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Die katholische Pfarrkirche St Pankratius ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Anholt einem Ortsteil der Stadt Isselburg Kreis Borken im westlichen Munsterland St PankratiusInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die alte Kirche 1 2 Der Bau des Anholter Doms 2 Ausstattung 3 Orgeln 3 1 Hauptorgel 3 2 Chororgel 3 3 Musica sacra 4 Pfarrbibliothek 5 Glocken 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie alte Kirche Bearbeiten Die Bezeichnung Anholt galt ursprunglich nur der Burg wahrend der Name Bredenasle die Umgebung bezeichnete Eine Kirche zu Bredenasle extra oppidum ausserhalb der Stadt wird 1313 in einem Register der Kirchen und Benefizien der Diozese Munster genannt Sicher ist dass Bredenasle als selbstandige Pfarrei neben Bocholt genannt wird und zum Archidiakonat Bocholt gehorte Sie wird als Moderkerk bezeichnet und hatte pfarrherrliche Rechte Die Kirche innerhalb der Stadtbefestigung war alter als ihre erste urkundliche Erwahnung denn der Turm zeigte romanische Bauelemente auf und war wie auch das Langhaus aus Tuffstein gemauert was nach dem 13 Jahrhundert in dieser Gegend nicht mehr ublich war Moglicherweise war die Kirche als Eigenkirche der Herren von Sulen der Grunder der Stadt erbaut worden Sie diente auch bis 1811 franzosische Annexion als Grablege der Landesherren bzw Grafen von Anholt Die Sarge und Epitafien wurden von der Pfarrkirche in die furstliche Gruftkapelle 1645 von Furst Carl Theodor Otto zu Salm erbaut uberfuhrt An der Anholter Pfarrkirche bestanden folgende Vikarien St Johannes Evangelist 1401 St Marien und Christopherus 1489 St Antonius der Grosse 1496 St Georg 1543 St Jurrien 1587 Beatae Mariae Virginis 1666 Hl Kreuz und hl Antonius 1675 Die Pfarrei Anholt unterstand zunachst der Diozese Utrecht danach Luttich Deventer und schliesslich Munster Mitte des 15 Jahrhunderts gingen alle pfarrherrlichen Rechte von der Moderkerk auf die Anholter Stadt Kirche uber Im Jahre 1451 wurde ein gotischer das romanische Langhaus in Hohe und Lange uberragender Hochchor angebaut Die alte Moderkerk wurde 1501 auf Bitten des Herrn von Anholt niedergelegt Die romanisch gotische Stadt Kirche bestand bis 1862 Der Bau des Anholter Doms Bearbeiten 1851 wurde der Grundstein zur neuen katholischen Kirche gelegt Frau Johanna Teroerde vermachte ein Vermogen von 50 000 Talern zu Zwecke eines Kirchenneubaues Ihre letzte Ruhestatte befindet sich in einer Gruft unterhalb der Furstenloge Diese grosse neoromanische Kirche Basilikastil wurde von Friedrich Stummel seine Mutter stammte aus Anholt in reicher Ausmalung geschmuckt im Volksmund gern Anholter Dom genannt Die Kirche ist eine aus Ziegeln gemauerte neuromanische Basilika mit Querschiff Sie wurde von 1851 bis 1862 von Johann Christian Schmidt aus Trier erbaut Ursprunglich sollte sie in Saarburg Mosel erbaut werden Da dort die Geldmittel nicht reichten und der damalige Weihbischof in Trier Johann Georg Muller zum Bischof von Munster gewahlt wurde nahm er Plane mit nach Munster Weil die alte Stadtkirche immer baufalliger wurde baten der Pfarrer Dechant Achterfeld Burgermeister Eppink und Patronatsherr Furst Alfred zu Salm Salm den neuen Bischof eine neue Kirche bauen zu durfen Da die finanziellen Mittel in Anholt erbracht werden konnten gab der Bischof die Plane zum Bau der neuen St Pankratius Kirche nach Anholt Der kunstsinnige Bischof der die Plane aus Trier mitgebracht hatte suchte den Platz auf den alten Binnengraben selber aus 1885 wurde Friedrich Stummel mit der Ausmalung beauftragt Dies bedeutete fur Stummel seinen zweiten grossen Auftrag nach der Marienbasilika in Kevelaer Der Anholter Topfermeister Wilm Rinck schuf ein Plattendekor welches nahezu in seiner Fulle einzigartig ist Fur die beiden oben genannten Vikarien von 1666 und 1675 wurden Seitenaltare errichtet Die 57 m hohen 1869 vollendeten Turme pragten das Stadtbild bis zu ihrer Zerstorung im Jahr 1945 Am Grundonnerstag und Karfreitag 1945 wurden die Turme durch die deutsche Wehrmacht gesprengt Nur der Umstand dass Anholt unter schwerem Artilleriebeschuss Schlacht um Anholt stand konnte verhindern dass die ganze Kirche zerstort wurde 1953 wurde der Wiederaufbau ohne Turme abgeschlossen Heute stellt sich die Kirche als Torso dar 1983 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten eingeleitet und nach historischem Vorbild die von Stummel geschaffenen Wandmalereien wiederhergestellt Ausstattung BearbeitenChorgestuhl aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts von Johann Theodor Nadorp Paramente aus den 17 und 18 Jahrhundert Prachtmantel aus einem chinesischen Prunkgewand des 17 Jahrhunderts umgearbeitet stammt aus der Schlacht um Ofen Budapest von 1684 Turkenkriege und wurde durch Furst Karl Theodor Otto zu Salm von Wien nach Anholt mitgebracht Spatgotische Zylindermonstranz Ziborium aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Bronkhorster Suhnekreuz 16 Jahrhundert Schwarzdruck der Consolatrix aflictorum von Kevelaer um 1700 ein Geschenk des Wallfahrtsrektors da die Anholter Prozession die dritte in Kevelaer angekommene gewesen sein soll Darstellung Jesu im Tempel ein Gemalde von Franz Nadorp um 1850 in Rom entstanden 1 Malereien in der Apsiswand von Prof Friedrich Stummel funf Patriarchenfiguren uber dem Hauptaltar sowie 22 kleine Propheten und Apostelportrats Hochaltar von 1905 ein Geschenk des Furstenhauses Salm Salm Beichtstuhl der Ecke des Querhauses aus der 2 Halfte des 18 Jahrhunderts wahrscheinlich aus der Werkstatt der Anholter Kunstlerfamilie Nadorp Kanzel von 1882 aus Baumberger Sandstein Taufbecken aus der Zeit um 1872 Pankratiusfenster von H Derix aus Kevelaer von 1953 Wandmalerei Muttergottes mit Jesuskind in der Marienkapelle unter dem ehemaligen Sudturm von Prof Friedrich Stummel 2 Orgeln BearbeitenHauptorgel Bearbeiten nbsp Seifert OrgelDie Hauptorgel wurden von der Orgelbaufirma Ernst Seifert aus Bergisch Gladbach im Jahr 1960 erbaut Das Taschenladen Instrument 3 hat 44 Register auf drei Manualen und Pedal Die Register Bezifferung entspricht der am Spieltisch Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch Das Instrument hat zwei freie Kombinationen freie Pedalkombinationen und eine Crescendowalze 4 I Hauptwerk C 1 Quintade 16 2 Prinzipal 8 3 Violflote 8 4 Rohrflote 8 5 Oktave 4 6 Nachthorn 4 7 Quinte 2 2 3 8 Schwiegel 2 9 Mixtur IV VI10 Trompete 8 Tremulant II Ruckpositiv C 11 Pommer 8 12 Prinzipal 4 13 Koppelflote 2 14 Sifflote 1 15 Sesquialter II 2 2 3 16 Rohrschalmey 8 III Schwellwerk C 17 Gemshorn 8 18 Salizional 8 19 Gedeckt 8 20 Praestant 4 21 Blockflote 4 22 Oktave 2 23 Larigot 1 1 3 24 Zimbel III25 Dulzian 16 26 Musette 8 Tremulant Pedalwerk C 27 Prinzipalbass 16 28 Subbass 16 29 Quintade 16 30 Oktavbass 8 31 Gedacktbass 8 32 Choralbass 4 33 Waldflote 2 34 Hintersatz IV35 Posaune 16 Koppeln I P II P III P II I III I II 16 I III 16 I III II III 16 II Spielhilfen 2 freie Kombinationen 1 freie Pedalkombination Tutti Crescendo WalzeChororgel Bearbeiten Die Kirche besitzt eine Chororgel die von der Firma Romanus Seifert aus Kevelaer im Jahre 2000 erbaut worden ist Sie besitzt 6 Register auf einem Manual und Pedal 5 Die Disposition ist wie folgt I Hauptwerk C g31 Bourdon 8 2 Viole de Gambe 8 3 Prestant 4 4 Doublette 2 5 Larigot 1 1 3 Pedal C f16 Soubbasse 16 Koppeln I PMusica sacra Bearbeiten Schon die Schulordnung von 1555 erwahnt einen Klerken Knaben chor die vom Kuster der Stadtkirche geleitet wurde Das zu hohe intonieren sei an Werktagen zu unterlassen verfugte Landesherr Dietrich III regierte von 1549 bis 1575 1858 grundete sich der Anholter Verein fur Kirchengesang der als Kirchenchor Mannerchor zur Ehre Gottes die Stimmen erhob Die Anholter Pfarrkirche besitzt somit eine kirchenmusikalische Tradition von 465 Jahren 1934 unter Pfarrer Rampelmann vereinigten sich der gemischte Chor des katholischen Arbeiter Vereins KAB mit dem Kirchenchor zum Pfarrcaclienchor St Pankratius Anholt Westf Bis auf den heutigen Tag wird der gregorianische Gesang gepflegt Heute tritt er als Kirchenchor St Pankratius Anholt in Hochamtern und bei weltlichen Festen auf Der Anholter Kirchenchor gehort zu den altesten im Bistum Munster Pfarrbibliothek BearbeitenBemerkenswert ist die Pfarrbibliothek Die Herren von Anholt ubten von alters her das Patronatsrecht uber die Pfarrei Sie achteten darauf dass moglichst gelehrte Pfarrherren eingesetzt wurden Hier sollten genannt werden Nicolaus Pinders 1659 1699 der als Theologe selber Bucher verfasste und Gottfried Theodor Ebereich 1700 1729 zuvor Missionar der romischen Congregation der Propaganda Beide haben einen Grossteil der historischen Bucher hinterlassen Eine erhebliche Erweiterung der Bestande erfolgte nach Auflosung seit 1717 in Anholt bestehenden Jesuiten Mission und Schule 1773 Schliesslich fiel noch der personliche Bestand des ehemaligen Augustiner Regular Kanonikers von St Elisabeth bei Roermond und spateren Kaplans in Anholt Johann von Straelen 1801 1844 testamentarisch an die Pfarrbibliothek Glocken Bearbeiten1 St Maria gegossen 1712 1550 kg Ton Es Du Jesus gutiger Heiland der Welt und unsere einzige Hoffnung Dir weihen wir diese Glocke die Du erhalten mogest in Ewigkeit Ludwig Otto Furst zu Salm 2 St Antonius gegossen 1983 1110 kg Ton F Vom bosen Geiste einst vernichtet 1942 von Heimatfreunden aufgerichetet 1982 Heimatverein Anholt 3 St Pankratius gegossen 1983 750 kg Ton G Die Lebenden rufe ich herbei die Toten beklage ich die Gewitter zerstreue ich St Pankratius Kirchenpatron 4 Hl Dreifaltigkeit gegossen 1983 420 kg Ton B Von der Liebe will singen denn die Liebe hort nimmer auf 5 Stifterglocke aus der SchweizLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 2 Westfalen Deutscher Kunstverlag Munchen 1969 Kirchenfuhrer St Pankratius ANHOLT Schnell Kunstfuhrer Nr 2143 Verlag Schnell amp Steiner GmbH Regensburg 1994Einzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 2 Westfalen Deutscher Kunstverlag Munchen 1969 S 16 Kirchenfuhrer St Pankratius Anholt Schnell Kunstfuhrer Nr 2143 Verlag Schnell amp Steiner GmbH Regensburg 1994 S 7 ff Eine Konigin braucht Ihre Hilfe von Sven Joosten Stadtanzeiger 22 Juli 2023 Informationen zur Orgel Memento des Originals vom 12 September 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www seelsorgeeinheit isselburg de Informationen uber die ChororgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Pankratius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Pfarrgemeinde51 84769 6 4281 Koordinaten 51 50 51 7 N 6 25 41 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pankratius Anholt amp oldid 239138581