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Die evangelisch reformierte St Maria Kirche in Marienchor befindet sich im ostfriesischen Rheiderland Die Saalkirche aus Backstein mit Westturm auf einer Warft geht im Kern auf das Jahr 1668 zuruck und hat ihre massgebliche klassizistische Gestalt am Ende des 18 Jahrhunderts erhalten St Maria Kirche Marienchor von Suden mit schiefem TurmBauensemble auf der Warft mit ehemaligem Pfarrhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baubeschreibung 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte und Baubeschreibung BearbeitenDie jetzige Kirche hat in vorreformatorischer Zeit wahrscheinlich einen Vorgangerbau gehabt da sie eine Glocke von 1479 von Barthold Klinghe Sohn von Ghert Klinghe besass Der Name der Kirche weist darauf hin dass sie in vorreformatorischer Zeit der heiligen Maria geweiht war Im Mittelalter gehorte Marienchor zur Propstei Hatzum im Bistum Munster wurde um 1500 aber widerrechtlich der Johanniterkommende Dunebroek einverleibt 1 Im Zuge der Reformation schloss sich die Gemeinde zunachst dem lutherischen und schliesslich dem reformierten Glauben an 1660 wurde der lutherische Pastor abgesetzt 2 Im Jahr 1668 wurde eine barocke Predigtkirche errichtet die den Bedurfnissen des reformierten Bekenntnisses entsprach Im Laufe der Zeit versackte das Gebaude allerdings und geriet in leichte Schieflage da man auf ein Fundament verzichtet und das Gebaude uber der meterdicken Torfschicht gebaut hatte Im letzten Viertel des 18 Jahrhunderts wurde die Kirche fast vollstandig neu errichtet Nur die alte Ostwand blieb erhalten wahrend die Langseiten erneuert und ein Westturm angebaut wurden Die Jahreszahl 1798 uber dem Portal weist auf den Abschluss der Baumassnahmen Im 19 Jahrhundert sprang die Klinghe Glocke und wurde 1861 von Heinrich Ludwig Lohmeyer in Gutersloh umgegossen Im Jahr 1917 wurde sie an die Rustungsindustrie abgeliefert und eingeschmolzen Pastor Heinrich Gerhard Bokeloh war Mitglied der Bekennenden Kirche und verbrachte aufgrund einer regimekritischen Predigt ab 1939 mehrere Jahre im Gefangnis Marienchor hatte bis 1960 einen eigenen Pastor Heute wird die Kirchengemeinde zusammen mit Bohmerwold vom Jemgumer Pastor betreut In den 1970er Jahren wurde der Ostgiebel durch einen ortlichen Maurer neu aufgefuhrt Architektur Bearbeiten nbsp Ostliche Giebelwand mit der Jahreszahl 1668 nbsp Glocke von 1581Die geostete rechteckige Saalkirche ist ein Backsteinbau mit geradem Chorabschluss Je vier Rundbogenfenster an den Langsseiten die durch Pilaster gegliedert werden und zwei ostliche Rundbogenfenster belichten den Innenraum 3 Die vier Maueranker an der ostlichen Giebelwand zeigen das Baujahr 1668 an Nur die Ostwand weist die grossen Backsteine im Klosterformat auf wahrend an den Langseiten und am Westturm kleinere Backsteine Verwendung fanden Der kleine westliche Glockenturm reicht nahe an das alte Pastorat heran 4 Der aufgemauerte Turmschaft erstreckt sich bis zur Hohe des Dachfirstes des Schiffs und hat nach Suden und Norden je zwei Pilaster Er wird von einem Zeltdach bedeckt der von einem Turmknauf Kreuz und Wetterhahn als Wetterfahne bekront wird Der fensterlose Turm hat nach Suden und Norden unterhalb der Traufe je zwei rundbogige Schalllocher fur das Gelaut Eine kleine Renaissance Glocke von 1581 ist erhalten Schlagton g2 Gewicht um 120 kg Durchmesser 556 mm Sie tragt zwischen zwei umlaufenden Friesen die Inschrift HANS DER BORCH GOET MI TO EMBDEN M Vc LXXXI Das rundbogige Sudportal im Westturm ist im Schlussstein mit der Jahreszahl 1798 bezeichnet Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum Richtung Westen nbsp Verzierter KanzelkorbIn die Kirche wurde ein leicht gewolbtes holzernes Tonnengewolbe eingezogen Die polygonale holzerne Kanzel stammt ebenso wie das holzerne Kastengestuhl und der bronzene Leuchter aus dem Jahr 1668 als die Kirche erbaut wurde 3 Der Kanzelkorb hat rundbogige Kanzelfelder zwischen Ecksaulen Er tragt die Inschrift ANNO 1668 IS DISE STOLE GEMAKET Der kreisformige Schalldeckel wird an der Seite durch einen Kreuzbogenfries verziert Vor der Kanzel steht entsprechend reformierter Tradition ein schlichter Abendmahlstisch An der Westwand sind zwei Priechen eingebaut Im Chorraum sind drei Grabplatten von Pastoren aus dem 18 Jahrhundert eingelassen Zu den Vasa Sacra gehort eine 1867 gestiftete Kanne Becher Brotteller und Taufschale stammen aus dem 20 Jahrhundert Orgel Bearbeiten nbsp Orgelpositiv von 1953Zur Begleitung des Gemeindegesangs schaffte die Gemeinde zunachst ein Harmonium an das 1875 von der Stuttgarter Firma Gschwind gebaut worden war Das heutige Orgelpositiv wurde von der Firma Alfred Fuhrer im Jahr 1953 erbaut Es verfugt uber drei Register auf einem Manual und angehangtem Pedal 1962 wurde es von der Gemeinde erworben und nach Marienchor umgesetzt nachdem es zuvor in Bohmerwold in Privatbesitz war 5 Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C f3Gedackt 8 Nachthorn 4 Prinzipal B D 2 Pedal C d1angehangtSiehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenAnna Sophie Inden Text Martin Stromann Fotos Gottes Hauser im Rheiderland In Ostfriesland Magazin 2 2015 SKN Druck und Verlag Norden 2015 S 48 ff Monika van Lengen Rheiderlands Kirchen Entdeckungsreise zu Gotteshausern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands H Risius Weener 2000 Harald Vogel Reinhard Ruge Robert Noah Martin Stromann Orgellandschaft Ostfriesland Soltau Kurier Norden Norden 1995 ISBN 3 928327 19 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Kirchengemeinde auf reformiert de Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Marienchor PDF 0 7 MB Einzelnachweise Bearbeiten Menno Smid Ostfriesische Kirchengeschichte Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 6 Selbstverlag Pewsum 1974 S 42 Menno Smid Ostfriesische Kirchengeschichte Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 6 Selbstverlag Pewsum 1974 S 293 476 a b Monika van Lengen Rheiderlands Kirchen Entdeckungsreise zu Gotteshausern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands H Risius Weener 2000 S 21 Segebade Reformierte Kirchen an der Ems 1999 S 53 Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Marienchor abgerufen am 19 Dezember 2022 PDF Datei 24 kB Kirchen in der Gemeinde Jemgum Bohmerwolder Kirche Critzumer Kirche Ditzumer Kirche St Sebastians Kirche Hatzum Liudgeri Kirche Holtgaste Reformierte Kirche Jemgum St Maria Kirche Marienchor Midlumer Kirche Nendorper Kirche Oldendorper Kirche Pogumer Kirche 53 255002 7 315242 Koordinaten 53 15 18 N 7 18 54 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria Kirche Marienchor amp oldid 229183632