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St Trinit ist eine ehemalige Prioratskirche am Rande der kleinen franzosischen Gemeinde Saint Trinit auf dem Plateau d Albion zwischen Sault und Revest du Bion im Departement Vaucluse in der Region Provence Alpes Cote d Azur Die schlichte stilreine romanische Kirche steht auf einer weiten Lichtung die im Mittelalter auf Veranlassung der Herrschaften der Familie d Agoult und der Benediktiner der Abtei Saint Andre de Villeneuve les Avignon urbar gemacht wurde 1 St Trinit Gesamtansicht von SudenSt Trinit Chorjoch mit Apsis von ODie Kirche und das Dorf wurden in den ersten bekannten Dokumenten von 1082 und 1118 beide Sainte Trinite genannt Wann und weshalb der Name zu Saint Trinit abgeandert wurde daruber geben die Quellen keine Auskunft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 2 1 Inneres 2 2 Ausseres 3 Dekor 4 Vergleiche und Datierungen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenSt Trinit erscheint 1082 zum ersten Mal in schriftlichen Quellen In diesem Jahr schenkte der fruhere simonistische Bischof von Gap Ripert de Mevouillon aus einer der machtigsten Familien des Dauphine stammend der Abtei Cluny alle von seiner Mutter Percipia ererbten Landereien in den Bergen von Albion in der Diozese Sisteron namlich die Landereien von Labourette und von Vorze die durch jene von Barret von Ferrassieres von Sainte Trinte von Villeseche von Pierousse von Petit und von Redortiers begrenzt waren Labouret und Vorze bilden heute die Gemeinde Revest du Bion 1 Im Jahr 1118 bestatigte eine Bulle von Papst Gelasius II den Besitz der ecclesia Trinitatis cum ipsa villa der Kirche und des Dorfes Sainte Trinite der Abtei Saint Andre de Villeneuve les Avignon die dieses Priorat bis zum Ende des 18 Jahrhunderts behielt Somit durfte wohl sicher sein dass der Bau der heutigen Kirche von den Benediktinern des Mont Andaon veranlasst wurde und zwar vor 1118 Anscheinend betreute sie nie mehr als nur ein Monch namlich der Prior selbst 1 Uber Lage und Ausdehnung der Konventsgebaude geben die Quellen keine Auskunft Sie befanden sich aber vermutlich auf der Sudseite der Kirche Die Fertigstellung des altesten Teils der Kirche St Trinit das Chorjoch mit der Chorapsis wird anhand von Vergleichen mit anderen romanischen Bauwerken in der Region auf das zweite Viertel spatestens auf die Mitte des 12 Jahrhunderts datiert das Kirchenschiff in seinem fruhesten zweijochigen Zustand erst einige Jahrzehnte spater in der zweiten Halfte des gleichen Jahrhunderts 2 Zwischen beiden Bauabschnitten ist innen und aussen eine deutliche Trennfuge zuruckgeblieben die auf eine langere Unterbrechung der Bauarbeiten hindeutet Das Schiff trug einst ein sorgfaltig gemauertes Tonnengewolbe von dem an der Nordseite noch die ersten Schichten erhalten sind Das Gewolbe stand auf Entlastungsbogen der Blendarkaden der Langswande und wurde von jochteilenden Gurtbogen unterstutzt die in Wandpfeiler ubergingen Seine Ansatze wurden durch Bandfriese markiert Gegen Ende des 16 Jahrhunderts wahrend der Hugenottenkriege wurde die Kirche als Festung benutzt Der unbefestigte Ort villa Saint Trinit war damals marodierenden Horden unterworfen die das Plateau von Albion durchstreiften Man entschied sich 1580 wegen der standigen Uberfalle der Haretiker von Montbrun und von La Gabelle die Kirche zu befestigen damit sie den Einwohnern als Zuflucht dienen konnte Bekannt ist davon die damalige Ubertragung der Arbeiten an einem Maurer aus Sablet Dieser hatte in zehn Tagen am Dach des Kirchenschiffs eine hohe kraftige Brustungsmauer anzubringen und zwei Schilderhauschen Diese Einrichtungen belasteten die betroffenen Gebaudeteile so ubermassig und sollten sich fur sie einige Jahrzehnte spater als unheilvoll erweisen 3 Noch vor der Mitte des 17 Jahrhunderts sind offensichtlich das Gewolbe und Teile der Nordwand eingesturzt Das heutige spitzbogige Tonnengewolbe ist eine vollstandige Erneuerung aus dem Jahr 1652 Mit dem neuen Gewolbe wurden wohl auch die ausseren Strebepfeiler der Sud und Nordwand erforderlich Auf der Nordwand erstreckt sich die Verstrebung uber die ganze Wandlange des alten Schiffs Im selben Jahrhundert fuhrte man auch grosse Teile der Sudwand auf besserte das Fenster auf der Sudseite des ostlichen Jochs aus und offnete die Tur im westlichen Joch Die deutliche Schraglage der Sudwand die jungeren Strebepfeiler und die Risse im Gewolbe des Chorjochs sind heute noch Zeugen fur die Unbilden denen das Baudenkmal damals ausgesetzt war 4 Damals gab es in der ursprunglichen westlichen Giebelwand die Offnungen eines zentralen Hauptportals und daruber eines Fensters Letztere fielen mit dem spateren Anbau eines weiteren Jochs und dem Abbruch der ehemaligen Westwand im 18 oder 19 Jahrhundert weg Die Kirche wurde am 24 Marz 1915 als Monument historique unter Denkmalschutz gestellt 1 St Trinit wurde am Anfang der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts umfassend restauriert Bauwerk Bearbeiten nbsp Abmessungen zirka aus Grundriss gemessen und hochgerechnetAussen Lange uber Alles 21 70 m Lange romanischer Abschnitt 17 60 m Lange Breite Chorjoch 6 80 7 70 m Lange Breite Schiff 11 90 7 70 mInnen Lange gesamt 1Lange Schff9 60 m Lange romanischer Abschnitt 15 70 m Lange Schiff 11 30 m Breite Schiff ohne Pfeilervorolagen 5 40 m Lange Breite Chorjoch 4 70 4 70 m Breite Offnung in Aposis 3 40 m Tiefe Chorapsis 2 40 m nbsp St Trinit Schiff aus Joch 1 zum ChorInneres Bearbeiten Das Kirchenschiff besteht im Osten aus zwei romanischen Jochen 2 und 3 und im Suden aus einem in der Moderne nachtraglich angebauten Joch 1 dass etwa die gleiche Formgebung und Dimensionierung aufweist wie die der romanischen Joche ist allerdings geringfugig langer Alle Joche werden heute uberdeckt von angespitzten Tonnengewolben die im Scheitel etwas hoher sind als die der ursprunglichen Tonnen Die Joche werden unterteilt von im Querschnitt rechtwinkligen angespitzten Gurtbogen die auf Wandpfeilern mit nahezu gleichem Querschnitt stehen In den romanischen Jochen werden die Gewolbe und Bogenansatze von einem Kraggesims markiert mit dem Querschnitt aus einem quadratischen Stab der auf einem viertelrunden Stab aufliegt Im modernen Joch ubernimmt das ein Kragprofil dessen Sichtkante abwarts zur Wand hin abgeschragt und mehrfach profiliert ist Im romanischen Teil werden die Wandpfeiler oben von schlichten kapitellartigen Steinen bekront deren glatte Sichtseiten nach unten etwas konisch zulaufen Im westlichen Joch kragen die kapitellartigen Steine einfach aus Die Kraggesimse werden um diese Kapitelle herumgefuhrt In die Seitenwande aller Joche sind grosse rundbogige Blendarkadennischen eingelassen deren Scheitel etwa einen halben Meter unter den Kraggesimsen bleiben Ihre Tiefe entspricht etwa der Ausladung der Wandpfeiler Ihre Bogenansatze sind mit Kampferprofilen markiert In der Westwand ist eine rundbogige Arkadennische eingetieft deren Bogenansatze in Hohe der Kraggesimse liegen und mit Kampferprofilen markiert sind Damit bleibt der Rundbogenscheitel deutlich unter dem des angespitzten Schildbogen des Gewolbes nbsp St Trinit Schiff aus ChorjochDas Schiff wird uber drei Fenster naturlich belichtet Ein kleines schlankes rundbogiges Fenster ist in der Sudwand des Jochs 3 ausgespart und reicht knapp bis unter den Scheitel der Blendarkade Seine Gewande sind nach innen aufgeweitet In der Sudwand des Jochs 2 ist die Offnung des zweiflugeligen Hauptportals ausgespart durch das die glaubigen Laien Einlass fanden Die ausseren schmaleren Leibungen umgeben eine rundbogige Offnung die inneren deutlich breiteren umgeben eine breitere und hohere segmentbogige Offnung In der Achse der Westwand des Jochs 1 ist hoch oben ein grosses Fenster mit einem flachen Segmentbogen und nach innen aufgeweiteten Gewanden ausgespart Sein Scheitel reicht nicht ganz bis unter den Scheitel der Blendarkade Ein gutes Stuck darunter fast in Sichthohe befindet sich ein kleineres Fenster mit scharfkantigen Laibungen und einem Segmentbogen Ein nur schwach angespitzter Triumphbogen trennt das Schiff vom Chorjoch Seine Bogenansatze liegen etwa einen halben Meter unter dem Kraggesims des Schiffs so dass vom Bogenfeld unter dem Schildbogen noch ein gutes Stuck erhalten bleibt Die Bogenansatze werden nur auf den Laibungsseiten mit klassischen Kampferprofilen markiert nbsp St Trinit Schiff Sudwand Joche 2 3 nbsp St Trinit Schiff Nordwand Joche 2 3 nbsp St Trinit Schiff Sudwand Joche 3 1 nbsp St Trinit Chor aus SchiffDas im Grundriss quadratische Chorjoch der besterhaltene Teil des Kirchengebaudes wird von einem Klostergewolbe uberdeckt das auf vier weit auskragenden geraden Kranzgesimsen aufsteht deren Hohenlage sich kurz uber dem Scheitel des Triumphbogens befindet Die chorseitige Kante dieses Bogens ist mehrfach abgestuft profiliert Auf den anderen drei Seiten des Chorjochs sind auf den Wanden angespitzte scharfkantige Blendbogen angeordnet in gleicher Hohenlage und Form wie der Triumphbogen die in den Raumecken spitz zulaufen und auf skulptierten Kapitellen aufstehen Der chorseitige Blendbogen besitzt im Scheitel einen schlanken Schlussstein der uber die Ober und Unterseiten der benachbarten Keilsteine hinausragt nbsp St Trinit Chorjoch KlostergewolbeIn der Sudwand des Chorjochs ist nahe der sudwestlichen Raumecke ein rechteckiges Portal ausgespart das allein als Zugang fur den Prior oder geistlicher Gaste diente Die innere Laibung umschliesst eine etwas grossere Offnung als die aussere Zwei in der Sudwand ausgesparte rundbogige Fensteroffnungen belichten das Chorjoch Das obere kleinere und schlankere besitzt nach innen aufgeweitete Gewande offnet sich in der Wandachse und wird von einer deutlich grosseren Blendarkade umschlossen Deren scharfkantiger oberflachenbundiger leicht profilierter und halbrunder Keilsteinbogen reicht mit seinem ausseren Scheitel fast bis unter die grosse Blendarkade Dieser steht in breiten Wandruckversatzen frei auf Saulchen die mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern Basen und kantigen Plinthen ausgerustet sind Diese liegen auf Wandsockeln die die steil abgeschragte Fensterbank flankieren Ein Stuck darunter und etwas nach Osten aus der Wandachse versetzt befindet sich die zweite Fensteroffnung die deutlich grosser ist als die erste deren Gewande leicht nach innen aufgeweitet sind nbsp St Trinit Chorapsis nbsp St Trinit Blendarkade in Chorapsis nbsp St Trinit Altartisch nbsp St Trinit Fenster im ChorjochDas Chorjoch offnet sich in die Chorapsis mit einer doppelten rundbogigen scharfkantigen Arkade mit einem kraftigen umlaufenden Wandruckversatz Die Keilsteine der ausseren Bogens beruhren gerade die Kapitelle unter den angespitzten Blendarkadenbogen So entsteht etwa wie beim Triumphbogen ein sichelformiges Bogenfeld und zwar oberflachenbundig mit dem ausseren Arkadenbogen Die Bogenansatze sind auf den Laibungen der Arkaden durch Kampferprofile markiert Die innere Arkade besteht aus rechteckigen Wandpfeilern und entsprechendem Bogen Dahinter beginnt die Chorapsis mit dem Grundriss in Form eines halben Zehnecks die von einer Kalotte in Form einer halben Kuppel uberdeckt wird mit dem Grundriss eines Halbkreises auf der Hohe der Kampferprofile der Eingangsarkade Die Kalotte ruht auf einer gering auftragenden Arkatur aus funf schmalen halbrunden Blendbogen die auf vier scharfkantigen Pilastern stehen die bis zum Boden reichen und zwar genau axial vor den Kanten des halben Zehnecks Die beiden ausseren Bogen stossen gegen die innere Eingangsarkade Die Pilaster werden jeweils von einem leicht vortretenden pflanzlich skulptierten Kapitell bekront nbsp St Trinit Werkstein mit Monogramm nbsp St Trinit SteinmetzsignaturDie Chorapsis gleichzeitig Altarraum wird erhellt von einem schlanken rundbogigen Fenster das sich in der zentralen Arkade offnet dessen Gewande nach innen aufgeweitet ist mit einer steil abgeschragten Fensterbank Die inneren Gedwandekanten der Fensteroffnung fullt fast die obere Halfte der Arkade Bei der Kirche St Trinit beeindruckt nicht zuletzt die Perfektion ihres Mauerwerks Aussen wie innen besteht sie aus mittelformatigem fein gefugten Quaderwerk aus Werksteinen Lediglich die Partien des 17 bis 19 Jahrhunderts und die inneren Wandflachen innerhalb der Blendarkaden sind aus grob behauenen Steinen und nicht so sorgfaltig gemauert Sowohl fur die glatten Mauern wie auch fur die Skulpturen hat man das gleiche Material benutzt einen weichen Kalkstein aus der Gegend Dadurch sieht das Bauwerk sehr einheitlich aus Hier und da erscheinen Scharrierungen und im Innern einige Steinmetzzeichen auf den Nordpfeilern des Schiffs ein P und ein V auf dem Nordpfeiler des Triumphbogens und aussen an der ostlichen Laibung des Portals in das Chorjoch ein A auf der Sudwand des Chorjochs ein P und uber dem Portal ein grob gehauener Wolf oder Fuchs auf der Nordmauer des gleichen Jochs auf einem Sandsteinblock ein M schliesslich in der Chorapsis in der ersten Blendarkade der Nordseite ebenfalls auf einem Sandsteinblock die Gravur eines seltsamen Monogramms die sich nicht sicher deuten lasst etwa M fecit Aussen an der Chorapsis tragt ein Stein in Hohe des Fundaments in der Achse des Apsisfensters ein flaches lateinisches Kreuz bei dem es sich um ein Weihekreuz handeln konnte wenn nicht gar um den bei der Grundsteinlegung geweihten ersten Stein 5 nbsp St Trinit Chorjoch von SudenAusseres Bearbeiten Der Aussenbau besticht besonders durch die Ausgewogenheit seiner Volumina trotz der jungeren Anbauten die das Schiff leider verunstalten Ihn beherrscht der grosse Kubus des Chorjochs zusammen mit dem Chorjoch der alteste Teil des Gebaudes Auch wenn sein innere Grundriss quadratisch ist ist der aussere ein Rechteck das in Nord Sud Richtung um knapp einen Meter breiter ist als in Ost West Richtung Die Traufhohe liegt bei etwa dem 1 5 Fachen der Breite der Sudwand Sie liegt damit etwa zwei Meter uber derjenigen des heutigen Schiffs und etwa drei Meter uber der des ursprunglichen Damit erinnert das Chorjoch an einen etwas gedrungenen Turm Hierin ist immerhin noch das hohe Klostergewolbe untergebracht Es wird uberdacht von einem Pyramidendach mit etwa 20 Grad Neigung Das weit ausladende Traufgesims besteht aus einem breiten Profil dessen Sichtkante abgeschragt und mit einer Hohlkehle dekoriert ist Daruber kragt ein weiteres etwas schmaleres halbrunde Profil aus Die Dachflachen sind mit Kalksteinplatten schuppenformig eingedeckt wie sie schon der Ursprungsbau kannte Die untersten Reihen liegen auf dem Rand des Traufgesimses auf und kragen ein wenig daruber aus Die Spitze des Dachs wird bekront von einem im Grundriss quadratischen Glockenturmchen dessen Sockel nur kurz aus den Dachflachen herausragt und vermutlich im Innern des Dachs auf der Konstruktion des Klostergewolbes uber dem Chorjoch aufsteht Der Sockel wird von einem einfachen schmalen Kragprofil abgeschlossen Darauf stehen die vier leicht rechteckigen Wande des Turmchens die allseitig von je einer rundbogigen Klangarkade durchbrochen sind In der sud ost und nordlichen Offnung hangt jeweils eine Glocke die nach innen und aussen schwingt In der westlichen Arkade fehlt offensichtlich die wohl ehemals vorhandene Glocke Das Turmchen wird oberseitig von einem einfachen Kragprofil abgeschlossen auf dem ein steinernes glattes Pyramidendach mit etwa 30 Grad Neigung steht nbsp St Trinit Portal des PriorsDer massive Baukorper des Chorjochs weist nur auf der Sudseite Offnungen auf eine Turoffnung und zwei Fensteroffnungen Gut einen halben Meter neben der Sudwestecke befindet sich das Eingangsportal fur den Prior und gelegentlich auch fur seine geistlichen Bruder Eine recht breite oberflachenbundige Blendarkade umgibt die schlanke rechteckige Portaloffnung mit einem halbrunden Keilsteinbogen der auf auskragenden schlichten Kampferplatten steht die beidseitig auf Wandenden liegen die wie auch der Bogen mit kraftigen Ruckversatzen abschliessen Die Kampferplatten werden als Kragprofil aussen um den Keilsteinbogen herumgefuhrt Den Ruckversatzen folgt umseitig ein Streifen Mauerwerk der die eigentliche Laibung der Turoffnung bildet Oben besteht er aus Keilsteinen Die Breite des inneren Keilsteinbogens ist etwas geringer als die des ausseren Dieser und die beiden oberen Steine der senkrechten Laibung umschliessen ein leicht zurucktretendes glattes Tympanon nbsp St Trinit Fenster Chorjoch SudwandIn der Achse der oberen Wandhalfte ist eine fast schlitzartige rundbogige Fensteroffnung ausgespart die in grosszugigem Abstand von einer Blendarkade umschlossen wird welche nach antikem Vorbild dekoriert ist Sie besteht aus einem oberflachenbundigen Keilsteinbogen der auf zwei Saulchen in kraftigen Wandruckversatzen stehen Der innenseitig scharfkantige Keilsteinbogen wird aussenseitig von einem auskragenden Fries umschlossen das tiefgrundig dekoriert ist Die freistehenden Saulchen bestehen aus kannelierten Schaften der linke ist spiralformig gedreht aus kunstvoll pflanzlich skulptierten Kapitellen mit Kampferplatten deren Profile noch kurz auf die Wandflachen gefuhrt sind und aus mehrfach profilierten Basen auf kantigen Plinthen Das zweite rundbogige Fenster ist schlichter dekoriert Seine Offnungsflache ist deutlich grosser und geringfugig aus der Achse nach Osten verschoben Sein Scheitel liegt etwa in halber Wandhohe Sein nicht besonders tiefes Gewande ist stark nach aussen aufgeweitet und hohlkehlenartig ausgerundet In der Wandflache unmittelbar unter diesem Fenster gibt es einen um etwa 20 Grad schrag verlaufenden Schlitz im Mauerwerk was darauf hindeutet dass es hier den Anbau eines Daches gegeben hat moglicherweise der eines Schutzdaches uber dem Eingang oder auch eins der Konventsgebaude Die Nordwand des Chorjochs ist ganzlich geschlossen Ihre Quadersteine weisen starke dunkle Verwitterungsspuren auf nbsp St Trinit Fenster ChorapsisAuf der Ostwand des Chorjochs ist die funfseitige Chorapsis auf dem Grundriss eines halben Zehnecks angebaut Auch sie gehort zum altesten ersten Bauabschnitt der Kirche Die Breite des Apsis ist gut einen Meter kleiner als die des Chorjochs Ihre Traufhohe liegt auf etwa zwei Drittel derjenigen des Jochs Die vier Ecken der Apsis werden durch deutlich vortretende kahle Pilaster betont die vom Sockel des Fundaments bis unter die Traufe reichen Sie sind im oberen Bereich nuchtern mit geometrischen Motiven dekoriert wie etwa mit Kannelierungen und Zahnschnitten Das recht weit auskragende Traufgesims besteht aus einem unterseitig abgeschragten breiten Profil mit einer Hohlkehle in ganzer Breite Daruber kragt eine Reihe von Steinplatten aus Unmittelbar unter dem Gesims treten die Zwischenraume der Pilaster zirka 30 Zentimeter hoch vor so dass sie mit den Pilastern oberflachenbundig abschliessen Das halbe Kegeldach der Chorapsis mit einer Neigung von zirka 20 Grat ist mit den gleichen Kalksteinplatten eingedeckt wie das Dach des Chorjochs Die unterste Reihe der Dachschindeln kragt uber dem Traufgesims leicht aus Auf der Ostwand des Chorjochs sieht man oberhalb des heutigen Dachanschlusses der Apsis eine eingeschnittene Kontur die darauf hinweist dass das Dach der Apsis fruher einmal eine deutlich steilere Neigung besass und damit einen anderen Verlauf des Dachanschlusses Das muss aber nicht bedeuten dass diese die ursprungliche war nbsp St Trinit Schiff Sudwand von SWDas heutige Kirchenschiff ist deutlich grosser als das ursprungliche Seine Sudseite lasst die Bauabschnitte erahnen Das ursprungliche Schiff wurde erst einige Jahrzehnte nach der Fertigstellung des Chorjochs aber auch noch im 12 Jahrhundert an dieses angebaut und zwar noch ohne aussere Strebepfeiler Eine recht breite Trennfuge ist oberhalb des vierten Strebepfeilers zu sehen Sie deutet auf die langerfristige Unterbrechung der Arbeiten zwischen dem 1 und 2 Bauabschnitt hin Das romanische Schiff reichte vom deutlich hoheren Chorjoch bis etwa zur westlichen Kante des ersten Gurtbogens des Gewolbes Das Steinmaterial des romanischen Abschnitt unterscheidet sich erheblich von dem des Anbaus des ersten Jochs aus dem 18 oder 19 Jahrhundert Auf der Sudwand des Jochs 3 markiert ein skulptiertes Kapitell die ursprungliche Traufhohe Unmittelbar daruber sieht man eine Reihe eingemauerter und abgeschlagener Hohlziegel fast in Lange des romanischen Schiffs Das konnte der Reste der ehemaligen auskragenden Traufe sein die nicht selten aus solchen Dachziegeln in mehreren Reihen ubereinander geschichtet jeweils untereinander auskragend mit reichlich viel Mortel ausgebildet wurde Allerdings soll nach einer Quelle das Traufgesims dem der Chorapsis geglichen haben Dann allerdings sind die eingemauerten Hohlziegel nicht zu erklaren Das Dach des romanischen Schiffs soll ursprunglich mit Kalksteinschindeln wie diejenigen des Chorjochs eingedeckt gewesen sein 6 Der zweite und vierte Strebepfeiler des romanischen Schiffs beide weit ausladend mit rechteckigem Querschnitt in ganzer Hohe reichen hinauf bis auf etwa zwei Meter unter die heutige Traufe Ihre auswarts abgeschragten Oberseiten sind mit roten Hohlziegeln eingedeckt Ihre Entstehung fiel zusammen mit der Erneuerung des eingesturzten Tonnengewolbes mit einem angespitzten Tonnengewolbe Die Erhohung der Sudwand des romanischen Abschnitt des Schiffs besteht aus dem gleichen Mauerwerk wie die Wande des ersten Jochs und zwar aus kleinformatigen grob behauenen Bruch und Feldsteinen mit einem uber den vortretenden Steinen abgezogenen Verputz Man muss daraus schliessen dass die Aufmauerung ebenfalls im 18 oder 19 Jahrhundert erfolgt ist Der erste und dritte Strebepfeiler wurden zusammen mit dem ersten Joch des Schiffs hochgefuhrt Sie weisen deutlich kleinere Querschnitte und Hohen auf als ihre Nachbarn und ihre Ausladungen verjungen sich vom Boden beginnend bis zum oberen Ende auf Null auslaufend In der Sudwand gibt es zwei Offnungen die eine ist die des rundbogigen zweiflugeligen Hauptportals mit scharfkantigen Laibungen kurz neben dem zweiten Strebepfeiler Die zweite gehort zu dem kleinen rundbogigen Fenster mit aufgeweitetem Gewande das knapp neben dem vierten Pfeiler ausgespart ist Die westliche Giebelwand ist ganzflachig grob verputzt In ihrer Achse sind zwei ubereinander angeordnete Fenster ausgespart Das obere grossere wird von einem flachen Segmentbogen uberdeckt Das untere deutlich kleinere ist nahezu rechteckig Beide Offnungen besitzen scharfkantige Laibungen nbsp St Trinit Nordwand von NDie Nordwand des Schiffes ist wieder ganzlich geschlossen Das kleinformatige Bruch und Feldsteinmauerwerk zeigt auch hier kraftige dunkle Verwitterungsspuren Die Verstarkung der Nordwand des romanischen Abschnitts mit einem uber die ganze Lange durchgehenden Strebepfeiler zuzuglich etwa einem halben Meter entstand ebenfalls mit der Erneuerung des eingesturzten Gewolbes Damit verdoppelte sich die Dicke der Nordwand An beiden Enden der Verstarkungswand treten nochmals Wandpfeiler ein Stuck vor Die Hohe des Verstarkung entspricht in etwa der Hohe der ursprunglichen Nordwand des romanischen Schiffs Die auswarts abgeschragte Oberseite wird in Tiefe der grossten Ausladung mit roten Hohlziegeln eingedeckt Daruber ragt noch knapp einen halben Meter die nachtraglich aufgemauerte Wand des Schiffs auf die derjenigen auf der Sudwand entspricht Auf der Nordwand des ersten Jochs steht noch einmal der gleiche Strebepfeiler wie auf der gegenuberliegenden Seite des Schiffs Das ganze Schiff ist heute mit einem flach geneigten Satteldach uberdeckt das mit roten Hohlziegeln in romischem Format auch Monch Nonnen Ziegel genannt eingedeckt ist Auf der Nordseite kragt die untere Ziegelreihe nur geringfugig aus und das Regenwasser tropft frei ab Auf der Sudseite gibt es einen Traufuberstand von knapp einem halben Meter der unterseitig von zwei Reihen auskragender umgedrehter Hohlziegel im Mortelbett verdeckt wird Das Regenwasser wird hier zum Schutz des Mauerwerks in einer halbrunden Regenrinne aus Kupferblech aufgefangen und kontrolliert abgeleitet Dekor BearbeitenDer recht nuchterne Baudekor von St Trinit schlicht und gediegen ist wohl auch den geringen Mitteln die dem Priorat zur Verfugung standen zu verdanken Dennoch brachte das gluckliche Losungen Heute beschrankt sich der bescheidene Schmuck nur noch auf den Chor aus dem Chorhaupt und dem Chorjoch Saulen auf Basen mit doppelter Hohlkehle flankieren die Fenster die auf der Ostseite besitzen glatte Schafte die auf der Sudseite einen mit vertikalen und einen mit spiralformig gedrehten Kannelierungen Alle tragen kleine korinthische Kapitelle mit schonen Akanthusblattern die sich um Rosetten gruppieren bei denen Steinbohrerlocher die Schatten betonen Die hohen Pilaster der Chorapsis tragen flach skulptierte Kapitelle die im Allgemeinen beim korinthischen Kapitell der Romanik den unteren und oberen Abschnitt einnehmen Offensichtlich benutzte der Bildhauer Vorlagen klassischer korinthischer Kapitelle und liess dabei das Mittelregister aus Platzgrunden aus Im Chorjoch haben nur zwei der vier angespitzten Bogen der Blendarkaden auf der Nord und Ostseite einen Schmuck aus einem antikisierenden Fries Man erkennt hier dass dieser Schmuck auf den heller beleuchteten Seiten angeordnet wurde Hier wird die absichtliche Sparsamkeit deutlich Die Bogen ruhen auf plastisch geschmuckten Konsolen Die nordostliche zeigt einen Atlanten eine kleine zusammengekauerte Person mit dickem Kopf und gebeugten Knien Sie tragt mit den Armen und dem Kopf die Last des Gewolbes Die nordwestliche ist ein stark verwitterter Adler mit ausgebreiteten Schwingen Im Sudosten sieht man den Vorderkorper eines Stiers und im Sudwesten im dunkelsten Abschnitt reicht ein schlichter Kragstein zum Tragen der Last Zweifellos sollen das die Evangelistensymbole sein von denen der Lowe des Markus fehlt nbsp St Trinit Schiff Chorjoch Agnus DeiDas sichelformigen Bogenfeld uber der Eingangsarkaden zum Altarraum ist sicher ein Ehrenplatz fur das rechteckige Marmormedaillon mit dem in der Hochprovence beliebten Motiv des Agnus Dei das mit seiner rechten Vorderpfote einen Stab mit einem Kreuz uber den Rucken halt welches an das Tatzenkreuz der Templer erinnert Sein Haupt ist mit einem Nimbus hinterlegt Leider ist es zu hoch angebracht um es ohne optische Hilfe gut sehen zu konnen Weitere skulptierte Steine verteilen sich an verschiedenen Orten des Bauwerks so etwa in der Chorapsis wo eine nur fluchtig skizzierte Zeichnung einer umgekehrten Palmette zu sehen ist oder an der Nordwand des Schiffs wo ein Bogenkampfer und ein kleiner Schmuckfries zu finden ist in einer Technik deren Wirkung von Steinbohrerlochern betont wird nbsp St Trinit Chorjoch Gewolbekapitell Atlant nbsp St Trinit Chorjoch Gewolbekapitell Adler nbsp St Trinit Chorjoch Gewolbekapitell Stier nbsp St Trinit Chorjoch Gewolbekapitell KragsteinVergleiche und Datierungen BearbeitenDie Kirche St Trinit gehort zu einer Reihe von kaum bekannten aber dennoch charakteristischer Bauten der Hoch Provence Bei diesen landlichen Kirchen von meist bescheidenem Ausmass und Ausstattung ist zwischen einem dreijochigen Schiff und einer halbrunden Apsis aussen mit oder ohne abgeflachte Ecken ein dominierendes Chorjoch eingeschoben eine Art falsches Querschiffquadrat Es tragt eine Kuppel oder wie hier ein Klostergewolbe und daruber ein kleines Glockenturmchen mit vier Schallluken und einem Pyramidendach ahnlich denen von Senanque St Marcel im Ardeche und in der Region von Bagnols sur Cese St Pierre de Castres St Martin de Jussan St Etienne in Sorts St Pierre in Venejean Den Grundriss besitzen Notre Dame du Groseau in Malaucene St Gens in Beaucet St Michel de Provence Carluc imCereste Noves Aurel in der Drome und andere alles Bauwerke aus der Mitte des 12 Jahrhunderts Bei manchen noch schlichteren Bauwerken so St Pantaleon bei Gordes und St Sixe in Aubignan uberwolbt dieses Joch einfach eine Quertonne Bei all diesen Beispielen inklusive St Trinit ragt das Mauermassiv des Chorjochs weit hoher hinauf als Schiff und Chorapsis Es sind alle Verkleinerungen des klassischen Plans der romanischen Kathedralen des unteren Rhonetals der Bauten mit einem Schiff ohne Querschiff bei denen das der Apsis vorgelagerte Chorjoch eine Kuppel uberwolbt die im Allgemeinen ein Glockenturm oder ein durchbrochenes Kuppelturmchen bekront 7 In landlichen Prioraten entwickelte sich dieser Gebaudeteil zusammen mit den klosterlichen Gebrauchen Zwischen dem eigentlichen Altarraum in dem der Priester den Gottesdienst feierte und dem Kirchenschiff fur die Laien wohnten die Monche in diesem Chorjoch dem Gottesdienst bei Das war allerdings bei einem Priorat aus einer einzigen Person dem Prior eher selten moglich Das von machtigen Mauern umgebene Chorjoch von St Trinit wird von einem in der Provence kaum gebrauchliches Klostergewolbe uberdeckt was jedenfalls seltener vorkommt als die halbkugelformige Kuppel Sie konnen eher mit den Kuppeln mit abgeflachten Ecken auf Trompen des mittleren Rhonetals verglichen werden etwa mit denen von St Michel de La Garde Adhemar St Marcel les Sauzet Melas und von Donzere Trotzdem wandte man diese fortschrittliche Bauweise bei der Kirche St Blaise in Arles Mitte des 12 Jahrhunderts und in St Croix von Montmajour einige Jahrzehnte spater an Der Grundriss dieser sehenswerten Kapelle zeigt nur die barocke Weiterentwicklung des oben beschriebenen Grundrisstyps durch zwei weitere Apsiden auf den Seiten des Chorjochs die von einem Turm uberragt werden 2 Auch der Baudekor gleicht anderen Bauten aus der Mitte des 12 Jahrhunderts Die Pilaster in der Chorapsis erinnern an das Chorhaupt von St Symphorien in Caumont Bei ihren kleinen kahlen Pilastern und Blendarkaturen die das Apsisinnere dekorieren handelt es sich um eine Anlage die man aus der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts in St Saturnin in Apt findet und dann vom Anfang des 12 Jahrhunderts in St Thyrse in Robion bei Castellane bei den beiden gibt es allerdings keine Frieskapitelle gegen Mitte des 12 Jahrhunderts in St Blaise de Bauzon in Bollene und ein wenig spater in der Kapelle Notre Dame du Val des Nymphes im Tricastin wo die Pilaster die Aufgaben echter Wandpfeiler ubernehmen Diese verschiedenen Beobachtungen erlauben das zweite Viertel oder spatestens die Mitte des 12 Jahrhunderts als Bauzeit fur den altesten Teil der Kirche das Chorjoch mit seiner Apsis anzunehmen wahrend das Kirchenschiff in seinem fruhesten Zustand erst einige Jahrzehnte spater errichtet worden sein durften 2 Literatur BearbeitenThorsten Droste Dauphine und Haute Provence Entdeckungsfahrten zwischen Rhone und Alpen von Lyon bis zur Verdon Schlucht In DuMont Kunst Reisefuhrer DuMont Koln 1992 ISBN 3 7701 2408 1 S 252 253 Guy Barruol Romanik der Hoch Provence Echter Verlag Wurzburg 1984 ISBN 3 429 00878 6 S 303 327 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Guy Barruol S 303 a b c Guy Barruol S 327 Guy Barruol S 305 307 Guy Barruol S 308 Guy Barruol S 307 308 Guy Barruol S 305 Guy Barruol S 309Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eglise de la Sainte Trinite de Saint Trinit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise paroissiale de la Trinite in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 44 10325 5 4655555555556 Koordinaten 44 6 11 7 N 5 27 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Trinit amp oldid 232581945