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Die katholische Kirche St Laurentius in Pflugdorf einem Ortsteil der Gemeinde Vilgertshofen im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech wurde an der Stelle eines oder mehrerer mittelalterlicher bzw fruhneuzeitlicher Vorgangerbauten 1 in der Mitte des 18 Jahrhunderts im Stil des Rokoko errichtet Die dem Heiligen und Martyrer Laurentius von Rom geweihte Kirche ist eine Filialkirche der Mutterpfarrei Stadl im Bistum Augsburg und gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 2 Filialkirche St LaurentiusHeiliger Laurentius am VorzeichenChor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Emporenbilder 4 Deckenfresken 5 Stuck 6 Ausstattung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrei Pflugdorf wird im Jahr 1420 erstmals schriftlich erwahnt 1598 gelangte sie in den Besitz des Benediktinerklosters Andechs das 1608 eine bereits bestehende Kirche vergrossern liess Um 1755 58 liess der Abt Bernhard Schutz durch den Munchner Hofmaurermeister Lorenz Sappel auf einer Anhohe sudlich des Dorfplatzes eine neue Kirche errichten Bei der Aussenrenovierung im Jahr 1981 wurde die aus der Bauzeit stammende in rosaroter Farbe aufgemalte Pilastergliederung wieder freigelegt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Vor der Westfassade steht der Glockenturm dessen Eckpilaster und Gesimsgliederung wie die des gesamten Aussenbaus aufgemalt sind Der Turm besteht aus einem funfgeschossigen Unterbau der noch aus einer Vorgangerkirche stammt und einem oktogonalen Aufbau mit geschwungenem Gesimsabschluss Er wird von einer Zwiebelhaube mit spitz zulaufendem Aufsatz bekront Im sudlichen Chorwinkel ist die mit einem Walmdach gedeckte Sakristei angefugt Das Portal ist in das mit einem Satteldach gedeckte und von einem Ovalfenster durchbrochene Vorzeichen vor der Westachse des sudlichen Langhauses integriert Im Giebel des Vorzeichens steht in einer Nische eine Figur des heiligen Laurentius des Kirchenpatrons nbsp WestemporeInnenraum Bearbeiten Das einschiffige Langhaus ist in drei Achsen gegliedert und wird von einem flachen Tonnengewolbe mit Stichkappen gedeckt die auf kraftigen Gebalkstucken aufliegen Ein hochansetzender Rundbogen fuhrt zum eingezogenen dreiseitig geschlossenen Chor der ebenfalls von einer Stichkappentonne uberwolbt wird Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Doppelempore mit geraden Brustungen Emporenbilder BearbeitenDie Bilder der unteren Empore werden Johann Baptist Baader um 1717 1780 der auch als Lechmaler oder Lechhansl bekannt ist 3 bzw dem Luftlmaler Franz Seraph Zwinck 1748 1792 aus Oberammergau 4 zugeschrieben Sie zeigen weitere Szenen aus der Legende des heiligen Laurentius Links wird er von Papst Sixtus II der unter Kaiser Valerian ebenfalls den Martyrertod starb verabschiedet in der Mitte verteilt Laurentius die Schatze der Kirche und rechts wird er gefoltert nbsp Laurentius wird von Papst Sixtus verabschiedet nbsp Laurentius verteilt die Schatze der Kirche nbsp Laurentius wird gefoltertDeckenfresken Bearbeiten nbsp Deckenfresko im Langhaus nbsp Deckenfresko im ChorDie Deckenfresken im Chor und im Langhaus wurden um 1757 gemalt Sie tragen keine Signatur und werden Johann Baptist Zimmermann 1680 1758 und seiner Werkstatt zugeschrieben Die Fresken sind dem heiligen Laurentius dem Schutzpatron der Kirche gewidmet Auf dem Langhausfresko steht er vor dem Kaiser Valerian auf dem Chorfresko halt er die Martyrerpalme in der Hand Ein Engel tragt den Rost auf dem er das Martyrium erlitt zwei weitere Engel reichen ihm den Lorbeerkranz Laurentius wird als Diakon mit einer Dalmatik bekleidet dargestellt Die emblematischen Darstellungen auf den Stichkappen sind in monochromen Farben in Grau und Sepia Tonen gehalten Stuck BearbeitenDer feine in Gold gefasste Stuckdekor im Stil des Rokoko wurde von einem nicht bekannten Meister ausgefuhrt hinter dem man Tassilo auch Thassilo Zopf 1723 1807 aus Wessobrunn vermutet Die Deckenfresken sind von profilierten Stuckrahmen eingefasst die kleineren emblematischen Darstellungen werden von Rocaillekartuschen gerahmt die Apostelleuchter sind von Rankenwerk umgeben In der Stuckkartusche uber dem Chorbogen erkennt man das Doppelwappen des Klosters Andechs und des Abtes Bernhard Schutz der den Bau der Kirche in Auftrag gab nbsp Stuckkartusche mit emblematischer Darstellung nbsp Stuckkartusche mit dem Wappen des Klosters Andechs und des Abtes Bernhard Schutz nbsp ApostelleuchterAusstattung Bearbeiten nbsp HochaltarDer buhnenartige Hochaltar aus Stuckmarmor stammt wie die beiden Seitenaltare aus der Bauzeit und ist eine Arbeit von Tassilo Zopf Die weiss gefassten Holzfiguren der heilige Vitus und der heilige Stephanus sowie die die Figuren des heiligen Florian und des Johannes Nepomuk uber den seitlichen Durchgangen wurden in der Werkstatt von Franz Xaver Schmadl geschaffen Das Altarblatt stellt das Martyrium des Kirchenpatrons dar das Auszugsbild zeigt den Erzengel Michael mit der Seelenwaage Beide Bilder wurden wie die der Seitenaltare von Johann Baptist Baader gemalt Auf dem Altarblatt des linken Seitenaltars ist Maria Tempelgang und im Auszug die heilige Barbara dargestellt Das Gemalde des rechten Altars das mit der Jahreszahl 1760 bezeichnet ist stellt den heiligen Silvester und das Auszugsbild die heilige Katharina dar Die kleinen Apostelfiguren uber den Weihekreuzen sind Arbeiten aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Die kleinfigurige Madonna mit Kind im Strahlenkranz an der sudlichen Langhauswand wird in die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts datiert Die weiss gefasste und vergoldete Kanzel weist an ihrem Schalldeckel das Wappen des Andechser Abtes Johann VI Baptist Bergmann auf der sie 1776 der Kirche stiftete Der Korb ist mit gedrehten Saulchen verziert Die 14 Olgemalde der Kreuzwegstationen sind mit vergoldeten Rokokorahmen versehen und stammen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Gegenuber dem Eingang hangt ein von gedrehten Saulen und einem gesprengten Giebel gerahmtes Tafelbild mit der Darstellung des heiligen Laurentius das vor 1700 datiert wird Die Kirche besitzt eine Weihnachtskrippe mit uber 200 Figuren die nach 1700 vermutlich in der Luidlwerkstatt in Landsberg am Lech entstanden und deren originale Gewander noch teilweise erhalten sind nbsp Kanzel nbsp Tafelbild mit Darstellung des heiligen Laurentius nbsp Madonna aus der zweiten Halfte des 17 JahrhundertsLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 967 968 Karl Gattinger Grietje Suhr Landsberg am Lech Stadt und Landkreis Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 14 Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2449 2 S 810 813 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Laurentius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche St Laurentius Pflugdorf Gemeinde VilgertshofenEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Vilgertshofen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 8031 0144 Denkmalliste fur Vilgertshofen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 81 133 16 Karl Gattinger Grietje Suhr Landsberg am Lech Stadt und Landkreis Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 14 Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2449 2 S 811 Kirche St Laurentius Pflugdorf Gemeinde Vilgertshofen47 96643 10 91926 Koordinaten 47 57 59 1 N 10 55 9 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Laurentius Pflugdorf amp oldid 238306300