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Die Kirche St Peter und Paul oft kurz Paulskirche war eine Kirche in Halberstadt in Sachsen Anhalt Sie stand am Ostrand der historischen Altstadt nordlich des Breiten Wegs 1 Nachdem die Kirche im Zweiten Weltkrieg am 8 April 1945 bei dem Luftangriff auf Halberstadt ausgebrannt war wurde die stattliche Ruine 1969 gesprengt Die Paulskirche nach der Restaurierung 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksArchitektur BearbeitenDie Kirche war als dreischiffige Pfeilerbasilika ausgefuhrt und verfugte an ihrer Westseite uber zwei Kirchturme Im Inneren war das Kirchenschiff flach gedeckt Das Querschiff wurde von einem Kreuzgratgewolbe mit ausgeschiedener Vierung uberspannt Das Chorquadrat hatte ebenfalls ein Kreuzgratgewolbe Der an der Ostseite befindliche Chor hatte einen Funfachtelschluss Er war auf zwei Jochen mit einem Kreuzrippengewolbe versehen In der Ecke zwischen dem sudlichen Arm des Querschiffs und dem Chor befand sich ein ebenfalls mit einem Kreuzgewolbe uberspannter Raum In der Nordseite des Querschiffs befand sich ein schlichtes Portal das ursprunglich als Zugang zum Kreuzgang diente Ein weiteres Portal war auf der Nordseite am Seitenschiff nahe dem Turm angeordnet Das Hauptportal befand sich ursprunglich an der Westseite Bemerkenswert war hieran ein doppelt gewolbter Bogen Am westlichen Ende des sudlichen Seitenschiffs nahe beim Turm befand sich die Peterskapelle die ebenfalls uber ein Kreuzgewolbe verfugte Geschichte BearbeitenDer Kirchenbau ging auf die Grundung des Kollegiatstifts St Peter und Paul durch Bischof Burchard II um 1083 85 zuruck Nach einer Zeit des Verfalls wurde er bereits 1122 renoviert Bei einem Stadtbrand im Jahr 1179 kam es zu Beschadigungen Eine erneute Beschadigung folgte 1246 Daran schloss sich eine Verbreiterung der Seitenschiffe bis zur Flucht des Querschiffes an Im 13 Jahrhundert wurde der obere Teil der Kirchturme erbaut die in dieser Form bis zur Zerstorung im 20 Jahrhundert erhalten blieben Ab 1363 erhielt die Kirche einen neuen Chor der an die Stelle der zuvor vorhandenen Apsis und von ehemaligen Nebenchoren trat Der neue Chor war deutlich hoher als das Kirchenschiff und gab der Kirche nun das Geprage einer Sattelkirche Die Weihe des Chors erfolgte vermutlich im Jahr 1408 Im 14 Jahrhundert wurde eine Peterskapelle angefugt Die Propstei uber das Stift lag beim Domkapitel Halberstadt Um 1540 setzte sich in Halberstadt die lutherische Reformation durch Das St Pauli Stift blieb als geistliche Korperschaft bestehen Das Stiftskapitel umfasste neben der lutherischen Mehrheit noch bis ins 18 Jahrhundert auch einige katholische Kanoniker Streitigkeiten zwischen den Stiftsherren und der Paulskirchengemeinde wurden 1709 durch einen Vertrag beigelegt durch den der Chor ausschliesslich dem Stift der ubrige Kirchenraum der Gemeinde zur Nutzung zugesprochen wurde 2 Das Kollegiatstift wurde im Jahr 1810 3 die Pfarrei im Jahr 1812 4 von den Behorden des Konigreichs Westphalen aufgehoben Das Kirchengebaude diente dann als Lazarett und Magazin fur Proviant In den Jahren von 1906 bis 1908 erfolgte eine Restaurierung Das Gebaude wurde danach als Garnisonkirche genutzt Die Kirche brannte am 8 April 1945 bei der Bombardierung von Halberstadt im Zweiten Weltkrieg bis auf die Umfassungsmauern aus Der in der Kirche befindliche barocke ursprunglich aus der Liebfrauenkirche stammende Orgelprospekt wurde dabei ebenfalls vernichtet Im Jahr 1969 wurde die stattliche Ruine trotz Protesten der Bevolkerung gesprengt und abgerissen Siehe auch BearbeitenKirchensprengungen in der SBZ und in der DDRLiteratur BearbeitenAdolf Kohler Wiederherstellung der Paulskirche in Halberstadt In Die Denkmalpflege 11 Jahrgang Nr 16 15 Dezember 1909 S 125 128 Gotz Eckardt Herausgeber Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Band 1 Henschel Verlag Berlin 1978 ISBN 3 926642 24 6 S 221 222 Alfred Wendehorst Stefan Benz Verzeichnis der Sakularkanonikerstifte der Reichskirche Schriften des Zentralinstituts fur Frankische Landeskunde und Allgemeine Regionalforschung an der Universitat Erlangen Nurnberg Bd 35 Degener Neustadt an der Aisch 1997 ISBN 3 7686 9146 2 S 79 Gustav Schmidt Das Stift S Pauli In Ders Urkundenbuch der Collegiat Stifter S Bonifacii und S Pauli in Halberstadt Halle 1881 S XXVI XXXI Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Stadtplan 1912 Gustav Schmidt S XXVI XXVII Alfred Wendehorst Stefan Benz Verzeichnis der Sakularkanonikerstifte der Reichskirche Schriften des Zentralinstituts fur Frankische Landeskunde und Allgemeine Regionalforschung an der Universitat Erlangen Nurnberg Bd 35 Degener Neustadt an der Aisch 1997 ISBN 3 7686 9146 2 S 79 Gustav Schmidt S XXVI Weblinks BearbeitenMitteldeutsche Zeitung Zeitungsausschnitt von 2009 oberer Teil unterer Teil Kollegiatstift SS Peter und Paul Halberstadt GSN 195 in Germania Sacra online Fotos im Bildindex der Kunst amp Architektur Holger Zurch Verlorene Kirche in Halberstadt die Paulskirche St Peter und Paul In Leipziger Internet Zeitung 6 Dezember 2021 abgerufen am 29 August 2022 51 89696 11 055916 Koordinaten 51 53 49 1 N 11 3 21 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Halberstadt amp oldid 232311839