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Die romisch katholische Stadtpfarrkirche St Johannes der Taufer steht an der Sudseite des Melchior Otto Platzes in der oberfrankischen Stadt Kronach Das in Teilen bereits aus dem 14 Jahrhundert stammende und heute unter Denkmalschutz stehende Bauwerk ist dem Heiligen Johannes der Taufer geweiht St Johannes der Taufer vom Hussitenplatz gesehenChorartiger Westbau der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Glocken 4 Olberg 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Grabplatte der Amalia Maria von WolfsthalDie Existenz einer Pfarrei ist in Kronach bereits fur die zweite Halfte des 12 Jahrhunderts belegt Hierzu gehorte auch ein Kirchengebaude das sich vermutlich am Standort der heutigen Johanneskirche befand und dessen Hauptbau zu Beginn des 15 Jahrhunderts einsturzte Die heutige Pfarrkirche wurde im Wesentlichen in drei Bauphasen errichtet Bereits im fruhen 14 Jahrhundert entstanden der Chorbereich und der untere Teil des Turmes der 1345 eine Hohe von vier Geschossen erreichte Nach dem Einsturz des Vorgangerbaus im Jahr 1404 entstand zwischen 1406 und 1408 das dreischiffige Langhaus und um 1510 20 wurde mit der Errichtung des chorartigen Westbaus begonnen Dessen Fertigstellung zog sich jedoch bis 1630 hin da der Bau der Kronacher Johanneskirche wie bei vielen anderen in dieser Zeit entstandenen Kirchen uber den Handel mit Ablassbriefen finanziert wurde Durch die Reformation kam dieser Handel zum Erliegen wodurch die erforderlichen Geldmittel fehlten Dem Kirchturm wurden zwischen 1551 und 1558 durch Baumeister Matthes Schmidt zwei weitere Geschosse und ein Spitzhelm aufgesetzt Im Jahr 1770 wurde an der Sudseite des Chores ein Sakristeigebaude angefugt Die Innenausstattung von St Johannes wurde im Laufe der Zeit mehrmals verandert Ursprunglich der Bauzeit der Kirche entsprechend im Stil der Gotik gehalten wurde der Innenraum in den 1650er und 1660er Jahren mit einer barocken Ausstattung versehen Um 1890 wurden diese barocken Elemente wieder weitgehend entfernt und durch eine der Stilrichtung der Neugotik entsprechende Einrichtung ersetzt Bei Ende der 1950er Jahre durchgefuhrten Renovierungsarbeiten wurden diese abwertend als Schreinergotik bezeichneten Objekte zugunsten einer Regotisierung der Kirche wieder entfernt Ein Teil der neugotischen Ausstattung kehrte jedoch im Zuge einer Ende der 1970er Jahre erfolgten Renovierung des Bauwerks mit teilweiser Umgestaltung des Innenraumes wieder in die Kirche zuruck Um die Kirche herum befand sich in fruherer Zeit ein Friedhof worauf zahlreiche Inschriften in der Kirchenmauer und die Grabplatte der Amalia Maria von Wolfsthal 1688 an der Ostseite des Chores hinweisen Die im 16 Jahrhundert in unmittelbarer Nachbarschaft der Johanneskirche errichtete Annakapelle diente als Friedhofskapelle und Beinhaus fur den Friedhof bis dieser im 19 Jahrhundert aus Platzmangel durch einen neuen ausserhalb der Kronacher Altstadt gelegenen Friedhof ersetzt wurde Auch die Kirche selbst diente als Grabstatte fur Geistlichkeit und Adel wie entsprechende Funde bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1957 belegen Von Ende August 2018 bis Anfang Juni 2019 wurden an der Westfassade und am Dach des Kirchenschiffes Sanierungsarbeiten durchgefuhrt Bei Untersuchungen am Sandsteinmauerwerk waren Schaden festgestellt worden die die Statik des Gebaudes beeintrachtigen konnten Im Zuge von Sanierungsmassnahmen zur Stabilisierung der Dachkonstruktion in den Jahren 1976 77 waren Schaden am Mauerwerk lediglich kosmetisch beseitigt worden 1 2 Die Sanierung sollte ursprunglich im November 2018 abgeschlossen sein Jedoch wurde beim Offnen der Traufe festgestellt dass die Arbeiten am Dach des Gebaudes in den 1970er Jahren teilweise nicht mit der notwendigen Sorgfalt durchgefuhrt wurden was zu weiteren Schaden an der Dachkonstruktion fuhrte Durch die erforderliche Beseitigung dieser Schaden wurde die Sanierung des Kirchengebaudes erst im Juni 2019 abgeschlossen 3 4 Architektur Bearbeiten nbsp Johannesportal an der Nordseite der KircheDie Stadtpfarrkirche St Johannes der Taufer ist eine aus Sandsteinquadern hauptsachlich im Stil der Gotik errichtete Hallenkirche mit dreischiffigem Langhaus Ostlich des Langhauses befindet sich der eingezogene Chor mit Funfachtelschluss an dessen Nordseite der etwa 35 Meter hohe Kirchturm mit Spitzhelm und an der Sudseite ein Sakristeigebaude Im Westen schliesst sich an das Langhaus der ebenfalls chorartige Westbau an An dessen Nordseite befindet sich das bereits 1498 von Hans Hartling angefertigte aufwendig gearbeitete Johannesportal das dem erst gut ein Jahrzehnt spater begonnenen Westbau wohl nachtraglich angefugt wurde Das von zwei Fialen flankierte spitzbogige Portal wird von einem schwungvoll verlaufenden mit Krabben verzierten Kielbogen umschlossen Auf einer Konsole im Giebelfeld steht die Figur des heiligen Johannes bei der es sich jedoch um eine Nachbildung handelt Die originale Sandsteinfigur befindet sich als Leihgabe der Katholischen Kirchenstiftung in der Frankischen Galerie auf der Festung Rosenberg Weitere einfacher gehaltene Portale fuhren an der Westseite des Westbaus und an der Nord und der Sudseite des Langhauses in den Innenraum Glocken BearbeitenNr Name Gussjahr Gusszeit Giesser Gussort Masse kg Schlagton Schlagwerk1 St Marien 1651 Andreas Limmer Kronach 2280 h0 Stunde2 St Michael 1652 Andreas Limmer Kronach 1100 e13 St Laurentius 1651 Andreas Limmer Kronach 1100 a1 Viertelstunde4 Messglocklein 1300 1400 unbekannt 115 fis25 St Johannes der Taufer 1789 I Keller Bamberg 53 a2Olberg BearbeitenAn der Nordseite des Langhauses in einer Nische links neben dem Johannesportal war ursprunglich ein im Kern spatmittelalterliches kapellenartiges Gewolbe mit einer 1714 vom Bamberger Hofbildhauer Johann Nikolaus Resch geschaffenen Darstellung der Olberg Szene angebaut Im Jahr 1864 wurde der Olberg von dort entfernt und um etwa 20 Meter an den heutigen Standort direkt an der Stadtmauer an der Westseite des Melchior Otto Platzes versetzt Die beiden Statuen an den Seiten des Bauwerks der unter dem Kreuz gefallene Christus und die Schmerzhafte Muttergottes gehorten nicht von Anfang an zum Olberg sie flankierten ursprunglich den Eingang des Kirchhofes der St Johannes fruher umgab Quellen BearbeitenTilmann Breuer Landkreis Kronach Bayerische Kunstdenkmale Band 19 Deutscher Kunstverlag Munchen 1964 DNB 450619354 S 68 75 Informationstafeln des Lions Club Kronach an Kirche und Olberg Stadtpfarrkirche St Johannes der Taufer Katholisches Pfarramt St Johannes abgerufen am 10 Januar 2013 Carolin Polter Lang gehegter Wunsch wird wahr Neue Presse Coburg 3 August 2012 abgerufen am 16 Januar 2013 Ludwig Hertel Geschichte Kronachs in Strassennamen Ein Fuhrer durch die 1000 jahrige frankische Kleinstadt 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Kronach 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes der Taufer Kronach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Heike Schulein Schaden an der Stadtpfarrkirche In Neue Presse Coburg 20 September 2018 S 16 Heike Schulein Das Mauerwerk zeigt Risse In inFranken de 20 September 2018 abgerufen am 3 November 2018 Heike Schulein Bose Uberraschung im Gotteshaus In Neue Presse Coburg 26 Oktober 2018 S 11 Heike Schulein Altes Gotteshaus in neuem Glanz In Neue Presse Coburg 14 Juni 2019 abgerufen am 14 Juni 2019 50 240126 11 323817 Koordinaten 50 14 24 5 N 11 19 25 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes der Taufer Kronach amp oldid 236978834