodun der auf Rodung zuruckzufuhren ist in den Traditionen des Hochstifts Freising aus den Jahren 887 bis 895 erstmals schriftlich erwahnt 6 Er zahlt damit zu den altesten Siedlungen der Starnberger Gegend Aus dem Herzogsurbar von 1280 geht hervor dass es dort drei Hofe gab die sich im Besitz der Wittelsbacher befanden Nach dem Tode des Herzogs Ludwig dem Strengen fielen sie als Witwengut an dessen dritte Ehefrau die sie 1297 dem Kloster Furstenfeld schenkte Zur Arrondierung der Guter tauschte Furstenfeld am 31 Mai 1389 seinen gesamten Besitz in Rieden gegen Hofe des Klosters Schaftlarn 7 Von diesem ging Rieden im Zuge der Sakularisation 1803 mit einer Flurgrosse von 183 Hektar 8 in den Besitz des Kurfurstentums Bayern uber Aus den Aufzeichnungen des Klosters uber die Riedener Hofe ist zu entnehmen dass es dort bezuglich seiner Lehensnehmer eine erstaunliche Bestandigkeit gab Im 19 Jahrhundert hingegen kam es zu haufigen Besitzerwechseln die den Wert der Hofe schmalerten Ausserdem erfuhr die Bewirtschaftung der Felder ab 1854 durch den Bau der Bahnlinie Munchen Starnberg eine erhebliche Beeintrachtigung Die Trasse die spater bis Garmisch Partenkirchen verlangert wurde unterbricht die alten Wege und teilt die Fluren des Weilers in zwei Halften Der Bau einer Brucke uber die Bahnlinie konnte das Problem nur teilweise beheben 1904 kam Rieden erneut in den Besitz eines Mitglieds der Wittelsbacher Dynastie Prinz Ludwig von Bayern der spatere Konig Ludwig III hatte das naheliegende Schloss Leutstetten erworben und zu seinem Wohnsitz gemacht Seit seiner Studienzeit galt sein besonderes Interesse der Forderung der Landwirtschaft Aufgrund der Grosse der vorhandenen Landereien hatte er hier die Moglichkeit ein Mustergut zu errichten in dem alle Fortschritte seiner Zeit zur Anwendung kamen 9 Im hinzugekauften Rieden wurden die Gebaude der alten Hofe abgerissen und ein Gutshaus im Stil eines oberbayerischen Bauernhauses mit Fernsicht auf das Leutstettener Moos und den Starnberger See erbaut 10 Die neu errichteten Stalle waren im Hinblick auf eine TBC freie Rinderzucht und eine ertragreiche Milchwirtschaft beispielhaft Bei der Munchner Hofgesellschaft die dafur wenig Verstandnis hatte brachte ihm dies den despektierlichen Titel Millibauer hochdeutsch Milchbauer ein Seine Nachkommen liessen Gut Rieden wie der Weiler nun hiess bis 1978 bewirtschaften Darauf folgte der Verkauf an eine Familie die das Gut noch weitere zehn Jahre als Landwirtschaft betrieb und dann in einen 18 Loch Golfplatz umwandelte Seit dem Herbst 1991 dienen die weitraumigen Fluren des ehemaligen Musterguts den sportlichen Aktivitaten der Golfliebhaber Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp St Peter und Paul in RiedenSt Peter und Paul die denkmalgeschutzte kleine Kirche und ihr Friedhof mit Grabstatten von Burgern Riedens Angehorigen des Hochadels und Wissenschaftlern Literatur BearbeitenGerhard Schober Landkreis Starnberg Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 21 2 Auflage Schnell amp Steiner Munchen 1991 ISBN 3 7954 1005 3 Gerhard Schober Schlosser im Funfseenland Bayerische Adelssitze rund um den Starnberger See und den Ammersee Oreos Verlag Waakirchen 2005 ISBN 3 923657 83 8 Anton Brunner Die alten Flurnamen Kulturverlag Stadt Starnberg 2007 ISBN 978 3 940115 00 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rieden Sammlung von Bildern Homepage Gut Rieden Sylvia Bohm Haimerl Mehr Bauer als Konig In Suddeutsche Zeitung Online Version vom 16 September 2018 abgerufen am 17 September 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Bayerische Landesbibliothek Online abgerufen am 14 April 2018 BayernAtlas Geographische Lage von Rieden abgerufen am 14 April 2018 Protected planet Wurmtal abgerufen am 14 April 2018 Protected planet Leutstettener Moos abgerufen am 14 April 2018 Protected planet Moore und Walder der Endmorane bei Starnberg abgerufen am 14 April 2018 A Brunner Die alten Flurnamen S 35 Hans H Schmidt Die Grafschaft Gilching Eigenverlag Gauting 1999 Bay Hauptstaatsarchiv Rustikal und Dominikal Steuerkataster des Steuerdistriktes Percha im koniglichen Landgerichte Rentamt Starnberg im Isar Kreise Koniglich bayerische unmittelbare Steuerkataster Kommission 1812 G Schober Schlosser im Funfseenland S 70 G Schober Denkmaler in Bayern S 348 Ortsteile von Starnberg Buchhof Einbettl Fercha Hadorf Hanfeld Heimathshausen Jagersbrunn Landstetten Leutstetten Mamhofen Muhlthal Oberdill Percha Perchting Petersbrunn Rieden Schorn Schwaige Selcha Socking Sonnau Starnberg Unterschorn Wangen Wildmoos Normdaten Geografikum GND 7850586 0 lobid OGND AKS VIAF 247468061 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rieden Starnberg amp oldid 212251014