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Die St Michaelis Kirche ist eine evangelisch lutherische Kirche im Landkreis Luchow Dannenberg Sie wurde 1912 13 im neugotischen Stil erbaut und bestimmt durch ihre erhohte Lage das Ortsbild von Schnega Die Kirche tragt ihren Namen nach dem Erzengel Michael St Michaelis Kirche in SchnegaBlick aus dem Langhaus zum Altarraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Glasfenster in der Turmhalle 3 2 Holzdecke im Kirchenschiff 3 3 Chorraum 3 4 Altar 3 5 Kanzel 3 6 Orgel 3 7 Glocken 3 8 Sonstiges 4 Kirchengemeinde 5 Kirche als Fledermausquartier und FFH Gebiet 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ursprung der Kirche in Schnega war vor uber 900 Jahren jedoch ist dies durch keine Quelle nachweisbar Im 12 Jahrhundert wurde belegt dass sie als eine Propsteikirche eine uberregionale Bedeutung besass Dieses wurde in der Taxa procurationum Verdensis Diocesis Sec XV des Verdener Copiars erwahnt Als erster Propst konnte ein Fridericus nachgewiesen werden da dieser in einer Urkunde vom 19 Oktober 1264 genannt wird Bis zum Jahre 1543 folgten ihm insgesamt acht weitere Propste Seit 1302 wurde das Patronat vom Kloster Diesdorf Altmark spater von der Adelsfamilie v Bodendieck und seit Ende des 17 Jahrhunderts bis heute von der Familie der Freiherren Grote bzw heute deren Erben aus der Familie von Reden ausgeubt Architektur BearbeitenDie erste Kirche war ein aus Findlingen errichteter Bau mit einem runden gedrungenen Turm und einer Holzbalkendecke Im 14 Jahrhundert wurde sie erheblich erweitert Von dieser gotischen Kirche sind aber nur noch der backsteingotische Chor und das aus Feldstein errichtete Untergeschoss des Turms erhalten Der Chor besteht aus einem Joch mit Kreuzrippengewolbe und der Apsis mit Sterngewolbe Der Turm hatte im 14 Jahrhundert einen querrechteckigen Grundriss bekommen Das Ubrige an mittelalterlicher Bausubstanz fiel der neugotischen Erweiterung von 1912 bis 1913 zum Opfer nachdem es schon im 17 und 18 Jahrhundert Veranderungen gegeben hatte In die Seitenwande waren grossere Fensteroffnungen eingelassen und an beiden Langsseiten um mehr Sitzmoglichkeiten zu schaffen Emporen angebracht worden Um den gestiegenen Anspruchen der wachsenden Gemeinde zu genugen wurde eine Erweiterung des Gotteshauses beantragt Am 25 Oktober 1911 genehmigte das Konigliche Konsistorium in Hannover die Plane Somit wurde 1912 13 der heutige Kirchenbau errichtet Der Entwurf stammte von dem Architekten Alfred Sasse in Hannover Linden Das neugotische Langhaus schmucken an beiden Seiten je drei dekorative Staffelgiebel nach dem Vorbild mancher Kirchen der norddeutschen Backsteingotik Sein Innenraum hat eine flache Decke im Kontrast zu den Gewolben des Chors die eine uppige Bemalung erhielten Die neu gebaute Kirche prasentiert sich auch heute noch als eine der prachtigsten Dorfkirchen in Niedersachsen Ursprunglich sollten die Baukosten 63 000 Mark betragen doch diese Summe wurde erheblich uberschritten Die Schlussrechnung der Baukosten betrug rund 149 500 Mark die durch Kredite Spenden und Kirchensteuern finanziert wurde Ausstattung Bearbeiten nbsp Kirchenfenster nbsp Deckenverzierung nbsp Deckenverzierung nbsp Altar nbsp Kanzel nbsp Orgel nbsp Epitaph nbsp Turm mit PortalGlasfenster in der Turmhalle Bearbeiten Bei der Renovierung im Jahr 1976 wurden die farbigen Fenster in der Eingangshalle von dem Kunstler Siegfried Stege aus Schwarmstedt angefertigt Das rechte Fenster zeigt entsprechend der Namensgebung der Kirche den Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen als Verkorperung des Bosen Offb 12 7 10 LUT Das linke Fenster zeigt eine Pelikanmutter die ihr Junges mit dem eigenen Herzblut nahrt ein Symbol fur die Liebe Gottes in Christus Holzdecke im Kirchenschiff Bearbeiten Die reiche Bemalung der Holzdecke zeigt Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament Chorraum Bearbeiten Vor 1900 gab es keine bunten Kirchenfenster oder reiche Ausmalung des gotischen Chorraums diese erfolgte 1913 und wurde teilweise mit Namen des Patronats und des Architekten versehen An den Seiten stellen die Wandbilder das Gleichnis von den klugen und den torichten Jungfrauen dar Mt 25 1 13 LUT 1976 wurde bei Renovierungsarbeiten die Tafelung hinter dem Altar entfernt sodass nun die Weihekreuze wieder sichtbar sind Altar Bearbeiten nbsp Alter Standort des Altars in Wieren von 1464 bis 1854Der spatgotische Flugelaltar ist einer der schonsten und besterhaltenen im Landkreis Er wurde von einem unbekannten Luneburger Meister in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts geschaffen und stand ursprunglich in der Alten Kirche in Wieren wo er 1464 im Rahmen des dortigen gotischen Innenausbaus aufgestellt wurde Er stand durchgangig bis 1854 in Wieren bis er schliesslich nach Schnega verkauft wurde Die Kreuzigung zwischen den Schachern ist im Mittelteil zu sehen links der Verrat des Judas und die Geisselung rechts das Gericht von Pontius Pilatus und die Kreuztragung Die beiden Flugel zeigen die elf Junger ohne Judas Iskariot und Paulus sowie vier heilige Martyrer Seit dem Mittelalter sind die Heiligenfiguren an ihren besonderen Attributen zu erkennen Kanzel Bearbeiten Im gleichen Stil wie die Holzeinbauten im Chorraum ist auch die Kanzel beim Neubau entstanden Bei der Restaurierung 1976 wurde dem Kanzeldeckel der seit 1715 uber dem Altar hing seine ursprungliche Farbgebung wiedergegeben Die Kanzeldeckelumschrift lautet Rufe getrost schone nicht Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkundige meinem Volk ihr Ubertreten und dem Hause Jacob ihre Sunde Jes 58 1 LUT Den barocken Kanzeldeckel zieren unterhalb des auferstandenen Christus die Evangelisten Matthaus Markus Lukas Johannes und die Apostel Petrus und Paulus Orgel Bearbeiten Aufgrund eines Holzwurmbefalls und der sich nicht bewahrenden Technik der Pneumatik konnte die pneumatische Orgel des damaligen Orgelbauers Furtwangler und Hammer nicht mehr repariert werden Die heutige Orgel mit 20 Registern wurde 1983 von dem Hannoverschen Orgelbauer Emil Hammer als mechanisches Werk neu aufgebaut Es wurde versucht vorhandene Teile weiterzuverwenden oder umzubauen Die Ornamentteile rechts und links entsprechen dem Jugendstil Das Wappen des Herzogs von Cumberland erkennt man oben in der Mitte zwischen den anderen Figuren da Ernst August sich 1913 an der Orgel finanziell beteiligte Die Orgel wurde 2012 generaluberholt und neu gestimmt nbsp EisenglockenGlocken Bearbeiten Im Turm sind drei Glocken vorhanden Der Glockengiesser Bosse Jakobs aus Walsrode stellte im Jahr 1495 die mittlere Glocke her In gotischen Schriftzeichen eingegossen steht Jesus Maria bin ich genannt dazu ein Medaillon der Maria mit Kind Zwei Glocken wurden im Ersten Weltkrieg abgenommen und eingeschmolzen sie wurden 1924 durch Bronzeglocken ersetzt Im Zweiten Weltkrieg wurden die zwei Glocken erneut eingeschmolzen und 1952 durch Eisenglocken in Erinnerung an den 1943 gefallenen Patron der Kirche Ulrich Freiherr Grote ersetzt 1988 wurden sie wieder durch Bronzeglocken ersetzt da Eisenglocken nicht dauerhaft sind und ihren Klang verandern Die Eisenglocken stehen zur Erinnerung draussen vor der Kirche Sonstiges Bearbeiten Kleines Sandstein Epitaph in Renaissanceformen fur die 1604 verstorbene Maria Rexa von Bodendiek Aussen am Chor befindet sich der gut erhaltene Grabstein des Ludolph von Bodendiek 1628 Kirchengemeinde BearbeitenZur Kirchengemeinde in Schnega zahlen uber 22 Dorfer von denen drei im Landkreis Uelzen liegen Sie hat 1140 Gemeindemitglieder In den Orten Nienbergen Mussingen Schapingen und Thune stehen vier dazugehorige Kapellen Im Jahr 2005 schlossen sich die Pfarrstellen der Gemeinde Schnega und der Gemeinde Bergen 850 Gemeindemitgliedern zusammen Somit erstreckt sich das Pfarramt uber insgesamt 30 Ortschaften mit einer Entfernung von bis zu 18 Kilometern Im Pfarrhaus in Schnega neben der Kirche befindet sich der Sitz des Pfarramts und die Wohnung des Pastors Die Gemeinde in Schnega unterhalt die Friedhofe in Schnega Schapingen und Nienbergen Kirche als Fledermausquartier und FFH Gebiet BearbeitenDer Dachstuhl einschliesslich Turm der Kirche ist gemeinsam mit dem Dachstuhl einschliesslich Turm von St Johannis in Salzhausen 2004 als FFH Gebiet Mausohr Wochenstubengebiet Elbeeinzugsgebiet ausgewiesen worden Auf dem Dachstuhl einschliesslich Turm der Kirchen befinden sich jeweils eine Wochenstube der Fledermausart Grosses Mausohr Myotis myotis 1 Literatur BearbeitenWolfgang Meltzingen Horst W Rakow Ev luth St Michaelis Kirche zu Schnega Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michaelis Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien heidekirchen de Beschreibung der Kirche Schnega abgerufen am 2 April 2016 schnega de 100 Jahre Kirche Schnega abgerufen am 2 April 2016Einzelnachweise Bearbeiten 2727 332 Mausohr Wochenstubengebiet Elbeeinzugsgebiet FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Abgerufen am 25 November 2017 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar 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