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Die gotische St Gallus Kirche in Lemwerder Altenesch ist eine einschiffige Backsteinkirche die dem heiligen Gallus einem Missionar aus Irland geweiht wurde St Gallus Kirche Altenesch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Einzelnachweise 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenAn der Stelle der heutigen Kirche stand bereits ein Vorgangerbau der wahrend der Schlacht bei Altenesch von 1234 verbrannt wurde In einer Tiefe von ca 1 80 Meter unter der Kirche ist das Feldsteinfundament dieses Baus noch vorhanden Dass an dieser Stelle also in geweihter Erde nach der Schlacht die gefallenen Stedinger Bauern die ja von der Kirche verketzert worden waren beerdigt sein sollen ist unwahrscheinlich der uberlieferte Ort des Massengrabs liegt vielmehr weiter sudlich 1 Die Kirche wurde 1299 erstmals urkundlich erwahnt Die Baugeschichte wird nicht einheitlich beschrieben doch stammen sicher wesentliche Teile aus jener Zeit 2 3 Die Kirche wurde zwischen 1998 und 2004 umfangreich saniert Die St Gallus Kirche ist das grossere von zwei Gotteshausern der Ev luth Kirchengemeinde Altenesch Lemwerder Der zweite Bau ist die Kapelle am Deich in Lemwerder nbsp Sudseite nbsp Nordwestansicht nbsp InnenraumArchitektur BearbeitenDie Kirche ist ein Saalbau mit etwas schmalerem polygonalem Chor Der Westwand ist ein holzerner Glockenturm von 1720 vorgesetzt Innen deckt eine Balkendecke das Kirchenschiff den Chorraum uberspannt ein barockes Holzgewolbe mit gewundenen Saulen und Schweifwerkdekor vom Anfang des 17 Jahrhunderts nbsp Evangelisten von der Munstermann Kanzel 1615Ausstattung BearbeitenDer zusammen mit dem Orgelprospekt von 1794 im Ostchor errichtete einheitlich hellgrau gefasste Altaraufbau ist ein typisches Beispiel fur den noch mit barocken Elementen durchsetzten fruhen Klassizismus An seine Ruckseite sind die Reste eines Beichtstuhls aus dem spaten 16 Jahrhundert versetzt Ludwig Munstermann schuf 1619 die zuletzt 2004 restaurierte Kanzel mit Darstellungen der Evangelisten und des Kirchenpatrons 4 Die Ausdrucksstarke seiner Figuren und die illusionistische Verkurzung der Nischentiefe in der diese stehen hebt die Gestaltung Munstermanns vor der seiner Zeitgenossen heraus In eine vergitterte Nische an der Chornordwand ist das Hochrelief einer Muttergottes im Gebetsgestus gestellt Aus ikonographischen Grunden handelt es sich bei diesem Schnitzwerk aus dem fruhen 15 Jahrhundert um das Fragment einer Marienkronung die vermutlich ursprunglich das Mittelbild eines Flugelaltars bildete Stilistisch ist die qualitatvolle Figur vergleichbar mit einer Gruppe bremischer Holzplastiken Die Wandmalereien aus dem 16 Jahrhundert stellen das Weltgericht die Heiligen Christophorus Jakobus mit dem Pilgerhut Johannes mit dem Giftpokal Petrus mit dem Schlussel und eine unbekannte Heilige dar Die Glocke angeblich von einem Bremer Glockengiesser Brand stammt aus dem Jahr 1790 5 Orgel Bearbeiten nbsp Wilhelmi Orgel von 1795Die Orgel wurde 1794 95 von dem Orgelbauermeister Georg Wilhelm Wilhelmy Stade erbaut und ist vermutlich sein letztes derart erhaltenes Instrument Die Orgel ist fast vollstandig erhalten Sie wurde zuletzt 2007 2008 durch Winold van der Putten umfassend restauriert wobei bei den original erhaltenen Registern zwei Tone erganzt wurden Das Instrument verfugt uber 18 Register auf zwei Manualen und Pedal Alle Werke haben die Kurze Oktave so dass das grosse Cis in allen Stimmen fehlt Der Subbass 16 stammt aus dem 19 Jahrhundert Dieses Register wurde auf einer separaten Lade hinterstandig aufgestellt 6 I Hauptwerk CD c31 Principal 8 2 Quinta Dena 16 3 Gedackt 8 4 Octav 4 5 Quinta 3 6 Octav 2 7 Mixtur IV8 Trompete 8 II Brustwerk CD c39 Quinta Dena 8 10 Octav 4 11 Flote 4 12 Sesquialtera II13 Dulcian 8 Tremulant Pedalwerk CD d114 Subbass 16 15 Octav 8 16 Octav 4 17 Posaune 16 18 Trompete 8 Einzelnachweise Bearbeiten Handbuch der Historischen Statten Bd 2 Niedersachsen und Bremen Stuttgart Kroner 1969 S 8 9 Laut Dehio S 127 ist der Chor ein alterer Teil das Schiff um 1400 angebaut die homepage der Kirchengemeinde bezeichnet unter Bezug auf archaologische Grabungen umgekehrt das Schiff als alteren Teil Die St Gallus Kirche Altenesch Memento des Originals vom 18 Mai 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wesermarsch kirche oldenburg de abgerufen am 18 Mai 2019 Wilhelm Knollmann Dietmar Jurgen Ponert Rolf Schafer Ludwig Munstermann Isensee Verlag Oldenburg 1992 S 187 188 Holger Reimers Ludwig Munstermann Zwischen protestantischer Askese und gegenreformatorischer Sinnlichkeit Jonas Verlag Marburg 1993 S 279 280 Gemeinde Lemwerder Sehenswurdigkeiten abgerufen am 18 Mai 2019 Orgel in Altenesch abgerufen am 4 Februar 2018 Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in der Landeskirche OldenburgLiteratur BearbeitenHans Bernd Rodiger Waldemar Reinhardt Friesische Kirchen Rustringen Friesische Wehde Butjadingen Stedingen und Stadt Wilhelmshaven Band 4 Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1982 S 108 Wilhelm Gilly Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land Baugeschichte und Bestandsaufnahme Isensee Verlag Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 126 6 S 146 f Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Munchen 1992 S 127 Dietmar J Ponert R Schafer Ludwig Munstermann Der Meister die Werkstatt die Nachfolger Text und Tafelband Oldenburg 2016 S 299 305 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Gallus Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Gallus Kirche Altenesch abgerufen am 18 Mai 2019 St Gallus im Denkmalatlas Niedersachsen53 127445484167 8 6234897375 Koordinaten 53 7 38 8 N 8 37 24 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Gallus Kirche Altenesch amp oldid 232824900