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Die Pfarrkirche St Bartholomaus tschechisch Kostel sv Bartolomeje in der tschechischen Stadt Prebuz deutsch Fruhbuss ist ein spatbarocker Kirchenbau der in den Jahren 1779 bis 1787 errichtet wurde und seit 1958 ein geschutztes Kulturdenkmal ist St Bartholomaus BasisdatenKonfession romisch katholischOrt Prebuz TschechienDiozese Bistum PilsenPatrozinium Bartholomaus Apostel BaugeschichteBauherr Herrschaft HeinrichsgrunBauzeit 1779 1787BaubeschreibungEinweihung 1787Baustil BarockFunktion und TitelPfarrkircheKoordinaten 50 21 54 3 N 12 37 10 4 O 50 3650733 12 6195475 Koordinaten 50 21 54 3 N 12 37 10 4 O Kirchenschiff Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgangerbau 1 2 Gegenwartiger Kirchenbau 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Bestattungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgangerbau Bearbeiten Die heutige Kirche ist wohl bereits der dritte Sakralbau in Fruhbuss Nach dem ortlichen Gerichtsbuch von 1543 gab es in Fruhbuss das ehemals zum Pfarrsprengel Neudek und danach zum Pfarrsprengel Heinrichsgrun gehorte im Jahre 1555 eine eigene Kirche oder Kapelle anderen Angaben zufolge schon um 1500 1 Moglicherweise konnte die Existenz eines ersten Gotteshauses in Fruhbuss noch fruher anzusetzen sein Darauf deutet ein erhaltenes spatgotisches Taufbecken aus dem 15 Jahrhundert sowie das angebliche Grundungsjahr der Bergbausiedlung 1347 2 hin In den Jahren 1567 und 1586 wird ausserdem eine Pfarre bzw Pfarrhaus erwahnt Seit wann die Kirche unter dem Patrozinium des heil Apostels Bartholomaus steht ist nicht bekannt Bereits 1552 liess Graf Viktorin Schlick I hier mit Johannes Frentzel aus Lossnitz einen lutherischen Prediger einsetzen 3 Die alte Kirche mit umgebenden Friedhof muss sich auf Grundstuck des Hauses Nr 162 befunden haben wie Bauarbeiten auf dem Gelande wo man menschliche Knochen und Gerippe fand belegen Ein zweiter Kirchenbau wurde um das Jahr 1578 errichtet So ist in den Eintragungen des ortlichen Gerichtsbuches vom 24 August 1578 zu lesen das Georg Lorenz auf Befehl des Grafen Viktorin Schlick II mit Wissen und Willen des Gerichts und der vier Viertelmeister ein Stuck Gemeindegrund fur einen Kirchenneubau verliehen bekam Am 1 Oktober 1606 berief der damalige Grundherr Niklas von Globen den Magister Adam Zephelius aus Falkenau zum Predigtamt von Fruhbuss und Schonlind Im Zuge der Gegenreformation mit der Vertreibung des letzten protestantischen Pfarrers Matthaus Betulius 1624 aus Fruhbuss wurde das Gotteshaus fur den katholischen Gottesdienst verwendet Die nun katholische Pfarre war vorlaufig unbesetzt und wurde von der Pfarrei Heinrichsgrun mitbetreut Jedoch blieb die Bevolkerung zunachst uberwiegend lutherisch So gab es noch 1672 im Ort 400 Ketzer die meist in die protestantischen Kirchen von Klingenthal oder Markneukirchen zur Messe gingen dem gegenuber standen nur 22 Bekehrte Dies sollte sich erst 1679 mit der Anstellung eines eigenen Seelsorges fur Fruhbuss des Paters Daniel Joseph Mayer andern dem es gelang bis zum Jahre 1684 394 Protestanten zum Katholizismus zu bekehren Am 17 Juni 1766 ubernachtete Kaiser Joseph II im ortlichen Pfarrhaus und wohnte am darauf folgenden Morgen einer hl Messe in der Kirche bei Da die Kirche und Pfarrei zu diesem Zeitpunkt baufallig war gab wohl der Kaiser die Anregung zur Errichtung eines neuen Gotteshauses Gegenwartiger Kirchenbau Bearbeiten Der Grundstein fur den heutigen Kirchenbau der sich auf der rechten Seite unter dem grossen Tor befindet wurde im Jahre 1779 gelegt Dabei wurde zum Gedenken ein Marientaler und weitere Munzen in ein ausgehauenes Behaltnis des Steins der die Jahreszahl 1779 tragt eingemauert Die Bauaufsicht hatte der damalige Kantor und Schulaufseher Wenzel Krisch der den Bauplatz von seinem eigenen Garten zur Verfugung stellte Die Plane stammen von den Baumeister Johann Andreas Leistner aus Falkenau Der Baukosten beliefen sich auf 6541 fl und wurden von den Pfarreien Falkenau Graslitz Heinrichsgrun Schonlind und Schonau aufgebracht Von der Obrigkeit der Herrschaft Heinrichsgrun kam nur das Bauholz im Wert von 300 fl Die Bauarbeiten waren erst 1787 abgeschlossen Beim verheerenden Stadtbrand vom 25 Juli 1869 blieb die Kirche unversehrt Eine letzte umfassende Renovierung fand in den Jahren 1936 bis 1938 statt Dabei wurde der Aussenputz erneuert und das Schindeldach durch ein Schieferdach ersetzt Nach der Vertreibung der deutschen Bevolkerung war die Kirche lange unbenutzt und befindet sich seither in einem sanierungsbedurftigen Zustand So war das Kirchendach letztmals 1965 repariert worden Durch die eintretende Feuchtigkeit hatten sich im Kircheninneren Wasser und Stockflecken gebildet Im Jahre 2012 wurden dank Spenden von ehemaligen deutschen Einwohnern und finanziellen Zuwendungen des Kulturministeriums der Tschechischen Republik sowie der Gemeinde dringende Renovierungsarbeiten am Dach durchgefuhrt Nur ab und zu finden noch Gottesdienste statt Architektur BearbeitenDie Kirche besitzt eine einseitige rechteckige Struktur mit einem halbkreisformigen Abschluss des Presbyteriums und einer rechteckigen Sakristei Die Westfassade ist durch zwei Pilaster geteilt Das Portal mit der Jahreszahl 1787 ist mit einem dreieckigen Schild abgeschlossen Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenansichtIm Kircheninneren befindet sich ein spatgotisches steinernes Taufbecken aus dem 15 Jahrhundert sowie ein seltenes gotisches polychromes Kruzifix aus der Zeit um 1500 Der spatbarocke Hauptaltar gestiftet von dem Burger Franz Funk wurde in Eger gefertigt Das Bildnis des hl Bartholoma schuf der Maler Franz Sattler aus Heinrichsgrun Die gezimmerte Kanzel stammte von einem Tischler aus Falkenau Ein Gemalde das Fruhbuss nach dem Stadtbrand zeigt wurde von Richard Dotzauer gespendet Die barocke Orgel ist von 1828 Im Turm hangt eine wertvolle Renaissanceglocke aus Zinnbronze die 1565 von Meister Wolfgang Hilger aus Barringen gegossen wurde Sie hat einen Durchmesser von 650 mm und ein Gewicht von 160 kg Die Aufschrift lautet VERBUM DEI MANET IN AETERNUM 4 Bestattungen BearbeitenIn der Kirche bei der Chorzelle befindet sich ein Granitgrabstein mit der Signatur W K C und der Jahreszahl 1779 Dort wurde der Geistliche Wenzel Krisch bestattet Sohn des gleichnamigen Kantors der dreieinhalb Jahre Kaplan in Neurohlau war und etwa zur gleichen Zeit starb als der Bau der Kirche begonnen wurde Literatur BearbeitenAlfred Riedl Die Pfarrei Fruhbuss im 16 und 17 Jahrhundert Franz Achtner Dort oben am Gebirgskamm Die Kirchenchronik von Fruhbuss und das GrafenwirtshausWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Church of Saint Bartholomew in Prebuz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rimskokatolicka farnost Kraslice Kostely Kirchen Kostel Prebuz a historie obce Abgerufen am 8 Mai 2018 tschechisch St Bartholomaus Kirche Der Bergbaulehrpfad Fruhbuss Abgerufen am 8 Mai 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd Elbogner Kreis 1847 J G Calve 1847 google de abgerufen am 1 Mai 2018 Technicke pamatky P S Nakl Libri 2003 ISBN 978 80 7277 045 8 google de abgerufen am 2 Mai 2018 Pfarrei Fruhbuss GenWiki Abgerufen am 2 Mai 2018 Mittheilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 1918 google de abgerufen am 23 Dezember 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Bartholomaus Prebuz amp oldid 218284068