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Schorn ist ein Weiler auf dem Gebiet der oberbayerischen Kreisstadt Starnberg der sich seit den 1970er Jahren zu einem Gewerbegebiet entwickelt Das Bayerische Landesamt fur Statistik fuhrt Schorn als eigenstandigen Ortsteil Starnbergs 1 Gemeindepolitisch ist die Ansiedlung dem Starnberger Ortsteil Wangen zugehorig zu dessen Verwaltungsbereich sie bis zur Eingemeindung am 1 Mai 1978 gehorte Die Bebauung des Ortes ist viergeteilt Das nordliche Viertel nehmen Gewerbeflachen ein die Mitte bestimmt der Gutshof der als Reitergestut gefuhrt wird Am ostlichen Rand befindet sich normale Wohnbebauung der Suden und Westen wird von mehreren Villen bestimmt 2 in einem dieser Grundstucke befindet sich die nur noch mit Erlaubnis erreichbare ehemalige Gutskapelle SchornStadt StarnbergKoordinaten 48 1 N 11 25 O 48 01266 11 42404 Koordinaten 48 0 46 N 11 25 27 OGutshof in SchornGutshof in Schorn Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenSchorn liegt auf einer Hohe von 650 m u NHN etwa sieben Kilometer von der Stadtmitte entfernt am ostlichen Rand des Starnberger Stadtgebiets Die Ansiedlung wird im Norden und Osten von dem gemeindefreien Gebiet des Forstenrieder Parks begrenzt im Suden von den Fluren der Gemeinde Schaftlarn und im Westen vom Autobahndreieck Starnberg Schorn ist uber die Ortsverbindungsstrasse Wangen Schorn zu erreichen Als weitere Verbindung ist ein Autobahn Halbanschluss genehmigt 3 Die zum Weiler gehorigen Fluren sind Teil des Landschaftsschutzgebiets Starnberger See Ost 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Gutskapelle St Maria erbaut 1759Der Weiler Schorn wird 1140 unter dem Namen Scorren der auf die mittelhochdeutsche Bezeichnung fur Scholle zuruckzufuhren ist in den Traditionen des Klosters Schaftlarn erstmals schriftlich erwahnt Anlass der Nennung war die Stiftung von dortigem Besitz der Edlen Frau Hemma an das Kloster 5 Weitere Erwahnungen dieses Landstrichs finden sich in den Unterlagen des Klosters erst ab dem 16 Jahrhundert unter dem Hausnamen Schormayr Demnach hatte eine Familie dieses Namens das Gut bereits vor 1579 gepachtet jeweils an die nachste Generation weitergegeben und bewirtschaftete es noch immer als der alte Klosterbesitz im Zuge der Sakularisation 1803 in den Besitz des Kurfurstentums Bayern uberging Mit einer Ortsflur von 129 Hektar gehorte Schorn neben Buchhof Selcha und Heimathshausen zu den vier grossen ostlich von Starnberg gelegenen Gutshofen des Klosters 6 1824 begann mit dem Kauf des Landguts durch den Munchner Oberappellationsgerichtsrath Johann Baptist von Welsch eine fortschrittliche Entwicklung Bereits drei Jahre spater erhielt der neue Besitzer in der Kategorie Landwirthe welche im Jahr 1826 das Ausgezeichnetste in der Landwirthschaft geleistet haben auf dem Centrallandwirthschaftsfest 1827 den mit einem Brabanter Pflug ausgestatteten ersten Preis Das Neue Wochenblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern berichtet von einer hohen Produktion von Ackerfruchten durch entsprechende Dungung von neu angelegten Wegen die von Walnuss und Maulbeerbaumen gesaumt waren von neuen grossen Obst und Gemusegarten die auch Spargelbeete enthielten vom Ausbau der Stallungen fur 700 Merinoschafe und neben vielen weiteren Verbesserungen vom Bau einer Weinessigfabrik die vom Bodensee angelieferten Trester verarbeitete 7 1836 erhielt von Welsch in der gleichen Kategorie Die grosse goldene Medaille fur weitere hervorragende Leistungen auf dem Gut das inzwischen um eine Brunnenanlage eine Branntwein Brennerei eine Mahlmuhle und eine Olmuhle angewachsen war 8 Beste Qualitat bei seinen landwirtschaftlichen Produkten erzielte auch der Agrarwissenschaftler Hermann von Liebig in dessen Besitz sich der Gutshof in den Jahren zwischen 1858 und 1875 befand Sein Verkauf von Baugrund an fachkundige Mitarbeiter mit Familien die nicht im Bedienstetenhaus leben wollten bewirkten den langsamen Wandel vom Gutshof zum Weiler Die Umformung dieser landwirtschaftlichen Produktionsstatte in ein Gewerbegebiet begann 1967 Die damaligen Besitzer verkauften das Landgut nicht mehr als eine Einheit sondern Flurstucke und Betriebsgebaude getrennt 45 000 Quadratmeter des Gebiets erwarb die Milchverwertungsgesellschaft Bayerischer Landwirte und erbaute Anfang der 1970er Jahre ein Milchwerk mit Kaserei das 300 Personen beschaftigte Wegen Absatzschwierigkeiten musste der Betrieb 20 Jahre spater schliessen Auf diesem Gelande haben sich inzwischen kleinere Gewerbe und Handwerksbetriebe angesiedelt auf einem Nachbargrundstuck betreibt die Deutsche Post AG ein Briefsortierzentrum 9 Der sudliche Bereich des Weilers mit ehemaligen Gutsgebauden und Stallungen gehort zu einem Reiterhof 2010 beschloss der Starnberger Stadtrat die Erweiterung des Gewerbegebiets als stadtebauliche Entwicklungsmassnahme Das 43 Hektar umfassende Gelande zwischen der Autobahnmeisterei Oberdill im Norden und dem bereits bestehenden Gewerbegebiet soll ein attraktiver Standort fur High Tech Unternehmen werden Eine beauftragte Investorengruppe hat die dazu notwendigen Grundstucke erworben und wird sich in den kommenden Jahren um die Realisierung des Projekts kummern 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schorn Sammlung von Bildern Homepage des Reiterhofs Gut SchornLiteratur BearbeitenAlois Weissthanner Die Traditionen des Klosters Schaftlarn 760 1305 Quellen und Erorterungen zur Bayerischen Geschichte C H Beck Munchen 1953 Anton Brunner 1000 Jahre Wangen Kulturverlag Starnberg 2010 ISBN 978 3 941167 21 6 Einzelnachweise Bearbeiten BayernPortal Amtliche Gemeindeteile abgerufen am 1 Juli 2018 https geoportal bayern de bayernatlas zoom 13 137701424042804 amp lang de amp topic zeitr amp bgLayer luftbild labels amp layers zeitreihe tk amp E 680763 05 amp N 5320596 98 amp layers timestamp 19691231 amp layers visibility false BayernAtlas Geographische Lage von Schorn abgerufen am 1 Juli 2018 Protected planet LSG Starnberger See Ost abgerufen am 1 Juli 2018 Weissthanner Trad Nr 60 Bay Hauptstaatsarchiv Briefprotokolle Kloster Schaftlarn 940 942 Neues Wochenblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern abgerufen am 1 Juli 2018 Centralblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern Oktober 1836 abgerufen am 1 Juli 2018 Anton Brunner S 169 Manuela Warkocz Experten planen Gewerbegebiet Schorn In Suddeutsche Zeitung Online Version vom 19 Juni 2018 abgerufen am 1 Juli 2018 Ortsteile von Starnberg Buchhof Einbettl Fercha Hadorf Hanfeld Heimathshausen Jagersbrunn Landstetten Leutstetten Mamhofen Muhlthal Oberdill Percha Perchting Petersbrunn Rieden Schorn Schwaige Selcha Socking Sonnau Starnberg Unterschorn Wangen Wildmoos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schorn Starnberg amp oldid 213524149