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Die katholische Pfarrkirche 1 St Laurentius liegt im Suden des Bobinger Stadtteiles Reinhartshausen im schwabischen Landkreis Augsburg auf einer kleinen Anhohe Der barocke Saalbau wurde im 18 Jahrhundert zeittypisch ausgestattet Die dem Martyrer Laurentius von Rom 3 Jahrhundert geweihte Kirche gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 2 Ansicht von NordostenInnenansicht nach Osten um 2006Ovale Flachdecke im ChorDeckenfresko im LanghausKanzel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuckdekor und Fresken 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort durfte erst im 14 Jahrhundert auf einer Rodungsinsel angelegt worden sein Eine erste Pfarrkirche entstand um 1455 als der Grundherr Konrad Gwerlich die Anstellung eines eigenen Pfarrers finanzierte Seit 1586 gehorte das Dorf der Familie Fugger zu Kirchheim Die Kirche wurde bereits 1720 als baufallig bezeichnet Einige Baumeister reichten daraufhin Vorschlage fur einen Neubau ein 1738 fertigte Joseph Dossenberger der Altere aus Wollishausen einen Entwurf den seine Sohne Joseph Dossenberger und Johann Adam Dossenberger ausfuhrten Der Neubau wurde im folgenden Jahr begonnen konnte jedoch aus finanziellen Grunden erst 1742 vollendet werden Die Stuckaturen des Innenraumes entwarf wahrscheinlich Franz Xaver Feichtmayr der Altere die Ausmalung ubernahm Johann Georg Lederer Insgesamt kostete das Werk 3673 Gulden Die Weihe des Gotteshauses erfolgte am 18 Oktober 1780 Grossere Restaurierungen wurden 1897 1946 1956 1969 Aussensanierung und ab 1981 Innenraum durchgefuhrt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Aussenansicht wird vom hohen Turm im nordlichen Chorwinkel gepragt Uber funf quadratischen Geschossen erhebt sich ein zweigeschossiges Oktogon Achteck das von einer Zwiebelhaube abgeschlossen wird Als Gegenstuck ist im Suden die eingeschossige Sakristei angelegt Dem schlichten Langhaus ist ein halbrund geschlossener eingezogener Chor angefugt Einfache Rundbogenfenster belichten den Innenraum Das Portal ist in ein Vorzeichen an der Nordseite integriert Innenraum Bearbeiten Die Ecken des vierachsigen Langhauses sind abgerundet so dass der Eindruck eines Ovalraumes entsteht Der Saal wird von einer bemalten und stuckierten Flachdecke uberspannt Den westlichen Abschluss bildet eine Doppelempore auf je zwei Stutzen Der runde Chorbogen leitet in das einjochige Presbyterium uber Auch dieser Raumteil wird von einer flachen Ovaldecke uber einer hohen Voute Wolbung abgeschlossen deren westliche Ecken als Pendentifs ausgebildet sind Stuckdekor und Fresken BearbeitenDie teilweise sehr plastische Stuckdekoration entstand wohl nach Entwurfen Franz Xaver Feichtmayrs Als ausfuhrende Handwerker sind Franz Holzle Joseph Granzinger Matthes Lang und Hans Georg Blosch nachweisbar Die Dekoration besteht aus Bandel Gitter und Blattwerk Blumenranken grossen Fullhornern und einer hochovalen Wappenkartusche uber dem Chorbogen Die Fresken schuf der Augsburger Meister Johann Georg Lederer im Jahr 1742 fur insgesamt 150 Gulden Im Chor zeigt das Hauptbild die Furbitte Mariens und des heiligen Laurentius fur die Armen Seelen vor der Heiligen Dreifaltigkeit In den Kartuschen erkennt man Heilige in den Pendentifs einen Pelikan der seine Jungen mit seinem eigenen Blut nahrt und einen Phonix inmitten eines lodernden Feuers Auf dem Hauptfresko im Langhaus steht der heilige Laurentius vor dem romischen Gericht Der Richter sitzt auf einem Thron unter einem hohen Baldachin Die Szene spielt sich unter einer antikisierenden Bogenarchitektur ab oben schweben Engel mit der Martyrerpalme und dem Rost auf dem der Heilige gemartert wurde Der Inschrift am Bildrand zufolge wurde das Fresko 1897 uberarbeitet J G Lederer pinxit 1742 Renov 1897 In den grosseren Kartuschen der Langhausdecke sind die Evangelisten Matthaus Markus Johannes und Lukas hinter der Orgel dargestellt Die kleineren Medaillons zeigen vier emblematische Darstellungen in Grisaillemalerei Ausstattung BearbeitenDen Hochaltar mit den seitlichen Scheindurchgangen lieferte 1745 der Hainhofer Schreiner Johann Konrad Rist und erhielt dafur 250 Gulden Das Altarblatt aus dem 19 Jahrhundert wird von zwei korinthischen Saulenpaaren flankiert Die beiden Seitenaltare ahneln dem Hauptaltar in Gestaltung und Aufbau so dass sie sicherlich dem gleichen Meister zuzuordnen sind Die Gemalde stammen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Das Altarblatt des rechten Seitenaltares mit der Darstellung der 14 Nothelfer wird Johann Baptist Heel zugeschrieben der das Hauptbild des linken Seitenaltares signierte Hier ist der Tod Josephs dargestellt Das bedeutendste Ausstattungsstuck ist die ungewohnliche farbig gefasste Kanzel aus der Zeit um 1742 Der Kanzelkorb wird von vier Volutenanschwungen mit den Evangelistensymbolen getragen Die Brustung tragt Dekorationen aus Bandelwerk Blatt und Blutenranken Der Schalldeckel hat die Form einer flachen Muschel Daruber stehen vier Vasen und ein Blumenkorb zwischen Volutenschwungen Den Abschluss bilden das Buch mit den sieben Siegeln das Lamm Gottes die Gesetzestafeln und die Eherne Schlange am Kreuz Die Kreuzwegstationen aus der Zeit um 1769 werden dem Augsburger Joseph Mages zugeschrieben Sie stammen ursprunglich aus der 1945 abgebrannten Schlosskapelle in Hardt Literatur BearbeitenGeorg Dehio bearbeitet von Bruno Bushart und Georg Paula Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03008 5 Munchen Berlin 1989 S 890 891 Wilhelm Neu Frank Otten Landkreis Augsburg Bayerische Kunstdenkmale Kurzinventar Munchen 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Laurentius Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Reinhartshausen St Laurentius Bistum Augsburg Denkmalliste fur Bobingen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 7 72 125 20 48 2568 10 731 Koordinaten 48 15 24 5 N 10 43 51 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Laurentius Reinhartshausen amp oldid 218542098