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Die evangelisch lutherische Kirche St Martin in Tellingstedt Am Kirchplatz ist eine der altesten Kirchen in Dithmarschen Bereits 1140 wurde Tellingstedt als Standort einer Kirche erwahnt Kirche Tellingstedt mit GlockenstapelInnenraum mit Kanzel Inhaltsverzeichnis 1 Bau der Kirche 2 Ausstattung 3 Glocken 4 Orgel 5 Fotografien und Karte 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBau der Kirche BearbeitenDie Kirche ist eine romanische Feldsteinkirche aus dem 12 Jahrhundert deren alteste heute noch sichtbare Teile zwei romanische Fensterbogen im Altarraum sind Nach Grabungsergebnissen im Innenraum durfte die erste Kirche nur etwa 2 3 der heutigen Lange gehabt haben Die Kirche wurde 1559 im Jahr der Letzten Fehde zur heutigen Lange ausgebaut 1726 errichtete der Heider Baumeister Johann Georg Schott ein Seitenschiff im Suden Die dort verwendeten tragenden Eichensaulen gaben im Laufe der Zeit ein wenig nach und fuhrten dazu dass sich der Dachreiter nach Sud Westen neigte So erhielt die Kirche ihren heutigen markanten schiefen Kirchturm Der letzte grosse Anbau erfolgte im Jahre 1755 im Norden und war damals als Gebeinhaus vorgesehen Die Kirche gehorte zu den funf Hauptkirchen Dithmarschens und ist Mutterkirche des Pahlener Gotteshauses Zum Kirchspiel waren die zum Amt Kirchspielslandgemeinde Tellingstedt gehorigen Dorfer eingepfarrt Seit der 850 Jahr Feier 1990 hangt uber dem Hauptportal ein Relief des Martin von Tours aus der Werkstatt des Bildhauers Ulrich Lindow Ausstattung Bearbeiten nbsp AltarDie Innenausstattung weist einige sehr alte Stucke aus So stammt das heute an der Sudwand hangende Triumphkreuz eines unbekannten Kunstlers der Gotik aus dem Jahre 1480 Das zweifellos alteste Stuck ist das schlichte bronzene Taufbecken aus dem fruhen 13 Jahrhundert eine der altesten Bronzefunten im niederdeutschen Kulturraum gemeinsam mit den Funten in Eddelak und Nienstedten heute in der Blankeneser Kirche Es steht auf drei in Lowenklauen endenden Stutzen und ist nur mit einfachen Symbolen verziert Dieses beruht darauf dass die Bronzegiesser zu der Zeit einfache Grapen und Glockengiesser waren und deshalb mit Kunstdarstellungen nicht vertraut Hinzu kommt dass eine Bindung an einer Gilde nicht vorhanden war 1 Der dazu gehorende barocke Taufdeckel war zwischenzeitlich einmal abgestellt hangt jetzt aber uber der Tauffunte Das aus Holz geschnitzte Werk stammt aus dem 17 Jahrhundert und zeigt eine ungewohnlich hohe achtseitige Volutenkrone Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1604 und ist reich mit Symbolen und Texten verziert Pragend ist die Darstellung von acht Tugenden auf den Seitenflachen in Text und Bild Die Kombination der drei theologischen Tugenden Glaube Hoffnung und Liebe mit den vier Kardinaltugenden Klugheit Tapferkeit Massigung und Gerechtigkeit wird erganzt durch die Tugend der Geduld Diese Emporenkanzel besticht ausserdem mit ihren Karyatiden und Atlanten die diese Tugendfiguren in den Rundbogenfeldern flankieren Zugehorig ist ein sechsseitiger Schalldeckel mit Dekoraufsatzen Der Altar wurde ursprunglich 1698 99 von Theodor Allers fur die Garnisonkirche in Tonning gebaut und zeigt in der prachtvollen Bekronung mit akanthusflankierenden Engeln immer noch das Stadtwappen von Tonning mit dem Symbol des Schwanes auf einer Tonne Der Legende nach soll ein Schwan auf einer Tonne treibend an Land gegangen sein das Anlass gab hier eine Stadt zu erbauen Nach Abbruch der Garnisonskirche kam der Altar 1744 nach Tellingstedt Der 1978 restaurierte dreiteilige Altar ist ein schones Beispiel fur den Stil des Akanthusbarock Der Aufbau zeigt im Hauptfeld ein Relief der Olbergszene Diese wird flankiert mit Figuren des Petrus und Paulus die von marmorierten Saulen eingefasst sind und in vergoldeten Akanthusanschwungen abschliessen Ein Abendmahlsgemalde der Predella stammt aus dem Jahr 1745 2 Das Epitaph von 1708 an der Nordseite wurde von Barthold Conrath ebenfalls fur die Garnisonskirche in Tonning gemalt Es erinnert an die verstorbene Frau und die verstorbenen vier Kinder des Tonninger Stadtprafekten Zacharias Wolf Das sehr eindrucksvolle Barockepitaph das zum Thema hat Lasset die Kindlein zu mir kommen besitzt auffallige vergoldete Akanthusanschwunge die den Aufbau halten welches sich als Bild mit Christiane von Wulf in einem ovalen Rahmen mit Adelskrone zeigt Die Kirche verfugt noch uber kostbar bestickte Altardecken aus dem Jahre 1703 Glocken BearbeitenDie zwei altesten Glocken eine Vaterunser Glocke von 1472 und eine Stundenglocke von 1604 hangen im Dachreiter Die Inschrift der Stundenglocke erwahnt neben den Stiftern auch Melchior Lucas als Hersteller der Glocke Zwei weitere grosse Glocken hangen im Ende des 18 Jahrhunderts erbauten holzernen Glockenturm auf dem Kirchplatz Die heutigen Gussstahlglocken stammen aus dem Jahr 1923 sie tragen die Inschriften O Land Land Land hore des Herren Wort und Aus tiefer Not rufe ich zu dir Orgel Bearbeiten nbsp Barocker Teil des OrgelprospektsDie Orgel der Kirche uber dem Nordeingang gilt als die alteste noch spielbare Orgel Schleswig Holsteins 3 4 Viele Teile so 3 4 der Pfeifen 5 stammen noch vom 1642 durch Tobias Brunner aus Lunden gebauten Instrument Sein als Doppelwerk mit Stufung zur Mitte hin ausgefuhrte Prospekt zeigt exemplarisch das Schema der im 17 Jahrhundert entstandenen Orgeln Der Aufbau wird durch Schleierbretter mit barocken Ornamenten bereichert Eine Vergrosserung um einen seitlich stehenden Pfeifenschrank fuhrte 1937 das Unternehmen Rudolf von Beckerath Orgelbau durch die das ganze Instrument 1970 vollstandig restaurierte Die Disposition lautet 6 I Hauptwerk C 1 Prinzipal 8 2 Gedackt 8 3 Oktave 4 4 Rohrflote 4 5 Oktave 2 0 R 6 Mixtur V7 Trompete 8 II Brustwerk C 8 Quintadena 8 0 R 9 Prinzipal 4 10 Gemshorn 2 11 Sesquialtera II R 12 Scharff V R 13 Harfenregal 8 Pedal C 14 Subbass 16 15 Prinzipal 0 8 16 Oktave 0 4 17 Posaune 16 Koppeln I II I P II P Anmerkung R Bei Restaurierung 1970 verandertes RegisterDie Orgel mit ihrem besonders beachtenswerten Harfenregal im Brustwerk wird in der Literatur als sehr gelungenes Instrument angesehen Von seiner Kunst legt die 1642 erbaute Orgel in Tellingstedt mit ihrem wundervoll zart schnarrenden Harfenregal beredtes Zeugnis ab Gustav Fock 7 Von 1892 bis 1938 verfugte die Kirche uber eine zweite Orgel aus der Werkstatt der Fa Marcussen an der Westwand Nach der Erweiterung der Brunner Orgel wurde diese an die Kirche von Munkbrarup verkauft Fotografien und Karte Bearbeiten54 219388888889 9 2752222222222 Koordinaten 54 13 9 8 N 9 16 30 8 O nbsp nbsp St Martin Tellingstedt nbsp Ansicht von Sudosten nbsp Sudeingang mit alten Grabplatten nbsp Tauffunte mit Deckel nbsp Detail der Kanzel nbsp Sudliches Seitenschiff mit Empore nbsp Wandbild nbsp Panorama UbersichtLiteratur BearbeitenDierk Hansen et al Informationsbroschure zur St Martins Kirche in Tellingstedt Kirchengemeinde Tellingstedt Tellingstedt kirche tellingstedt de PDF 2 4 MB erschienen nach 2005 Dirk Jonkanski Lutz Wilde Dorfkirchen in Schleswig Holstein Wachholtz Neumunster 2000 ISBN 3 529 02845 2 S 92 f 119 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Teuchert Taufen in Schleswig Holstein Boyens amp Co 1986 S 32 Beseler Kunsttopographie Schleswig Holstein Karl Wachholz 1969 S 477 Das ehemalige Amt Tellingstedt ein Stuck Dithmarscher Geschichte 1 2 Vorlage Toter Link www amt eider de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Webseite der Kommune zu Tellingstedt Abgerufen am 28 November 2012 Gunter Seggermann Wolfgang Weidenbach Denkmalorgeln zwischen Nordsee und Ostsee Merseburger 1992 ISBN 3 87537 233 6 S 92 Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase nl Abgerufen am 12 November 2012 Gustav Fock Arp Schnitger und seine Schule Barenreiter Verlag 1974 ISBN 3 7618 0261 7 S 158 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Beschreibung der Kirche auf den Seiten der Nordkirche Memento vom 1 Juli 2013 im Webarchiv archive today Orgel im Marburger BildarchivJochen Bufe St Martinskirche Tellingstedt auf kirchenschaetze de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Tellingstedt amp oldid 238222822